Denain
Denain | ||
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Staat | Frankreich![]() | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Nord (59) | |
Arrondissement | Valenciennes | |
Kanton | Denain | |
Gemeindeverband | Porte du Hainaut | |
Koordinaten | 50° 20′ N,3° 24′ O50.3294444444443.3958333333333Koordinaten:50° 20′ N,3° 24′ O | |
Höhe | 62–131 m | |
Fläche | 11,52 km² | |
Einwohner | 20.622(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 1.790 Einw./km² | |
Postleitzahl | 59220 | |
INSEE-Code | 59172 | |
Website | http://www.ville-denain.fr/ | |
Rathaus Denain |
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Denain (niederländischDening[1]) ist einefranzösische Stadt mit 20.622 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022)[2] imDépartement Nord in derRegionHauts-de-France. Sie gehört zumKanton Denain imArrondissement Valenciennes.
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt nahe derbelgischen Grenze, zehn Kilometer südwestlich vonValenciennes. In Denain mündet dieSelle in dieSchelde. DerEscaut, wie die Schelde auf Französisch heißt, bildet eine wichtige Wasserstraße zwischen Frankreich, Belgien und denNiederlanden und ist in Denain, wie auch sonst über weite Strecken,kanalisiert. Projekte zurRenaturierung sind zurzeit auf dem politischen Tapet.
Umgeben wird Denain von den NachbargemeindenHaveluy im Norden,Oisy im Nordosten,Wavrechain-sous-Denain im Osten,Haulchin im Südosten,Douchy-les-Mines im Süden,Neuville-sur-Escaut undLourches im Südwesten,Escaudain im Westen sowieWallers im Nordwesten.
Unmittelbar südlich von Denain zweigt dieAutoroute A21 von derAutoroute A2 ab. Die A2 ist ein Abschnitt derEuropastraßeE19, die vonAmsterdam nachParis führt.
Denain zählt zurAgglomeration vonValenciennes und wird vom Straßenbahnsystem dieser Bezirksstadt mit fünf Haltestellen bedient. Die französischen StaatsbahnenSNCF verbinden Denain mit den beiden BahnstreckenLourches–Valenciennes und Denain–Saint-Amand-les-Eaux.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]764 gründeten Graf Adalbert vonOstervant und seine Gattin Regina dasBenediktinerinnenkloster von Denain.
Im 12. Jahrhundert war Hugo II. von Ostervant (frz.Hugues d’Ostrevant) der zweite Sohn von Anselm II. von Ostervant. Überliefert ist auch der TitelHugo von Valenciennes den er wahrscheinlich in der Rolle des Erbsohns trug. Nach einer Erbteilung in derGrafschaft Hennegau, in der sein Neffe Gottfried (Godefroid) von Ostrevant und seinem HalbbruderBalduin IV. (Baudouin IV de Hainaut) beteiligt war, musste Hugo II. den Namen „Hugo von Denain“ annehmen, damit der Titel seinem tatsächlichenLehen entsprach. Hugo hatte zwei Söhne: Jean I., gestorben 1202, begraben in der Kirchel’Église des Dames Chanoinesses von Denain und Étienne I.
In Denain schlugen die Franzosen am 24. Juli 1712 im Zuge desSpanischen Erbfolgekrieges in derSchlacht bei Denain die mit dem habsburgischenÖsterreich verbündeteNiederlande. Die kriegsmüden Niederländer, einst selbst unterspanischer Herrschaft, traten darauf aus dem Gerangel um die verwaiste spanische Krone aus.
Toponyme
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dononium,Denonium,Denainum,Domniacum,Dyniacum,Donegium,Denoma,Dunaing,Denen,Denain,Duonenin.[3]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2020 |
Einwohner | 29.467 | 27.973 | 26.204 | 21.825 | 19.544 | 20.354 | 20.339 | 20.415 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis in die 1950er-Jahre war die Gegend um Denain ein typisches Abbaugebiet fürSteinkohle. Dies zog die Stahlindustrie an, die zur Veredelung vonEisenerz auf riesige Mengen Kohle angewiesen ist, welche alsReduktionsmittel eingesetzt wird. Mit dem Niedergang der französischenStahlindustrie im Zuge derGlobalisierung begann die Region unter ganz erheblichen wirtschaftstrukturellen Problemen zu leiden. Seit am 2. Dezember 1978 die Streichung von 6.000 Arbeitsplätzen bei den Hütten- und StahlwerkenUsinor-Denain angekündigt wurde, blieb die Arbeitslosigkeit in der Stadt endemisch.[4] Nur 27 % der Haushalte verfügen heute über ein steuerpflichtiges Einkommen[5] (frankreichweit sind es knapp 50 %[6]) und die Arbeitslosenquote beträgt rund 31 %[7]. Im Jahr 2010 untersuchte das Wirtschafts-OnlineportalLe Journal du Net die Wirtschaftskraft aller französischen Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Dabei wurde Denain als ärmste Gemeinde in Frankreich eingestuft[8].
