Debraď
Debraď | ||
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Slowakei![]() | |
Kraj: | Košický kraj | |
Okres: | Košice-okolie | |
Region: | Košice | |
Fläche: | 23,79km²[1] | |
Einwohner: | 409(31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 17,19 Einwohner je km² | |
Höhe: | 270 m n.m. | |
Postleitzahl: | 045 01 (PostMoldava nad Bodvou) | |
Telefonvorwahl: | 0 55 | |
Geographische Lage: | 48° 39′ N,20° 59′ O48.65361111111120.975833333333270Koordinaten:48° 39′ 13″ N,20° 58′ 33″ O | |
Kfz-Kennzeichen (vergeben bis 31.12.2022): | KS | |
Kód obce: | 521329 | |
Struktur | ||
Gemeindeart: | Gemeinde | |
Verwaltung(Stand: Oktober 2022) | ||
Bürgermeister: | Adrianna Gergely Papp | |
Adresse: | Obecný úrad Debraď Číslo 147 045 01 Debraď | |
Webpräsenz: | www.debrad.sk |
Debraď (bis 1927 slowakisch „Debrač“; ungarischDebrőd – im 19. Jahrhundert auchJászódebrőd) ist eine Gemeinde imOsten der Slowakei mit 411 mehrheitlich Ungarisch sprechenden Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie liegt imOkres Košice-okolie, einem Teil desKošický kraj.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt etwa 20 Kilometer westlich der GroßstadtKošice und ca. zwölf Kilometer nördlich derungarischen Grenze. Das knapp 24 km² große Gemeindegebiet umfasst den östlichsten Abschnitt desSlowakischen Karstes und dehnt sich nach Osten bis über das Flusstal derBodva aus (OrtsteilHatiny). Der Kernort liegt auf einem Plateau über dem Bodvatal, das nach Osten teils steil, teils terrassenförmig abfällt. Die Rodungsinsel Debraď ist von bewaldeten Höhen umgeben (Lipová hora376 m n.m.,Koňcový košiar463 m n.m.,Vapenný vrch478 m n.m.). Östlich der Bodva ist das Gelände flacher. Es wird von Ackerflächen, aber auch von Mischwäldern beherrscht.

Eine Besonderheit sind die fünf Höhlen in der unmittelbaren Umgebung von Debraď – alle am steilen karstigen Westufer der Bodva gelegen. Die bekannteste ist die Jossauer Höhle (Jasovská jaskyňa), bereits auf dem Gemeindegebiet von Jasov.
Nachbargemeinden von Debraď sindJasov im Norden,Rudník im Nordosten,Paňovce im Osten,Mokrance im Südosten,Moldava nad Bodvou im Süden,Drienovec im Südwesten,Turňa nad Bodvou im Westen sowieHačava (Berührungspunkt) undMedzev (Berührungspunkt) im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1255 tauchte Debraď erstmals in einer Besitzurkunde desPrämonstratenser-Klosters Jasov alsDebragh auf, unter dessen Herrschaft das Dorf mit Unterbrechungen bis 1848 blieb.Im 14. Jahrhundert siedelten sich Bauern aus dem nahenMoldava an, die auch den Weinanbau mitbrachten.Ab 1436 meldetenNádasdi István undHangoni László, die Herren derBurg Tornau, Besitzansprüche an Ländereien in und um Debraď an, die sie mit ihren Söhnen zwei Jahre später umsetzten, indem sie sich auf Raubritterart Wälder, Felder und Wiesen aneigneten. Erst 1447 kehrte Debraď wieder in den Besitz des Klosters Jasov zurück. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzverhältnisse unter dem regionalen Landsadel noch recht häufig.Während desAufstandes gegen die Habsburger und einer grassierenden Pestepidemie verließen viele Bewohner das Dorf Debraď. Nach der Vertreibung der Türken 1715 wurde das Dorf von südungarischen Bauern aus der Gegend umSzeged neu besiedelt, deren Nachkommen noch heute den Szegeder Dialekt sprechen.Die erste römisch-katholische Schule wurde 1734 eröffnet.Im Jahr 1828 zählte man in Debraď 657 Einwohner in 93 Häusern, für 1851 wurden 659 rein katholische Einwohner genannt. 1866 wurde das Gemeindegebiet um einige Flächen östlich derBodva erweitert. Im Jahr 1900 war die Bevölkerung des Dorfes auf 724 angestiegen. Ein Großbrand zerstörte 1911 weite Teile des Dorfes. Beim Wiederaufbau bekam Debraď ein neues Wasserver- und Entsorgungssystem.
