| Deutschland | Portugal |
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Diedeutsch-portugiesischen Beziehungen beschreiben das zwischenstaatliche Verhältnis zwischenDeutschland undPortugal. Beide Länder sind Mitglieder u. a. desEuroparats, derOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, derOECD, derNATO, derEuropäischen Weltraumorganisation, derEuropäischen Union, derEurozone und desSchengen-Raums.
Die bilateralen Beziehungen werden durch die Wirtschaftsbeziehungen, den kulturellen Austausch und die Auswanderergemeinden im jeweils anderen Land geprägt.
Mitte 2013 lebten etwa 25.000 deutsche Staatsbürger in Portugal, besonders an derAlgarve.[1] Im Jahr 2015 lebten in Deutschland 133.929 portugiesische Staatsbürger[2], die im Allgemeinen als unauffällig und gut integriert gelten.[3] Die Stadt mit dem prozentual höchsten Anteil portugiesischstämmiger Bewohner istGroß-Umstadt (ca. 8 %, etwa 1.500 Personen),[4] die zahlenmäßig größte portugiesische Gemeinde mit etwa 10.000 Portugiesen lebt in der Hansestadt Hamburg,[3][5] die in Deutschland die ältesten und vielfältigsten Verbindungen zu Portugal hat, was sich u. a. in der städtischen EhrenmedaillePortugaleser, der 1903 an derKornhausbrücke eingeweihten Statue des portugiesischen EntdeckersVasco da Gama oder dem ehemaligen portugiesischen SchulschiffRickmer Rickmers zeigt, das seit 1983 als Museumsschiff imHamburger Hafen liegt. Der deutsch-portugiesischen ProfessorinCarolina Michaëlis de Vasconcelos wurde sowohl inHamburg als auch inFreiburg i. Br. die Ehrendoktorwürde verliehen. Zahlreiche Straßen sind in Deutschland nach ihr benannt. In Porto trägt eine Schule und die dazugehörige U-Bahn-Station ihren Namen. Im Oktober 2003 wurde in Hamburg zudem der Amália-Rodrigues-Weg eingeweiht, benannt nach der portugiesischen SängerinAmália Rodrigues. Auch andere portugiesische Gemeinden in Deutschland haben seit den 1960er Jahren einige Präsenz entwickelt, etwa durch gastronomische Aktivitäten oder durch religiöse Feste mit meist volkstümlichen Einflüssen, etwa dieFátima-Prozession im westfälischenWerl, die seit den 1970er Jahren um den 13. Mai herum stattfindet.[6]
Einige Bauten portugiesischer Architekten befinden sich in Deutschland. Zu nennen sind insbesondereEmanuel Herigoyen, der zur Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert seine Spuren inAschaffenburg,Regensburg undMünchen hinterließ undSiza Vieira, der eine Vielzahl Bauten in Deutschland entwarf, darunter das Wohnhaus „Bonjour Tristesse“ amSchlesischen Tor in Berlin oder auch dieVitra-Werkshallen inWeil am Rhein. Der deutsche Architekt Andreas Mörschel verwirklichte in Portugal zahlreiche Objekte, darunter dieJoão-Rocha-Sporthalle, das neue Klinikum in Braga und weitere öffentliche Gebäude.
Nach der portugiesischen Titular-KöniginAuguste Viktoria von Hohenzollern ist die gleichnamige SchlossanlageQueen-Auguste-Victoria-Park inUmkirch beiFreiburg im Breisgau benannt.
Die StadtDüsseldorf stellte in ihrer Geschichte mitMarie Sophie von der Pfalz (* 6. August 1666 auf Schloss Benrath in Düsseldorf; † 4. August 1699 in Lissabon) undStephanie von Hohenzollern-Sigmaringen (* 15. Juli 1837 in Krauchenwies; † 17. Juli 1859 in Lissabon) zwei portugiesische Königinnen.
Das preußische AdelsgeschlechtOriola ist portugiesischer Abstammung.
Mit dem in Portugal gedrehten, US-amerikanischen FilmWillkommen, Mister B. wurde die vom deutschenBert Kaempfert komponierte MelodieBeddy Bye alsStrangers in the Night 1966 zum Welthit.
In derdeutschen Sprache sind einigeLehnwörter aus demPortugiesischen zu finden, etwaAlbatros,Marmelade,Barock oder auch dasPalavern. In entgegengesetzter Richtung finden sich auch in Portugallinguistische Spuren deutschen Ursprungs, etwa die Worte Kindergarten, Angst oder auch Panzer.

Im Zuge des Zerfalls desRömischen Reiches eroberten im frühen 5. Jahrhundert n. Chr.Germanenstämme dieIberische Halbinsel, darunter dieVandalen. So errichteten dieSueben ein Reich auf heutigem portugiesischen Gebiet.
Unter den Kreuzrittern aus dem Rheinland (Teilnehmer amZweiten Kreuzzug), dieAfonso Henriques beim Kampf gegen die Araber unterstützten, ist Heinrich aus Bonn die bekannteste Gestalt. Er spielte 1147 eine entscheidende Rolle bei der Belagerung Lissabons und wurde zum Märtyrer erklärt. Er ist als einzige deutsche Figur inDie Lusiaden vonLuís de Camões eingegangen und dient daher als beliebter Ausgangspunkt in der bilateralen diplomatischen Oratorik.
MitEleonore Helena von Portugal wurde 1452 eine portugiesische Prinzessin die Frau des deutschen KaisersFriedrich III.
Als im 16. Jahrhundert dieJuden auch aus Portugal vertrieben wurden, gingen die Kaufleute unter ihnen zu einem Teil auch nach Hamburg (siehe hierzu auchGeschichte der Juden in Hamburg).1652 lebten hier etwa 1250 Portugiesen, die sich weiterhin überwiegend dem Handel widmeten und auf dem 1611 eröffnetenPortugiesenfriedhof bestattet wurden. Die Stadt verdankt ihren wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung im 17. und 18. Jahrhundert zu einem großen Teil portugiesischen Kaufmannsfamilien wie den Teixeiras, Curiels, Lurias oder Coutinhos. Bis heute wirkt dieses Erbe in Hamburg nach, wo heute die auch zahlenmäßig bedeutendste portugiesische Gemeinde ansässig ist. Mit demPortugiesenviertel am Hafen existiert zudem ein portugiesisch geprägtes Café- und Restaurantviertel. Spezialitäten wie dasPastel de Nata oder derGalão sind heute am bekanntesten in Deutschland und gehören in Hamburg z. T. bereits zur Alltagskultur.[7]
1687 heirateteMarie Sophie von der Pfalz den König von PortugalPeter II. (Portugal) in seiner zweiten Ehe, zunächst am 2. Juli 1687per procuram inHeidelberg, während die eigentliche Trauung am 30. August im Dom vonLissabon vollzogen wurde.
DasErdbeben von Lissabon 1755 veränderte das Weltbild in Europa nachhaltig. Auch in Deutschland traf diese unvorhersehbare Naturkatastrophe auf große Anteilnahme. Sie beschäftigte auch viele Gelehrte derAufklärung, unter anderemvon Goethe,Gotthold Ephraim Lessing undImmanuel Kant.Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichteSchilderungen zum Erdbeben von Lissabon. InKleists ErzählungDas Erdbeben in Chili (1807) überReinhold Schneiders ErzählungDas Erdbeben (1932) bis zur Verwendung inPeter Sloterdijks RomanDer Zauberbaum (1985) und einem Radioessay für Kinder aus der FederWalter Benjamins wurde das Erdbeben von Lissabon zum Sinnbild für die Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Übels in der Welt.
1762 hatte der GrafWilhelm (Schaumburg-Lippe) bei Kriegsausbruch in Diensten Portugals maßgeblichen Anteil daran, dass Portugal gegen Spanien militärischen Erfolg hatte. Im darauffolgenden Jahr ließ der König auf sein Anraten vorElvas das „Fort Graf Lippe“ in das heutige WelterbeUNESCO-Ambiente der größten erhaltenenBollwerk-Befestigungsanlagen der Welt errichten.
1815 vertrat der deutschstämmige GrafPedro de Sousa Holstein Portugal beimWiener Kongress, wo es zu einer Neuordnung Europas kam.

