Washington, D.C.
Washington, D.C. | |
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Lage in den Vereinigten Staaten | |
Basisdaten | |
Gründung: | 16. Juli 1790 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesdistrikt: | District of Columbia |
Koordinaten: | 38° 54′ N,77° 2′ W38.895-77.0366666666677Koordinaten:38° 54′ N,77° 2′ W |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) |
Einwohner: – Metropolregion: | 689.545(Stand: 2020) 6.385.162(Stand: 2020) |
Haushalte: | 288.307(Stand: 2020) |
Fläche: | 177 km2 (ca. 68 mi²) |
Bevölkerungsdichte: | 3.896 Einwohner je km2 |
Höhe: | 7 m |
Gliederung: | 8Stadtbezirke |
Postleitzahlen: | 20001–20560, 20656–20599, 56901–56999 |
Vorwahl: | +1 202 |
FIPS: | 11-50000 |
GNIS-ID: | 531871 |
Website: | dc.gov |
Bürgermeisterin: | Muriel Bowser[1] |
DerDistrict of Columbia oderWashington, D.C. [ˈwɔʃɪŋtn̩] istBundesdistrikt,Regierungssitz undseit 1800 dieHauptstadt derVereinigten Staaten. DerDistrikt grenzt an dieBundesstaatenVirginia undMaryland, ist aber selbst kein Bundesstaat und keinem zugehörig. Er ist vielmehr demKongress der Vereinigten Staaten direkt unterstellt. Trotz Namensgleichheit mit demBundesstaat Washington an der Westküste der Vereinigten Staaten wird Washington, D.C. im deutschen Sprachraum meist nur „Washington“ genannt;D.C. steht dabei für denDistrict of Columbia.
Bei derVolkszählung 2020 hatte Washington, D.C. 689.545 Einwohner.[2] Das war nach einem stetigen Abfall der Einwohnerzahl seit 1950 der erste größere Zuwachs.[3] DerGroßraum Washington[4] hatte 6.385.162 Einwohner. Zusammen mit dem benachbartenGroßraum Baltimore hatte die Region laut Zensus insgesamt 9.973.383 Einwohner.[5]
Mit demWeißen Haus als Amts- und Wohnsitz desPräsidenten und demKapitol, das denKongress (bestehend ausSenat undRepräsentantenhaus) beherbergt, sowie demObersten Gerichtshof befinden sich die Spitzen aller drei verfassungsmäßigenGewalten in der Stadt. Washington ist darüber hinaus Sitz desInternationalen Währungsfonds, derWeltbank und derOrganisation Amerikanischer Staaten.
Name
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die offizielle Bezeichnung der amerikanischen Hauptstadt istDistrict of Columbia.Columbia, abgeleitet vom Namen des SeefahrersKolumbus, war zur Zeit der Namensgebung eine gebräuchliche poetische Bezeichnung für Amerika.[6] Die Stadt Washington ist nachGeorge Washington benannt, dem Oberbefehlshaber imUnabhängigkeitskrieg und ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als die Städte Washington und Georgetown sowie dasWashington County imDistrict of Columbia Organic Act von 1871 aufgehoben wurden, wurde festgelegt, dass der Teil des Distrikts, in dem die bisherige Stadt Washington lag, weiterhin alsWashington bezeichnet werden solle.[7] Alspars pro toto setzteWashington, D.C. sich dann als übliche Bezeichnung für den gesamten Distrikt durch.
Geographie
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Washington, D.C. befindet sich nahe derOstküste des Landes, etwa 35 km westlich derChesapeake Bay, einer Bucht desAtlantischen Ozeans. Die Höhe über dem Meeresspiegel variiert zwischen 0 und 125 m. Die Stadt liegt an der Mündung desAnacostia River in denPotomac River, und zwar am linken Ufer des Potomac zwischen den BundesstaatenMaryland im Nordosten undVirginia im Südwesten.
Stadtanlage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der District of Columbia wurde aus von Maryland und Virginia abgetretenem Land gebildet, um die Bundesregierung und denKongress dem Zugriff der damals noch sehr mächtigen Einzelstaaten zu entziehen und eine städtebaulich durchgeplante, moderne und repräsentative Hauptstadt der neuen Republik zu bilden.
Der ursprüngliche Distrikt hatte eine Fläche von 100 Quadratmeilen (258,9 km²), was die in derVerfassung der Vereinigten Staaten vorgeschriebene Obergrenze darstellt. Er war ein Quadrat mit 10 Meilen (16,1 km) Kantenlänge, dessen Ecken genau in die vier Himmelsrichtungen zeigen.

Das auf dem westlichen Ufer des Potomac gelegene Gebiet, das ursprünglich vom Staat Virginia abgetreten worden war, wurde 1846 an diesen zurückgegeben, da die Stadt weniger schnell gewachsen war als erwartet (heuteArlington County und teilweiseAlexandria). Hierdurch verkleinerte sich die Fläche auf 177 km². Der Distrikt besteht seitdem nur noch aus Gebieten, die ursprünglich von Maryland kamen.
Gliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gliederung in vier Quadranten
- Gliederung in acht Bezirke (wards)
- Gliederung in Stadtviertel (neighborhoods)
- Satellitenbild des Stadtkerns, 3. März 2021

Geographisch ist Washington D.C. in die vier Quadranten Northwest (NW), Southwest (SW), Northeast (NE) und Southeast (SE) eingeteilt, deren Grenzen amKapitol aufeinandertreffen. Politisch ist die Stadt in acht Bezirke(wards) eingeteilt, die jeweils eigene Repräsentanten in den Stadtrat wählen.
Die Straßen sind überwiegend gerade angelegt und durchnummeriert. Die von Ost nach West verlaufenden Straßen sind alphabetisch geordnet (vgl.Mannheimer Quadrate), die in Nord-Süd-Richtung sind durchnummeriert. Die Nummerierung bzw. Alphabetisierung beginnt in allen Richtungen am Kapitol. Die großen diagonal verlaufenden Straßen werden als Avenues bezeichnet und sind zumeist nach Bundesstaaten benannt.
