De Panne
De Panne | ||
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Staat: | Belgien![]() | |
Region: | Flandern | |
Provinz: | Westflandern | |
Bezirk: | Veurne | |
Koordinaten: | 51° 6′ N,2° 36′ O51.1019444444442.5916666666667Koordinaten:51° 6′ N,2° 36′ O | |
Fläche: | 23,90 km² | |
Einwohner: | 11.021(1. Jan. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 461 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 8660 | |
Vorwahl: | 058 | |
Bürgermeister: | Ann Vanheste | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: | Zeelaan 21 8660 De Panne | |
Website: | www.depanne.be |
De Panne (französischLa Panne) ist einebelgische Gemeinde in derProvinz Westflandern mit 11.021 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2024). De Panne ist der westlichste Punkt Belgiens und der südlichste Badeort an derbelgischen Küste und gehört zumArrondissement Veurne.
Die Gemeinde besteht aus zwei Teilgemeinden. An der Küste liegt De Panne selbst. Drei Kilometer weiter landeinwärts befindet sich der OrtsteilAdinkerke, gelegen amNieuwpoort-Dünkirchen-Kanal. Die gesamte Fläche des Gemeindegebiets beträgt 2390 Hektar, von denen auf De Panne 901 Hektar entfallen und auf Adinkerke 1489 Hektar.
De Panne grenzt an die folgenden Orte und Gemeinden:Koksijde (Ortsteil St. Idesbald),Veurne und De Moeren (Stadt Veurne) in Belgien,Les Moëres,Ghyvelde undBray-Dunes inFrankreich (siehe auchGrenze zwischen Belgien und Frankreich).
Geschichte
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Der Name des Ortes leitet sich vom niederländischen Begriffduinpan ab, der eine Senke in den Dünen bezeichnet. Bereits in der spätenEisenzeit (5. bis 1. Jhd. v. Chr.) lebten hier Menschen von Viehzucht und Salzproduktion, und auch aus der Zeit der römischen Besetzung (von 70 n. Chr. bis 268 n. Chr.) finden sich Spuren. Zwischen dem 10. und der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich schließlich eine mittelalterliche Siedlung, deren Bewohner vorwiegend Viehzucht, Landwirtschaft und Strandfischerei betrieben. Ackerbau wurde durch die fruchtbarenPolderflächen begünstigt. Der Name des Ortes Adinkerke lässt sich bis ins zwölfte Jahrhundert zurückverfolgen. Eine Karte aus der Werkstatt M.Merians zeigt die Situation der Gegend von Duykercken Furnes und Nieuport um 1700.[1]
De Panne selbst dagegen entstand erst 1782 unterösterreichischer Herrschaft. Mit einem Brief an die umliegenden Gemeinden wünschte KaiserJoseph II. die Küstenfischerei anzuregen, und aus diesem Grunde legten wohlhabende Bürger von Veurne zwischen Dünen und Meer eine Siedlung an, die Kerckepanne und Josephsdorp genannt wurde. Die kleine Ortschaft wurde 1789 ein Pfarrbezirk von Adinkerke und 1799 auch verwaltungstechnisch der Gemeinde Adinkerke hinzugefügt.


Am 17. Juli 1831 betrat Leopold von Sachsen-Coburg (Leopold I.), der erste König der Belgier, nach seiner Überfahrt vonEngland nachCalais in De Panne erstmals belgischen Boden. An dieses Ereignis erinnert ein Monument auf der Esplanade.
Um 1830 erbte der Großgrundbesitzer Pieter Bortier ungefähr 650 Hektar Dünengebiet in De Panne. Hier eröffnete er 1831 den ersten einfachenPavillon des Bains als Treffpunkt für dieBeau-Monde aus England und Veurne. Viele Jahre später ließ er hier seine eigene Sommervilla errichten. Er bemühte sich sehr darum, das kleine und verarmte Fischerdörfchen aufzuwerten. Weitere Großgrundbesitzer, darunter die Familie Ollevier, interessierten sich für die Entwicklung desTourismus. Auf Anregung von Pedro Ollevier, dem Direktor derVeurnse Nationale Bank, legte der französische Unternehmer Arthur Bonzel gegen 1892 die heutigeZeelaan (Hauptgeschäftsstraße) an.
