DieDeutschen Independentcharts waren eineChartauswertung des MarktforschungsunternehmensMedia Control GfK International, die monatlich veröffentlicht wurde. Sie beinhaltete die erfolgreichsten durch unabhängige Musiklabels veröffentlichten Musikalben auf dem deutschen Musikmarkt und galt als offizielle Chartliste in Deutschland.[1]
Allgemeine Informationen und Qualifikationskriterien
DieIndependentcharts wurden im Auftrag desVerbands unabhängiger Musikunternehmen e. V. vom deutschen Marktforschungsunternehmen Media Control GfK International ermittelt und publiziert. Sie erfassten Verkäufe vonBild- beziehungsweiseTonträgern sowieDownloads aus demstationären Handel,E-Commerce und demdigitalen Download. Die Einführung derDeutschen Independentcharts erfolgte im Januar 2011 als monatliche Top-20-Hitparade fürMusikalben. Dabei wurden gleich drei neue Hitlisten eingeführt. Neben den klassischenTop 20 Independentcharts wurden eigenständigeTop 20 Independent-Distributorcharts undTop 20 Independent-Newcomercharts erhoben.[2] In den klassischenIndependentcharts wurden nur Alben von Musikern berücksichtigt, die durch unabhängigeMusiklabels, die sogenanntenIndependent-Labels, veröffentlicht wurden.[1] Bei denNewcomercharts kam zusätzlich die Bedingung hinzu, dass die Veröffentlichung nicht öfters als zweimal in denAlbumcharts platziert sein durfte. Bei denDistributorcharts kam stattdessen die Bedingung hinzu, dass der Vertrieb ebenfalls konzernunabhängig erfolgen musste.[2] Ziel war es, die Aufbauarbeit der Independent-Labels, die Kreativität sowie das Tätigen von langfristigen Investitionen in den nachhaltigen Erfolg der Künstler zu fördern.[1] Das Pendant hierzu sind in den Vereinigten Staaten dieBillboard Independent Albums (ehemalsBillboard Top Independent Albums) und im Vereinigten Königreich dieU.K. Independent Charts.[3][4] DieIndependentcharts bildeten einen Auszug aus den regulärenAlbum Top 100 ab, in denen Verkäufe unabhängig von jeglichen Repertoire-Segmenten erfasst werden. Eine parallele Platzierung eines Produktes sowohl in denAlbum Top 100 als auch in denIndependentcharts war daher nicht nur grundsätzlich möglich, sondern die Regel.[1] Der Status bezüglich dieser Chartauswertung ist unbekannt. Die klassischen und dieDistributorcharts wurden letztmals im Februar 2014 publiziert.[2] DieNewcomercharts wurden zum letzten Mal für den Monat Juni 2015 öffentlich publiziert.[5]
Bereits vor der Einführung der offiziellenIndependentcharts gab es in der Vergangenheit gleichartige Listen in Deutschland. Das deutsche MusikmagazinSounds veröffentlichte von August 1980 bis Juni 1981 eigeneAlternativecharts, die ab Dezember 1980 inSounds Charts umbenannt wurden. Die Erhebung basierte auf den Verkaufsangaben von Schallplattenläden und Versendern mit dem Schwerpunkt unabhängig produzierter Schallplatten.[6] Die Listen erhoben keinen Anspruch aufObjektivität.[7] DasSpex-Magazin veröffentlichte ab Juni 1988[8] bis Anfang der 1990er Jahre ebenfalls eigene Independentcharts basierend auf den Verkaufszahlen vonWOM (World of Music). Die anschließend veröffentlichtenSpex Underground Charts bezogen auch Veröffentlichungen derMajor-Labels wieRCA Records oder auchWEA Records mit ein.[9]
Die erste Chartausgabe erfolgte für den Januar 2011 und wurde erstmals am 11. Februar 2011 publiziert. Das erste Album, das sich an der Chartspitze platzieren konnte, stammt von der britischen PopsängerinAdele, die mit ihrem zweiten Studioalbum21 erstmals die Chartliste anführte. Auf den Rängen zwei und drei folgtenXavier Naidoo (Alles kann besser werden) undSchandmaul (Traumtänzer).[10] Die letzte bekannte Chartausgabe vom Februar 2014 führte die deutsche PunkbandBroilers mit ihrem sechsten StudioalbumNoir an, vorWithin Temptation (Hydra) undWolfgang Petry (Einmal noch!).[2]