Stadtbild
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die bekanntesten Gebäude sind dasWeiße Haus und dasKapitol. Das ebenso bekanntePentagon liegt jedoch außerhalb der Stadt inArlington. Es gibt in Washington keineWolkenkratzer, weil kein Gebäude höher sein darf als die Breite der angrenzenden Straße plus 6,1 m. Drei Bauwerke fallen jedoch nicht unter diese Regelung, da sie fertiggestellt oder zumindest geplant waren, ehe das Gesetz Anfang des 20. Jahrhunderts in Kraft trat: dasWashington Monument, der Turm desOld Post Office und dieWashington National Cathedral.
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Washington befindet sich in dersubtropischen Klimazone mitkontinentalen Einflüssen im Winter und hat nachKöppen einfeucht-subtropisches Klima (effektive Klimaklassifikation: Cfa).
Diedurchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 15,2 °C, die Niederschlagssumme 1.062 mm. Die größten Niederschlagsmengen werden im Juni und Juli erreicht. Im Schnitt sind 40,1 Tage heißer als 32 °C und 60,0 Nächte kälter als 0 °C.[8]
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadaten Washington D.C. Station Washington D.C. (Nat. Flugh.) / USA, 4 m über NHN
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Klimadaten Washington D.C. Station Washington D.C. (Nat. Flugh.) / USA, 4 m über NHN
Quelle: DWD, Bezugszeitraum: 1961–1990, ausgenommen Luftfeuchtigkeit, Bezugszeitraum: 1942–1995[11] |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Weg zur Hauptstadt
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Als im 17. Jahrhundert die Europäer erstmals auf dem Gebiet des heutigen District of Columbia ankamen, war es von einem Indianerstamm, denNacotchtank, bewohnt, die amAnacostia River siedelten. 1749 wurde amPotomac die StadtAlexandria als Teil derKolonie Virginia gegründet, 1751 etwas weiter nördlich und auf der anderen Flussseite die nach KönigGeorg II. benannte StadtGeorgetown als Teil der KolonieProvince of Maryland.[12]

1788 argumentierteJames Madison in denFederalist Papers (Nr. 43), dass die zukünftige Bundesregierung die Kontrolle über die Bundeshauptstadt haben müsse.[13] In derVerfassung der Vereinigten Staaten wurde dem Kongress das Recht zugesprochen, einen „District“ mit einer Größe von 10 mal 10 Meilen für den Regierungssitz per Gesetz festlegen zu können.[14] Die erste Hauptstadt nach der Ratifizierung der Verfassung warNew York City (1788–1790). George Washington legte den Amtseid als erster Präsident der Vereinigten Staaten auf dem Balkon der dortigenFederal Hall ab. ImResidence Act von 1790 wurde beschlossen,Philadelphia für zehn Jahre zur Hauptstadt zu machen und sich in der Zwischenzeit nach einem permanenten Platz am Potomac umzusehen. Präsident Washington wählte ein Gebiet, das sowohl Teile von Maryland als auch von Virginia umschloss. Zu jener Zeit bestand das Gebiet in erster Linie aus Wiesen- und Sumpfland. AußenministerThomas Jefferson war sehr an der Hauptstadtfrage interessiert und erstellte nach europäischen Vorbildern eine erste planerische Skizze für das Gebiet, wo damals eine Stadt namensHamburgh lag.[15] Es wurde geplant, dass der Kongress in der neuen Hauptstadt am ersten Montag im Dezember 1800 tagen sollte. Washington ist also einePlanhauptstadt.
1791 wurde das Gebiet des District of Columbia aus den Staaten Maryland undVirginia herausgenommen. Es ist beiderseits des Potomac gelegen und war ursprünglich ein Quadrat mit einer Seitenlänge von genau 10 Meilen, also etwa 16,1 Kilometern. Die Lage kam durch einen Handel von Thomas Jefferson, der aus Virginia stammte, mitAlexander Hamilton, dessen HeimatNew York City ursprünglich Sitz der Regierung war, zustande: Jefferson unterstützte Hamiltons Pläne einerNationalbank, dafür stimmte dieser einer in denSüdstaaten gelegenen Hauptstadt zu.

Pierre Charles L’Enfant wurde beauftragt, die „Federal City“ zu gestalten. Als Inspiration legte ihm Thomas Jefferson auch verschiedene Stadtpläne vor, die er von seiner Europareise 1788 mitgebracht hatte, darunter Pläne vonFrankfurt am Main,Karlsruhe,Amsterdam,Paris,Orléans,Montpellier,Turin undMailand.[16] L’Enfant entwickelte eine erste Version für einen Stadtplan,[17] überwarf sich dann aber mit den Auftraggebern aus dem Kongress, so dass er von dem Projekt abberufen wurde. Die weitere Planung wurde dann in die Hände des LandvermessersAndrew Ellicott gelegt, der die ursprünglichen Pläne von L’Enfant stark modifizierte.
Der Bau der neuen Hauptstadt wurde mit dem künftigen Amtssitz der US-Präsidenten, dem Weißen Haus, am 13. Oktober 1792 begonnen. Noch heute vermerkt dort eine Gedenktafel: „Dieser Grundstein des Hauses des Präsidenten wurde im 17. Jahr der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika am 13. Oktober 1792 gelegt. Präsident: George Washington, Kommissionäre: Thomas Johnson, DoktorStewart, Daniel Carroll, Architekt: James Hoban, Baumeister: Collen Williamson. Vivat Republica“
Am 11. Juni 1800 wurde Washington ständige Hauptstadt der Vereinigten Staaten. PräsidentJohn Adams siedelte mit seiner Regierung im Juni 1800 nach Washington um. Am 17. November 1800 trat der Kongress zum ersten Mal in der neuen Hauptstadt zusammen.
Mit demDistrict of Columbia Organic Act von 1801 kam der District of Columbia unter die direkte Verwaltung desBundeskongresses.[18] Die StädteAlexandria undGeorgetown wurden in den District of Columbia integriert, das Gebiet nordöstlich des Potomac wurde alsWashington County organisiert, das Gebiet südwestlich des Potomac alsAlexandria County.[18]
19. Jahrhundert
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Da Wahlen damals von den Bundesstaaten organisiert wurden, hatten die Bewohner des District of Columbia keinerlei Wahlrecht. Da es sich zum großen Teil um Beamte bzw. Regierungsangestellte handelte, entsprach dies in gewisser Weise auch dem Prinzip derGewaltenteilung. Mit dem Wachsen der Stadt Washington und der Zunahme nicht bei der Regierung beschäftigter Einwohner wurde dies aber zunehmend als undemokratischerAnachronismus gesehen.
