Detva
Detva | ||
---|---|---|
Wappen | Karte | |
![]() | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Slowakei![]() | |
Kraj: | Banskobystrický kraj | |
Okres: | Detva | |
Region: | Pohronie | |
Fläche: | 68,08km²[1] | |
Einwohner: | 13.629(31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 200,16 Einwohner je km² | |
Höhe: | 400 m n.m. | |
Postleitzahl: | 962 11 | |
Telefonvorwahl: | 0 45 | |
Geographische Lage: | 48° 33′ N,19° 25′ O48.55722222222219.420833333333400Koordinaten:48° 33′ 26″ N,19° 25′ 15″ O | |
Kfz-Kennzeichen (vergeben bis 31.12.2022): | DT | |
Kód obce: | 518263 | |
Struktur | ||
Gemeindeart: | Stadt | |
Gliederung Stadtgebiet: | 8 Stadtteile | |
Verwaltung(Stand: Oktober 2022) | ||
Bürgermeister: | Branislav Baran | |
Adresse: | Mestský úrad Detva Tajovského 7 962 12 Detva | |
Webpräsenz: | www.detva.sk |
Detva (ungarischGyetva - bis 1882Dettva) ist eine Stadt in derMittelslowakei mit 13.704 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt befindet sich im Ostteil des TalkesselsZvolenská kotlina entlang des BachesDetviansky potok bei der Mündung in dieSlatina in der Landschaft Podpoľanie. Das 68 km² große Gemeindegebiet umfasst neben der eigentlichen Stadt auch Teile des Umlands, das bis in die GebirgenPoľana undJavorie hinausragt und eine Anzahl von Einzelhöfen (slowakisch regionallazy) beinhaltet. Außerhalb der bebauten Flächen sind zwei Drittel des Gemeindegebiets freie Flächen oder Ackerflächen, etwa ein Viertel wird von Wäldern eingenommen. Das Stadtzentrum liegt auf einer Höhe von400 m n.m. und ist 25 km vonZvolen, 40 km vonBanská Bystrica sowie 220 km vonBratislava entfernt (Straßenentfernung).
Detva besteht aus folgenden 8 Stadtteilen:
- Detva
- Detva - sídlisko
- Kostolná
- Krné
- Piešť I
- Piešť II
- Skliarovo
- Zapriechody
Die folgenden Angaben beziehen sich auf dieLuftlinie zum nächsten Ortszentrum, und die Entfernungen sind auf halbe Kilometer kaufmännisch gerundet. Städte sind fett hervorgehoben.
Dúbravy,Banská Bystrica 6 km, 28 km | Strelníky 19,5 km | Brezno 32 km |
Vígľaš,Zvolen 9,5 km, 21,5 km | ![]() | Hriňová 8,5 km |
Stožok,Krupina 35 km | Horný Tisovník,Veľký Krtíš 16,5 km, 39,5 km | Kriváň,Lučenec 4 km, 31,5 km |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Trotz einer dauerhaften Besiedlung seit der späten Bronzezeit sowie während der keltischen, römischen und großmährischen Perioden ging die letzte Siedlung vor der neuzeitlichen Neugründung im 10. oder 11. Jahrhundert unter. Der heutige Ort wurde erst 1638 auf dem Gebiet des Herrschaftsgebiets vonVígľaš gegründet, wahrscheinlich als Folge derwalachischen Kolonisierung.
1787 gründete Ján Vagáč die erste bekannteBrimsen-Käserei in der heutigen Slowakei. 1811 wurde das Dorf zum Marktflecken, mit dem Recht, vier Jahrmärkte jährlich zu veranstalten. Gleich mit der Urkunde erhielt Detva wahrscheinlich auch sein Wappen. Das Gemeindegebiet war früher weitaus größer: 1804 gliederte sich der OrtDetvianska Huta aus, gefolgt 1890/91 von der heutigen StadtHriňová sowie 1955 der GemeindeKriváň zusammen mit der heutigen GemeindeKorytárky.
1869 hatte Detva 10.043 Einwohner, nach der Ausgliederung von Hriňová im Jahr 1890 6.273 Einwohner. Im 19. sowie im frühen 20. Jahrhundert war die Bevölkerung in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Schafzucht sowie in Kleinmanufakturen beschäftigt. Trotzdem hat große Arbeitslosigkeit viele Einwohner gezwungen, ins Ausland umzuziehen. Bis 1918 gehörte der imKomitat Sohl liegende Ort zumKönigreich Ungarn und kam danach zurTschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. Während desSlowakischen Nationalaufstandes imZweiten Weltkrieg fand hier die einzige Militärparade der Partisanen statt. Nach Kämpfen wurde Detva am 24. Oktober 1944 von der Wehrmacht besetzt, worauf es zu ununterbrochenen schweren Kämpfen mit den Partisanen kam, bis diese mit Hilfe der sowjetischen Armee, dem tschechoslowakischen Regiment in der Roten Armee und der rumänischen Armee am 12. März 1945 Detva befreien konnten.