Obwohl De Panne keinen Hafen hatte, besaß es um 1900 nachOstende dennoch die zweitgrößte Fischerbootflotte der flämischen Küste. Mangels eines Hafens mussten die Boote mit abgeflachtem Boden, diePanneschuiten, jedes Mal auf den Strand gezogen werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, einen Hafen anzulegen, doch wurde dieses Projekt letztlich nicht realisiert, nachdem sein eifrigster Verfechter, der Pastor Seraphyn Dequidt, im Jahre 1911 verstarb, und so verschwanden die Fischer sukzessive aus De Panne.
Entsprechend entwickelte sich De Panne in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr von einem Fischerei- in einen Badeortund wurde dadurch schließlich größer als Adinkerke selbst. Am 5. Februar 1870 wurde die EisenbahnstreckeLichtervelde – Adinkerke –Dünkirchen eröffnet. Ungefähr zur selben Zeit entstanden in der Nähe desPavillon des Bains der erste Kursaal, einzelne Pavillons und die ersten Pensionen und Hotels. In den Dünen und insbesondere auf derKykhill-Düne wurden viele Villen erbaut; eine Entwicklung, die auch zur Zeit desJugendstils anhielt. Dadurch hat De Panne – im Unterschied zu vielen anderen Orten westlich von Ostende – noch einen reizvollen älteren Baubestand.
Zwischen 1892 und 1913 kam es unter Leitung der Architekten Albert Dumont, Georges Hobé und Jozef Viérin zur ersten allgemeinenUrbanisierungsphase. Am 24. Juli 1911 wurde De Panne offiziell von Adinkerke abgespalten, wodurch eine neue selbständige Gemeinde entstand. Die elektrische Straßenbahn(Kusttram) nach Ostende wurde 1928 eröffnet. 1933 erreichte die KüstenlandstraßeKoninklijke Baan, die durchKönigLeopold II. angeregt worden war, den Ort.
Während der beidenWeltkriege spielte De Panne eine bedeutende Rolle. Während desErsten Weltkrieges diente dasGrand Hôtel de l’Ocean auf dem Seedeich als Frontkrankenhaus unter der Leitung desBrüsseler Chirurgen Antoine Depage. Die Königsfamilie verweilte während dieser Zeit in De Panne und König Albert I. leitete von hier aus die belgischen Truppen, während sich die belgische Regierung im französischenLe Havre niederließ.
Das MahnmalDunkirk Veterans wurde 1977 auf der Leopold I. Esplanade errichtet und erinnert an dieOperation Dynamo, durch die im Mai 1940 die Strände zwischen De Panne und Gravelines (Frankreich) evakuiert wurden;mehr als 330.000 alliierte Soldaten wurden abgezogen.
Durch die Gemeindereform vom 1. Januar 1977 wurde die ehemalige Muttergemeinde Adinkerke wieder mit De Panne verbunden.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1871 | 1911 | 1936 | 1946 | 1961 | 1977 | 1981 | 2001 |
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Einwohner | 1310 | 2900 | 4541 | 5381 | 6407 | 9722 | 9710 | 9868 |
ab 1977 zusammen mit Adinkerke |
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der BahnhofDe Panne in Adinkerke ist an das belgische Eisenbahnnetz angeschlossen; stündlich fahren durchgehende Züge über Gent von und nach Brüssel.De Panne-Adinkerke ist die westliche Endstation der TramlinieKusttram, die in der Zeit zwischen den Weltkriegen angelegt wurde und alle Orte der belgischen Nordseeküste verbindet, bisKnokke-Heist im Osten. Außerdem verkehren von hier regelmäßige Busse ins französische Dünkirchen. Die meisten Touristen gelangen über die AutobahnA16 (Europastraße 40) nach De Panne, die, während der letzten 20 Jahre sukzessive ausgebaut, entlang der westflandrischen Küste nach Frankreich (Calais) führt und seit der Eröffnung desEurotunnels eine wichtige West-Ost-Transitroute darstellt.