Am 24. August 1814, während desBritisch-Amerikanischen Krieges, wurde die Stadt von einer 4500 Mann starken britischen Streitmacht ausArmee- undMarineeinheiten erobert. Dabei wurde unter anderem das Kapitol zerstört und das Weiße Haus beschädigt. PräsidentJames Madison musste mit seiner Regierung nach Virginia fliehen. Die Washington-Kampagne der Briten vom 19. bis 29. August 1814 hatte eher symbolischen Charakter und sollte den Amerikanern verdeutlichen, sich nicht mit Großbritannien anzulegen (“Britain is not a country to mess around with”).
Seit den 1830er Jahren gab es Bestrebungen, das westlich des Potomac gelegene Alexandria County wieder Virginia anzugliedern. Gründe waren der Verlust des Wahlrechts durch den besonderen Status des District of Columbia, der wirtschaftliche Niedergang durch den ausschließlichen Bau von Bundesgebäuden auf der Maryland zugewandten Seite des Potomac[19] und die Angst, die wirtschaftlich bedeutendeSklaverei könne im District of Columbia verboten werden.[20] Nachdem dieVirginia General Assembly im Februar 1846 zugestimmt hatte, das Gebiet zurückzunehmen, beschloss der Kongress im Juli 1846, ein Referendum über die Rückgabe abzuhalten. Im September 1846 stimmten die Einwohner von Alexandria mit 763 zu 222 für die Rückgabe, die Einwohner des Alexandria County mit 106 zu 29 dagegen; PräsidentJames K. Polk proklamierte daraufhin die Rückgabe. Wegen Vorbehalten, dass die Einwohner von Alexandria County nicht ausreichend berücksichtigt worden seien, akzeptierte Virginia die Rückgabe erst nach langer Debatte am 13. März 1847.[19]
ImKompromiss von 1850 wurde für den District of Columbia der Sklavenhandel, nicht aber die Haltung verboten. Im Sezessionskrieg von 1861 bis 1865 stieg die Einwohnerzahl durch den gestiegenen Bedarf an Bundesbeamten und durch geflohene Sklaven stark an.[21] 1862 wurde durch denCompensated Emancipation Act die Sklaverei durch obligatorischen staatlichen Freikauf beendet, noch vor derEmanzipationsproklamation im folgenden Jahr.
ImDistrict of Columbia Organic Act von 1871 wurden die Städte Washington und Georgetown sowie dasWashington County aufgehoben und der District of Columbia unter einheitliche Verwaltung gestellt.[7]
20. und 21. Jahrhundert
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1902 stellte eine Senats-Kommission einenMasterplan für die Entwicklung von Washington vor, der nach dem Vorsitzenden der Kommission,James McMillan ausMichigan alsMcMillan-Plan bekannt wurde. Dabei wurden insbesondere die bisherigen viktorianischen Parkanlagen durch dieNational Mall in ihrer heutigen Form als offener Raum mit flankierenden öffentlichen Gebäuden ersetzt.[22] Im Zuge des New Deal wurden in Washington ab den 1930er Jahren zahlreiche neue Gebäude errichtet oder saniert.[23]
Die Stadt hat seit 1974 einen Stadtrat und wählt einen Bürgermeister. Jedoch hat diese Volksvertretung nur eingeschränkte Kompetenzen. Der Kongress hat jederzeit die Möglichkeit, über diese lokale Volksvertretung hinweg Beschlüsse für die Hauptstadt zu fassen. Auch kann er den Stadtrat auflösen.
Die Wahlrechte der Bürger von Washington sind auch auf nationaler Ebene eingeschränkt. Erst seit dem23. Verfassungszusatz, der 1961 in Kraft trat, dürfen die Einwohner des District of Columbia den Präsidenten mitwählen. Die Zahl der ihnen zustehendenWahlmänner ist jedoch auf die des bevölkerungsärmsten Staates beschränkt. Dadurch stellt der District of Columbia drei Wahlmänner; allerdings wären es momentan auch ohne diese Klausel nicht mehr. ImRepräsentantenhaus ist der Distrikt seit 1970 mit einem nicht stimmberechtigten Beobachter vertreten, imSenat gar nicht. Dadurch ergibt sich die weltweit einmalige Besonderheit, dass die Bewohner der Hauptstadt eines demokratischen Staates ihr Parlament nicht mitwählen dürfen.
1978 wurde ein Verfassungszusatz vom Kongress verabschiedet, der den Bürgern Washingtons die gleiche Vertretung im Kongress gestattet hätte, als wäre der District of Columbia ein Staat. Statt der erforderlichen Dreiviertelmehrheit von 38 Staaten wurde der Verfassungszusatz aber nur von 16 Staaten innerhalb der siebenjährigen Frist ratifiziert. Im Januar 2009 wurde ein Gesetzesvorschlag für den „District of Columbia House Voting Rights Act of 2009“ in den Kongress eingebracht, der den District of Columbia zu einem Wahlkreis für das Repräsentantenhaus machen würde. Eine Repräsentation im Senat ist jedoch nicht vorgesehen. Der Gesetzesvorschlag wurde vom Senat mit deutlicher Mehrheit beschlossen, kam jedoch ins Stocken, als SenatorJohn Ensign ausNevada einen Gesetzeszusatz vorschlug, der dem District of Columbia das Recht,Waffenbesitz zu beschränken, entziehen würde. Dieser Zusatz wurde ebenso beschlossen. Im Repräsentantenhaus konnte bislang keine Einigkeit darüber erzielt werden, wie mit den beiden Vorschlägen verfahren werden soll.