Am 2. August 1829 heiratetePeter I. (1798–1834), Kaiser von Brasilien die deutscheAmélie von Leuchtenberg in München, in derKapelle des Palais LeuchtenbergTrauung per Stellvertreter. Ihr OnkelKarl von Bayern war der Vertreter Pedros. Am 25. Juli 1829 ratifizierte ihr Ehrenvormund KönigLudwig I. (Bayern) den zuvor ausgehandelten Ehevertrag. Ihr BruderAuguste de Beauharnais und der renommierte Naturforscher und Brasilien-ExperteCarl Friedrich Philipp von Martius begleiteten sie auf ihrer Reise von England nach Brasilien, die am 30. August 1829 inPortsmouth begann und am 16. Oktober 1829 im Hafen von Rio de Janeiro endete.
Es war eine sehr unruhige Zeit, da es kurz darauf zum Bürgerkrieg, dem sogenanntenMiguelistenkrieg (1832–1834) zwischen den Anhängern des KönigsMichael I., denFriedrich Prinz von Hessen und bei Rhein aktiv unterstützte, und den Anhängern seines Bruders, des ExkönigsPeter IV. und dessen TochterMaria II. kam.
1836 wurde derHerzog von Palmela in Lissabon nach Beendigung des Miguelistenkriegs durch die neuenCortes zum Premierminister gewählt.
Am 9. April 1836 heiratete die portugiesische KöniginMaria II. den deutschen AdeligenFerdinand vonSachsen-Coburg-Gotha. Dadurch kam der portugiesische Zweig dieser deutschen Adelsfamilie, die sich auf das HausWettin und dieMarkgrafen von Meißen zurückführen lässt, in Portugal auf den Thron.

Deren SchwiegertochterStephanie von Hohenzollern-Sigmaringen (1837–1859) segelte in Begleitung ihres BrudersLeopold von Hohenzollern und des preußischen OberzeremonienmeistersRudolf von Stillfried-Rattonitz nach Lissabon und heiratete dort 1858 ihren ältesten Sohn, König von PortugalPeter V. (1837–1861).
InDüsseldorf und später auch in Lissabon war die karitativ tätige Stephanie den Menschen als „Engel der Armen“ ein Begriff. Bereits ein Jahr nach ihrem Tod wurde ihr in Düsseldorf ein Denkmal errichtet: Die Büste der Königin auf einer schwarzen Marmorsäule wurde durch den SchadowschülerJulius Bayerle geschaffen. DasDenkmal für die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern wurde 1890 durch den BildhauerJosef Tüshaus erneuert. Der LyrikerWolfgang Müller von Königswinter verfasste 1859 ein Gedicht, das den Tod Stephanies beklagt. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gedenken die Schützen Düsseldorfs der Königin am Stephanientag. In der Stadtmitte von Düsseldorf erinnert die Stephanienstraße (Klosterstraße bis Leopold-Straße) an die Hohenzollern, ebenso ist nach Stephanie ein Krankenhaus im Zentrum Lissabons benannt. Düsseldorfer und Lissaboner Bürger stifteten eine Büste im heutigenportugiesischen Außenministerium. Eine Gedenkplakette befindet sich an der Gartenfront vonSchloss Jägerhof in Düsseldorf.
Leopold von Hohenzollern heiratete 1861 in LissabonAntonia Maria von Portugal, 1899 ließ der Fürst dasSchloss Sigmaringen neu gestalten. Zudem ließ er dort die sogenannte „Portugiesische Galerie“ bauen.
DasHaus Braganza ist eng mit dem AdelsgeschlechtThurn und Taxis verknüpft. 1851 bis zu seinem Tod 1866 lebte der ehemalige portugiesische KönigMichael I. (Portugal) inBronnbach im Exil. Michael I. heiratete die deutscheAdelheid von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg 1851. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor,Michael II. heiratete 1877 imRegensburger Dom die PrinzessinElisabeth von Thurn und Taxis (1860–1881).Franz Joseph von Thurn und Taxis ehelichte Elisabethvon Braganza; sein BruderKarl August von Thurn und Taxis ehelichte ihre Schwester Maria Annavon Braganza, aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.
DerPalácio Nacional da Ajuda ist der königliche Palast Portugals, beeindruckend ist dieSala Saxe, ein Hochzeitsgeschenk desKönigs von Sachsen an die Königin Maria Pia im Jahre 1861, in der alle Möbelstücke mitMeissener Porzellan verziert sind.
Der portugiesische AugenarztGama Pinto (1853–1945) wirkte an derUniversität Heidelberg. Während seiner Zeit in Deutschlandpublizierte er auch indeutscher Sprache, bevor er 1885 nach Lissabon zurückkehrte.[8]

Mit demErsten Weltkrieg kam es zum ersten Mal in Portugal zu antideutschen Stimmungen, die durch französische Kriegspropaganda weiter angeheizt wurden. InAngola kam es im Herbst 1914 zuZusammenstößen bei Naulila, und inMosambik gab es ab März 1916 häufiger Gefechte und Scharmützel mit deutschen Truppen.[9] Nach der Bombardierung der Kathedrale von Reims erschien am 4. Oktober 1914 einProtest Portugals gegen den deutschen Vandalismus, der von einerLiga Anti-Germânica betrieben wurde. Zu seinen ersten Unterzeichnern gehörteTeófilo Braga. Auf Bitten von Großbritannien im Dezember 1915 beschlagnahmte die portugiesische Regierung unterAfonso Costa am 24. Februar 1916 die 72 deutschen Schiffe, die zu dieser Zeit in portugiesischen Häfen lagen. Im AuftragKaiser Wilhelms II. übergab der deutsche DiplomatFriedrich Rosen der portugiesischen Regierung am 27. Februar eine Beschwerde, um die Freigabe der Schiffe zu erreichen. Die Regierung gab zunächst vor, ein entsprechendes Schreiben nicht erhalten zu haben, und lehnte die Bitte am 4. März ab. Am 9. Märzerklärte Deutschland Portugal den Krieg.[10] Damit war Portugal der elfte Gegner Deutschlands.[11] In Portugal erschienen am 20. und 23. April 1916 Dekrete, die nicht nur ansässige Deutsche ultimativ auswiesen, sondern auch Einbürgerungen rückgängig machten. Von dieser Maßnahme wurden die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen hart getroffen. EinPortugiesisches Expeditionskorps trat im April 1918 bei derVierten Flandernschlacht in einen ersten direkten militärischen Konflikt mit deutschen Truppen in Europa, der in einer für Portugal traumatischen Niederlage endete und die antideutsche Stimmung gegenO Monstro Alemão (so der Titel eines Pamphlets vonGuerra Junqueiro) weiter entfachte. Während des Ersten Weltkriegs wurden vorübergehend etwa 5.000 portugiesischeKriegsgefangene in Deutschland festgehalten, ganz überwiegend im eigens errichteten Kriegsgefangenenlager Breesen,[12] vereinzelt aber auch in anderen Lagern, etwa inSoltau-Ahlften.[13]
Unter den 1916 konfiszierten Schiffen war auch die deutscheRickmer Rickmers. Ab 1924 diente es derportugiesischen Marine alsSegelschulschiff, bis es 1962 außer Dienst gestellt wurde und als Depotschiff im Marinehafen Alfeite bei Lissabon lag. Es wurde durch das 1937 ebenfalls in Deutschland gebaute SegelschiffSagres ersetzt. DieRickmer Rickmers kam 1983 zurück nach Hamburg und liegt seit 1987 als Museumsschiff imHamburger Hafen bei denSt. Pauli-Landungsbrücken.