Gotteshäuser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Katholisch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- KircheÉglise Saint-Martin derPfarreiSainte-Remfroye-en-Denaisis
- KircheÉglise Sainte-Marie
- KapelleChapelle Saint-Joseph
Islamisch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- DieMoscheeMosquée Errahma wird von derL’Association des Marocains de Denain et de sa Région (AMDR) betrieben.
- Die MoscheeMosquée al-Quds wird von derL’Association des musulmans de Denain betrieben.
Evangelisch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- DieBaptisten-KircheÉglise Baptiste an derRue Jules Mousseron
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Siehe auch:Liste der Monuments historiques in Denain
- DieBronzestatue desMarschalls Claude-Louis-Hector de Villars steht im Stadtzentrum gegenüber dem Rathaus. UnterLudwig XIV. gewann derFeldherr im Jahr 1712 dieSchlacht bei Denain. Das Denkmal wurde 1913 eingeweiht. In der Endphase desErsten Weltkrieges im Mai 1918 wurde die Statue vonDeutschland beschlagnahmt; seit 1924 steht sie wieder auf ihrem ursprüngliche Sockel in Denain. Im Jahr 2003 musste sie wegenKorrosionsschäden komplett erneuert werden.
- DasMusée d’Archéologie et d’Histoire locale an derPlace Wilson erläutert die Geschichte derAbteiSainte-Remfroye von Denain, das Wirken derKanonissinnen imMittelalter und die Geschichte des Kohlenabbaus sowie derMetallurgie in der Region.
- Die Ruinen des KlostersL’Abbaye des dames chanoinesses neben der KircheSaint-Martin.
- Théâtre municipal, erbaut von 1901 bis 1912 (Monument historique)
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Mettet (Belgien) seit 2011
- Bereits 1967 war anlässlich der 900-Jahr-Feier derWartburg eine Städtepartnerschaft mitEisenach vorbereitet worden und im Stadtparlament von Denain genehmigt, jedoch untersagte dieDDR-Führung dieses Projekt. Die engen Kontakte beider Städte hielten bis in die 1970er Jahre.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Patrick Roy (1957–2011), französischer Politiker derParti socialiste, ehemaliger Bürgermeister von Denain
- Valéry Demory (* 1963), französischer Basketballspieler und -trainer
- Hassan Iquioussen (* 1964), Imam
- Franck Dumoulin (* 1972), französischer Sportpistolenschütze
- Steffen Ernemann (* 1982), deutsch-dänischer Fußballspieler
- Fabien Gilot (* 1984), französischer Schwimmer
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller:Denain. In:Matthäus Merian (Hrsg.):Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae.Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654,S. 206 (Volltext [Wikisource]).
- Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001,ISBN 2-84234-119-8, S. 620–630.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969
- ↑Populations légales 2020 − Ces données sont disponibles sur toutes les communes de France hors Mayotte | Insee. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
- ↑Statistique archéologique du département du Nord – Seconde partie. Band 1, S. 400. Lille / Paris 1867.
- ↑Les événements d'Usinor Denain racontés par des Douchynois aufLa Voix du Nord vom 25. November 2008.
- ↑Denain et Roubaix sont les villes les plus pauvres aufL’Éco du Nord vom 10. November 2010.
- ↑Impôt sur le revenu : moins de la moitié des foyers fiscaux imposables (Memento desOriginals vom 16. Juli 2010 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toutsurlesimpots.com
- ↑Denain, la ville jadis prospèreLa Voix du Nord vom 23. Dezember 2010.
- ↑Le classement des villes les plus pauvres de France