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Dichte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel stellt die Massendichte dar. Für weitere Bedeutungen sieheDichte (Begriffsklärung). Mit-dichte zusammengesetzte Wörter bezeichnen auch andere Größen, die auf das Volumen, eine Fläche, eine Länge, ein Frequenzintervall oder Anderes bezogen werden, siehe unter dem Lemma des zusammengesetzten Worts.
Physikalische Größe
NameMassendichte
Formelzeichenρ{\displaystyle \rho } (Rho)
Größen- und
Einheitensystem
EinheitDimension
SIkg·m−3M·L−3
Siehe auch:Wichte (spezifisches Gewicht),
relative Dichte (spezifische Dichte),
spezifisches Volumen
Flüssigseife (grün), gefärbtes Wasser (violett), Speiseöl (farblos) und gefärbter Alkohol (blau) bilden einen „Dichteturm“, d. h. die Flüssigkeiten ordnen sich nach ihrer Dichte an.

DieDichteρ{\displaystyle \rho } (Rho), auchMassendichte genannt, ist derQuotient aus derMassem{\displaystyle m} eines Körpers und seinemVolumenV{\displaystyle V}:

ρ=mV{\displaystyle \rho ={\frac {m}{V}}}

Sie wird oft inGramm pro Kubikzentimeter oder inKilogramm pro Kubikmeter angegeben. Bei flüssigen Körpern ist auch die EinheitKilogramm pro Liter (=Kilogramm pro Kubikdezimeter) üblich:

1 g/cm3 = 1 g/ml = 1 kg/l = 1000 kg/m3

Die Dichte ist durch das Material des Körpers bestimmt und alsintensive Größe unabhängig von seiner Form und Größe.

Im Allgemeinen dehnen sich Stoffe mit steigender Temperatur aus, wodurch ihre Dichte sinkt. Eine Ausnahme bilden Stoffe mit einerDichteanomalie wie z. B.Wasser.

Abgrenzung zu anderen Begriffen

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DerKehrwert der Dichte wirdspezifisches Volumen genannt und spielt vor allem in derThermodynamik derGase undDämpfe eine Rolle. Das Verhältnis der Dichte eines Stoffes zur Dichte im Normzustand wird alsrelative Dichte bezeichnet.

Definiert werden diese Unterschiede in derDIN 1306Dichte; Begriffe, Angaben. Die Dichte ist eineQuotientengröße.

Ortsabhängige Dichte

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Die Dichte ergibt sich aus den Massen der Atome, aus denen das Material besteht, und aus ihren Abständen. In homogenem Material, zum Beispiel in einem Kristall, ist die Dichte überall gleich. Sie ändert sich normalerweise mit derTemperatur und bei kompressiblen Materialien (wie z. B. Gasen) auch mit demDruck. Daher ist beispielsweise die Dichte der Atmosphäre ortsabhängig und nimmt mit der Höhe ab.

Mitdm{\displaystyle \mathrm {d} m} werde die Masse in einem gewissen KontrollvolumendV{\displaystyle \mathrm {d} V} bezeichnet. Beistetig verteilter Masse kann man einenGrenzübergang durchführen: Man lässt das Kontrollvolumen um einen Punktx{\displaystyle \mathbf {x} } immer kleiner werden und kann so die Massendichteρ(x){\displaystyle \rho (\mathbf {x} )} am Punktx{\displaystyle \mathbf {x} } durch

ρ(x)=dmdV{\displaystyle \rho (\mathbf {x} )={\frac {\mathrm {d} m}{\mathrm {d} V}}}

definieren. Die skalarwertige Funktionxρ(x){\displaystyle \mathbf {x} \to \rho (\mathbf {x} )} wird auch alsDichtefeld bezeichnet.

Für einenhomogenenKörper, dessen Massendichte in seinem Inneren überall denselben Wertρ0{\displaystyle \rho _{0}} hat, ist die GesamtmasseM{\displaystyle M} das Produkt von Dichte und VolumenV{\displaystyle V}, d. h., es gilt

M=ρ0V{\displaystyle M=\rho _{0}V}.

Bei inhomogenen Körpern ist die Gesamtmasse allgemeiner dasVolumenintegral

M=Vρ(x)dV{\displaystyle M=\int _{V}\rho (\mathbf {x} )\,\mathrm {d} V}

über die Massendichte.