Während desZweiten Weltkrieges wurde Deutschland vom portugiesischenSalazar-Regime mit Wolfram für die Waffenproduktion beliefert. Das portugiesische Fracht- und PassagierschiffSerpa Pinto transportierte unter wechselhaften Umständen Auslandsdeutsche nach Deutschland und brachte im Gegenzug zahlreiche Flüchtlinge aus Deutschland und Europa heraus.
In den letzten drei Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs wurden auch Portugiesen in deutscheKonzentrationslager deportiert, überwiegend aus dem besetzten Frankreich. Einige Dutzend von ihnen kamen dort um.[14]
Zuvor waren 1941 etwa 150 portugiesische Freiwillige innerhalb der spanischenBlauen Division auf der Seite Nazideutschlands in den Krieg gezogen. Sie waren vor allem Ehemalige derLegion Viriato und kämpften an derOstfront.[15][16]
1964 wurde dasAnwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Portugal unterzeichnet. Es legte die Grundlage für portugiesische Gastarbeiter in Deutschland. Im September 1964 wurde der PortugieseArmando Rodrigues de Sá von dem damaligen deutschen InnenministerHermann Höcherl als millionster Gastarbeiter in Deutschland begrüßt.[17]
Von 1965 bis Ende 1993 unterhielt die deutsche Bundeswehr ihrTaktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Portugal, stationiert am Flughafen vonBeja im südlichenAlentejo.[18]
Deutschland unterstützte den Beitritt Portugals zurEG 1986.
Portugal befürwortete nach derdeutschen Wiedervereinigung 1990 die Ausnahmeregelung für dieneuen Bundesländer von dem damals geltenden EG-Aufnahmestopp für neue Staaten.
Deutschland und Portugal erfüllten dieEU-Konvergenzkriterien zur Einführung desEuros 1999 und führten ihn 2002 beide zeitgleich alsBargeld ein.

Portugal geriet im Zuge der globalenFinanzkrise ab 2007 in eine schwere Wirtschaftskrise. Deutschland gehörte hier zu den entschiedensten Befürwortern eines harten Sparkurses, bei dem die von derTroika überwachten Maßnahmen zu Lohnkürzungen, Steuererhöhungen und tiefen sozialen Einschnitten in Portugal führten, das bis vor der Krise noch eine niedrigereStaatsschuldenquote als u. a. Deutschland aufwies.[19] Daraufhin kamen in Portugal Stimmen auf, die die deutsche Politik, insbesondere Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble, kritisierten und ihnen eine unsoziale Machtpolitik vorwarfen, die einseitig die Menschen belastete, zugunsten des Finanzsektors, der ursächlicher Auslöser der Krise war. In dem Zusammenhang erinnertenzivilgesellschaftliche Gruppen in Portugal gelegentlich an die solidarische portugiesische Unterstützung Deutschlands bei dessen einseitig erklärten Schuldenerlass nach der Wiedervereinigung 1990 oder der 2005 verletzten Neuverschuldungsgrenze, bei der Portugal zu den Befürwortern einer Aussetzung der vorgesehenen Sanktionen gegen Deutschland gehörte.[20]
In Folge der steigenden Arbeitslosigkeit nach der Wirtschaftskrise in Portugal stieg auch die Einwanderung aus Portugal nach Deutschland wieder an, insbesondere seit den 2010er Jahren. Im Gegensatz zur ersten Generation der 1960er Jahre kamen nun meist hoch qualifizierte Menschen, die insbesondere als Ingenieure und in der Gesundheitspflege auf eine Vielzahl unbesetzter Stellen trafen.[21]
Mittlerweile hat die DynastieHaus Braganza die des HausesHerzogtum Sachsen-Coburg und Gotha in Portugal abgelöst.
Johannes von Thurn und Taxis heiratete 1980 aufSchloss St. Emmeram dieGloria Gräfin von Schönburg-Glauchau und sie bekamen drei Kinder:Maria Theresia Ludowika Klothilde Helene Alexandra Prinzessin von Thurn und Taxis (* 1980),Elisabeth von Thurn und Taxis (* 1982) undAlbert von Thurn und Taxis (* 1983).

1954 wurde die AHKDeutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer gegründet.
Portugals Außenhandelsvolumen mit Deutschland beträgt 13 Prozent sowohl seiner Im- als auch Exporte, was Deutschland nach Spanien zum zweitwichtigsten Außenhandelspartner Portugals macht. Das renommierte Fraunhofer-Institut in Porto koordiniert auch die bilaterale Beziehungen von Kunden in beiden Ländern. Seit 2016 findet die IT-KonferenzWeb summit in derAltice Arena in Lissabon statt. 60.000 Besucher aus über 160 Ländern waren im Jahr 2017 dabei.

Drei deutsche Unternehmen befinden sich unter den zehn größten Exporteuren Portugals.[22] Ein bedeutender Faktor ist dabei das UnternehmenVolkswagen Autoeuropa beiPalmela, wo beispielsweiseVW Sharan/Seat Alhambra,VW Eos undVW T-Roc gebaut werden. Unter den zahlreichen weiteren deutschen Unternehmen in Portugal sind u. a.Bosch (u. a. in Lissabon,Braga undAveiro). Allein im Jahr 2015 entstanden in Fabriken und Laboratorien zwölf Patente.
Siemens, dass seit 1876 mit einer Vielzahl von Standorten vertreten ist. Im Siemens-U-Bahn-Typ Inspiro sind Bodenteile aus portugiesischen Kork verbaut. Als Automobilzuliefer für Audi und Mercedes stellt die Firma Azemoldes inOliveira de Azeméis Plastik-Gussteile her.
Der einzige portugiesische Reifenhersteller Mabor ausLousado ist Partner-Unternehmen vonContinental.

