Eine früheste bekannte Kunde von Denkendorf (Denchendorf, Dorf des Thanko) erhält man imPontifikale Gundekarianum: Zwischen 1057 und 1075 weihte hier der EichstätterBischofGundekar II. eine Kirche. Als Ortsadelige sind im 12. und 13. Jahrhundert dasMinisterialengeschlecht der Denkendorfer nachgewiesen. So bezeugen 1140 Gottfried und Heinrich von Denkendorf eine Schenkung an dasBenediktinerkloster Plankstetten; 1209 verkaufte Heinrich von Denkendorf, Ministeriale derGrafen von Hirschberg, dem Kloster ein Gut inMuttenhofen. Der Sitz dieses Adelsgeschlechtes ist nicht mehr festzustellen.
In der Auseinandersetzung um die Hirschberger Erbschaft nach deren Aussterben 1305 mit Graf Gebhard VII. wurde der Ort demHochstift Eichstätt zugesprochen. Den Grundbesitz vergab der Bischof alsLehen an Adelige, so an dieSimbacher, dieZanter und dieTöginger. Die HirschbergerSalbücher von 1644 und 1741 weisen durchgehend drei größere Höfe und mehrere kleinere als bischöflich aus, bewohnt und bewirtschaftet von insgesamt 36 bischöflichen Untertanen. Auch dieErbtaferne, die Badstube und eineHube (niederdeutschHufe) mit Holzgerechtigkeit imKöschinger Forst waren bischöfliches Lehensgut. 1473 kam ein Denkendorfer Anwesen derArnsberger an den Bischof. Außer dem Hochstift hatte auch das EichstätterBenediktinerinnenkloster St. Walburg seit 1320 mit demMeierhof Besitz im Ort. Im 17. Jahrhundert gehörten weitere Liegenschaften der Kirche St.Salvator inDietfurt, einem nicht näher genanntenBenefizium in Eichstätt und dem Herzog von Bayern. Daneben gab es zu dieser Zeit nicht unerheblichen bäuerlichen Eigenbesitz. 1644 lagen infolge desDreißigjährigen Krieges sieben Höfe öde.
Mit dem unteren Hochstift gehörte das Dorf zum Oberamt Hirschberg-Beilngries und zum bischöflichenKastenamtBeilngries. Der Ort war Sitz einer eigenenEhehaft, der auchDörndorf undBitz angehörten. Von einer Schule in Denkendorf ist erstmals im frühen 17. Jahrhundert (1608) die Kunde.
Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Denkendorf circa 50 Haushalte.
Im Jahr 1830 umfasste der neu kombinierte Steuerdistrikt Denkendorf, Altenberg und das Gut Riedelshof. Zu dieser Zeit bestand Denkendorf aus 59 Haushalten mit 320 Einwohnern. Von 1935 bis 1938 wurde die Reichsautobahn durch die Denkendorfer Flur gebaut. 1945 wurde eineFlurbereinigung durchgeführt. 1950 zählte man bei 121 Haushalten 762 Einwohner.
Bei derGebietsreform 1972 wurde dermittelfränkische Landkreis Eichstätt und mit ihm Denkendorf in denRegierungsbezirk Oberbayern eingegliedert. 1983 gab es im Ort bei 1347 Einwohnern elf Handwerksbetriebe, mehrere andere Betriebe, Gasthäuser und Pensionen, fünf landwirtschaftliche Vollerwerbs- und 30 Nebenerwerbsbetriebe. 1996 wurde ein neuesFeuerwehrhaus, 2000 eine neue Sporthalle für Schule und Vereine eingeweiht.
Im Zuge derGebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 die Gemeinden Dörndorf, Schönbrunn und Zandt eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam Bitz hinzu.[4] Gelbelsee folgte am 1. Mai 1978.[5]
Die katholische Pfarrei Denkendorfs geht auf alte Zeit zurück, wie das St.Laurentius-Patrozinium erkennen lässt. Die Gundekar-Kirche erhielt einen wohl größeren Nachfolgebau, der zwischen 1182 und 1194 durch Bischof Otto geweiht wurde. 1703 errichtete man vielleicht nach Plänen des Eichstätter HofbaumeistersJakob Engel einen Neubau, geweiht 1705, der 1927/28 durch den Münchner ArchitektenFriedrich Ferdinand Haindl nach Norden erweitert wurde. DieStuckaturen brachte Christian Bechtle ausNeumarkt in der Oberpfalz an. Das dreiachsige Langhaus ist flachgedeckt, der Turm mit quadratischen Untergeschossen und einem schlanken Oktogon als Obergeschoss mit Kuppel (von 1762) lehnt sich an die Westseite an. Der viersäulige Hochaltar und die beiden zweisäuligen Seitenaltäre sind Ausstattungsstücke des spätenRokoko. DiebarockeKanzel stammt von 1703.