In der ersten Ausgabe derDIN 1306Dichte und Wichte; Begriffe vom August 1938 wurde die Dichte im heutigen Sinn alsmittlere Dichte genormt und die ortsabhängige Dichte in einem Punkt alsDichte schlechthin definiert: „Die Dichte (ohne den Zusatz ‚mittlere‘) in einem Punkte eines Körpers ist der Grenzwert, dem die mittlere Dichte in einem den Punkt enthaltenden Volumen zustrebt, wenn man dieses so weit verkleinert denkt, dass es klein wird gegen die Abmessungen des Körpers, aber noch groß bleibt gegen die Gefügeeinheiten seines Stoffs.“ In der Ausgabe vom August 1958 wurde dann diemittlere Dichte inDichte umbenannt mit der Erläuterung: „Masse, Gewicht und Volumen werden an einem Körper bestimmt, dessen Abmessungen groß sind gegen seine Gefügebestandteile.“

Dichte von Lösungen

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Die Summe der Massenkonzentrationen der Bestandteile einerLösung ergibt die Dichte der Lösung, indem man die Summe der Massen der Bestandteile durch das Volumen der Lösung teilt:

ρ=1Vimi=1ViρiVi{\displaystyle \rho ={\frac {1}{V}}\sum _{i}m_{i}={\frac {1}{V}}\sum _{i}\rho _{i}V_{i}}.

Dabei sind diemi{\displaystyle m_{i}} die einzelnen Teilmassen,Vi{\displaystyle V_{i}} die einzelnen Teilvolumina undV{\displaystyle V} das Gesamtvolumen.

Dichten von Pulvern und porösen Materialien

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Bei porösen Materialien muss man zwischen derSkelett- oder Reindichte, bei der die Masse auf das Volumen ohne die Poren bezogen wird, und derscheinbaren Dichte unterscheiden, die sich auf das Gesamtvolumen einschließlich der Poren bezieht. BeiPulvern,Schüttgütern undHaufwerken hängt die scheinbare Dichte auch davon ab, ob das Material lose aufgeschüttet oder gestampft wurde. Dementsprechend unterscheidet man zwischen derSchüttdichte und derRüttel- oder Stampfdichte. Das Verhältnis zwischen Schüttvolumen und Stampfvolumen heißt auchHausner-Faktor.

Ausdehnungskoeffizienten

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Hauptartikel:Ausdehnungskoeffizient#Aus Dichtewerten berechnete mittlere Ausdehnungskoeffizienten

Die Veränderung der Umgebungsbedingungen führt zu einer Änderung der Dichte. Der Ausdehnungskoeffizient ist im Allgemeinen nicht konstant, sondern abhängig von den Umgebungsbedingungen, beispielsweise der Temperatur. Für zwei TemperaturenT0{\displaystyle T_{0}} undT2{\displaystyle T_{2}} mitT2>T0{\displaystyle T_{2}>T_{0}} lässt sich ein mittlerer statistischer Volumenausdehnungskoeffizientγmittl.{\displaystyle \gamma _{\text{mittl.}}} berechnen, aus dem sich der Quotient der beiden Dichtenρ0{\displaystyle \rho _{0}} undρ2{\displaystyle \rho _{2}} berechnen lässt:[1]

ρ0ρ2=1+γmittl.(T2T0){\displaystyle {\frac {\rho _{0}}{\rho _{2}}}=1+\gamma _{\text{mittl.}}\cdot (T_{2}-T_{0})}

Messung

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Dichtebestimmung durch Auftrieb

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An einem eingetauchten Körper angreifende Kräfte

Nach demPrinzip von Archimedes erfährt ein vollständig in einemFluid (einer Flüssigkeit oder einem Gas) eingetauchter Körper eineAuftriebskraft, die gleich derGewichtskraft des Volumens des verdrängten Stoffes ist. Um die zwei UnbekanntenDichte undVolumen zu bestimmen, sind zwei Messungen erforderlich.

Taucht man einen beliebigen Körper mit dem VolumenVK{\displaystyle V_{\mathrm {K} }} vollständig in zwei Fluide mit bekannten Dichtenρ1{\displaystyle \rho _{1}} undρ2{\displaystyle \rho _{2}} ein, ergeben sich resultierende KräfteF1{\displaystyle F_{1}} undF2{\displaystyle F_{2}}, die mittels einer einfachenWaage messbar sind. Die gesuchte DichteρK{\displaystyle \rho _{\mathrm {K} }} des Körpers lässt sich daraus wie folgt bestimmen:

Ausgehend von den Formeln für die GewichtskraftFG{\displaystyle F_{\mathrm {G} }} des Körpers und die AuftriebskraftFAi{\displaystyle F_{\mathrm {A} i}} des Körpers in Fluidi{\displaystyle i}

FG=VKρKg{\displaystyle F_{\mathrm {G} }=V_{\mathrm {K} }\cdot \rho _{\mathrm {K} }\cdot g}
FAi=VKρig{\displaystyle F_{\mathrm {A} i}=V_{\mathrm {K} }\cdot \rho _{i}\cdot g}

mit derSchwerebeschleunigungg{\displaystyle g} misst eine Waage für den in Fluidi{\displaystyle i} eingetauchten Körper die Kraft