DieKirchhoff Automotive produziert inOvar (Portugal) für die Automobilindustrie Automobilteile und unterhält ein Logistikzentrum.Daimler Trucks unterhält inTramagal ein Produktionswerk für den ersten voll elektrischen Leicht-LkwFuso eCanter und Canter.[23]
Die Gruppe Salvador Caetano ist ein in Portugal ansässiges Unternehmen, das Busse und Trucks herstellt. Dazu gehörtCobus Industries aus Wiesbaden, der Weltmarktführer bei Flughafen-Vorfeldbussen ist.
Das regionale Schuhhaus Kämpgen aus Köln produziert „Kämpgen handemade“ in Portugal, dazu kommt dieAra-Schuhfabrik inSeia und Grohe, der inAlbergaria-a-Velha sanitärtechnnische Armaturen herstellt.
Auch das deutsche TextilunternehmenFalke aus dem Sauerland lässt in Portugal produzieren.
Zudem betreut die Sociedade Zickermann (1895) in Portugal ansässige Unternehmen.
Die deutsche KamerafirmaLeica produziert und montiert inFamalicao, ganz in der Nähe ist derComputerized Numerical Control Präzisionsteilelieferant Sisma inMaia (Portugal). Der deutsche SoftwareherstellerSAP ist inPorto Salvo ansässig.
Die weltgrößte Kork-Produzent istCorticeira Amorim, deren Deutschland-Tochter in Delmenhorst sitzt. Die deutsche SchuhfirmaBirkenstock bezieht über eine Tochterfirma Kork für deren Schuhe.
Der deutsche DiscounterLidl ist in Portugal stark vertreten. Lidl gab bekannt, 6500 Tonnen Birnen der SorteRocha zu importieren und in deutschen Filialen zu vertreiben.[24]
Zu den wichtigsten portugiesischen Unternehmen in Deutschland gehören u. a. dieInapa-TochterPapier Union und der deutsche Ableger des portugiesischen PapierherstellersThe Navigator Company in Köln, aber auchSonae Industria undSonae Sierra. Sonae Sierra betreibt einige Einkaufszentren in Deutschland, darunter dasAlexa Berlin, dasLOOP5 in Weiterstadt und dieMünster-Arkaden. DieMartifer Group ausOliveira de Frades, ein Unternehmen für erneuerbare Energie und Metallbau, ist Mehrheitseigner beiSenvion, dem ehemaligen deutschen Windenergieanlagenbauer REpower Systems. Auch einige portugiesische Banken sind in Deutschland vertreten, darunter dieCaixa Geral de Depósitos mit eigener Niederlassung in Berlin. 2011 eröffnete die international tätige portugiesischeHotelgruppe Pestana ihr erstes Haus in Deutschland, das Viersternehotel „Pestana Berlin Tiergarten“. Außerdem gibt es viele Unternehmen, die Portugiesen in Deutschland betreiben. Allein im „Portugiesisch-Deutschen Branchenbuch 2016“ desPortugal-Post-Verlags sind etwa 1300 Unternehmen aufgelistet. Neben einer Reihe mittleren und einigen großen Unternehmen sind dies häufig kleine Betriebe, die nur zu einem Teil im 1996 gegründetenVerband Portugiesischer Unternehmen in Deutschland (VPU) organisiert sind.
Portugal gilt bei deutschen Urlaubern als beliebtes Reiseziel und wird nach Briten und Spaniern am dritthäufigsten von Deutschen besucht. 2012 waren dies 813.248 Touristen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um 9,9 Prozent darstellt. Der Gesamtzuwachs an Touristen betrug 3,9 Prozent. Der Großteil deutscher Touristen besucht dabei dieAlgarve, gefolgt vonLissabon undMadeira.[25]
Bei portugiesischen Touristen rangiert Deutschland auf Platz 6 der beliebtesten Ziele, mit einem Marktanteil von 5 Prozent. Mit Abstand das beliebteste Ziel ist dabei Berlin (65.445 Übernachtungen im Jahr 2014). Es folgen Frankfurt/Main (28.887) und München (27.108), was hier auch auf die steigende Zahl von Geschäftsreisenden und Messebesuchern zurückzuführen ist.
Der OrtLourinhã wird wegen seiner Spuren und Fossilienfunde „Dinosaurier-Hauptstadt“ genannt. Die Stadt eröffnete 2018 einen Freizeitpark, um der Welt diese Hinterlassenschaften zu präsentieren.[26]
15 Stätten in Portugal zählen zumWelterbe der UNESCO, darunter zwei auf denAzoren und eine aufMadeira.

Zur internationalen Vermarktung desPortweins aus der ältesten WeinbauregionAlto Douro ab dem 17. Jahrhundert, leisteten die drei DeutschenKopke,Burmester und Andresen einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Portweins.
DiePaläste mit Parkanlagen beiSintra und Portugals größteSchloss- und Klosteranlage inMafra sind von den deutschen Baumeisternvon Eschwege undLudwig geplant worden.
InElvas ist das „Fort Lippe“ des GrafenWilhelm (Schaumburg-Lippe) entstanden, ebenfalls als Weltkulturerbe, Vorbild war die FestungWilhelmstein imSteinhuder Meer bei Hannover.
Vor derAlgarve,Setúbal,Tróia und den InselgruppenMadeira undAzoren sind Möglichkeiten, sowohl Delfine als auch Wale in freier Natur zu erleben.
1848 entstand dieDeutsche Schule Lissabon in Lissabon, 1870 folgte der Deutsche Verein (clube almao em Lisboa). Mehrere deutsche und portugiesische Hochschulen pflegen einen gemeinsamen Austausch. 1999 wurde an derUniversität Minho der MasterDeutsch-Portugiesische Studien durchErwin Koller eingerichtet, der bis 2009 bestand und auf Initiative vonOrlando Grossegesse erneut ab dem Studienjahr 2016–17 in Partnerschaft mit derJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main anläuft.
Mit derDeutschen Schule Lissabon im Jahr 1848 und derDeutschen Schule zu Porto im Jahr 1855 existieren zwei deutscheBegegnungsschulen, die von insgesamt etwa 1700 überwiegend portugiesischen Schülern besucht werden, davon 1.125 in Lissabon. Zudem besteht inSilves seit 1996 dieDeutsche Schule Algarve (Escola Alemã do Algarve), die jedoch nicht zu denZfA-Auslandsschulen zählt.
In Deutschland bestehen an einer Vielzahl Schulen Projekte, von ergänzendem muttersprachlichem Unterricht bis zu Portugiesisch als Abiturfach, so seit 1980 amMax-Planck-Gymnasium inDortmund.[27] Zu nennen u. a. dieStaatliche Europa-Schule Berlin, die insbesondere an der Grundschule Neues Tor in Kooperation mit dem portugiesischen KulturinstitutInstituto Camões Sprachunterricht und eine Vielzahl begleitender Veranstaltungen und Kurse anbietet.[28] Auch pflegen eine Vielzahl Schulen in beiden Ländern Kontakte, unmittelbar oder über institutionelle Initiativen wie demComenius-Programm der EU. Unter den portugiesischen Schulen, an denen Deutsch gelehrt wird, ist insbesondere dieEscola Secundária Fernão Mendes Pinto ausPragal im KreisAlmada zu nennen, Partnerschule des Dortmunder Max-Planck-Gymnasiums.
In Portugal bestehen zweiGoethe-Institute, in Lissabon und Porto. Das portugiesischePendant, dasInstituto Camões, unterhält in Hamburg ein Sprachzentrum und in Berlin ein Kulturzentrum, neben einer Reihe Kooperationen undLektorate.[29]
2009 wurde eine Tochtergesellschaft derFraunhofer-Gesellschaft im Bereich Schlüsseltechnologien in Porto eingerichtet. Bereits 1987 hatte der renommierte portugiesische InformatikerJosé Luis Encarnação in Darmstadt dasFraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung gegründet.
Volkswagen Konzern-IT und MAN Truck & Bus AG eröffnete am 7. November 2018 einEntwicklungszentrum inLissabon, wo 300 Entwickler an cloudbasierter Software-Lösungen arbeiten sollen.
Der portugiesische ArchäologeAníbal do Paço Quesado wirkte seit 1960 besonders in Deutschland, und hier besonders bei den römischen und mittelalterlichen Ausgrabungen in Mainz, wo er bis zu seinem Tod 2011 lebte.
DieFriedrich-Ebert-Stiftung (FES) hat eine Auslandsvertretung in Lissabon und vergibt Stipendien.
Der deutschstämmige António Sommer ließ 2004 diebiomedizinische ForschungsstiftungChampalimaud Foundation gründen.

Portugal unterhält eineBotschaft inBerlin undGeneralkonsulate inDüsseldorf,Frankfurt am Main,Hamburg,Osnabrück undStuttgart.[30]
Deutschland betreibt eine Botschaft imPalácio Valmor inLissabon.Honorarkonsuln arbeiten inFaro,Funchal (aufMadeira),Ponta Delgada (auf derAzoren-InselSão Miguel) und inPorto.[31][32]
AICEP ist die staatliche Agentur für Investitionen und Außenhandel Portugals, die für Exportförderung, Internationalisierung der portugiesischen Unternehmen sowie ausländische Investitionen zuständig ist. Sie hat ihren Sitz ebenfalls im Botschaftsgebäude in Berlin.