Im Januar 2021 wurde mit demWashington, D.C. Admission Act H.R. 51 eine 2020 schon einmal versandete Gesetzesinitiative erneut eingebracht mit dem Ziel, aus Washington, D.C., einen eigenen regulären Bundesstaat mit eigenen Abgeordneten zu machen. Es gehe nicht an, dass 700.000 Einwohner im Kongress nicht stimmberechtigt seien.[24]
Bevölkerung
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Volkszählung Jahr | Bevölkerung |
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1800 | 8.144 |
1810 | 15.471 |
1820 | 23.336 |
1830 | 30.261 |
1840 | 33.745 |
1850 | 51.687 |
1860 | 75.080 |
1870 | 131.700 |
1880 | 177.624 |
1890 | 230.392 |
1900 | 278.718 |
1910 | 331.069 |
1920 | 437.571 |
1930 | 486.869 |
1940 | 663.091 |
1950 | 802.178 |
1960 | 763.956 |
1970 | 756.510 |
1980 | 638.333 |
1990 | 606.900 |
2000 | 572.059 |
2010 | 601.723 |
2020 | 689.545 |
Ethnien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2015 wurde die Bevölkerung auf 672.228 Personen geschätzt, eine Zunahme seit dem letzten Census 2010 von 11,7 %.[25] Washington, D.C. hatte 2010 offiziell 601.723 Einwohner (US Census 2010), davon 50,7 % Schwarze oderAfroamerikaner, 38,5 % Weiße, 3,5 % Asiaten, 0,3 %Indigene, 0,1 %Hawaiianer oder von anderen Pazifikinseln stammend. 2,9 % zwei oder mehr Gruppen zugehörig. 9,1 % der Gesamtbevölkerung warenHispanics oder Latinos jedweder Ethnie.[25]
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften waren im Jahr 2000 dierömisch-katholische Kirche mit 160.048, dieAmerican Baptist Churches USA mit 51.836, dieSouthern Baptist Convention mit 38.852 und dieanglikanischeEpiscopal Church mit 19.698 Anhängern. 60.479 Einwohner warenislamischen und 25.500jüdischen Glaubens.[26]
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von den fünf Universitäten der Stadt sind die bekanntesten dieGeorgetown University (gegründet 1789), dieGeorge Washington University (gegründet 1821) und dieHoward University (gegründet 1867 und eine der ältesten Universitäten für die afroamerikanische Bevölkerung).
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch seinen einzigartigen Status als Bundesdistrikt ist die Politik von Washington, D.C. und die politische Vertretung der Bewohner durch einige Besonderheiten ausgezeichnet:
Stadtpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Washington untersteht direkt demKongress der Vereinigten Staaten, der die endgültige Entscheidungsgewalt hat.
Von 1802 bis 1871 hatte der Distrikt eine Form der kommunalen Regierung, bei der die Verwaltungsstrukturen vonGeorgetown, einer zum Stadtteil gewordenen ehemaligen Stadt auf Distriktsgebiet, erhalten blieben. Hierdurch gab es getrennte Verwaltungen für Georgetown, die Stadt Washington, den Bezirk Washington und – bis zur Rückgabe an Virginia – die Stadt Arlington. Bestimmte Aufgaben wurden jedoch gemeinsam übernommen, wie z. B. die Verwaltung der 1861 gegründeten Stadtpolizei. Dies erwies sich als ineffizient, so dass die Infrastruktur mit dem wachsenden Washington nicht mithielt und der Lebensstandard sank.
1871 wurde daher die Stadtregierung durch den Kongress reformiert, bei dem eine gemeinsame Regierung für den gesamten Distrikt geschaffen wurde. Diese bestand aus einem vom Präsidenten ernannten elfköpfigen Oberhaus sowie einem vom Volk gewählten Unterhaus mit 22 Mitgliedern. Weiterhin gab es eine Modernisierungsbehörde. Wie in Bundesstaaten gab es auch einen Gouverneur, der aber vom Präsidenten ernannt wurde. Die umfänglichen Modernisierungsmaßnahmen führten schnell zum finanziellen Kollaps der Stadt, weswegen schon nach zwei Gouverneuren im Jahr 1874 die vom Volk gewählte Regierung abgeschafft wurde.
Von 1874 bis 1967 wurde die Stadt von einem dreiköpfigen Komitee geführt: zwei vom Präsidenten nach Zustimmung des Senats ernannten Kommissaren und einem Ingenieur vomUnited States Army Corps of Engineers. Einer der drei wurde als Vorsitzender bestimmt und übernahm die vormalige Rolle des Gouverneurs. Ab 1967 ernannte der Präsident einen Bürgermeister und neun Stadträte. Mehrere Versuche, eine echte Volksvertretung einzuführen, scheiterten in den Jahren 1948 bis 1968.
Erst 1973 wurde ein Gesetz verabschiedet, das der Stadt einen Bürgermeister und einenStadtrat mit 13 Stadträten gab. Die Stadt ist in acht Stimmbezirke aufgeteilt, die jeweils einen Stadtrat wählen. Die restlichen fünf Räte werden von der ganzen Stadt gewählt. Weiterhin gibt es beratende Nachbarschaftskomitees.
Alle Gesetze, die vom Stadtrat beschlossen werden, bedürfen der nachfolgenden Zustimmung des Kongresses. Bestimmte Befugnisse sind dem Stadtrat auch ausdrücklich genommen. So dürfen z. B. die Zuständigkeiten der Gerichte im Distrikt nicht verändert werden. Die gesetzliche Höhenbeschränkung für Gebäude im Distrikt darf ebenso nicht verändert werden.
Im Jahr 2020 waren elf Stadträte Demokraten und zwei parteilos („Independents“). Die Republikaner stellen seit dem Jahr 2009 keinen Stadtrat mehr.
Kongress
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Distrikt wählt einen Delegierten für das Repräsentantenhaus, der zwar in Ausschüssen mitstimmen darf, aber nicht bei allgemeinen Abstimmungen. Im Senat hat der Distrikt keinerlei Vertretung.
Präsidentschaftswahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | Demokraten | Republikaner |
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2024 | 90,3 %294.185 | 6,5 %21.076 |
2020 | 92,1 %317.323 | 5,4 %18.586 |
2016 | 90,9 %282.830 | 4,1 %12.723 |
2012 | 90,9 %267.070 | 7,3 %21.381 |
2008 | 92,5 %245.800 | 6,5 %17.367 |
2004 | 89,0 %202.970 | 9,3 %21.256 |
2000 | 85,2 %171.923 | 9,0 %18.073 |
1996 | 85,2 %158.220 | 9,3 %17.339 |
1992 | 84,6 %192.619 | 9,1 %20.698 |
1988 | 82,6 %159.407 | 14,3 %27.590 |
1984 | 85,4 %180.408 | 13,7 %29.009 |
1980 | 74,9 %130.231 | 13,4 %26.218 |
1976 | 81,6 %137.818 | 16,5 %27.873 |
1972 | 78,1 %127.627 | 21,6 %35.226 |
1968 | 81,8 %139.566 | 18,2 %31.012 |
1964 | 85,5 %169.796 | 14,5 %28.801 |
Die Einwohner Washingtons dürfen seit 1964 an den Wahlen zumPräsidenten (und damit auch zumVizepräsidenten) teilnehmen. Die Zahl der zu bestimmenden Wahlmänner wird hierbei anhand der Bevölkerung so berechnet, als sei der Distrikt ein Bundesstaat. Jedoch darf er keinesfalls mehr Delegierte haben als der kleinste Staat. Mehr stünden der Stadt bei der derzeitigen Bevölkerungszahl aber auch ohne diese Beschränkung nicht zu.
