Denver liegt etwa eineMeile über dem Meeresspiegel (Markierung auf der 15. Stufe an der Westseite des Capitols) und wird daher auchMile High City genannt. Der 105. westlicheLängengrad passiert den Hauptbahnhof der Stadt, dieUnion Station. Denver ist die bevölkerungsreichste Stadt innerhalb eines 1.290 km (800 Meilen) großen Radius in denMountain States. 2016 wurde Denver als der lebenswerteste Ort innerhalb der USA vonU.S. News & World Report anerkannt.[3]
Denver hat wegen seiner Lage (1600 m) ein kontinentalesGebirgsklima mit teilweise starken Temperaturschwankungen und geringen Niederschlägen.
Im Winter ist es kalt, trocken und oft sonnig. Nachts sind Temperaturen unter −10 °C keine Seltenheit, mittags steigen sie auf über 0 °C. Gelegentlich ist Denver von Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden betroffen, die Temperaturen bis unter −20 °C und starke Schneefälle mit sich bringen. Im Sommer wird es nachmittags mit 30 °C ziemlich heiß mit meist geringerLuftfeuchtigkeit.[4] Nach Sonnenuntergang kühlt sich die Luft zügig ab.
Insgesamt erfährt die Stadt ca. 400 mm Niederschlag im Jahr mit einem Maximum imFrühling (April/Mai) und einem Minimum imWinter (Januar / Februar).
Die niedrigste je gemessene Temperatur liegt bei −34 °C und die höchste bei 40 °C.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Denver
1856 kamen die ersten mexikanischenGoldgräber in das Gebiet derCheyenne-Indianer. Als 1858 von einer anderen Gruppe Gold am South Platte River gefunden wurde, ging es mit der Region bergauf.[6] Dies löste denPikes Peak Goldrausch aus, Goldsucher drängten in die Region und es entstand eine erste bescheidene Siedlung, die allerdings schon bald wieder aufgegeben wurde. Als jedoch etwas weiter südlich, am Zusammenfluss von South Platte River und Cherry Creek mehr Gold entdeckt wurde, entstanden zwei neue Siedlungen: Auraria (jetzt der Unicampus) und St. Charles City. Kurze Zeit später gründete William H. Larimer Denver City und benannte sie nachJames W. Denver, dem Gouverneur des damals zu Colorado gehörendenKansas Territory. 1861 schlossen sich die Bewohner der Orte zu einer Stadt mit 6000 Einwohnern zusammen. Die gemeinsame Stadt trug den Namen Denver City.
Denver wurde am 7. November 1861 als Stadt anerkannt, wenige Monate nachdem das Colorado-Territorium gegründet wurde. 1863 wurde die Stadt durch einen verheerenden Brand zerstört und anschließend in solider Steinbauweise wieder aufgebaut. 1867 wurde Denver die Hauptstadt des Territoriums.
1870 kamen die verschiedenen Eisenbahnlinien nach Denver; so dieDenver Pacific und dieKansas Pacific and Colorado Central Railroads, was einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkte. Weiter aufwärts ging es 1880, als in den Rocky Mountains Silber entdeckt wurde. Immer mehr Geschäftsleute siedelten sich an und Denver entwickelte sich zur „Queen City of the Plains“. 1890 war die Einwohnerzahl Denvers bereits auf über 100.000 angestiegen.
Im Jahre 1902 wurden City und County of Denver selbständig und lösten sich von Arapahoe County. Nach dem Ende der Silberbergwerke zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann eine lange Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs. 1918 war Denver eine der wenigen Städte, die während derSpanischen Grippe schnell und konsequent handelten; die dann jedoch die ergriffenen Maßnahmen aufgrund wachsenden wirtschaftlichen Drucks bereits am 11. November 1918 wieder aufhob. Die darauffolgende zweite Welle der Pandemie traf Denver überproportional härter.[7][8] Denver wird seither als Negativbeispiel für die Folgen eines verfrühten Aufhebens epidemiologischer Schutzmaßnahmen herangezogen.[9]
1976 hätten dieOlympischen Winterspiele in Denver abgehalten werden sollen, doch der damalige GouverneurRichard Lamm lehnte dies wegen der hohen Kosten ab und die Spiele wurden daraufhin inInnsbruck (Österreich) ausgetragen. Zu Beginn der 1980er waren es erneut Bodenschätze, diesmal vor allem Erdöl, die einen Boom einleiteten. Das Öl war es, das die Stadt reich machte und viele Bauprojekte ermöglichte. Im Jahr 1993 fand in Denver der VIII.Weltjugendtag statt.
Darstellung derethnischen Bevölkerungsverteilung in Denver im Jahr 2000.Weiß,Schwarz,Asiatisch,Latino.
Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 52,2 Prozent aus Weißen und zu 10,2 Prozent aus Afroamerikanern; 3,4 Prozent waren asiatischer Herkunft. 31,8 Prozent der Bevölkerung warenHispanics. DerMedian des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 53.637US-Dollar. 17,3 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.[11]
Gemäß derVolkszählung 2010 haben 86,1 % der Einwohner Denvers im Alter von mindestens 25 Jahren einen High-School-Abschluss, was ungefähr dem Durchschnitt der USA entspricht. 45,0 % der Einwohner über 25 weisen einenBachelor-Abschluss auf, was deutlich über dem Landesdurchschnitt von 29,8 % liegt.[12]
Die Metropolregion von Denver erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 198,0 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 18 unter den Großräumen der USA.[14] Die Arbeitslosenrate in Denver betrug 2,3 Prozent und lag damit deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: März 2018).[15]
Wegen der Nähe zu den Rocky Mountains ist Denver traditionell Sitz zahlreicher Bergbauunternehmen. Weitere wichtige Branchen sind Energieversorgung undLogistik. Darüber hinaus ist Denver Sitz einigerTelekommunikationsunternehmen, darunter warQwest, einer der größten Anbieter von Ferngesprächen, der 2011 vonCenturyLink mit Sitz inLouisiana übernommen wurde.