Es bestehen 25Städtepartnerschaften zwischen deutschen und portugiesischen Ortschaften (Stand Mai 2019). Die erste wurde 1976 begründet, nach derNelkenrevolution 1974, die jüngste besteht seit 2019.
1964 wurde dieDeutsch-Portugiesische Gesellschaft (DPG) in Köln gegründet, die heute in Deutschland elf und in Portugal drei Landesverbände unterhält. Die 1974 gegründete Deutsch-Portugiesische Gesellschaft derDDR vereinte sich 1990 mit der westdeutschen DPG. 1981 gründete sich in Lissabon dieAssociação da Cooperação RFA-Portugal (dt.: Kooperationsverein BRD-Portugal), inspiriert von der DPG in der Bundesrepublik.[36]
DiePortugiesisch-Hanseatische Gesellschaft tat sich 1996 in Hamburg als Verein zusammen, um die jahrhundertealte Verbindung zwischen Portugal und der Hansestadt Hamburg zu pflegen.
In derFederação das Associações Portuguesas na Alemanha (Bundesverband der portugiesischen Vereine in Deutschland) sind die meisten portugiesischen Kulturvereine in Deutschland organisiert.
DerVerband Portugiesischer Unternehmen in Deutschland sieht sich seit seiner Gründung 1996 als Mittler zwischen Unternehmern, Managern und Freiberuflern beider Länder, mit einer Bandbreite an Dienstleistungen und Informationsangeboten in beiden Ländern.

In Deutschland erscheint seit 1993 die überwiegend portugiesischsprachige ZeitungPortugal Post mit Sitz inDortmund. Zu nennen sind zudem der vierteljährliche, überwiegend deutschsprachige Portugal Report als Mitgliederzeitschrift derDeutsch-Portugiesischen Gesellschaft, und diePortugal-Post, die halbjährlich erscheinende Zeitschrift derPortugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft. Von 1989 bis 1993 erschien die deutsch-portugiesische Literatur- und KulturzeitschriftArcada.
Das deutschsprachige MagazinEntdecken Sie Algarve erscheint seit 1991 in Portugal.
Daneben existieren eine Reihe deutschsprachiger Internetseiten zu Portugal allgemein und zu einzelnen Regionen im Besonderen, etwa zur Algarve, zu Madeira oder zu den Azoren.
Betreiber der SeiteFootball Leaks sind unbekannte Whistleblower aus Portugal,Der Spiegel berichtete von den Enthüllungen und der Spiegel-ReporterRafael Buschmann teilte Anfang 2016 in Europa mit rund 60 Journalisten über 18,6 Millionen Dokumente.
Auch verschiedene regelmäßige Fachpublikationen derLusitanistik, die an verschiedenen deutschen Fakultäten und Instituten insbesondere in Trier, Tübingen und Köln erscheinen, sind zu nennen. In Portugal erscheinen entsprechende Veröffentlichungsreihen zurGermanistik, insbesondere in Coimbra und Lissabon.[8]
DieDeutsche Welle startete im Oktober 1954 ihre fremdsprachigen Sendungen, zu denen seither auch dieportugiesischsprachigen Sendungen zählen.
Zwischen beiden Ländern besteht ein steter Austausch auf allen Ebenen.
Werke klassischer und moderner deutscher Künstler sind in verschiedenen portugiesischen Museen zu sehen. Ebenso befinden sich eine Vielzahl portugiesischer Werke in deutschen Museen, etwaVieira da Silvas (1880–1918) in derKunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Sie hatte bereits an derdocumenta 1 (1955) und folgendendocumentas teilgenommen.
Der portugiesische MalerAlfredo Keil (1850–1907) war deutscher Abstammung. Bekannt wurde er auch als Komponist derportugiesischen Nationalhymne.
Unter den weiteren Beispielen sind auch eher ungewöhnliche Werke wie die portugiesische Wachsbüste imMuseum Europäischer Kulturen in Berlin oder die Nachbildung einer Windmühle von derAlgarveküste, die seit 1993 imInternationalen Mühlenmuseum inGifhorn zu sehen ist.
Auch als „HamburgerFayencen“ bekannt sind blau-weiße Keramikgegenstände aus dem 17. Jahrhundert, die in verschiedenen Sammlungen und Museen gezeigt werden, jedoch portugiesischen Ursprungs sind. Ton- und Keramikfreunde in Deutschland haben in den letzten Zeiten zunehmend die portugiesische Töpferkunst entdeckt, und so arbeiten auch portugiesische Töpfer und Keramikhandwerker inzwischen in deutschen Ateliers und Werkstätten.[37]
1995 gründete der deutsche Adlige GrafNikolaus von und zu Sandizell ein weltweit führendesUnterwasserarchäologie-Unternehmen, in der Nähe derKap Verde wurde das einzige silberne portugiesische Astronom aus dem Jahre 1645 geborgen. Es ist im Museum in den USA zu besichtigen.[38]
Der deutsche KünstlerIngo Kühl begegnete 1985 im Centro Cultural São Lourenço im portugiesischenAlmancil einer Reihe bekannter Künstler und Sammler, darunterGünter Grass,João Cutileiro,José de Guimarães undKurt Mühlenhaupt. Seine Laufbahn nahm danach entscheidende weitere Impulse.
Der portugiesische KünstlerVitor Ramos arbeitet in den Bereichen Grafik, Malerei und Skulptur, und lebt und arbeitet in Deutschland.
Zu den deutschen Autoren, die sich portugiesischen Themen in einigen ihrer Werke widmeten, gehören u. a.Hans Magnus Enzensberger,Thomas Vogel,Titus Müller oder auchErich Maria Remarque, insbesondere sein später verfilmter Roman „Die Nacht von Lissabon“. Die portugiesische Diktatur und die Nelkenrevolution 1974, dasErdbeben von Lissabon 1755, Lissabon als Ort für Spione und Flüchtlinge im Zweiten Weltkrieg oder auch Portugals Geschichte als Seefahrernation liefern hier die häufigsten Bezugspunkte.
Zuletzt diente Portugal auch als Hintergrund für deutsche Krimiautorinnen und -autoren, zu nennen insbesondereHolger Karsten Schmidt (unter seinem Pseudonym Gil Ribeiro),Oliver Kern (unter seinem Pseudonym Luis Sellano),Catrin George Ponciano (mit ihrer Reihe der Lissabonner Kriminalinspektorin Oliveira),Bettina Haskamp (unter ihrem Pseudonym Carolina Conrad) oderHeidi van Elderen (mit ihrer Reihe um Inspektor Valente und sein Polizeischwein Raquel imAlentejo).
Eine VielzahlManuskripte aus Portugal befinden sich in deutschen Bibliotheken und Museen. In seiner PublikationManuscritos Portugueses da Biblioteca Estadual de Hamburgo, 1946 veröffentlicht vom damaligen portugiesischenInstituto para a Alta Cultura (bestand 1936–1952), berichtete Luís Silveira über die portugiesischen Bestände in derStaatlichen Bibliothek Hamburg. In derCommerzbibliothek zu Hamburg befindet sich eines von nur vier Exemplaren einer 1540 gedruckten Schrift desDamião de Góis. Mittelalterliche Manuskripte aus Portugal befinden sich zudem in derUniversitätsbibliothek Freiburg und in einer Sammlung derBayerischen Staatsbibliothek,[37] darunter dasValentim-Fernandes-Manuskript.
Portugal war Gastland derFrankfurter Buchmesse 1997. Die bedeutendsten Autoren beider Länder werden im jeweils anderen Land verlegt. Unter den zeitgenössischen Autoren wurden in Deutschland insbesondereAntónio Lobo Antunes,Lídia Jorge undAgustina Bessa-Luís bekannt. Der LiteraturnobelpreisträgerJosé Saramago kann als der meistgelesene und populärste portugiesische Autor gelten, während aufFernando Pessoa in Deutschland im Zusammenhang mit portugiesischer Literatur am häufigsten Bezug genommen wird. Unter den jüngeren Autoren sindJosé Eduardo Agualusa oder der KrimiautorFrancisco José Viegas zu nennen.
DerTFM-Verlag aus Frankfurt am Main ging aus dem 1980 gründeten Zentrum für Literatur und Musik aus dem lusophonen Sprachraum hervor. Er widmet sich seit 1982 der hiesigen Verbreitung portugiesischer und portugiesischsprachiger Literatur (heute zusätzlich Musik und Film). Der TFM-Verlag betreibt dazu den zweisprachigen InformationsdienstNova Cultura (Newsletter und eigene Homepage) und einen deutschsprachigen Pressedienst rund um portugiesischsprachige Publizistik als Blog.
Namen bedeutender Übersetzer und Multiplikatoren portugiesischer Literatur in Deutschland sind beispielsweiseCurt Meyer-Clason (1910–2012),Maralde Meyer-Minnemann,Barbara Mesquita oderMichael Kegler (* 1967).
Gelegentlich beziehen sich deutsche Autoren auf portugiesische Literaten, etwaLudwig Tieck in seiner Novelle „Tod des Dichters“, die Bezug auf Luís de Camões nimmt.