Sehenswürdigkeiten
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Rund um De Panne befindet sich ungefähr ein Drittel allerDünen der belgischenNordseeküste. Zur Gemeinde De Panne gehören verschiedene Naturschutzgebiete wie beispielsweiseDe Westhoek (340 Hektar), das seit 1935Landschafts- und seit 1957Naturschutzgebiet ist. Darüber hinaus gibt es dieHoutsaegerduinen und den WaldKerkepannebos (86 Hektar), das ReservatOosthoekduinen (ca. 80 Hektar), den WaldCalmeynbos (85 Hektar) und dieKrakeelduinen. Zwischen dem Calmeynbos und den Oosthoekdünen befindet sich das NaturparkzentrumDe Nachtegaal (Die Nachtigall) mit einem Museum. Innerhalb dieser Parks und Reservate kann man ausgedehnte Wanderungen auf angelegten Pfaden unternehmen.
Spaziergänge sind auch entlang des 2,5 Kilometer langen Seedeichs lohnend. Der Strand von De Panne hat keineWellenbrecher und ist mit 450 m bei Ebbe der breiteste der belgischen Küste. Dadurch eignet sich De Panne ideal für dasStrandsegeln, das hier erfunden wurde, als im Jahre 1898 die Brüder Dumont den ersten Strandsegler vorstellten.
Der VergnügungsparkPlopsaland (vormals:Meli-Park) liegt in der Teilgemeinde Adinkerke und ist vom Bahnhof problemlos erreichbar. Auch die Küstenstraßenbahn hält direkt vor dem Park.
Am 17. Juli 1831 betrat Leopold I., der erste König der Belgier, per Kutsche von Calais kommend, in De Panne erstmals belgischen Boden. An dieses Ereignis erinnert die Leopold I. Esplanade samt einem Monument.
Die St. Petruskirche ist eineneugotischeHallenkirche. Ihr erster Teil wurde 1860 errichtet, die Türme dagegen erst 1934 gebaut. Darüber hinaus gibt es die sogenannteKoninklijke Kapel (Königliche Kapelle – so bezeichnet, weil König Albert I. während des Ersten Weltkriegs ein häufiger Gast war) und dieOnze-Lieve-Vrouwekerk, eineneuromanische Kirche von 1930, die als eine der Vorläuferinnen der modernen Kirchen an der belgischen Westküste gebaut wurde.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da De Panne als Geburtsort desStrandsegelns gilt und sich der breite und wellenbrecherfreie Strand sehr gut dafür eignet, werden viele wichtige internationale Rennen und Meisterschaften im Strandsegeln hier ausgetragen. Darüber hinaus findet in jedem Frühjahr das international gut besetzte RadrennenClassic Brugge-De Panne (früherDrei Tage von De Panne) statt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Billiau R., Dalle G. et al: Tussen Land en Zee. Het Duingebied van Nieuwpoort tot De Panne. Uitgeverij LannooISBN 90-209-2073-1 – Tielt 1992, 264 p.
- Delrive Christophe:Erfgoedgids, 12 architecturale pareltjes in de Dumontwijk van De Panne. De Panne 2013. (Vouwfolder)
- Van Damme Serge:Architectuurgids De Panne, 50 architecturale getuigen van het verleden en heden van de badplaats. De Panne 2002, 64 p.
- Van Damme Serge:De Panne, beeld voor beeld. Kuierend langs de beeldhouwwerken en gedenkplaten van De Panne en Adinkerke. De Panne 2005, 64 p.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde De Panne (niederländisch)