Deutsche Operation des NKWD

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AlsDeutsche Operation des NKWD wird eine Aktion zur Verhaftung und Ermordung von Deutschen unddeutschstämmigen Bürgern der Sowjetunion durch dasVolkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKWD) in derstalinistischenSowjetunion bezeichnet. Die Deutsche Operation war die erste NKWD-Aktion im Rahmen der sogenannten „nationalen Operationen“ während der Zeit desGroßen Terrors 1937/38. Betroffen von dieserSäuberungswelle waren zunächstAusländer deutscher Herkunft sowiePolitemigranten ausDeutschland undÖsterreich. Es traf auch deutsche und österreichischeStaatsbürger (Reichsdeutsche) undStaatenlose (Deutsche ohne Pass), die sich aus unterschiedlichen Gründen in der Sowjetunion aufhielten. Die staatlichenRepressionsmaßnahmen wurden auf der Grundlage des operativenNKWD-Befehls Nr. 00439 vom 25. Juli 1937 durchgeführt.[1] DieserGeheimbefehl hatte den offiziellen Titel: „Operation zur Ergreifung von Repressivmaßnahmen an deutschen Staatsangehörigen, die derSpionage gegen die UdSSR verdächtig sind“.[2]

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen für die Repressionsmaßnahmen

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Grundlage für die Verfolgung und Verurteilung im Zuge der „Deutschen Operation“ bildete der berüchtigteArtikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR, der 14 Paragraphen für die Verfolgung vonFeinden der Sowjetmacht enthielt.[3][4] In vielen Fällen geschah jedoch die Verurteilung nicht durch „ordentliche“ Gerichte der Justiz, sondern durch sogenannteDwoikas beziehungsweiseTroikas,Militärtribunale, Sonderkommissionen oder die sogenannte Sonderberatung (OSO; russ. Abk. fürOssoboe Sowestschanie) des NKWD, die alle befugt waren,außergerichtliche Urteile zu fällen undadministrative Strafen von derVerbannung bis zurTodesstrafe zu verhängen.[5] Der ursprünglich auf die Zielgruppe derAuslandsdeutschen in der Sowjetunion begrenzte Befehl wurde wenig später auch aufSowjetdeutsche ausgedehnt; maßgebend war nunmehr allein dieNationalität.[6] Streng genommen ist im Verlauf der Aktion zu unterscheiden zwischen einer Deutschen Operation im engeren (gegen deutsche Staatsangehörige) und im erweiterten Sinne (gegen Deutsche im Sinne der Nationalität bzw. der Volkszugehörigkeit – Sowjetdeutsche undDeutschstämmige). Dabei war allerdings der Übergang von der ersten zur zweiten Phase fließend. Wie allenationalen Operationen wurde auch die Deutsche Operation mehrmals verlängert – im Januar 1938 bis zum Mai, im Mai bis zum 1. August 1938.[7]

Mit Beschluss desPolitbüros vom 16. November 1938 wurde die Tätigkeit der „außergerichtlichen Organe“ eingestellt, womit die „Große Säuberung“ offiziell für beendet erklärt wurde (gleichzeitig mit dem „Rücktritt“ vonNikolai Jeschow alsVolkskommissar fürInneres). In Wirklichkeit wurden bis zum Jahresende 1938 in den Sonderlagern desGulag nach wie vorTodesurteile auch an Deutschen verhängt und vollzogen.[8]

Auszug aus dem NKWD-Befehl Nr. 00439

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„Durch Agentur- und Untersuchungsmaterialien der letzten Zeit ist bewiesen, dass der deutscheGeneralstab und dieGestapo in breitem Umfang Spionage- und Diversionstätigkeit in den wichtigsten Industriebetrieben, in erster Linie in der Verteidigungsindustrie, organisiert und sich zu diesem Ziel der dort eingenistetenKader, die deutsche Staatsbürger sind, bedient. Die aus deutschen Staatsbürgern bestehende Agentur hat bereits Schädlings- und Diversionsakte durchgeführt und richtet ihre Hauptaufmerksamkeit auf die Organisation von Diversionshandlungen für die Periode des Krieges und bereitet zu diesem Ziel Diversantenkader vor.“

Aus dem NKWD-Befehl Nr. 00439[9]