Der bedeutende AutorAquilino Ribeiro war vielseitig mit Deutschland verbunden. U.a. wurden von seiner Reise 1920 durch Deutschland eine Reihe Zeitungsartikel in Portugal publiziert, die danach als Sammlung in einem Buch veröffentlicht wurden, und unter dem TitelDeutschland 1920 auch in deutscher Übersetzung erschienen. Die deutsche AutorinIlse Losa (1913–2006) lebte in Portugal und trug als Übersetzerin zur Verbreitung deutscher Literatur in Portugal bei.
Es gibt auch ausgefallenere Beispiele der Verbreitung deutscher Autoren in Portugal. So führte der FilmE não se pode exterminá-lo? 1979 das WerkKarl Valentins in Portugal ein. Und der exzentrische, vielfach prämierte RegisseurJoão César Monteiro (1939–2003) zitierte immer wieder deutsche Klassiker in seinen Filmen, gelegentlich auch im Original.
José Saramago (Nobelpreis 1998) undGünter Grass (Nobelpreis 1999) waren freundschaftlich verbunden. Saramagos letzter, unvollendet gebliebener RomanAlabardas, Alabardas, Espingardas, Espingardas wurde 2014 in Portugal mit Illustrationen von Grass veröffentlicht.[39]

Der ehemaligeUFA-SchauspielerArtur Duarte (1895–1982) war für einige der bis heute populärstenportugiesischen Komödien der 1930er und 40er Jahre verantwortlich. Er arbeitete u. a. mit dem deutschen RegisseurMax Nosseck (1902–1972), der mehrmals in Lissabon drehte. Auch andere deutsche Filmschaffende arbeiteten in Portugal, neben Regisseuren auch Techniker und Kameraleute, etwaWilly Goldberger, der hier 1938 und 1939 mindestens bei drei Filmen wirkte. Der deutsche RegisseurWim Wenders (* 1945) drehte hier mehrfach, darunter 1994 die vielbeachteteLisbon Story, anlässlich der LissabonerKulturhauptstadt Europas.
Manoel de Oliveira (1908–2015) galt bis zuletzt als einer der bedeutendstenAutorenfilmer Europas. Als Initialzündung für seine Hinwendung zur Filmregie nennt erWalter Ruttmanns FilmBerlin – Die Sinfonie der Großstadt von 1927. Seine Kenntnisse in Farbfilm und seine erste entsprechende Ausrüstung erwarb Oliveira 1955 in Deutschland.
DerPortugiesische Film ist bis heute in Deutschland vornehmlich unterCineasten ein Begriff, nicht so sehr außerhalb jener eingeweihten Kreise. Namen wie Manoel de Oliveira,João César Monteiro (1939–2003) oderJoão Botelho (* 1949) sind dafür Belege. Bei denOberhausener Kurzfilmtagen waren mehrmals portugiesische Beiträge vertreten. 2011 gewannSandro Aguilars FilmMercúrio dort den Hauptpreis. Auch auf derBerlinale sind portugiesische Regisseure häufig zu Gast. So wurdeMiguel Gomes für seinen FilmTabu – Eine Geschichte von Liebe und Schuld 2012 dort mit demAlfred-Bauer-Preis ausgezeichnet. Verhältnismäßig selten laufen dagegen portugiesische Filme in rein kommerziellen Zusammenhängen in Deutschland.Tabu war so ein Beispiel, oder auch die im August 2013 angelaufene, französisch-portugiesische IntegrationskomödiePortugal, mon amour.
Häufiger kommt es auch zu gemeinsamen deutsch-portugiesischen Produktionen, darunter Filme von deutschen Regisseuren wieWim Wenders,Fred Kelemens prämierter FilmAbendland,Jonas Rothlaenders ErstlingFado, Unterhaltungsfilme wieSechs Pistolen jagen Professor Z undEin Sommer in Portugal, und internationale Produktionen wieNachtzug nach Lissabon oderDas Geisterhaus, und auch von portugiesischen Regisseuren wieMiguel Gomes, OliveirasDie Kannibalen,O Processo do Rei vonJoão Mário Grilo,Fernando Lopes KrimiFluchtpunkt oder der preisgekrönteBriefe aus dem Krieg.
Zu den deutschen Filmen, die in Portugal gedreht wurden, zählen so unterschiedliche Werke wie Unterhaltungsfilme (beispielsweiseDer Fremdenführer von Lissabon von 1956 oderEin Käfer gibt Vollgas von 1972), der poetische halbdokumentarischeTaxi Lisboa (1996), Literaturverfilmungen wie die verschiedenen Adaptionen derBekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und die des EmigrantenromansDie Nacht von Lissabon 1971 durchZbyněk Brynych für das ZDF,Christian Petzolds prämiertes WerkDie innere Sicherheit, oder auch Independentfilme wieNana NeulsMein Freund aus Faro (2008).
Der portugiesische RegisseurHugo Vieira da Silva lebt und arbeitet zum Teil in Berlin. Er drehte mehrfach auch mit deutschen Schauspielern, etwa seinen prämierten KinofilmBody Rice (2006), mitSylta Fee Wegmann,Alice Dwyer,André Hennicke undJulika Jenkins in wichtigen Rollen. Seinen folgenden FilmSwans produzierte 2011 die BerlinerFlying Moon, und hier übernahmen mit Kai Hillebrand,Ralph Herforth undMaria Schuster Darsteller aus Deutschland gleich alle drei Hauptrollen.
In Deutschland existiert einFilmfestival des portugiesischen Films, die seit 2018 in Berlin stattfindenden Portuguese Cinema Days.[40] Vom 23. bis zum 26. Januar 2025 findet die erste Ausgabe des Lusofest statt, ein Festival für portugiesischsprachigen Film desFilmklubbsOffenbach.[41]
In Portugal veranstaltet dasGoethe-Institut unter dem Namen KINO eine regelmäßige Filmschau deutscher Kinofilme, die bisher u. a. im LissabonnerCinema São Jorge (2023) und imTAGV in Coimbra (2021) stattfanden.[42][43] Zudem werden immer wieder Filmreihen zum deutschen Filmschaffen in derCinemateca Portuguesa gezeigt, neben deutschen Filmzyklen an anderen Orten, etwa der vom Goethe-Institut mit-initiierte zweimonatige Filmzyklus an derUniversität Porto, der im November und Dezember 2024 erstmals stattfand.[44]
Der portugiesische KomponistVianna da Motta (1868–1948) lebte 30 Jahre in Deutschland. Zunächst studierte er in Berlin, Weimar und Frankfurt am Main, wo er u. a. 1885 Schüler vonFranz Liszt inWeimar war. Danach wirkte er hier selbst und nahm u. a. 1905 zehn Klavierstücke für dasReproduktionsklavierWelte-Mignon auf, darunter drei eigene Kompositionen. Auch seine Arbeit an derSing-Akademie zu Berlin ist zu nennen.[8]
Sieben Partiturengeistlicher Musik des portugiesischen KomponistenFrancisco António de Almeida aus dem 18. Jahrhundert befinden sich in Berlin, Dresden und Kassel, zudem sind Kopien vonLibretti Almeidas an verschiedenen Orten in Deutschland verteilt zu finden.[37]
Auch in Portugal gehören die klassischen deutschen Komponisten zum Bildungskanon, nebenBach insbesondereBeethoven und andere Namen derWiener Klassik, aber auchWagner wird häufig aufgeführt.
Maria João Pires, Pedro Burmester undMário Laginha sind Pianisten von Weltrang und traten auch schon in Deutschland auf. Letzterer komponierte für dieNDR Bigband und dieHR-Bigband.
Der BassistCarlos Bica studierte in Würzburg, seit 1994 lebt er in Berlin. MitFrank Möbus undJim Black gründete er das TrioAzul.