In Denver ist die Zentrale der FluggesellschaftFrontier Airlines beheimatet. Weitere ortsansässige Unternehmen sind das InvestmentunternehmenProLogis,Airwalk, das GoldbergbauunternehmenNewmont Miningoder das ImmobilienmaklernetzwerkRE/MAX.
In Denver kreuzen sich die HighwaysI-25 undI-70. DasStadtbahnnetz der Stadt besteht aus sechs Linien mit 36 Stationen (Denver Light Rail), das durch zahlreiche Buslinien ergänzt wird. Im Mai 2019 wurde das größte Ausbauprogramm seit einem Jahrzehnt mit dem NamenFasTracks eröffnet. Es beinhaltet die Elektrifizierung mehrerer Bahnstrecken ab Denver Union Station für den Vorortverkehr.
Gemessen an der Fläche ist der 1995 eröffnete und im Nordosten der Stadt gelegene internationaleDenver International Airport (DEN) der größte Flughafen der USA und einer der größten Flughäfen der Welt. Hinsichtlich des Passagieraufkommens war der Flughafen im Jahr 2016 mit 58.266.515 beförderten Fluggästen der sechstgrößte in den USA; weltweit liegt er damit auf Platz 19.[17] Ein weiterer Flughafen ist der im Umland von Denver gelegeneCentennial Airport, ein stark frequentierter Flughafen für dieallgemeine Luftfahrt (General Aviation).
Im Schienenfernverkehr ist Denver über dieAmtrak-VerbindungCalifornia Zephyr an Chicago und Emeryville (Vorstadt von San Francisco) angebunden.
Mehrere Radiosender (KOSI u. a.) und Fernsehstationen senden aus der Stadt.KLZ, eine der ältesten Stationen der USA sendet seit 1922 aus Denver. Seit 1924 sendetKOA, die ehemalige Station vonGeneral Electric aus der Stadt.
Aufgrund liberaler Gesetzgebung im Bundesstaat Colorado ist der seit Jahresbeginn 2014 erlaubte Besitz und Verkauf vonMarihuana und THC-haltigen Waren für den privaten Verbrauch zu einem erheblichen Marktfaktor in Denver geworden. Die in Denver erworbenen Marihuana-Produkte dürfen jedoch nicht straffrei in andere amerikanische Bundesstaaten importiert werden.
Daniels & Fisher Tower, Downtown (2009). Dieses 1911 fertiggestellte Hochhaus hat denMarkusturm in Venedig zum Vorbild und wurde im Dezember 1969 in das NRHP eingetragen.[18]Colorado State Capitol (2007). Das Capitol von Colorado liegt im Civic Center Historic District, der seit Oktober 2012 als einNational Historic Landmark zählt.[19]Denver Art Museum (2007)Das ehemaligePepsi Center, heute Ball Arena
Colorado State Capitol, Sitz des Gouverneurs und des Parlamentes des Bundesstaates Colorado. Eine Plakette auf den Stufen vor dem Capitol zeigt die Höhe von einer Meile über dem Meeresspiegel.
Colorado History Museum, die Geschichte Colorados von der ersten Besiedelung bis heute mit einem Modell von Denver im Jahre 1860 und einer Multimedia-Show (1300 Broadway)
Denver Art Museum, größtes Kunstmuseum zwischenKansas und der Westküste mit bedeutenden Sammlungen indianischer, präkolumbischer, moderner und zeitgenössischer Kunst (100 West 14th Avenue Parkway)
Denver Botanic Gardens (1005 York Street)
Daniels & Fisher Tower, 1910 nach dem Vorbild des Turmes am Markusplatz in Venedig erbaut und zu dieser Zeit das höchste Gebäude westlich desMississippi River
Denver Museum of Nature & Science mit Planetarium und dem größtenIMAX-Theater der Welt (über vier Etagen) (2001 Colorado Boulevard)
Denver Performing Arts Complex (PLEX), neun Theater mit über 10.000 Sitzplätzen unter einem Dach
Four Mile House, ein wichtiger Stopp auf demCherokee Trail und das älteste Stadtgebäude
The Molly Brown House Museum:Molly Brown, eine Überlebende des Untergangs derTitanic, war eine wichtige Persönlichkeit in der Gesellschaft Denvers zur Jahrhundertwende. Ihre Lebensgeschichte diente später als Vorlage für das Broadway-MusicalThe Unsinkable Molly Brown. (1340 Pennsylvania Street)
Ocean Journey, das größte Aquarium (Süß- und Salzwasser) zwischen Chicago und der Westküste (700 Water Street)
Richthofen Castle, ein Schloss, das vom Onkel desRoten Barons derUnion Station Eisenbahngesellschaft erbaut wurde.
Elitch Gardens Theme Park, 1995 erbauter Freizeitpark mit über 40 Fahrgeschäften, Restaurants und Entertainment-Programmen (Speer Blvd.)
United States Mint, eine der vier Münzanstalten in den USA (West Colfax / Cherokee Street)
↑The Port Authority of New York and New Jersey (Hrsg.):Airport Traffic Report 2016. 2016,S.31f. (englisch,archive.org [PDF; abgerufen am 17. Mai 2017]).