| Deutsche Gesellschaft für Mykologie e. V. (DGfM) | |
|---|---|
| Rechtsform | Eingetragener Verein |
| Gründung | 21. – 25. August 1921 inNürnberg |
| Sitz | Karlsruhe (⊙50.1176038.65197Koordinaten:50° 7′ 3,4″ N,8° 39′ 7,1″ O) |
| Vorläufer | Deutsche Gesellschaft für Pilzkunde (DGfP) |
| Motto | „Begeistert von Pilzen“ |
| Zweck | Förderung der wissenschaftlichen Pilzforschung, Pilzkenntnis und Pilzberatung |
| Methode | Forschung,Naturschutz,Qualifikationsstandards,Öffentlichkeitsarbeit |
| Aktionsraum | Deutschland |
| Vorsitz | Marco Thines (Präsident) |
| Mitglieder | ca. 2.000(Stand 11/2025) |
| Website | www.dgfm-ev.de |
DieDeutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) ist eingemeinnützigereingetragener Verein. Sie vertritt die Interessen vonMykologen und Pilzfreunden in Deutschland.
Die Gesellschaft ist in weltweit bzw. europaweit agierenden mykologischen Vereinigungen organisiert, derInternational Mycological Association[1] und derEuropean Mycological Association. Außerdem ist sie Mitglied desVerbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin,[2] DeutschlandsDachverband der biowissenschaftlichen Fachgesellschaften und seiner Landesverbände.
Die DGfM schafft die Rahmenbedingungen für die Ausbildungslehrgänge zum PilzCoach,[3] Pilzsachverständigen[4] und universitär geprüften Fachberater für Mykologie.[5] Regelmäßig veranstaltet die Gesellschaft Fachtagungen[6] und gibt die deutschsprachige „Zeitschrift für Mykologie“[7] sowie das englischsprachige Journal „Mycological Progress“[8] heraus, um den nationalen und internationalen Wissensaustausch zu fördern. Zudem vergibt sieFörderpreise, um besondere mykologischeForschungstätigkeiten zu würdigen.[9] Seit 1994 kürt der Verein alljährlich denPilz des Jahres.[10] Alsnichtstaatliche Organisation setzt sie sich für denArten- undBiotopschutz von Pilzen ein.[11] Sie koordiniert die bundesweite Pilzkartierung und veröffentlicht Verbreitungskarten online.[12] Die Funddaten bilden die Grundlage für dieRote Liste gefährdeterGroßpilze Deutschlands[13] und die Ausweisung vonVerantwortungsarten.[14]
Seit 1981 ist der Verein für die Aus- und Fortbildung von „Pilzsachverständigen“ (PSV), vormals Pilzberater, verantwortlich. PSV beraten die Bevölkerung über den Speisewert und die Giftwirkung von Pilzen sowie deren Rolle für Mensch und Umwelt. Sie halten Vorträge und leitenExkursionen. Die DGfM etablierte ein einheitliches Ausbildungssystem, das 1990 nach derWiedervereinigung auf ganz Deutschland ausgedehnt wurde.[4][15]
Seit 2008 organisiert der Verein eine universitäre Ausbildung zum „Fachberater für Mykologie“, bestehend aus acht Modulen überSystematik,Ökologie,Biotechnologie,Phytopathologie,Lebensmitteltechnologie,Genetik und medizinischen Bedeutung von Pilzen. Zu den Aufgaben des Fachberaters zählen diverseGutachtertätigkeiten (zum Beispiel bei Pilzbefall an Bauten, Pilzen in Kliniken, in Nahrungsmitteln, an Werkstoffen und Kunstgegenständen) und das Anbieten vonExpertisen zu ökologischen, agrarwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Fragen.[5][15][16]
2014 wurde mit dem „PilzCoach“ eine weitere Qualifikation geschaffen. PilzCoaches vermitteln Kindern und Jugendlichen in Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen Grundwissen über Pilze.[3][15]
Im Jahr 1921 wurde die „Deutsche Gesellschaft für Pilzkunde“ zur Förderung der wissenschaftlichen Pilzforschung, der Pilzkenntnis und der Pilzberatung gegründet.Karl Johannes Kniep, ein zunächst an den Universitäten Freiburg und Würzburg, später an der Universität Berlin lehrende Professor fürPflanzenphysiologie, übernahm die Leitung der Gesellschaft. Gleichzeitig wurde die „Zeitschrift für Pilzkunde“ ins Leben gerufen. 1977 hat die Vereinigung die gegenwärtige Bezeichnung „Deutsche Gesellschaft für Mykologie“ angenommen. Das gesellschaftseigenePublikationsorgan wurde entsprechend in „Zeitschrift für Mykologie“ umbenannt. Im Jahre 1992 wurde eine erste „Rote Liste der gefährdeten Großpilze in Deutschland“ veröffentlicht, in die Ergebnisse langjähriger Untersuchungen von Vereinsmitgliedern einflossen. Seit Jahresbeginn 2002 gibt die DGfM das englischsprachigeJournal „Mycological Progress“ heraus. 2006 erhielt die DGfM von derDeutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Vorschlagsrecht für Fachgutachter.[15]