
Dieter Planck (*14. August1944 inRottenburg am Neckar; †1. Juli2025 inStuttgart[1][2]) war ein deutscherArchäologe mit SchwerpunktProvinzialrömische Archäologie undDenkmalpfleger. Er war Präsident desLandesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg imRegierungspräsidium Stuttgart und Gründungsdirektor desArchäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg.
Nach dem Abitur amEugen-Bolz-Gymnasium inRottenburg am Neckar studierte PlanckVor- und Frühgeschichte,Alte Geschichte,Urgeschichte undKlassische Archäologie an derUniversität Tübingen und derUniversität München.
Nach der 1970 erfolgtenPromotion mit einer Dissertation überArae Flaviae an der Universität Tübingen war Planck zunächst in der archäologischen Denkmalpflege in Tübingen tätig, ab 1972 als Referent für Bodendenkmalpflege für denRegierungsbezirk Nordwürttemberg. Von 1979 bis 1994 leitete er die archäologische Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Damals gelang ihm ein Ausbau der archäologischenBodendenkmalpflege in Baden-Württemberg. Ab 1983 wurde die Einrichtung archäologischer Reservate in Baden-Württemberg durch eine Bezuschussung zum Grunderwerb gewährleistet, durch die einige bedeutende antike Stätten des Landes vor der modernen Zerstörung gerettet werden konnten.[3] Der damals verabschiedete Maßnahmenkatalog für diese kulturellen Güter wurde aber bei einer Verwaltungsreform des Landes wieder zurückgenommen.
1992 wurde er zum Direktor des neu gegründetenArchäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg ernannt. Darüber hinaus etablierte er 1993 denTag des offenen Denkmals in Baden-Württemberg. 1994 wurde Planck Präsident desLandesdenkmalamtes Baden-Württemberg, nach dessen Eingliederung in das Regierungspräsidium Stuttgart war er bis August 2009 Präsident der Abteilung 8 – Landesamt für Denkmalpflege. Daneben lehrte er am Historischen Institut derUniversität Stuttgart als Honorarprofessor.
2009 trat Planck aus seinem Amt als Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg in den Ruhestand.[4] Sein Nachfolger wurdeClaus Wolf.
Planck starb Anfang Juli 2025 in Stuttgart im Alter von 80 Jahren und wurde am 17. Juli 2025 auf dem Sülchenfriedhof inRottenburg am Neckar in einer Urne im Familiengrab beigesetzt.[2] In einem Nachruf würdigt das Landesamt für Denkmalpflege die Verdienste von Dieter Planck um die Landesarchäologie in Baden-Württemberg, wobei er unter anderem „die Idee einer gesamtheitlichen Denkmalpflege aus Archäologie und Baudenkmalpflege nachhaltig geprägt hat.“[5]
1971 arbeitete Planck amKastell Köngen und dem dazugehörigen Lagerdorf. Sein Einsatz für den Erhalt des heute einzigen vor der Überbauung geretteten Kastells amNeckarlimes war 1974 die Grundlage für dessen Ernennung zumKulturdenkmal. Planck unterstützte zudem die Konzeption desRömerparks und des Museums inKöngen.[6] Im Herbst 1973 und im Frühjahr 1974 grub das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unter Plancks Leitung dasLimestor Dalkingen amObergermanisch-Rätischen Limes aus. 1975 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.[7] Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit brachten teils gänzlich neue Aspekte für die römische Grenzforschung. Das Limestor Dalkingen wurde 2005 zusammen mit den Grenzanlagen einUNESCO-Weltkulturerbe und ist 2006 zum Kulturdenkmal erklärt worden.[8] In den Jahren 1976 bis 1981 arbeitete Planck amOstkastell inWelzheim, wobei sich die Grabungen auf die Wehrmauern konzentrierten, um das Lagerinnere als archäologisches Reservat zu erhalten. In den dort entdeckten antiken Brunnen konnten teils spektakuläre Funde gemacht werden. MitDietwulf Baatz unter anderem war er an der Rekonstruktion des Westtores der Anlage beteiligt, das 1983 der Öffentlichkeit übergeben wurde.[9] Von 1979 bis 1989 war Dieter Planck Leiter der Ausgrabungen und der Konservation des Stabsgebäudes (Principia) amLimesmuseum Aalen.
Seit 1964 war Planck Mitglied der StudentenverbindungAkademische Gesellschaft Stuttgardia Tübingen. Er war von 1988 bis 2003 Vorsitzender desVerbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland. Planck war seit 1975 Korrespondierendes Mitglied und seit 1981 Ordentliches Mitglied desDeutschen Archäologischen Instituts und seit 1980 derRömisch-Germanischen Kommission. Er ist Gründungsmitglied derDeutschen Limeskommission und war von 2003 bis 2009 deren Vorsitzender. Er fungierte von 1988 bis 2014 als Vorsitzender derGesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern, deren Ehrenvorsitzender er bis zu seinem Tod im Jahr 2025 war.[10] Bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2009 war er als Vorsitzender der Jury desArchäologie-Preises Baden-Württemberg tätig. Planck war jahrelang Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der ZeitschriftArchäologie in Deutschland sowie Mitglied des Vorstandes derWissenschaftlichen Buchgesellschaft, dessen kommissarischer Vorsitzender er nach dem Tod des VorsitzendenGert Haller im Jahr 2012 war.[11] 2010 initiierte er die Gründung derFörderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg und war bis November 2022 deren Vorsitzender. Als Ehrenmitglied gehörte er ebenfalls dem Kuratorium derDenkmalstiftung Baden-Württemberg an.[12]
Herausgeber zahlreicher Werke zur Archäologie Baden-Württembergs
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Planck, Dieter |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Archäologe mit Schwerpunkt Provinzialrömische Archäologie |
| GEBURTSDATUM | 14. August 1944 |
| GEBURTSORT | Rottenburg am Neckar |
| STERBEDATUM | 1. Juli 2025 |
| STERBEORT | Stuttgart |