In weitgehend allen Musikrichtungen ist Portugal in die internationale Musikszene eingebunden, trotz seines kleinen Binnenmarktes und seiner Randlage. Es gibt dabei zahlreiche Beispiele, bei denen eine Verbindung zu Deutschland besteht. So touren portugiesische Gruppen wie das Akkordeon-ProjektDanças Ocultas, dieEarly-Reggae-BandRatazanas oder die FolkrockbandDazkarieh regelmäßig auch durch Deutschland. Die bekannte Heavy-Metal-BandMoonspell erreichte ihren internationalen Durchbruch mit Alben, die beim Dortmunder LabelCentury Media erschienen, und denen sich auch zahlreiche Konzerte in Deutschland anschlossen. Auch die beiden ersten Alben der Ratazanas sind beimMünsteraner LabelGrover Records erschienen. Veröffentlichungen von Gruppen wie der Folk-Pop-BandOqueStrada, der Oi/Punk-BandMata-Ratos oder der anspruchsvollen HipHop-House-Reggae-FormationCool Hipnoise sind auch als deutsche Ausgaben erschienen.
Die bekanntesten deutschen Gruppen in Portugal waren zuletztRammstein undTokio Hotel. AuchKraftwerk, dieScorpions und eine Reihe deutscher Heavy-Metal-Bands haben dort einen nennenswerten Bekanntheitsgrad unter Musikfreunden.

2017 gewann der PortugieseSalvador Sobral, der deutsche Vorfahren hat, denEurovision Song Contest. 2018 fand derEurovision Song Contest 2018 in derAltice Arena in Lissabon statt.
Eine VielzahlFadosängerinnen gibt auch in Deutschland regelmäßig Gastspiele, etwaCristina Branco,Mariza oderAna Moura. Der bedeutende FadosängerCarlos do Carmo (1939–2021) sprach nicht nur Deutsch, er gab auch zahlreiche Gastspiele hier, darunter ein 1983 als Livealbum veröffentlichter Auftritt in derAlten Oper Frankfurt.
Auch in Deutschland selbst gibt es Fadosänger und Fadogruppierungen, zumeist hier lebender Portugiesen. Einige Bekanntheit haben u. a. das BerlinerTrio Fado und die FormationSina Nossa aus Unna und Dortmund erreicht, sowohl live als auch mit hier erschienenen Tonträgern. Zu nennen ist auchTelmo Pires, der in Portugal geboren ist, im Ruhrgebiet Anfang der 1990er-Jahre als Fado- und Chansonsänger bekannt wurde und heute in Berlin und Lissabon lebt. Eine Vielzahl Tonträger sind von ihm bereits in Deutschland erschienen.

Dieportugiesische Fußballnationalmannschaft und diedeutsche Nationalelf trafen bisher 18 Mal aufeinander, erstmals am 27. Februar 1936 bei einem Freundschaftsspiel im LissabonnerEstádio do Lumiar. Vor 25.000 Zuschauern gewann die deutsche Auswahl mit 3:1. Zuletzt spielte Deutschland am 16. Juni 2014 während derWM 2014 in Brasilien gegen Portugal. Dabei kassierte Portugal mit 0:4 im StadionArena Fonte Nova inSalvador seine bislang höchste Niederlage gegen eine deutsche Auswahl. Insgesamt zählte man bisher fünf deutsche Gewinne, drei portugiesische Siege und zehn Remis (Stand Januar 2017).[45]
Auch in europäischen Vereinswettbewerben treffen deutsche und portugiesische Klubs immer wieder aufeinander. Zu den denkwürdigeren Begegnungen zählen dabei der überraschende 5:0-SiegBorussia Dortmunds imEuropapokal der Landesmeister 1963/64 über das damalige europäische SpitzenteamBenfica Lissabon oder auch der dramatische 2:1-Sieg desFC Porto im Finale desEuropapokals der Landesmeister 1986/87 gegen denFC Bayern München in Wien. In derArena Auf Schalke inGelsenkirchen gewann der FC Porto dieUEFA Champions League 2003/04 im Finale gegenAS Monaco.
Einige deutsch-portugiesische Fußballer haben einige Bekanntheit erlangt, darunter der portugiesische Europameister 2016Cédric Soares oder auchSérgio da Silva Pinto (ehemals Schalke 04, Hannover 96), der bei der EM 2016 auch mehrmals in der FernsehsendungBeckmanns Sportschule zu sehen war, dieReinhold Beckmann nach jedem Spieltag aus derSportschule Malente sendete.[46]

Portugiesische Spieler sind nicht so häufig in Deutschland wie in Spanien oder England unter Vertrag, laufen aber gelegentlich auch für deutsche Klubs auf, etwaPaulo Sousa bei Borussia Dortmund oderHugo Almeida bei Werder Bremen. Aktuell stehen drei Portugiesen in derBundesliga unter Vertrag:Renato Sanches vomFC Bayern München,Raphaël Guerreiro vonBorussia Dortmund, undBruma beiRB Leipzig (Stand 2017).
Deutsche Spieler sind ebenfalls seltener in Portugal als in England oder Spanien unter Vertrag, darunter der TorwartRobert Enke, der einige Jahre bei Benfica Lissabon unter dem deutschen TrainerJupp Heynckes spielte. In der Winter-Transfer-Periode 2019/2020 wechselte der deutsche NationalspielerJulian Weigl vomBVB Borussia Dortmund nach Portugal zum Rekord Meister Benfica Lissabon. Seit 2024 spielt NationalspielerinManjou Wilde beiSporting Braga im portugiesischenOberhaus der Frauen.
Diedeutsche Nationalmannschaft und dieportugiesische Auswahl spielten bisher 16 Mal gegeneinander, mit 14 deutschen und zwei portugiesischen Siegen.[47][48]
Bei derHandball-Europameisterschaft der Männer 1994 in Portugal wurde der Gastgeber Zwölfter, die deutsche Auswahl wurde Neunter. Die beiden Teams trafen dabei nicht aufeinander. Auch bei derWM 2003 kam Gastgeber Portugal auf den 12. Platz, Deutschland wurde Zweiter.
Für dieWM 2007 in Deutschland konnte sich Portugal ebenso wenig qualifizieren, wie bereits bei den vorherigen WM in Deutschland (BRD:1982 und1961, DDR:1974 und1958). Bei derEM 2020 besiegte Deutschland die Portugiesen im Spiel um Platz 5 mit 29:27. Eine EM wird in Deutschland im Jahr2024 ausgetragen.
Der ukrainisch-portugiesische HandballspielerViktor Tchikoulaev stand in der Saison 1998/99 beim deutschen ZweitligistenVfL Hameln unter Vertrag. Der portugiesische NationalspielerJoão Ferraz spielte beim BundesligistenHSG Wetzlar, die aktuellen AuswahlspielerGilberto Duarte undAndré Gomes laufen in der Saison 2022/23 fürFrisch Auf Göppingen bzw. dieMT Melsungen auf. Der ehemalige deutsche NationalspielerOle Rahmel gewann mitBenfica Lissabon dieEHF European League 2021/22 im Finale gegen denSC Magdeburg. Ex-NationalspielerJens Schöngarth schied im Verlauf dieses Wettbewerbs mitSporting Lissabon gegen Magdeburg aus, gewann 2022 aber denportugiesischen Pokal. Ex-NationalspielerManuel Späth wurde in der Saison 2020/21 mit demFC Portoportugiesischer Meister und Pokalsieger.Jan Kleineidam wechselte im Sommer 2022 zum ErstligistenVitória Setúbal.
Der FC Porto schaltete den SC Magdeburg imEHF-Pokal 2018/19 aus und qualifizierte sich somit für die Gruppenphase. Im Halbfinale desFinal Four inKiel schied das Team gegen dieFüchse Berlin aus. Porto gelang in derEHF Champions League 2019/20 ein 28:27-Auswärtssieg beimTHW Kiel. Bereits in derEHF Champions League 1997/98 gewann Porto das Heimspiel gegen Kiel mit 31:21. Auch der Champions-League-Finalist von1994, derAcadémico Basket Clube ausBraga, besiegte den THW in zwei von vier Begegnungen.

