Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Der Mann, der vom Himmel fiel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
TitelDer Mann, der vom Himmel fiel
OriginaltitelThe Man Who Fell to Earth
ProduktionslandVereinigtes Königreich
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1976
Länge138 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmenBritish Lion, London
Stab
RegieNicolas Roeg
DrehbuchPaul Mayersberg
Musik
KameraAnthony B. Richmond
SchnittGraeme Clifford
Besetzung

Der Mann, der vom Himmel fiel (Originaltitel:The Man Who Fell to Earth) ist ein britischerScience-Fiction-Film aus dem Jahr 1976. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman vonWalter Tevis aus dem Jahr 1963. Regie führteNicolas Roeg, die Hauptrolle spielteDavid Bowie.

Handlung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Film erzählt die melancholische Geschichte eines humanoid-reptiloiden Außerirdischen mit dem irdischen AliasThomas Jerome Newton inklusive Camouflage als Mensch. Newton „fällt“ zur Erde, umWasser für seinen Wüstenplaneten zu finden, und gründet mittels mehrerer Grundlagenpatente die FirmaWorld Enterprises, ein High-Tech-Milliardenunternehmen, um ein Rückkehr-Raumschiff bauen zu können.

Dank seiner verfeinerten Intelligenz, die ihmempathische undtelepathische Einblicke ermöglicht, studiert er die vielschichtigen Wege zur Macht und wendet sie optimal an.

Auf seiner Forschungsreise tief in den US-amerikanischen Way of Success ergibt er sich der Liebe der Kleinstadtbewohnerin Mary-Lou und zerbricht schlussendlich an der Rücksichtslosigkeit, Oberflächlichkeit,Schnelllebigkeit und Brutalität der menschlichen Zivilisation sowie an seinem eigenen Versuch, in ein Schema zu passen. Erblindet, zynisch, enttarnt, missbraucht, weggesperrt und desillusioniert endet Newton, der jedoch äußerlich nicht altert, als ein Erdbewohner unter vielen, als Alien, der seine Wurzeln und seine Fähigkeiten verloren hat.

Hintergründe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden im amerikanischen BundesstaatNew Mexico statt, etwa in der dortigenWhite-Sands-Wüste, da diese unwirtliche Region wie eine karge Mondlandschaft wirkt. Um diese mondhafte Atmosphäre zu unterstreichen, etwa für jene Szenen, die den Heimatplaneten des Außerirdischen Thomas Jerome Newton abbilden, konnte sich das britische Drehteam das in dieser Gegend leuchtende natürliche Himmelslicht zunutze machen. In Bezug auf die Umstände der Dreharbeiten erklärte KameramannAnthony B. Richmond in einem Videointerview, das sich im Bonusmaterial derBlu-ray Disc vonDer Mann, der vom Himmel fiel befindet: „Die Optik war unglaublich, wir hatten unglaubliches Wetter. Die Berge, die Wolken. Wir zogen wie ein Wanderzirkus durch ganz New Mexico […] Es waren einfach fantastische Landschaften.“ Für Detailversessene hält der Film einige kleine Background-Informationen bereit: so wurden etwa die Wüstenszenen naheRoswell, NM, gedreht; eine Anspielung auf den sogenanntenRoswell-Zwischenfall, von dem im Juli 1947 in US-amerikanischen Medien als „UFO-Absturz“ berichtet wurde.

Auch die Natur der Basispatente Newtons spielt über Umwege darauf an: 1947 wurde vonPolaroid die legendäreLandcam in den Handel gebracht und folgerichtig sind die ersten Patente Newtons eine besondereSofortbildkamera sowie Spezialbrillen mit Polarisationslinsen. Der Name des PatentanwaltsOliver Farnsworth erscheint als Anspielung aufPhilo Farnsworth (einer der Entwickler desFernsehens in den Vereinigten Staaten), da Newton eine besondere Hassliebe zu diesem Medium entwickelt. Einer der ersten Geschäftspartner Newtons, der promiskuitive College-Professor Nathan Bryce, wird vonRip Torn gespielt, der in der Comic-VerfilmungMen in Black von 1997 die Rolle des Chefagenten Zed innehatte; möglicherweise hatte man sich in Hollywood an seine früheren „Kontakte zum Alien“ Bowie erinnert.

In David Bowies 1976 entstandenem AlbumStation to Station wird die Filmszene, in der Thomas Jerome Newton das Innere der Raumkapsel betritt, als Cover-Foto verwendet.

Für Bowie, der zu dieser Zeit bereits von Drogen gezeichnet schien, bot dieser Film die Möglichkeit, sein Glamrock-Image als „Rock-Starman“ zu verfeinern und zu stilisieren, das über platte Pop-Ikonographie hinausging. Der ursprünglich geplante Bowie-Soundtrack, der von Roeg zugunsten eines abstraktenSoundscores mit rituell-asiatischen Elementen verworfen worden war, entwickelte sich zu den wegweisendenAmbient/Instrumentalstücken, die 1976 auf der LPLow erschienen.

