
Delbert Martin Mann (*30. Januar1920 inLawrence,Kansas; †11. November2007 inLos Angeles; eigentlichDelbert Martin Mann Jr.) war einUS-amerikanischerFilm- und Fernsehregisseur.
Delbert Mann machte 1941 seinen Abschluss in Politikwissenschaften an derVanderbilt University[1], anschließend diente er imZweiten Weltkrieg als Bomberpilot und später als Nachrichtenoffizier. Nach Kriegsende studierte er mithilfe derG. I. Bill an derYale School of Drama, wo er einen Abschluss in Regie machte.[2] Er arbeitete an einem Regionaltheater inSouth Carolina als Regisseur, als er 1949 durch den befreundeten FernsehproduzentenFred Coe einen Vertrag bei derNBC erhielt. Delbert Mann konnte im Zeitalter des „live televisions“ schnell mit live aufgezeichneten Fernsehfilmen auf sich aufmerksam machen, in denen er auch berühmte wie anspruchsvolle Theaterautoren wieWilliam Inge oderEugene O’Neill für das Publikum erfolgreich inszenierte.[2] Insgesamt führte er bis in die späten 1950er Jahre bei weit über 100 Fernsehaufzeichnungen die Regie.
Im Jahr 1953 inszenierte Mann den rund 50-minütigen FernsehfilmMarty nach einem Drehbuch vonPaddy Chayefsky, was für ihn zum Sprungbrett nach Hollywood werden sollte:Marty kam so gut an, dass einegleichnamige Kinoverfilmung entstand, bei der Mann ebenfalls Regie führen durfte. Für seinen ersten Kinofilm wurde Mann 1956 mit demOscar für diebeste Regie ausgezeichnet, nachdem der Film neben zahlreichen anderen Preisen bereits 1955 dieGoldene Palme als bester Film beim8. Filmfestival von Cannes gewonnen hatte. Auf Basis der Drehbücher von Paddy Chayefsky inszenierte Mann in der Folge die FilmeDie Junggesellenparty undMitten in der Nacht. Der „Slice of Life“-Aspekt dieser Filme, den unglamurösen Alltag durchschnittlich wirkender Personen zeigten, war damals in Hollywood besonders.[2] Ebenfalls mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde Manns starbesetzter FilmGetrennt von Tisch und Bett (1958) nach einem Theaterstück vonTerence Rattigan. Außerdem drehte er die KomödienEin Pyjama für zwei (1961) undEin Hauch von Nerz (1962) mitDoris Day.
ImNew Hollywood der 1970er Jahre fand sich Mann nicht wieder. Ab Ende der 1960er Jahre inszenierte er vor allem für das Fernsehen, bei einigen Produktionen fungierte er auch als Produzent. Im Fernsehen machte er sich vor allem einen Namen mitLiteraturverfilmungen von Klassikern wieJane Eyre,Heidi,David Copperfield oderIm Westen nichts Neues.[2] Einer seiner wenigen späteren Kinofilme warMit dem Wind nach Westen (1981) (mitBeau Bridges) über dieBallonflucht aus der DDR. Mann ließ seine Karriere in den 1990er Jahren ausklingen, als Regisseur war er insgesamt an 65 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt.
Von 1967 bis 1971 war Mann Vorsitzender derDirectors Guild of America, der amerikanischen Gewerkschaft der Regisseure. Die Directors Guild of America ehrte ihn im weiteren Verlauf seiner Karriere mit dem Robert B. Aldrich Achievement Award (1997) sowie dem Honorary Life Member Award (2002). Bereits 1960 erhielt Mann einen Stern auf demHollywood Walk of Fame.
Mann war von 1941 bis zu ihrem Tod 2001 mit Ann Caroline Gillespie verheiratet, aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Er starb im Alter von 87 Jahren an einer Lungenentzündung.[3]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Mann, Delbert |
| ALTERNATIVNAMEN | Mann, Delbert Martin (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Regisseur |
| GEBURTSDATUM | 30. Januar 1920 |
| GEBURTSORT | Lawrence (Kansas),Kansas,USA |
| STERBEDATUM | 11. November 2007 |
| STERBEORT | Los Angeles,Kalifornien,USA |