Für den Fall, dass dasWahlmännerkollegium bei der Wahl zum Präsidenten bzw. Vizepräsidenten keine Mehrheit für einen Kandidaten erzielen kann, verliert die Hauptstadt ihr Stimmrecht wieder, da in diesem Fall das Repräsentantenhaus bzw. der Senat die Wahl durchführen, in denen der Distrikt keine (stimmberechtigte) Vertretung hat.
Washington, D.C. gilt als eine Hochburg derdemokratischen Partei. Seit 1964 hat die Mehrheit der Wahlberechtigten stets mit einem Vorsprung von mindestens 56 Prozentpunkten für den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten gestimmt. Das höchste Ergebnis eines republikanischen Präsidentschaftsbewerbers in Washington, D.C. erreichteRichard Nixon bei derWahl 1972 mit 21,56 Prozent. Bei derWahl 2008 erhieltBarack Obama 92,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.[28] Die Bürgermeisterwahlen verlaufen in der Regel ähnlich.
Status-Reformvorschläge
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Mit Ausnahme der Teilnahme an Präsidentschaftswahlen haben die Einwohner Washingtons keine garantierten Wahlrechte und sind im Vergleich zu den Bewohnern der 50 Bundesstaaten erheblich eingeschränkt. Dies wird immer wieder bemängelt, vor allem von den Einwohnern und Kommunalpolitikern in Washington. Auf den Kfz-Kennzeichen Washingtons wurde hierzu auch der SloganTaxation without representation („Besteuerung ohne Repräsentation“) verwendet. Dieser lehnt sich an den SloganNo taxation without representation aus der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung an, der die fehlende politische Vertretung der britischen Kolonien in Nordamerika anprangerte, obwohl diese genauso Steuern entrichteten. Analog wird hiermit in Washington darauf hingewiesen, dass die Bewohner Washingtons Bundessteuern zahlen, ohne eine politische Vertretung im Bund zu haben.
Daher gab und gibt es immer wieder Vorschläge, diese Ungleichbehandlung zu beseitigen. Ein Hindernis ist, dass der Distrikt eine Hochburg derDemokraten ist, wodurch verbesserte Wahlrechte der Bewohner gleichbedeutend mit einem Stimmengewinn für diese Partei wären, was wiederum nicht im Interesse der anderen großen Partei, derRepublikaner, ist.
- Per Gesetz
Eine Variante, die schon zahlreiche Male in den Kongress eingebracht wurde, ist die Herstellung einer Repräsentation per Gesetz. Ein Versuch, den Distrikt wie einen Bundesstaat entsprechender Größe zu behandeln, scheiterte zuletzt 2003 schon früh im Gesetzgebungsprozess. Spätere Vorschläge beschränkten sich darauf, eine Vertretung im Repräsentantenhaus herzustellen. Teilweise wurde versucht, dem Bundesstaat Utah, einer republikanischen Hochburg, weitere Mandate zu geben, um parteipolitische Verschiebungen zu kompensieren. Der letzte Anlauf hierzu wurde 2009 unternommen und scheiterte an Zusätzen, die nicht für beide Kammern des Kongresses annehmbar waren. Zudem ist die Verfassungsmäßigkeit eines solchen Wahlgesetzes umstritten.
- Verfassungszusatz
Ein verfassungsrechtlich unzweifelhafter Vorschlag ist, einen Verfassungszusatz zu verabschieden, der den Einwohnern des District of Columbia Wahlrechte zum Kongress gibt. Dies wurde schon erfolgreich im Jahr 1961 beim23. Verfassungszusatz für das Wahlrecht in den Präsidentschaftswahlen durchgeführt.
Ein entsprechender Zusatz wurde 1978 mit großer Mehrheit von beiden Kammern des Kongresses angenommen. Dieser sah die Aufhebung des 23. Verfassungszusatzes vor und eine Gleichstellung des Distrikts bei Wahlen zum Kongress und Präsidentschaftswahlen, indem Washington wie ein Staat entsprechender Größe behandelt worden wäre. Um in Kraft zu treten, bedurfte dies der Zustimmung von drei Vierteln aller Bundesstaaten, also 38 von 50, innerhalb von sieben Jahren. Dies wurde jedoch deutlich verfehlt. Bis zum Stichdatum im Jahr 1985 hatten lediglich 16 Staaten zugestimmt.
Zuletzt wurde 2009 ein solcher Vorschlag von der SenatorinLisa Murkowski eingebracht.
- Rückgabe an Maryland
Es gibt auch die Idee, den District wieder zu einem Teil Marylands zu machen und die Bewohner somit als Bürger Marylands an Wahlen teilnehmen zu lassen. Der District of Columbia wurde ursprünglich aus Teilen der Staaten Virginia und Maryland geformt. 1846 wurde der von Virginia genommene Teil wieder zurückgegeben. Dies könnte auch mit dem von Maryland abgetretenen Land geschehen, wobei man ggf. bestimmte Flächen im Zentrum, auf denen die Regierungsgebäude stehen, ausnehmen könnte. Es gibt allgemein verfassungsrechtliche Bedenken, da ein Distrikt als Regierungssitz in der Verfassung vorgesehen ist, so dass diese Pläne unter Umständen einen Verfassungszusatz benötigen.
Eine andere Variante dieses Vorschlags sieht vor, die Bürger Washingtons bei nationalen Wahlen wie Bürger Marylands zu behandeln und die Zahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus ggf. entsprechend zu erhöhen. Zwischen 1790 und 1801 wurde dies genau so gehandhabt, sodass der Kongress dies beschließen könnte. Ein entsprechender Vorschlag scheiterte 2004 schon früh im Gesetzgebungsprozess.