Ziele und Zielgruppen

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Die vorrangige Aufgabe der Deutschen Operation bestand in derSäuberung der Rüstungswirtschaft und des Transportwesens von politisch „unzuverlässigen Elementen“.[10]Josef Stalin und die sowjetische Staatsführung rechneten um 1937/38 mit einem baldigen Krieg gegen Deutschland, weshalb Deutsche in der Sowjetunion potenziell als „Fünfte KolonneHitlerdeutschlands und somit als innere Feinde angesehen wurden. (Das diente zu Kriegsbeginn auch zur Begründung für dieDeportation derWolgadeutschen und derAuflösung der Wolgadeutschen ASSR.) Deutsche – wie auch andere Bürger potenzieller Feindstaaten – wurden vom NKWD als verkappte Feinde undSpione betrachtet, die sich in das Land eingeschlichen und an strategisch wichtigen Stellen der Wirtschaft und Verwaltung „eingenistet“ hätten. Sie verrichteten fortlaufend ihre „Schädlingstätigkeit“ (russ.Wreditelstwo), weswegen es zu wirtschaftlichen Pannen und Misserfolgen komme. Die Deutsche Operation sollte ihrem Einsatz im Kriegsfall als Spione, Schädlinge, Saboteure und Diversanten präventiv zuvorkommen.

Demgemäß richtete sich derStaatsterror dieser Operation zuerst gegen deutsche und österreichische Staatsbürger, die in den 1920er Jahren bis Mitte der 1930er Jahre aus unterschiedlichen Motiven in dieSowjetunion übergesiedelt waren. Zeitweise hielten sich um 15.000 deutscheWirtschaftsemigranten[11] in der Sowjetunion auf, wovon ein Großteil nach Abebben derWeltwirtschaftskrise Mitte der 1930er Jahre ins Deutsche Reich zurückkehrte. Ein kleinerer Teil blieb im „Heimatland der Werktätigen“. (Seit 1933 gab es aufgrund der politischen Verfolgungen einen erneuten Zustrom von Emigranten aus Nazi-Deutschland und ab 1934 auch aus Österreich.) Die meisten davon waren politische Emigranten derKPD und derKPÖ,Funktionäre oder Mitarbeiter derKomintern. Anfang 1936 waren es ca. 4.600 im gesamten Land. Dazu kamen auch noch ein paar Tausend Fachkräfte, die früher in Deutschland als Vertragsarbeiter für die forcierteIndustrialisierung der Sowjetunion angeworben worden waren. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich hierbei um überzeugteKommunisten und der Sowjetunion wohlwollend oder zumindest neutral gegenüberstehende Spezialisten (vor allemBergleute,Facharbeiter,Maschinenbauer,Techniker,Ingenieure,Architekten,Ärzte undWissenschaftler) handelte, waren sie nunmehr staatlichenRepressionen ausgesetzt. Dies betraf neben Deutschen auch Österreicher (z. B. ehemaligeSchutzbündler) – ein großer nationaler Unterschied wurde dabei nicht gemacht (speziell nach demAnschluss Österreichs im März 1938).

Obwohl im Text des NKWD-Befehls Nr. 00439 davon nicht die Rede ist, wurde dieSäuberungsaktion im Verlauf der Operation auf die große inländische Bevölkerungsgruppe dernationalen Minderheit derRusslanddeutschen (Sowjetbürger deutscher Nationalität) ausgeweitet, ohne dass ein spezieller Befehl hierzu erlassen wurde. Der Ausweitung auf alle Deutschen in der Sowjetunion fiel binnen eines Jahres eine weit größere Zahl von Menschen zum Opfer als der ursprünglich geplanten (begrenzten) Aktion gegen deutsche Staatsangehörige in der Sowjetunion. Das erklärt sich aus der Größe der betroffenen Zielgruppen. Während die Zahl der Auslandsdeutschen im Jahr 1937 schätzungsweise unter 10.000 lag, hatte allein dieAutonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRdWG) fast 400.000 Einwohner deutscher Nationalität. Dazu kamen noch Bewohner deutscher Siedlungsgebiete und Kolonien in derUkraine, imUralgebiet und inWestsibirien, die im Zuge der Operation ebenfalls nachethnischen Kriterien gesäubert wurden. Das betraf insbesondere ihreEliten und Führungskader aus dem Partei- und Staatsapparat, die sogenanntenNomenklaturkader, aber auch dieReligionsgemeinschaften derMennoniten undBaptisten, die in der russlanddeutschen Bevölkerung seit den Zeiten vonKatharina II. stark verankert waren.

Verlauf und Bilanz

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Chronologie

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Am 20. Juli 1937 kam es imKreml zu einem kurzen Treffen vonWjatscheslaw Molotow (damals Vorsitzender desRates der Volkskommissare; d. h. Regierungschef) und Nikolai Jeschow mitJosef Stalin (Generalsekretär derKPdSU). Anschließend traf sich der gleiche Personenkreis in einer Sitzung desPolitbüros wieder. In deren Verlauf machte Stalin den Vorschlag, alle Deutschen, die in der Rüstungs- und Chemieindustrie tätig waren, durch das NKWD verhaften zu lassen. Mit der Ausarbeitung des Befehls zur Deutschen Operation wurde Jeschow beauftragt. Bereits Tage nach dem Treffen im Kreml, am 25. Juli 1937, lag der geheime NKWD-Befehl Nr. 00439 vor.[12] Zur abschließenden Beratung wurde als Vertreter von staatlichen Stellen Alexander Gorkin, Sekretär des Präsidiums des Zentralexekutivkomitees, später Sekretär desPräsidiums desObersten Sowjets der UdSSR, hinzugezogen (derselbe, der im August 1941 Mitunterzeichner des Erlasses zurDeportation der Bevölkerung derRepublik der Wolgadeutschen sein sollte).

Im Befehl vom 25. Juli hieß es schließlich, dass der genannte Personenkreis in der gesamten Verteidigungsindustrie und im Transportwesen zu verhaften sei und „besonders sorgfältige“ Untersuchungen durch dasMilitärkollegium desObersten Gerichts oder die Sonderberatung (OSO) des NKWD eingeleitet werden sollten. Die Verhaftungen sollten bis zum 29. Juli 1937 erfolgen. Kurz nachdem der Befehl telegraphisch an die untergeordneten NKWD-Dienststellen übermittelt worden war, lief die Operation am Abend des 30. Juli an. Erste Verhaftungen folgten unmittelbar darauf. Am 6. August 1937 meldet Jeschow an Stalin, dass 19 „Spionagenester“ ausgehoben worden seien. Ende August 1937 waren 472 deutsche Staatsbürger verhaftet, davon 130 inMoskau und derMoskauer Region.[13] Einige Zahlen der Verhafteten außerhalb der Hauptstadt:Leningrad undLeningrader Gebiet – 79,Ukrainische SSR – 106, Asow-Schwarzmeer-Region – 54,Swerdlowsk – 26, und in anderen Gebieten der UdSSR – 77. Betroffen von dieser ersten Verhaftungswelle waren hauptsächlich die großen städtischen Zentren wie Moskau und Leningrad, da sich dort der Hauptteil der Auslandsdeutschen aufhielt. Darüber hinaus fand die Säuberungsaktion auch in den wichtigen Industriegebieten der UdSSR wie imDonbass (Ukraine) und imUralgebiet statt. Hier, in den neuen in den 1930er Jahren entstandenen Zentren der sowjetischenMontan- undRüstungsindustrie, war ein Großteil der deutschen Fachkräfte beschäftigt und somit erklärtermaßen potenzielle Spione, Schädlinge und Diversanten.

Die Anklage und Verurteilung der Beschuldigten geschah zumeist wegenkonterrevolutionärer (häufig zusätzlich:trotzkistischer, terroristischer) Tätigkeit (§ 58.1),Spionage (§ 58.6), wirtschaftlicher Konterrevolution, Schädlingstätigkeit oder Diversion (§ 58.7),Sabotage (§ 58.14), Bildung von antisowjetischen Organisationen (§ 58.11) – wie einer angeblich existierendenHitler-Jugend-Organisation in Moskau – oder schlicht wegen antisowjetischer Agitation (§ 58.10). Antisowjetische Agitation (ASA) war besonders dehnbar und seitens der staatlichen Organe weit auslegbar. Einen speziellen Fall von Vaterlandsverrat und Spionage stellte die Verbindungsaufnahme von Sowjetbürgern (auch deutscherExilanten[14]) zu ausländischenBotschaften dar. Das galt erst recht, nachdem derNKWD-Befehl Nr. 00698 vom 28. Oktober 1937[15] die Handhabe zur Verurteilung wegen Verbindungen zu den Botschaften von Deutschland,Japan,Italien undPolen bot.[16] Zu berücksichtigen ist dabei, dass solch fiktive Anklagepunkte in den meisten Fällen gemäß den Vorgaben (Quoten) der NKWD-Zentrale konstruiert, variantenreich kombiniert und nicht näher konkretisiert wurden.[17]