Rollhockey ist in Portugal ungleich populärer als in Deutschland, das allerdings 1936 die ersteRollhockey-Weltmeisterschaft der Geschichte ausrichtete. Portugal wurde dabei Dritter, Deutschland kam nicht unter die letzten Vier. Bei der zweiten deutschen WM, 1997 in Wuppertal, wurde Portugal nur Vierter, während Deutschland keine Platzierung erreichte.
Portugal richtete insgesamt zehn Weltmeisterschaften aus, bei denen es 10 seiner 15 Weltmeistertitel errang. Die beste deutsche Platzierung gelang dabei 1974 mit dem vierten Platz.
Portugals beste Tennisspielerin ist die deutschstämmigeMaria João Koehler.
Während bei den Männern noch kein deutscher Spieler ein Turnier in Portugal und noch kein Portugiese ein deutsches Turnier gewinnen konnte, beendeten bei den Damen bereits mehrmals deutsche Spielerinnen das wichtigste portugiesische Turnier, dasWTA Oeiras (vorher Estoril Open), als Siegerinnen, zuletztGréta Arn bei denEstoril Open 2007.
Bei denPortugal International gewannen bereits mehrmals deutsche Spieler, darunter die erste Austragung 1965 (Otto Hecker). Nach zwei weiteren deutschen Siegen 2001 und 2011 konnte zuletztDieter Domke das Turnier 2012 als Sieger abschließen. Den deutschen Damen gelang bisher dort kein Titel. (Stand Januar 2017)

Bei denGerman Open gab es bisher weder für Männer noch Frauen aus Portugal einen Titel.
DiePortugal-Rundfahrt konnte bisher noch kein deutscherRadrennfahrer gewinnen, ebenso gab es bisher keinen portugiesischen Titel bei derDeutschland Tour. 2011 und erneut 2013 gewannTony Martin als bisher einziger Deutscher dieAlgarve-Rundfahrt.
Bei den in Portugal veranstalteten Hallenradsport-Weltmeisterschaften1999 und2009 gewann das deutsche Team beide Male die meisten Medaillen. Umgekehrt gewann Portugal bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften 2000 inBöblingen eine Goldmedaille imZweier-Kunstradfahren der Frauen.

Die portugiesische Westküste ist ein weltweit anerkanntes Surfer-Paradies mit ausgewiesenenSurfspots für Windsurfer, Surfer und Kitesurfer, z. B. der SurfspotNazaré. Die Wellen beiNazaré sind für Surfer weltweit ein Paradies und als Monsterwellen imGuinness-Buch der Rekorde eingetragen.
Schauplatz internationaler Surfwettbewerbe und ASP-Weltmeisterschaften (WQS) ist weiter südlich von Nazaré der malerische OrtEriceira. Jährlich können die besten Surfer zeigen, wer am besten auf den Riesenwellen reiten kann.
Sebastian Steudtner, einBig-Wave-Surfer mit deutscher und österreichischer Staatsbürgerschaft, ist übers Jahr oft im Fischerort Nazaré, weil man hier jederzeit mit Wellenhöhe um die 30 Metern rechnen kann (Nazaré-Welle) und man sich von einemJetski oder Hubschrauber auf die Big-Waves bringen lassen kann (diese Technik wirdTow-in surfing genannt).
Portugal gewann 3-1 gegen Deutschland in derAltice Arena dieTischtennis-Europameisterschaft 2014. Die vier portugiesischen Top-SpielerTiago Apolónia,João Monteiro,Marcos Freitas undJoão Geraldo spielten alle zeitweise bei verschiedenen Vereinen in derTischtennis-Bundesliga.
Portugal war 1947 Gründungsmitglied des Weltvolleyball-VerbandesFIVB und einer der besten portugiesischen SpielerJoão José (Kapitän) spielte in der Bundesliga 2003–2014 beimVfB Friedrichshafen. Er wurde mit dem Verein sieben Mal Deutscher Meister und gewann 2007 dieVolleyball Champions League 2006/07.
Es gibt fast 100 Golfanlagen in Portugal. Die 18-Lochanlage (von weiß 6.303 m, Par 71) samt Clubhaus und Trainingseinrichtungen wurde unter der Voraussetzung gebaut, den Lebensraum von geschützten Pflanzen und Tieren nicht zu beeinträchtigen, wofür das Resort mit der international anerkannten „Audubon International Gold Signature“ ausgezeichnet wurde. So bietet das Areal heute neuen und geschützten Lebensraum für Flora und Fauna.
Sowohl auf dem portugiesischen Festland bei Lissabon und an derAlgarve: 2001 war der BremerSven Strüver bester deutscher bei den Open Portugal. DiePortugal Masters und auf Madeira und den Azoren finden regelmäßig Turniere der Golfelite statt.
Der DortmunderPatrick Zelbel wurde 2017 Zweiter bei der elften Auflage desTorneio Internacional de Xadrez da Figueira da Foz, dem internationalenSchachturnier im portugiesischen SeebadFigueira da Foz.[49]
Eine Vielzahl bekannter Persönlichkeiten waren oder sind beiden Ländern verbunden oder haben sich um deren Beziehungen verdient gemacht, in so verschiedenen Bereichen wie Politik, Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch durch Auswanderung ins jeweils andere Land oder familiäre Verbindungen. So waren Königshäuser beider Ländern mehrfach durch Heirat und Nachkommenschaft miteinander verbunden. Portugiesische Wissenschaftler wie der InformatikerJosé Luis Encarnação (* 1941) oder der ArchäologeAníbal do Paço Quesado (1931–2011) wirkten in Deutschland, während Deutsche wie der KartografMartin Behaim (1459–1507) oder der UnterwasserarchäologeNikolaus von und zu Sandizell (* 1959) in Portugal tätig waren.
War der portugiesische BaumeisterEmanuel Herigoyen (1746–1817) in Deutschland aktiv, so wirkte der deutsche BaumeisterJohann Friedrich Ludwig (1673–1752) in Portugal. Deutsche Handelsfamilien wie dieKopkes ließen sich in Portugal nieder, währendsephardische Handelsfamilienaus Portugal nach Hamburg gingen und dort wesentlich zur Entwicklung der Handelsstadt beitrugen.
Zu nennen sind auch deutschstämmige Personen in Portugal wieAlfredo Keil (1850–1907), der die Melodie der NationalhymneA Portuguesa komponierte, oderHerman José (* 1954), der zu den bekanntesten Fernsehgesichtern in Portugal gehört, während im Gegenzug deutsche Regisseure wie dieLänder – Menschen – Abenteuer-AutorinLourdes Picareta (* 1958) oder derTatort-RegisseurMiguel Alexandre (* 1968) aus Portugal stammen.
Der portugiesische SchriftstellerAquilino Ribeiro (1885–1963) lebte lange in Deutschland und war hier verheiratet, seine Berichte trugen wesentlich zur Wahrnehmung Deutschlands in Portugal bei. Heute tragen Personen wie der deutsch-portugiesische JournalistMiguel Szymanski (* 1966) zur gegenseitig vermittelten Wahrnehmung bei.