In den 1950er Jahren erlebte Detva einen großen Umschwung: 1955 wurde das MaschinenwerkPodpolianske strojárne gegründet, das mit sich Tausende von Arbeitsplätzen in die Stadt brachte. Um dem Bevölkerungswachstum gerecht zu wurden, hat man seit den 1960er Jahren Plattenbausiedlungen errichtet. 1965 wurde der Status einer Stadt zuerkannt. 1971 verzeichnete die Stadt 10.799 Einwohner, fast die doppelte Anzahl im Vergleich mit 1950 (5.728 Einwohner). 1991 erreichte die Stadt die 15.000-Einwohner-Grenze.
Das Maschinenwerk litt in den 1990er Jahren unter wirtschaftlichen Problemen und geriet 1997 als privatisiertes Unternehmen in Zahlungsunfähigkeit. Obwohl die seit 2003 als PPS Group genannte Gesellschaft den Konkurs überlebte, musste sie die Mehrheit der Arbeitnehmer entlassen, was die Arbeitslosigkeit erheblich erhöhte. 1996 wurde Detva Sitz eines Okres.
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach der Volkszählung 2011 (15.046 Einwohner)[3] sowie nach der Volkszählung 2001 (15.122 Einwohner)[4] in Klammern lebten in der Stadt 13.092Slowaken (2001: 14.534), 134Roma (2001: 249), 70Tschechen (2001: 113), 24Magyaren (2001: 36) sowie weitere. Bei 1.671 Einwohnern liegt keine Angabe vor (2001: 172). Nach Konfession bekannten sich 10.240 Einwohner zurrömisch-katholischen Kirche (2001: 11.800), 532 zurevangelischen Kirche A. B. (2001: 667) sowie in kleineren Zahlen zu anderen. 1.939 Einwohner erklärten sich für konfessionslos (2001: 1.982) und bei 2.101 Einwohnern liegt keine Angabe vor (2001: 503).
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
An das alte Dorf erinnert die römisch-katholische Kirche des Hl. Franz von Assisi, 1803/04 erbaut, die eine ältere Kirche von 1664 ersetzte. Weitere sakrale Denkmäler sind spätbarocke Statuen Johann von Nepomuk und Hl. Florian. Am Rand der Stadt sowie in den Einzelhöfen kann man Beispiele des regionaltypischen Baustils finden.
1994 wurde in der Stadt das an die Volkskunde orientierte Museum namensPodpolianske múzeum eingerichtet. Detva ist jedoch am meisten bekannt durch die ausgeprägteFolklore. Seit 1966 findet am zweiten Juliwochenende das VolksfestivalFolklórne slávnosti pod Poľanou statt, neben weiteren Festivals durch das Jahr. Weiterhin sind volkstümliche Gegenstände wie dieTracht, dieFujara sowie Holzhauerei Teil der Volkskultur.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Detva ist durch einen Abzweig aus derStaatsstraße 16 (Zvolen–Lučenec) erreichbar, daneben halten Züge an derBahnstrecke Salgótarján–Vrútky (Teilstrecke Zvolen–Fiľakovo) am Bahnhof am südlichen Rand der Stadt. Der nächste Flughafen ist inSliač. Ein 10,4 km langes Teilstück derSchnellstraße R2 (E 58,E 571) wurde am 10. November 2015 als Autobahn dem Verkehr freigegeben, bis auf weiteres ist es jedoch nicht mit dem zusammenhängenden Netz verbunden.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Hustota obyvateľstva - obce [om7014rr_obc=AREAS_SK, v_om7014rr_ukaz=Rozloha (Štvorcový meter)]. Statistical Office of the Slovak Republic, 28. März 2024, abgerufen am 8. Februar 2025 (slowakisch).
- ↑Počet obyvateľov podľa pohlavia - obce (ročne) [om7101rr_obce=AREAS_SK]. Statistical Office of the Slovak Republic, 28. März 2024, abgerufen am 8. Februar 2025 (slowakisch).
- ↑Volkszählung 2011 nach Ethnie undVolkszählung 2011 nach Konfession (Memento vom 3. Februar 2013 imInternet Archive)
- ↑Demographie der Stadt Detva