Hinzu kam seitens des NKWD der Einfachheit halber noch der Gebrauch von sogenannten Buchstaben-Paragraphen,[18] die, wiewohl sie im sowjetischenStrafgesetzbuch nicht zu finden waren, für eine Verurteilung durch die „außergerichtlichen Organe“ ausreichten. Solche Buchstaben-Paragraphen waren beispielsweiseASA (Antisowjetische Agitation),NSch (russ. Abk. fürunbewiesene Spionage) oderTschS (d. h. Familienmitglied). Letzterer wurde auf Familienangehörige der Beschuldigten in Form vonSippenhaft angewandt. Für die „ordentliche“ strafrechtliche Verfolgung von Familienangehörigen der „Volksfeinde“ und „Verräter des Vaterlandes“ gab es aber schon ab 20. Juli 1934 einen entsprechenden Passus imArtikel 58 (§ 58.1c). Aufgrund all dessen sind nicht nur die Beschuldigten in den Strudel der Säuberungswelle der Deutschen Operation geraten, sondern auch ihre Ehepartner, Kinder, Verwandte und sogar ferne Bekannte. Bei den Untersuchungsverfahren wurde eine Kollektiv- und Kontaktschuld (d. h. Mitwisserschaft und Mitbeteiligung) unterstellt; und das war ausreichend für die Verhängung von drakonischen Strafen bis zur Erschießung. Ein besonders düsteres Kapitel im Zuge der Operation stellen die Hunderte Fälle derAusweisung von deutschen Hitlergegnern ins nationalsozialistische Deutschland dar. Nach Angaben der deutschen Botschaft in Moskau wurden im Zeitraum von 1937 bis 1938 etwa 620 Deutsche aus der UdSSR ausgewiesen.[19] Die vom NKWD verhafteten und zur Ausweisung verurteilten Personen gerieten daraufhin in die Fänge derGestapo und indeutsche Konzentrationslager. Ein exemplarischer Fall hierfür ist das Schicksal vonMargarete Buber-Neumann, die im Zuge der Operation verhaftet wurde und in den Gulag geriet. Nach dem Abschluss desHitler-Stalin-Paktes wurde sie 1940 anNazideutschland ausgeliefert.

Umfang

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Den Umfang der Massenverhaftungen von deutschenKommunisten verdeutlicht ein streng vertraulicher Bericht desKPD-FunktionärsPaul Jäkel (1890–1943) an dasZentralkomitee der KPD vom 29. April 1938. Aus dem Bericht:

„So wurden bis zum April 1938 bei der Deutschen Vertretung beimEKKI 842 verhaftete Deutsche gemeldet. Das sind aber nur solche Verhaftete, die bei der Deutschen Vertretung beim EKKI registriert sind. Die wirkliche Zahl der verhafteten Deutschen ist natürlich höher. Von Oktober 1937 bis Ende März 1938 betrug die Zahl der Verhafteten 470. Allein im Monat März 1938 wurden rund 100 verhaftet. Am 9. März 1938 wurden aus dem Politemigrantenheim in Moskau 13, am 11. März 17 und am 12. März 12 Politemigranten verhaftet. Am 23. März wurden die letzten vier männlichen Politemigranten [PE] aus dem PE-Heim verhaftet. […] In der Provinz, z.B. inEngels, ist kein einziger deutscher Genosse mehr in Freiheit. InLeningrad betrug die Gruppe deutscher Parteigenossen Anfang 1937 rund 103 Genossen, im Februar 1938 waren es nur noch 12 Genossen. […] Man kann sagen, daß über 70 % der Mitglieder der KPD verhaftet sind. Wenn die Verhaftungen in dem Umfang wie im Monat März ihren Fortgang nehmen, so bleibt in drei Monaten kein einziges deutsches Parteimitglied mehr übrig. Von den 847 Verhafteten sind 8 Genossen wieder aus der Haft entlassen worden.“[20]

Eine gesonderte Bilanz für die erste Phase (gegen deutsche Ausländer) der Deutschen Operation für alle Regionen der UdSSR wird schwerlich zu erbringen sein, da sie fließend in die zweite Phase überging. Die Opferzahlen der gesamten Deutschen Operation sind nach der „Polnischen Operation“ die zweithöchsten aller nationalen Operationen des NKWD. Die Quote von Repressierten dieser Gruppe ist sehr hoch gewesen, was an der großen Zahl von Todesurteilen, Haftstrafen und Verbannungen deutlich wird.

