David Paul „Dave“ Kennedy (*15. Januar1953 inSligo,Irland) ist ein ehemaliger irischer Automobilrennfahrer. Er war nachJoe Kelly undDerek Daly der dritte Rennfahrer seines Landes, der anFormel-1-Rennen teilnahm, und gilt als der Mann, derEddie Jordan mit dem Motorsport in Kontakt brachte.[1]
Kennedy bestritt 1972 seine ersten Automobilrennen. Er fuhr anfänglich in der irischenFormel-Ford-Meisterschaft, die er 1975 als Meister beendete. Im folgenden Jahr gewann er die britische Formel-Ford-Meisterschaft und wurde Zweiter in der europäischen Serie. 1977 wechselte Kennedy in dieEuropäische Formel-3-Meisterschaft, die er im ersten Jahr als Achter und 1978 als Sechster beendete.
Ende 1978 ermöglichte das TeamTheodore Racing Kennedy den Einstieg in die Formel 1. Anders als in dieser Zeit üblich, erfolgte der Wechsel ohne eine Zwischenstation in derFormel 2. Theodore unterhielt in den späten 1970er-Jahren einen Rennstall in derAurora-Serie, einer auch alsbritische Formel-1-Meisterschaft bezeichneten Rennserie, die in erster Linie auf nationalen Strecken ausgetragen wurde und bei der zumeist ältere Formel-1-Wagen zum Einsatz kamen.
Kennedy debütierte mit TheodoresWolf WR3-Cosworth beim letzten Rennen derSaison 1978 inSnetterton. Er fuhr hier die schnellste Rennrunde und siegte mit deutlichem Vorsprung vorTony Trimmer.1979 fuhr Kennedy erneut für Theodore in der Aurora-Serie. Er erzielte zwei Siege, einen zweiten und fünf dritte Plätze. Mit 63 Punkten wurde er Vizemeister hinterRupert Keegan, der zwei Punkte mehr erlangt hatte.
1980 erhielt Kennedy einen Vertrag bei dem in England ansässigen TeamShadow, das von Teddy Yip, dem Eigentümer von Theodore Racing, finanziell unterstützt und im Frühjahr 1980 schließlich übernommen wurde. Einsatzfahrzeug war anfänglich derShadow DN11, der vonJohn Gentry entwickelt worden war und als technisch unausgereiftes Fahrzeug angesehen wurde.[2] Im Juni war dann der neu entwickelteDN12 verfügbar, der in dieser Form nur zweimal eingesetzt wurde.
Bei den ersten sechs Weltmeisterschaftsläufen des Jahres verpasste Kennedy regelmäßig die Qualifikation. Sein Rückstand auf einen Qualifikationsplatz betrug beimGroßen Preis von Brasilien mehr als zwei Sekunden, inSüdafrika 0,77 Sekunden und in denUSA 0,17 Sekunden. BeimGroßen Preis von Monaco beendete Kennedy das Zeittraining als Letzter. Er war mehr als 15 Sekunden langsamer als PolesitterDidier Pironi imLigier; auf den letzten Platz der Startaufstellung fehlten ihm damit über 12 Sekunden. Die große Zeitdifferenz war auf einen instabil befestigten Motor zurückzuführen, der im Chassis vibrierte und das Fahrverhalten nachteilig beeinflusste.[3]
BeimGroßen Preis von Spanien, der am 1. Juni 1980 abgehalten wurde und als siebter Weltmeisterschaftslauf des Jahres angekündigt war, gelang Dave Kennedy erstmals die Qualifikation. Im Zeittraining hatte er mit dem neuen DN12 einen Rückstand von 3,8 Sekunden auf die Pole-Zeit vonJacques Laffite; damit nahm er den 22. und letzten Startplatz ein. Allerdings war die Konkurrenz in Spanien im Vergleich zu anderen Rennen geringer: Aufgrund motorsportpolitischer Differenzen zwischenFISA undFOCA hattenAlfa Romeo,Ensign, dieScuderia Ferrari,Renault undRAM ihre Meldungen zurückgezogen bzw. waren nicht zum Rennen erschienen, sodass sich insgesamt acht Autos weniger um einen Startplatz bemühten als sonst. Im Rennen hielt sich Kennedy nur zweieinhalb Runden: Vor Vollendung der dritten Runde schied er (als erster Fahrer) infolge eines Unfalls aus. Nach dem Rennen wurden die politischen Auseinandersetzungen fortgesetzt. Sie führten dazu, dass dem Großen Preis von Spanien 1980 am Tag nach seiner Austragung der Weltmeisterschaftsstatus entzogen wurde.
DerGroße Preis von Frankreich, der vier Wochen später ausgetragen wurde, war das letzte Rennen für Kennedys Team, das inzwischen die BezeichnungTheodore Shadow erhalten hatte. Nachdem beide Fahrer erneut an der Qualifikation gescheitert waren, zog die Teamleitung die Meldung für den Rest des Jahres zurück.
Kennedy erhielt in der Folgezeit keine weitere Möglichkeit, ein Formel-1-Rennen zu bestreiten.