Fi=FGFAi.{\displaystyle F_{i}=F_{\mathrm {G} }-F_{\mathrm {A} i}.}

Aus diesen zwei Gleichungen für die Fluide (i=1,2{\displaystyle i=1,2}) kann man das unbekannte VolumenVK{\displaystyle V_{\mathrm {K} }} eliminieren und erhält die Lösung:

ρK=F1ρ2F2ρ1F1F2{\displaystyle \rho _{\mathrm {K} }={\frac {F_{1}\cdot \rho _{2}-F_{2}\cdot \rho _{1}}{F_{1}-F_{2}}}}

Falls eine Dichte sehr viel kleiner als die andere ist,ρ1ρ2{\displaystyle \rho _{1}\ll \rho _{2}} (etwa bei Luft und Wasser), vereinfacht sich die Formel zu:

ρK=F1F1F2ρ2{\displaystyle \rho _{\mathrm {K} }={\frac {F_{1}}{F_{1}-F_{2}}}\cdot \rho _{2}}

Falls man nur eine Flüssigkeit, z. B. Wasser mit Dichteρ1{\displaystyle \rho _{1}} hat, lässt sich stattdessen das Volumen des Körpers durch das Volumen des Wassers bestimmen, das bei vollständigem Eintauchen verdrängt wird, indem man beispielsweise den Überlauf aus einem vollen Gefäß mit einemMesszylinder misst. Aus obiger Gleichung

F1=FGFA1=VKg(ρKρ1){\displaystyle F_{1}=F_{\mathrm {G} }-F_{\mathrm {A} 1}=V_{\mathrm {K} }\cdot g\cdot (\rho _{\mathrm {K} }-\rho _{1})}

erhält man durch Umformen:

ρK=ρ1+F1VKg{\displaystyle \rho _{\mathrm {K} }=\rho _{1}+{\frac {F_{1}}{V_{\mathrm {K} }\cdot g}}}

Nach dieser Methode bestimmte schonArchimedes die Dichte der Krone eines Königs, der bezweifelte, dass diese wirklich aus reinemGold bestehe (ρK = 19320 kg/m3).

Auf dieserAuftriebswägung von Flüssigkeiten beruhen dasAräometer (Spindel) und dieMohrsche Waage.

Weitere Methoden

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  • Pyknometer, Dichtebestimmung von Festkörpern oder Flüssigkeiten durch Messen der verdrängten Flüssigkeitsvolumina
  • Isotopenmethode, Dichtebestimmung durch Strahlungsabsorption
  • Biegeschwinger, Dichtebestimmung, insbesondere von durchströmender Flüssigkeit, durch Schwingungsmessung
  • Resistograph, Dichtebestimmung von Holz über Festigkeit.
  • Schwebemethode, Dichtebestimmung durch Gleichgewichtsbestimmung mit Hilfe einer Schwerflüssigkeit

Eine einfache Abschätzung der Dichte lässt sich mit derGirolami-Methode erhalten.

Beispiele

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Die Dichte einzelner Stoffe und Materialien ist auf der jeweiligen Wikipedia-Seite zu finden. Die Dichte von elementaren Reinstoffen ist auch in derListe der chemischen Elemente aufgeführt.

MaterialMassendichte
Interstellare Materie102 … 1011 Atome/m3  ≈  10−13 … 10−4 g/km3
Gase0,09 kg/m3 (Wasserstoff) … 0,18 kg/m3 (Helium) … 1,29 kg/m3 (Luft) … 1,78 kg/m3 (Argon) … 12,4 kg/m3 (Wolfram(VI)-fluorid)
Holz200 kg/m3 … 1 200 kg/m3
Flüssigkeiten616 kg/m3 (Isopentan) … 1000 kg/m3 (Wasser) … 1 834 kg/m3 (Schwefelsäure H2SO4) … 3 119 kg/m3 (Brom Br2) … bis ca. 5 000 kg/m3 (diverseSchwerflüssigkeiten) … 13 595 kg/m3 (Quecksilber Hg)
Metalle534 kg/m3 (Lithium) … 7874 kg/m3 (Eisen Fe) … 19 302 kg/m3 (Gold) … 22 590 kg/m3 (Osmium)
Beton800 bis 2 000 kg/m3 (Leichtbeton) … 2 400 kg/m3 (Normalbeton) … 2 600 bis 4 500 kg/m3 (Schwerbeton)
Sterne1 400 kg/m3 (unsereSonne) … 1,1 · 106 kg/m3 (Sterne mitHeliumbrennen) … 1013 kg/m3 (Kernfusion schwerer Elemente) … 1017 bis 2,5 · 1018 kg/m3 (Neutronenstern)
Atomkerne2e17 kg/m3

Literatur

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Weblinks

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Wiktionary: Dichte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Walter Bierwerth:Tabellenbuch Chemietechnik. Europa-Lehrmittel, 2005, S. 61: Formel zur „Temperaturabhängigkeit der Dichte“.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4312764-2 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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