Bilanz der Deutschen Operation nach deren Abschluss 1938:[21]

  • 55.005 Verurteilungen
  • 41.898 Erschießungen
  • 13.107 Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren (das heißtZwangsarbeit im Gulag)

Einige bekannte Opfer

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Gedenktafel in Lewaschowo für die deutschen Emigranten des Hauses Detskaja Uliza 3 in Leningrad, Opfer stalinistischen Terrors (2015)

Stellvertretend für die Zahl von Tausenden Opfern hier nur einige bekannte Namen. Umfangreichere, jedoch immer noch unvollständige Listen von deutschen Opfern sind bei Hedeler/Münz-Koenen[22] und Plener/Mussienko[23] zu finden. Letztere Publikation nennt 567 Namen von Deutschen beziehungsweise Deutschstämmigen in der Sowjetunion, die erschossen, zu Lagerhaft verurteilt oder ausgewiesen wurden. Eine weitere Quelle ist das VerzeichnisDie Opfer der Deutschen Operation der Moskauer Gebietsverwaltung des NKWD im Buch von Alexander Vatlin, welches über 700 Opfer in Moskau und im Moskauer Gebiet auflistet.[24] Die Namen und Angaben zu den Personen aus diesem Verzeichnis wurden vonWilhelm Mensing überarbeitet und ergänzt.[25] Die meisten der Todesopfer sind entweder auf dem MoskauerDonskoi-Friedhof, inButowo oder inLewaschowo bei Leningradhingerichtet worden.

Siehe auch

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Literatur

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Weblinks

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Wikisource: NKWD-Befehl Nr. 00439 – Quellen und Volltexte (russisch)

Einzelnachweise

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  1. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 212.
  2. Ochotin; Roginskij: 2000/2001
  3. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 243 f.
  4. Zu Verhaftungsgründen gemäß Artikel 58 sieheIn den Fängen des NKWD: Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR, S. 14.
  5. Zu den verurteilenden Organen sieheIn den Fängen des NKWD: Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR, S. 14 f.
  6. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 212.
  7. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 212.
  8. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 213.
  9. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 221.
  10. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 244.
  11. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 8.
  12. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 220 ff.
  13. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 212.
  14. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 9.
  15. „Der Große Terror“: 1937–1938. Kurz-Chronik. In: Website von Memorial-Russland, Gebiet Krasnojarsk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 9. Februar 2016. 
  16. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 225.
  17. Plener; Mussienko (Hrsg.): 2006, S. 147 ff.
  18. Vgl. dazu Verzeichnis der Abkürzungen in Alexander Solschenizyn:Der Archipel GULAG. Bd. 3, 1990,ISBN 3-499-14198-1, S. 546 ff.
  19. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 244.
  20. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 195 f.
  21. Schlögel:Terror und Traum. S. 637; McLoughlin:Vernichtung des Fremden. S. 97; Werth:Mechanism of Mass Crime. S. 232.
  22. Hedeler; Münz-Koenen (Hrsg.): 2013, S. 222–242.
  23. Plener; Mussienko (Hrsg.): 2006, S. 18–143.
  24. Vatlin: 2013, S. 299–327.
  25. Wilhelm Mensing: Die Opfer der Deutschen Operation der Moskauer Gebietsverwaltung des NKWD, Verzeichnis aus Alexander Vatlin, „Was für ein Teufelspack“, Berlin 2013, bearbeitete und ergänzte Fassung. In: Website: NKWD und Gestapo. Abgerufen am 6. Februar 2016. 
  26. Ewald Ripperger (Москва, ул. Орджоникидзе, дом 5, корпус 3). In: Мемориальный проект «Последний адрес» (Projekt „Letzte Adresse“). Abgerufen am 1. November 2016 (russisch). 
  27. KurzbiographieSchneidratus, Oswald in: Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.):In den Fängen des NKWD: Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR. Dietz, Berlin 1991,ISBN 3-320-01632-6, S. 207.
  28. KurzbiographieSchneidratus, Werner in: Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.):In den Fängen des NKWD: Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR. Dietz, Berlin 1991,ISBN 3-320-01632-6, S. 208.
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