Kurz vor Beginn der Dreharbeiten besaß die SchauspielerinCandy Clark, die in der Rolle von Mary-Lou, die Lebensgefährtin des Außerirdischen Thomas Jerome Newton, zu sehen ist, krankheitsbedingt ein Körpergewicht von lediglich 51 Kilogramm, aufgrund einer während einer Südamerika-Reise eingehandeltenHepatitis-Infektion. Jedoch vertritt Candy Clark die Meinung, das extreme Untergewicht passe optisch zu der von ihr verkörperten spindeldürren Figur der Mary-Lou.[1]

In einer Filmszene führen Wissenschaftler in einem Labor verschiedene Tests an dem entlarvten Außerirdischen Thomas Jerome Newton durch. Dabei schneiden die Wissenschaftler etwa mit einem Skalpell in die rechte Brustwarze des Außerirdischen. Da David Bowie für diese Szene kein Schweineblut aus der örtlichen Schlachterei verwendet haben wollte, musste dem KameramannAnthony B. Richmond von einer anwesenden Krankenschwester am Drehort ein wenig Blut abgenommen werden, um dieses echte Blut in der besagten medizinischen Szene einzusetzen.[2] In einer anderen Szene im ersten Viertel der Handlung trägt die Schauspielerin Candy Clark ihren Schauspielpartner David Bowie auf einem Hotelflur auf den Händen in ein Hotelzimmer, nachdem Bowie in seiner Rolle als außerirdischer Geschäftsmann Newton im Hotelaufzug zusammengebrochen ist. Da jedoch die Darstellerin Clark nicht die Kraft besaß, Bowie alleine zu tragen, musste die Filmcrew improvisieren, indem sie aus einem Fahrradsitz, einer Stange und einemSkateboard eine rollende Apparatur zusammenbaute, auf der Candy Clark den auf dem Fahrradsitz hockenden David Bowie den Flur entlangrollte. Dabei filmte die Kamera diese Performance in einem Winkel, so dass man diese Apparatur hinterher im fertigen Film nicht mehr sehen kann. Darüber hinaus spielte Clark in Vertretung von David Bowie für eine Szene, die inNew York gedreht wurde, alsDouble die Rolle des Thomas Jerome Newton, indem die Mimin mit orangefarbener Perücke und passender Verkleidung aus demWorld Trade Center heraustritt.

Ein bekannter prägnanter Satz aus dem Film ist ein Zitat des Rechtsanwalts Oliver Farnsworth, verkörpert vonBuck Henry: „Es geschah buchstäblich über Nacht – als Mr. Newton in meine Wohnung kam, entschwebte mein altes Leben geradewegs aus dem Fenster.“ (auf Englisch: „It happened literally over night – when Mr. Newton came into my apartment my old life went straight out the window.“)

Erstaufführungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Großbritannien: 18. März 1976
  • Deutschland: 4. Juli 1976 (Berlinale)

Kritiken

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Lexikon des internationalen Films:Eigenwilliger Science-Fiction-Film mit einer Überfülle an Ideen, der seine ausgefallenen filmischen Mittel mit viel Geschick einsetzt. Eine bedenkenswerte Geschichte über die Chancenlosigkeit des Individuums in einer Gesellschaft des Konsums und der Konzerne.[3]
  • Die Zeit 1976:Roeg spielt nicht nur virtuos mit Utopien des Raumfahrtzeitalters, sondern denkt Entwicklungen unserer westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung konsequent-schrecklich zu Ende. Sein Film ist eine bedrückende Parabel über das Startum und ein entschiedenes Plädoyer für die fruchtbare Freiheit, unnormal zu sein.[4]

Auszeichnungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Golden Scroll 1977
  • Bester Hauptdarsteller:David Bowie
  • nominiert:
    • Bester Science-Fiction-Film

Buchausgaben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Walter Tevis:Der Mann, der vom Himmel fiel. Aus dem amerikanischen Englisch neu übersetzt vonpociao undRoberto de Hollanda. Diogenes, Zürich 2022,ISBN 978-3-257-07197-9
  • Walter Tevis:Spion aus dem All. Ein utopisch-technischer Roman. Aus dem Amerikanischen ins Deutsche übertragen vonTony Westermayr. Goldmann, München 1963 (Goldmanns Zukunftsromane, Band 49; als Taschenbuchausgabe: Goldmanns WELTRAUM Taschenbücher, Band 085)
    • Neuausgabe unter dem TitelDer Mann, der vom Himmel fiel. Ullstein, Frankfurt/M. 1986 (Ullstein Science Fiction & Fantasy, Band 31119),ISBN 3-548-31119-9

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Videointerview mit Schauspielerin Candy Clark, 28 Minuten, enthalten im Bonusmaterial der Blu-ray DiscDer Mann, der vom Himmel fiel, 2016,Arthaus – Besondere Filme +Studiocanal GmbH, Berlin
  2. Videointerview mit Kameramann Anthony B. "Tony" Richmond, 22 Minuten, enthalten im Bonusmaterial der Blu-ray DiscDer Mann, der vom Himmel fiel, 2016,Arthaus – Besondere Filme +Studiocanal GmbH, Berlin
  3. Der Mann, der vom Himmel fiel imLexikon des internationalen Films
  4. Chaplin, Kinder, Buffalo Bill. In:Die Zeit, Nr. 29/1976
Filme vonNicolas Roeg

Performance |Walkabout |Wenn die Gondeln Trauer tragen |Der Mann, der vom Himmel fiel |Black Out – Anatomie einer Leidenschaft |Eureka |Insignificance – Die verflixte Nacht |Castaway – Die Insel |Aria (Episode: Un ballo in maschera) |Track 29 – Ein gefährliches Spiel |Süßer Vogel Jugend |Hexen hexen |Kalter Himmel |Heart of Darkness |Two Deaths |Full Body Massage |Die Bibel – Samson und Delila |The Sound Of Claudia Schiffer |Puffball

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Mann,_der_vom_Himmel_fiel&oldid=261289779
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp