Deutschlandsender III | ||
|---|---|---|
| Basisdaten | ||
| Ort: | Herzberg (Elster) | |
| Land: | Brandenburg | |
| Staat: | Deutschland | |
| Höhenlage: | 80 m ü. NHN | |
| 51.71653913.264314Koordinaten:51° 42′ 59,5″ N,13° 15′ 51,5″ O | ||
| Verwendung: | Rundfunksender | |
| Abriss: | 1947 | |
| Daten des Mastes | ||
| Bauzeit: | 1939 | |
| Baustoff: | Stahl | |
| Betriebszeit: | 1939–1945 | |
| Gesamthöhe: | 337 m | |
| Betriebsraum: | 333 m | |
| Gesamtmasse: | 600 t | |
| Daten zur Sendeanlage | ||
| Wellenbereich: | LW-Sender | |
| Rundfunk: | LW-Rundfunk | |
| Stilllegung: | 21. April 1945 | |
| Positionskarte | ||
DerDeutschlandsender III war ein 1939 inHerzberg (Elster) in Betrieb genommenerLangwellenrundfunksender, der auf der Frequenz von 191 kHz das Programm desDeutschlandsenders verbreitete.
Er gehörte seinerzeit mit einer Sendeleistung von 500 Kilowatt zu den stärksten Rundfunksendern der Welt, allerdings gab es – entgegen derNS-Propaganda – im Ausland durchaus vergleichbare Anlagen. Als Antenne diente ein – ohneDachkapazität – 325 Meter hoher, gegen die Erde isolierter abgespannterselbststrahlender Sendemast, der auf seiner Spitze eine linsenförmige Dachkapazität mit 25 Metern Durchmesser und vier Metern Höhe trug, die innen begehbar war. Da dieser Mast zudem noch auf einem acht Meter hohenAbstimmhaus stand, besaß die gesamte Konstruktion eine Höhe von 337 Metern und war zum damaligen Zeitpunkt das höchste Bauwerk in Europa und nach demEmpire State Building daszweithöchste Bauwerk weltweit. Zum Bau des Turmes wurden nur 600 Tonnen Stahl verbaut, was durch die besondere Konstruktion möglich wurde. Durch den Gitterbau führte eine Leiter mit 1600 Sprossen nach oben. Bemerkenswert war auch, dass dieser Mast über keineFlugsicherheitsbefeuerung verfügte. Stattdessen wurde seine Spitze mit Hilfe von drei auf kleinen Masten montierten rotierendenFlakscheinwerfern während der Nachtstunden angestrahlt.
Es war geplant, die Anlage zu einemKreisgruppenstrahler auszubauen. Hierzu sollten um den Zentralmast auf einem Kreis mit 1425 Metern Durchmesser zehn Sendemasten mit je 275 Metern Höhe errichtet werden. Am geplanten Standort des Masten 9 wurde 1944 mit dem Bau einer Reserveantenne in Form einerDreieckflächenantenne, welche von drei je 150 Meter hohen Masten, die ein Dreieck mit 210 Metern bildeten, begonnen. Wegen der sich schnell zuspitzenden Kriegslage blieb die Gesamtanlage einunvollendetes Bauwerk.
Die Sendeeinheit wurde am 21. April 1945 bei einem Bombenangriff stark beschädigt und damit unbrauchbar, obwohl der Mast unbeschädigt geblieben war. Er wurde später mit allen technischen Anlagen von densowjetischen Besatzungsstreitkräften demontiert. Der Abbau des Sendemasten begann im Juli 1946 und war am 23. Dezember 1947 abgeschlossen. 1959 wurde am Standort des einstigen Sendergebäudes ein Wasserwerk errichtet. Noch heute sind Überreste der Anlage – insbesondere das gesprengte Fundament des Sendemastes sowie die ehemalige Wohnsiedlung der Mitarbeiter an der StraßeAm Sender – erhalten. Ob und wo der Mast wieder aufgebaut wurde, ist nicht bekannt.