Denotat
Denotat (lateinischdenotatum „das genannte“) bezeichnet in derSemiotik,Linguistik undSprachphilosophie entweder den begrifflichen Inhalt eines Zeichens (Gegenbegriff:Konnotat) oder den durch ein Zeichen bezeichneten Gegenstand der außersprachlichen Wirklichkeit. Der Ausdruck ist bedeutungsähnlich mit dem ebenfalls mehrdeutigenDenotation.
Denotat als begrifflicher Inhalt eines Zeichens
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]„Denotat“ bedeutet zum einen derbegriffliche Inhalt eines Zeichens[1] und bezeichnet dann einen Gegenbegriff zum BegriffKonnotat, d. h. zur affektiven, assoziierten oder emotionalen Nebenbedeutung. Der Gegensatz Denotat – Konnotat entspricht dem GegensatzDenotation –Konnotation.[2]
Teilweise wird Denotat nur in dieser Bedeutung verwendet,[3] teilweise wird diese Bedeutung überhaupt nicht genannt.[4]
Denotat als der bezeichnete Gegenstand
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verbreitet wird der AusdruckDenotat zum anderen auch[5] oder nur[6] für den von einemZeichen[7] bezeichneten (außersprachlichen) Gegenstand verwendet.
Der AusdruckDenotat wird dann als bedeutungsgleich (alssynonym) zuReferent[8] und zuExtension[9] angesehen.Gegenstand ist dabei in einem weiten Sinn zu verstehen und steht für Dinge, Verhältnisse, Eigenschaften oder Sachverhalte.[10]
Abhängig von der zugrunde gelegten Semantiktheorie kann der TerminusDenotat in seiner Bedeutung noch weiter variiert und spezifiziert werden:
- In einem Modell im Sinne der modelltheoretischenSemantik ist Denotat „das (mengentheoretische) Objekt, das dem Ausdruck in diesem Modell zugeordnet ist.“[11] (Nur) wenn das Modell ein Ausschnitt der wirklichen Welt ist, ist das Denotat der Referent in der Welt.
- Wird zwischen Denotat undDesignat unterschieden, so bezeichnet der AusdruckDesignat die durch einen sprachlichen Ausdruck bezeichnete Klasse undDenotat die einzelnen Elemente der Klasse. So Morris: „Die Denotate sind die Elemente der Klasse (scilicet: des Designats).“[12]
- Inbehavioristischer Engführung kann mitunter mitDenotat nur ein „beobachtbarer Referent“[13] gemeint sein.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Helmut Rehbock:Denotat. In:Helmut Glück, Michael Rödel (Hrsg.):Metzler Lexikon Sprache. Metzler Verlag, Stuttgart 2016,ISBN 978-3-476-02641-5, S. 136
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Duden,Deutsches Universalwörterbuch,ISBN 3-411-05505-7, 5. Aufl. (2003) / Denotat; Ulrich, Linguistische Grundbegriffe, 5. Aufl. (2002)/Denotat; ähnlich Homberger, Sachwörterbuch zur Sprachwissenschaft (2000) / Denotat: „die Bedeutung eines Zeichens“.
- ↑Kessel/Reimann,Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache, Tübingen (Fink), 2005,ISBN 3-8252-2704-9, S. 162
- ↑Kessel/Reimann,Basiswissen Deutsche Gegenwartssprache, Tübingen (Fink), 2005,ISBN 3-8252-2704-9, S. 162
- ↑z. B. Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002)/Denotat
- ↑ Duden, Universalwörterbuch/Denotat
- ↑Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002)/Denotat
- ↑sprachlichen Ausdruck (Wort)/von einem Sprecher (letztlich/mittelbar)
- ↑Kürschner, Grammatisches Kompendium, 4. Aufl. (2003),ISBN 3-8252-1526-1, S. 20
- ↑Meibauer, Einführung in die germanistische Linguistik, 2. Aufl. (2007), S. 178
- ↑Kürschner, Grammatisches Kompendium, 4. Aufl. (2003),ISBN 3-8252-1526-1, S. 20
- ↑Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002)/Denotat
- ↑Morris, Grundlagen der Zeichentheorie (1988), S. 22
- ↑Trabant, Semiotik (1996), S. 67