Die DeckenfreskenMarter des Laurentius und die Medaillons mit der Laurentiusvita hat der neobarocke MalerJosef Wittmann 1928 geschaffen. DerKreuzweg wurde im späten 18. Jahrhundert gemalt. Die Holzfiguren der Kirche entstanden in derSpätgotik und im Barock. 1707 wurde der Pfarrhof, heute als „alter Pfarrhof“ bezeichnet, erbaut; 1946 erbaute man ein neues Pfarrhaus. Der Friedhof, ursprünglich an der Kirche, wurde 1921 aufgelassen. 1996 bezog die Pfarr- und Gemeindebücherei neue Räume. 1967 errichtete die Pfarr-Caritas ein Altenheim. 1899 und 1984 kam jeweils eine neue Orgel in die Kirche. Es gibt einen katholischen „Kindergarten Marienheim“. Die Marienkapelle im Ort stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Vor der Kirche steht ein steinernes Kriegerdenkmal von 1957, das einen Engel zeigt, der einen sterbenden Soldaten tröstet, geschaffen von Barthel Mes aus Ingolstadt.
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot;vorne eine grüne Ranke mit vier Blättern, hinten ein silberner Viereckpfeiler.“[7]
Wappenbegründung: Durch das Gemeindegebiet von Denkendorf verläuft derLimes, die einstige Grenze zwischen derrömischen ProvinzRaetien und dem unbesetztenGermanien; Spuren dieser Grenzmauer sind in den Gemarkungen Gelbelsee, Denkendorf und Zandt im Gelände noch zu erkennen. An den Limes erinnert im Gemeindewappen die stilisierte Abbildung der vom bayerischenKönig Max II. in Denkendorf errichteten Römergedenksäule (sog.Maxlstein). Die Figur der vierblättrigen Ranke stammt aus dem Wappen des eingesessenen Edelgeschlechts der Herren von Zandt, die von 1245 bis 1519 mehrfach erwähnt werden, zum Beispiel 1306 und 1347 als Inhaber des Zandter Burglehens und 1451 und 1485 als Besitzer von Schönbrunn. Die Feldfarben Silber und Rot knüpfen an das Eichstätter Hochstiftswappen an, da das Hochstift bis zur Säkularisation (1803) die Landeshoheit über den größten Teil des heutigen Gemeindegebietes innehatte.
RusslandRussland: Seit dem Jahr 1980 hegt die Gemeinde Denkendorf freundschaftliche Beziehungen zumMoskauer Stadtteil Krasnaja Presnja. Damals reisten Bürgermeister, Arzt, Pfarrer und die Blaskapelle nach Moskau und sorgten mit Hilfe vonFreibier und einem Standkonzert auf demRoten Platz für „Tauwetter“. Schon ein Jahr später stattete einerussischeDelegation einen Gegenbesuch ab. Am 9. August 1986 überbrachte eine Abordnung den Beschluss des Gemeinderates und trug dem Bezirksrat eineStädtepartnerschaft an. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichten die Beziehungen beim Besuch des ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten undNobelpreisträgersMichail Gorbatschow und seiner FrauRaissa Gorbatschowa am 26. Juli 1993. Zwei diesbezügliche Denkmäler im Ortskern wurden vom UNESCO-Preisträger und russischen BildhauerDmitri Rjabitchev geschaffen, dem seit 1996 ebenfalls ein Denkmal in Denkendorf gewidmet ist.
Seit 2016 besteht derDinosaurier-Park Altmühltal im Norden von Denkendorf. Dort ist das zwölfte gefundene Exemplar des UrvogelsArchaeopteryx ausgestellt, zudem ist u. a. das Skelett „Rocky“ einesTyrannosaurus zu sehen. Das anhängende Dinosaurier-Freiluftmuseum bietet einen Waldrundweg zu Modellen ausgestorbener Tiere derErdgeschichte, insbesondereDinosaurier.[8]