- Umwandlung zum Bundesstaat
Ein weiterer Vorschlag ist, den Distrikt in einen Bundesstaat umzuwandeln. Dem Kongress obliegt das Recht, neue Staaten in die Union aufzunehmen. In den 1980er Jahren gab es zwei Versuche, eine Verfassung für einen neuen Staat „New Columbia“ zu verabschieden. Dies wurde auch von den Einwohnern Washingtons ratifiziert. Im Kongress konnten derartige Pläne keine Zustimmung finden. Zuletzt lehnte 1993 das Repräsentantenhaus mit deutlicher Mehrheit einen derartigen Vorschlag ab. Es gibt nicht zuletzt auch hier verfassungsrechtliche Bedenken, da ein Distrikt als Regierungssitz in der Verfassung vorgesehen ist.

Siegel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasSiegel des District of Columbia zeigt eine Personifizierung der GöttinJustitia, die einen Kranz an einer Statue des ersten US-PräsidentenGeorge Washington ablegt. Im Hintergrund rechts ist dasKapitol, Sitz derLegislative der Vereinigten Staaten von Amerika, zu sehen. Im Hintergrund links fährt ein Zug über ein Viadukt vor einer aufgehenden Sonne.
Auf einem Spruchband steht das lateinische Motto:
- justitia omnibus
- („Gerechtigkeit für alle“)
Die Jahreszahl 1871 verweist auf das Jahr, in dem der District of Columbia durch denDistrict of Columbia Organic Act in seiner gegenwärtigen Form eingerichtet wurde.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Washington hat vierzehn Partnerstädte:[29]
- Thailand
Bangkok,Thailand, seit 1962
- Senegal
Dakar,Senegal, seit 1980
- China Volksrepublik
Peking,Volksrepublik China, seit 1984
- Belgien
Brüssel,Belgien, seit 1985
- Frankreich
Paris,Frankreich, seit 2000
- Griechenland
Athen,Griechenland, seit 2000
- Sudafrika
Pretoria,Südafrika, seit 2002
- Ghana
Accra,Ghana, seit 2006
- Korea Sud
Seoul,Südkorea, seit 2006
- Vereinigtes Konigreich
Sunderland,Vereinigtes Königreich, seit 2006
- Turkei
Ankara,Türkei, seit 2011
- Italien
Rom,Italien, seit 2011
- Brasilien
Brasília,Brasilien, seit 2013
- Athiopien
Addis Abeba,Äthiopien, seit 2013
Ort von Protesten und Großveranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieNational Mall zwischen demKapitol und demLincoln Memorial dient des Öfteren zumAufmarsch von Massenkundgebungen und für andere Großveranstaltungen: Garten und Vorgarten desWeißen Hauses grenzen an die Prachtallee und vomWashington Monument hat man einen guten Blick auf den Amtssitz des Präsidenten.
Internationale Organisationen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Washington ist Sitz derOrganisation Amerikanischer Staaten (OAS), derWeltbank, desInternationalen Währungsfonds (IWF) und des Regionalbüro USA derWeltgesundheitsorganisation (WHO).
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasBruttoinlandsprodukt pro Kopf im Distrikt betrug 2016 160.472 US-Dollar, womit das BIP pro Kopf höher liegt als in allen Bundesstaaten der USA.[30] Seinen Wohlstand verdankt Washington D.C. vor allem seinem Status als administratives und politisches Zentrum der Vereinigten Staaten. Zu den wichtigsten Bereichen der lokalen Wirtschaft gehören Tourismus, Finanzen, Bildung, Gesundheit und Forschung. Der Staat beschäftigt einen großen Teil der Arbeitnehmer in Washington D.C. Diplomatische Institutionen und private Stiftungen beschäftigen ebenfalls eine hohe Anzahl an Einwohnern. Die Arbeitslosenquote lag im November 2017 bei 6,4 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[31] In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Washington D.C. den 49. Platz (Stand: 2018).[32]
Trotz des hohen Durchschnittseinkommens ist die Stadt für ihre sozialen Probleme bekannt. 2013 lebten 18,9 % der Bevölkerung in Armut, was an der extrem hohen Einkommensungleichheit liegt. Die Quote der Einwohner, die Lebensmittelhilfen vom Staat beziehen, war im selben Jahr die höchste des Landes.[33] Eine hohe Kriminalitätsrate macht Washington D.C zudem zu einer der gefährlichsten Großstädte der USA.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Washington D.C. im Jahre 2019 den 53. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[34]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Straße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt mitsamt einiger Vororte wird von derRingautobahnCapital Beltway umschlossen, die sich aus den HighwaysInterstate 495 (Capital Beltway) undInterstate 95 zusammensetzt.
Das öffentliche Personennahverkehrs-System ausStadt- undExpressbus-Linien heißtMetrobus und wird seit 1973 von der VerkehrsgesellschaftWashington Metropolitan Area Transit Authority (WMATA) betrieben. Es bedient über das Stadtgebiet hinaus auch angrenzende Gebiete in den BundesstaatenVirginia undMaryland. Der Rat des District of Columbia beschloss im Dezember 2022, dass Fahrgäste, die innerhalb der Stadt zusteigen, ab 1. Juli 2023 die Busse desMetrobus-Systems kostenlos benutzen können.[35][36] Die WMATA forderte dagegen im Mai 2023, die Umsetzung aufzuschieben.[37] Aktuell (Juni 2024) kostet die Fahrt im Metrobus noch immer Fahrgeld.[38]
Unabhängig vom Busnetz der WMATA besteht das 2005 eingeführte SystemDC Circulator, das im Auftrag des VerkehrsamtsDistrict Department of Transportation mit besonderen Linien einzelne, oft touristisch bedeutsame, Routen bedient. Es wird seit 2018 vonRATP Développement betrieben. Zum Jahresende 2024 wird der Betrieb desDC Circulator aus Kostengründen dauerhaft eingestellt.[39] Die Mitfahrt kostet pauschal 1 US-Dollar bzw. 50 Cent (Passagiere ab 65 Jahre).
Schiene
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Der HauptbahnhofWashington Union Station wird vonAmtrak-Fernzügen auf demNordost-Korridor und auf weiteren Linien angefahren. Vorortzüge des von der staatlichen Verkehrsgesellschaft des Bundesstaats Maryland organisiertenMARC Train fahren auf drei Linien nach Washington. Vorortzüge des von zwei Körperschaften im Bundesstaat Virginia organisiertenVirginia Railway Express fahren auf zwei Linien nur im Berufsverkehr nach Washington.