Im Ersten Weltkrieg kamen neun Soldaten aus Debraď um. Weitere 14 Dorfbewohner verloren 1918 bei Kampfhandlungen vor Ort ihr Leben, als das Dorf von Truppen derUngarischen Räterepublik unterBéla Kun besetzt wurde. Nach den Bestimmungen desVertrages von Trianon wurde Debraď Teil der Tschechoslowakei. Nach demErsten Wiener Schiedsspruch gehörte das Dorf zwischen 1938 und 1945 noch einmal zu Ungarn.Die kurvenreiche Straße von Debraď hinab zum OrtsteilHatiny an der Bodva wurde 1939 gebaut. Am Gründonnerstag des Jahres 1944wurde der Kirchturm vom Blitz getroffen, dabei starben vier Gläubige, mehr als zehn wurden verletzt.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges musste die ungarische Schule schließen. Viele Bewohner verließen Debraď in Richtung Ungarn, einige wurden zur Zwangsarbeit nach Tschechien verschleppt. Erst 1948 endete die politische Ächtung und Verfolgung der Ungarn.
1950 begann auch in Debraď die Kollektivierung der Landwirtschaft. In den darauffolgenden Jahren konnten einige Infrastrukturprojekte erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu zählten das neue Gemeindezentrum (1977), die Asphaltierung aller Nebenstraßen (1988) sowie die neue Wasserversorgung (1993).Im Jahr 2000 wurde im OrtsteilHatiny eine Kalkbrennerei eröffnet, die die alte Handwerkstradition des Kalkbrennens im Ort fortsetzt, den Kalksandstein aber aus umliegenden Steinbrüchen bezieht.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach den Ergebnissen der Volkszählung 2001 lebten in Debraď 391 Einwohner, davon 69 % Ungarn und 30 % Slowaken.88,7 % der Bewohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche.[4]
Sehenswürdigkeiten
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- Römisch-katholische Kirche St. Peter und Paul (Farský kostol sv. apoštolov Petra a Pavla) am Nordostrand des Dorfes[5]
- Quelle St. Ladislaus, die laut Legende vom Huf des Pferdes desHl. Ladislaus freigescharrt worden sein soll, als seine Armee kurz vor dem Verdursten war. Nahe der Quelle stand früher eine Kirche, heute als Wallfahrtsort ein Hain mit einer Skulptur Ladislaus’
- Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit (Kaplnka Svätej trojice)
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einen wichtigen Erwerbszweig bildet in Debraď seit vielen Generationen die Landwirtschaft – hier insbesondere die Viehhaltung. Neben der Forstwirtschaft und dem Dienstleistungsgewerbe spielt die Kalkbrennerei eine wichtige Rolle. Einige Bewohner pendeln in die nahen Städte Moldava nad Bodvou und Košice.
In Debraď gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Bibliothek und ein kleines Lebensmittelgeschäft.
Durch den Osten der Gemeinde Debraď führt dieLandesstraße 550, die das obere Bodvatal erschließt, vonMedzev nach Moldava nad Bodvou. Dort besteht Anschluss an dieFernstraße 50 (hier auch Teil derEuropastraße 58) vonKošice überRožňava nachBratislava. Nach Medzev und Moldava nad Bodvou bestehen regelmäßige Busverbindungen. Parallel zur Landesstraße 550 verläuft seit 1894 die eingleisigeBahnstrecke Moldava nad Bodvou–Medzev mit einer Haltestelle im Debraďer OrtsteilHatiny. Seit 2003 wird die Strecke nur noch für den Güterverkehr genutzt.
Belege
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Hustota obyvateľstva - obce [om7014rr_obc=AREAS_SK, v_om7014rr_ukaz=Rozloha (Štvorcový meter)]. Statistical Office of the Slovak Republic, 28. März 2024, abgerufen am 8. Februar 2025 (slowakisch).
- ↑Počet obyvateľov podľa pohlavia - obce (ročne) [om7101rr_obce=AREAS_SK]. Statistical Office of the Slovak Republic, 28. März 2024, abgerufen am 8. Februar 2025 (slowakisch).
- ↑Geschichtsabriss auf www.debrad.sk. Abgerufen am 28. März 2013 (slowakisch).
- ↑Statistische Daten auf statistics.sk/mosmis@1@2Vorlage:Toter Link/app.statistics.sk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018.Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis. (slowakisch)
- ↑Kirche auf www.dokostola.sk. Abgerufen am 25. März 2013 (slowakisch).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Debraď auf obce.info.sk (slowakisch)