In den frühen 1980er-Jahren engagierte sich Kennedy wiederholt in derSportwagen-Weltmeisterschaft. Einige Jahre war er eng mit dem japanischen AutomobilherstellerMazda verbunden, für den er auch an einigen24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnahm. Beim24-Stunden-Rennen von Le Mans 1991, bei demBertrand Gachot,Johnny Herbert undVolker Weidler mit demMazda 787B den einzigen Le Mans-Sieg für ein Auto mitWankelmotor erzielten, fuhr Kennedy den zweiten 787B für das Werksteam Mazdaspeed Co. Ltd. Zusammen mitStefan Johansson undMaurizio Sandro Sala wurde er Gesamt-Sechster.
Nach Beendigung seiner aktiven Fahrerkarriere arbeitete Kennedy als Formel-1-Kommentator für irische Fernsehsender und als Kolumnist für irische Zeitungen. Begründet durch seine Freundschaft zuMartin Birrane, dem Inhaber vonLola Cars, übernahm Kennedy schließlich eine leitende Rolle im Fahrerentwicklungsprogramm des britischen Rennwagenherstellers.
Saison | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
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1980 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
DNQ | DNQ | DNQ | DNQ | DNQ | DNQ | DNQ |
Legende | ||
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Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
Gold | – | Sieg |
Silber | – | 2. Platz |
Bronze | – | 3. Platz |
Grün | – | Platzierung in den Punkten |
Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
INJ | verletzt oder krank (injured) | |
EX | ausgeschlossen (excluded) | |
DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
keine WM-Teilnahme | ||
sonstige | P/fett | Pole-Position |
1/2/3/4/5/6/7/8 | Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
* | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
() | Streichresultate | |
unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung |
Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
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1983 | Vereinigtes Konigreich![]() | Ford C100 | Frankreich![]() | Irland![]() | Ausfall | kein Benzindruck |
1984 | Japan![]() | Mazda 727C | Belgien![]() | Belgien![]() | Rang 15 | |
1985 | Japan![]() | Mazda 737C | Belgien![]() | Belgien![]() | Rang 19 | |
1986 | Japan![]() | Mazda 757 | Belgien![]() | Irland![]() | Ausfall | Getriebeschaden |
1987 | Japan![]() | Mazda 757 | Belgien![]() | Irland![]() | Rang 7 und Klassensieg | |
1988 | Japan![]() | Mazda 757 | Belgien![]() | Japan![]() | Rang 15 und Klassensieg | |
1989 | Japan![]() | Mazda 767B | Belgien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Rang 7 | |
1990 | Japan![]() | Mazda 787 | Belgien![]() | Schweden![]() | Ausfall | Leck im Öltank |
1991 | Japan![]() | Mazda 787 | Brasilien![]() | Schweden![]() | Rang 6 |
Saison | Team | Rennwagen | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
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1981 | Cleare Racing | Porsche 934 | Vereinigte Staaten![]() | Vereinigte Staaten![]() | Italien![]() | Italien![]() | Vereinigte Staaten![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Frankreich![]() | Italien![]() | Vereinigte Staaten![]() | Vereinigte Staaten![]() | Belgien![]() | Kanada![]() | Vereinigte Staaten![]() | Vereinigtes Konigreich![]() |
46 | 12 | ||||||||||||||||
1982 | Clothing Limited | Chevron B36 | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Frankreich![]() | Belgien![]() | Italien![]() | Japan![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | |||||||
20 | |||||||||||||||||
1983 | Peer Racing | Ford C 100 | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Frankreich![]() | Belgien![]() | Japan![]() | Sudafrika![]() | ||||||||
DNF | |||||||||||||||||
1984 | Mazdaspeed | Mazda 727C | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Kanada![]() | Belgien![]() | Italien![]() | Japan![]() | Sudafrika![]() | Australien![]() | ||||
15 | 21 | ||||||||||||||||
1985 | Mazdaspeed | Mazda 737C | Italien![]() | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Kanada![]() | Belgien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Japan![]() | Malaysia![]() | |||||
16 | 19 | DNF | |||||||||||||||
1986 | Mazdaspeed Martin Schanche | Mazda 757 Argo JM19 | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Spanien![]() | Deutschland![]() | Belgien![]() | Japan![]() | ||||||
19 | DNF | DNF | 15 | ||||||||||||||
1987 | Mazdaspeed | Mazda 757 | Spanien![]() | Spanien![]() | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Belgien![]() | Japan![]() | |||||
7 | 7 | ||||||||||||||||
1988 | Mazdaspeed | Mazda 767 | Spanien![]() | Spanien![]() | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Tschechien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Belgien![]() | Japan![]() | Australien![]() | ||||
9 | 15 | 14 | |||||||||||||||
1989 | Mazdaspeed | Mazda 767 | Japan![]() | Frankreich![]() | Spanien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Deutschland![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Belgien![]() | Mexiko![]() | |||||||
10 | 13 | 13 | DNF | 9 | 13 | ||||||||||||
1991 | Mazdaspeed | Mazda 787B | Japan![]() | Italien![]() | Vereinigtes Konigreich![]() | Frankreich![]() | Deutschland![]() | Frankreich![]() | Mexiko![]() | Japan![]() | |||||||
6 | 7 | 11 | 6 | 5 | 10 |
Personendaten | |
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NAME | Kennedy, Dave |
ALTERNATIVNAMEN | Kennedy, David Paul (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | irischer Autorennfahrer |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1953 |
GEBURTSORT | Sligo, Irland |