DerVirginia Avenue Tunnel ist ein innenstadtnaher, von Güterzügen genutzter Eisenbahntunnel, der 1872 eröffnet und bis 2018 für zeitgemäße Anforderungen neu gebaut wurde.
DieMetro Washington wurde 1976 eingeweiht. Das Netz ist im Jahr 2023 mit 208 km das zweitgrößte der USA und hat nach derNew York City Subway und derChicago ’L’ die dritthöchste Zahl von Fahrgästen. Seit 2014 besteht es aus sechs Linien, die durch Farbnamen unterschieden werden, und wurde zuletzt im Jahr 2022 verlängert. Die Metro wird von der im Jahr 1967 gegründeten, den District of Columbia undCounties in den angrenzenden Bundesstaaten übergreifendenWashington Metropolitan Area Transit Authority (WMATA) betrieben.
Das ehemals sehr umfangreiche Straßenbahnsystem wurde 1962 stillgelegt. Die 2016 neu eröffneteStraßenbahn Washington, D.C. besteht aus einer Linie mit acht Haltestellen und wird vonRATP Développement im Auftrag des VerkehrsamtsDistrict Department of Transportation betrieben. Die Strecke führt vom HauptbahnhofWashington Union Station ostwärts entlang der H Street, biegt am Ende dieser Straße in die Benning Road ab und endet amLangston Golf Course am Westufer desAnacostia River in der Nähe desRobert F. Kennedy Memorial Stadium. Die Mitfahrt ist seit der Eröffnung kostenlos möglich (Stand 2023).[40] Aufgrund der massiven Verzögerung beim Bau, der langen Testphase sowie der deutlich höheren Kosten geriet das ursprünglich deutlich umfangreicher geplante Projekt oft in die Schlagzeilen. Insgesamt wurden mehr als 200 Millionen US-Dollar ausgegeben.[41][42][43][44]
Luftverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der nächstgelegeneFlughafen ist derRonald Reagan Washington National Airport. Er liegt am rechten (westlichen) Ufer desPotomac River inVirginia und wird in der Regel nur für den nationalen Flugverkehr verwendet.Washington Dulles International Airport liegt 45 km westlich der Stadt in Virginia undBaltimore-Washington International Airport 65 km nordöstlich in Maryland. Von den beiden letzteren starten sowohl nationale als auch internationale Flüge.
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In den US-amerikanischen Profi-Ligen kommen fünf Teams aus Washington: DieWashington Commanders (NFL), dieWashington Nationals (seit 2005) (MLB) sowie dieWashington Capitals (NHL),Washington Wizards (NBA) undD.C. United (MLS). Damit ist Washington in allen jeweiligen Wettkampfklassen der fünf beliebtesten Männersportarten des Landes vertreten. Die Washington Commanders tragen ihre Spiele allerdings in Maryland aus.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- DasWeiße Haus
- DasKapitol
- Blair House, Gästehaus des Präsidenten
- Cleveland Abbe House, historisches Gebäude
Denkmäler und Gedenkstätten
- Washington Monument
- Jefferson Memorial
- Lincoln Memorial
- Franklin Delano Roosevelt Memorial
- United States Holocaust Memorial Museum
- Second World War Memorial
- Korean War Veterans Memorial
- Vietnam Veterans Memorial
- Denkmal für die Opfer des Kommunismus
Kirchen
- Washington National Cathedral
- Basilica of the National Shrine of the Immaculate Conception (Nationalheiligtum Basilika der Unbefleckten Empfängnis)
- Church of the Epiphany (Washington, D.C.)
- Cathedral of St. Matthew the Apostle
- Holy Trinity Catholic Church
- Informationsgebäude derSmithsonian Institution
Museen
- National Gallery of Art
- Smithsonian Institution, Forschungseinrichtung und größter Museumskomplex der Welt, dazu gehören unter anderem:
- National Museum of Women in the Arts
- Kreeger Museum, privates Kunstmuseum
Bibliothek
Nationalarchiv
- Chinatown
Weitere Institutionen
Areale
- Federal Triangle
- National Mall
- Chinatown
Weiteres
- Kennedy-Warren Apartment Building (Höhepunkt desArt déco in der Stadt)
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weiteres
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- In den USA ist der Ausdruck DC als Kurzform von Washington, D.C. verbreitet. „D.C.“ war auch der Titel einer Fernsehserie vonThe WB, die in Washington, D.C. spielte.
- Der AusdruckInside the Beltway bezieht sich auf die Interstate 495, die Washington, D.C., Alexandria (Virginia), Arlington County (Virginia), Fairfax County (Virginia), Falls Church (Virginia), Montgomery County (Maryland) und Prince George’s County (Maryland) umschließt. Sie steht alsMetonym für Politiker, Lobbyisten, hohe Regierungsbeamte, hohe Medienvertreter, die untereinander verwoben sind.
- DasAction-RollenspielFallout 3 des SpieleentwicklersBethesda Game Studios aus dem Jahr 2008 spielt überwiegend impostapokalyptischen Washington, D.C. im Jahr 2277.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Constance McLaughlin Green:Washington: A History of the Capital, 1800–1950. Princeton University Press, Princeton 2017,ISBN 978-0-691-65434-8.
- Tom Lewis:Washington: A History of Our National City. Basic Books, New York 2015,ISBN 978-0-465-03921-0.
- Andreas W. Daum,Christof Mauch:Berlin – Washington, 1800–2000: Capital Cities, Cultural Representation, and National Identities. Cambridge University Press, Cambridge 2011,ISBN 978-1-107-40258-4.
- David Ovason:Secret Architecture of Our Nation’s Capital. Perennial, New York 2002,ISBN 978-0-06-095368-3.
- Bates Lowry:Architecture of Washington D.C. Princeton University Press, Princeton 1983,ISBN 978-0-89481-004-6.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website von Washington, D.C. (englisch)
- Website der Tourist-Information von Washington, D.C. (englisch)
- Washington, D.C. – Resources and Collections in derLibrary of Congress (englisch)
- Literatur von und über Washington, D.C. im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑dc.gov. (abgerufen am 27. März 2022).
- ↑United States Census 2020: District of Columbia.
- ↑Quickfacts: District of Columbia.
- ↑Metropolitan Statistical Area Washington-Arlington-Alexandria, DC-VA-MD-WV; Census Bureau CBSA Code 47900.
- ↑Washington-Baltimore-Northern Virginia Combined Statistical Area (CSA Code 548).
- ↑The Historical Society of Washington, D.C.:Fragen und Antworten zur Geschichte von Washington, D.C. (Memento vom 10. September 2017 imInternet Archive) (englisch), AbschnittHow did the city get its name? Zitat: “‘Columbia’, a feminine form of ‘Columbus,’ was popularized as a name for America in patriotic poetry and song after theRevolutionary War.”
- ↑abA Century of Lawmaking for a New Nation: U.S. Congressional Documents and Debates, 1774–1875, Statutes at Large, 41st Congress, 3rd Session, Page 419 of 1314. Library of Congress, abgerufen am 15. Juni 2016 (englisch).
- ↑National Oceanic and Atmospheric Administration: Summary of Monthly Normals 1991–2020. National Oceanic and Atmospheric Administration, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑Wetterkontor: Klima Washington D.C., USA – Klimadiagramm, Klimatabelle – WetterKontor. Wetterkontor, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑National Oceanic and Atmospheric Administration: NowData – NOAA Online Weather Data. National Oceanic and Atmospheric Administration, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Washington D.C. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 18. Juni 2021.
- ↑„Georgetown Historic District“. National Park Service.
- ↑James Madison: The Same Subject Continued: The Powers Conferred by the Constitution Further Considered. Library of Congress, abgerufen am 16. Juni 2016 (englisch).
- ↑Constitution of the United States. Archive.org, abgerufen am 16. Juni 2016 (englisch).
- ↑Michael Bednar:L’Enfant’s Lecagy. Public Open Spaces in Washington, D.C. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2006,ISBN 0-8018-8318-0, S. 8 (Google Books).
- ↑Brief von Thomas Jefferson an George Washington vom 10. April 1791. Miles Orvell, Jeffrey L. Meikle (Hrsg.):Public space and the ideology of place in American culture. Rodopi, Amsterdam und New York 2009,ISBN 978-90-420-2574-5, Fußnote auf S. 22.
- ↑Original Plan of Washington, D.C. In: American Treasures of the Library of Congress. Abgerufen am 14. Juni 2013 (englisch).
- ↑abA Century of Lawmaking for a New Nation: U.S. Congressional Documents and Debates, 1774–1875, Statutes at Large, 6th Congress, 2nd Session, Page 103 of 831. Library of Congress, abgerufen am 15. Juni 2016 (englisch).
- ↑abMark David Richards:The Debates over the Retrocession of the District of Columbia, 1801–2004. In:Washington History. www.dcvote.org, 2004,S. 54–82 (englisch,dcvote.org [PDF; abgerufen am 16. Januar 2009]).
- ↑Horace Greeley:The American Conflict: A History of the Great Rebellion in the United States. G. & C.W. Sherwood, Chicago 1864,ISBN 0-8371-1438-1,S. 142–144 (Vorschau).
- ↑Walter Fairleigh Dodd:The government of the District of Columbia. John Byrne & Co., Washington, D.C. 1909,S. 40–5 (englisch,google.com).
- ↑Sally Kress Tompkins:A Quest for Grandeur: Charles Moore and the Federal Triangle. Smithsonian Institution Press, Washington, D.C. 1993,ISBN 978-1-56098-161-9 (englisch).
- ↑Mark Gelernter:History of American Architecture. Manchester University Press, Manchester, UK 2001,ISBN 978-0-7190-4727-5,S. 248 (englisch,google.com).
- ↑Von Majid Sattar,Ein 51. Bundesstaat?, In:FAZ vom 24. März 2021.
- ↑ab„QuickFacts District of Columbia“, gesichtet am 25. März 2016.
- ↑The Association of Religion Data Archives | Maps & Reports.
- ↑David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 28. November 2018.
- ↑FEDERAL ELECTIONS 2008; fec.gov, PDF-Dokument, S. 10, englisch, aus dem Juli 2009, abgerufen am 16. August 2024
- ↑DC Sister Cities. dc.gov, abgerufen am 14. Juni 2013.
- ↑US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2017; abgerufen am 8. Januar 2018 (amerikanisches Englisch).
- ↑Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018.
- ↑The Global Financial Centres Index 23. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.
- ↑6 states and D.C. with the most people in poverty. In:USA TODAY. (usatoday.com [abgerufen am 8. Januar 2018]).
- ↑Quality of Living City Ranking. Abgerufen am 3. Februar 2022 (englisch).
- ↑Washington DC is making public buses free forever. In: www.fortune.com. 12. Dezember 2022, abgerufen am 28. April 2023 (englisch).
- ↑Abby Llorico, Delia Goncalves: DC approves making buses free, but what happens next? In: WUSA9. 6. Dezember 2022, archiviert vom Original am 26. Januar 2023; abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch, Zugriff geobeschränkt).
- ↑Matt Pusatory: WMATA wants to delay DC's fare-free bus program by a year. In: WUSA9. 5. Mai 2023, archiviert vom Original am 17. Mai 2023; abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch, Zugriff geobeschränkt).
- ↑Cost to Ride. Washington Metropolitan Area Transit Authority, abgerufen am 24. Juni 2024 (englisch).
- ↑DC starts end of circulation for Circulator. In: wtop news. 31. Juli 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024 (englisch).
- ↑Frequently Asked Questions (FAQ). In: DC Streetcar. Abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).
- ↑DC Streetcar Launch! (Memento vom 25. Februar 2016 imInternet Archive), (englisch); auf dcstreetcar.com, aufgerufen am 27. Februar 2016.
- ↑All Aboard! DC Streetcar Service Starts Saturday (englisch), vom 27. Februar 2016; aufgerufen am 27. Februar 2016.
- ↑Want to ride the D.C. streetcar? Here’s a handy FAQ, Washington Post vom 27. Februar 2016; aufgerufen am 27. Februar 2016. (englisch).
- ↑Transportation D.C. streetcar makes its first voyages on H Street. ‘Is it really happening?’ (englisch), vom 27. Februar 2016; aufgerufen am 27. Februar 2016.
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- Wikipedia:Qualitätssicherung Vereinigte Staaten:Infobox/Einwohnerzahl 2020 auf Wikidata