DZ Bank
DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main | |
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Staat | Deutschland![]() |
Sitz | Frankfurt am Main, Hessen ![]() |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Bankleitzahl | 500 604 00[1] |
BIC | GENO DEFF XXX[1] |
Gründung | 2001 |
Website | www.dzbank.de |
Geschäftsdaten 2023[2] | |
Bilanzsumme | 645 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | 33.622 |
Leitung | |
Vorstand | Cornelius Riese (Vors.)[3] Souâd Benkredda Uwe Berghaus Christian Brauckmann Ulrike Brouzi Johannes Koch Michael Speth Thomas Ullrich |
Aufsichtsrat | Henning Deneke-Jöhrens (Vors.) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
DieDZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main (EigenschreibweiseDZ BANK) mit Sitz inFrankfurt am Main ist innerhalb desgenossenschaftlichen Finanzsektors alsZentralinstitut für alle rund 700[4] deutschenKreditgenossenschaften zuständig. Darüber hinaus ist die DZ BankGeschäftsbank fürFirmenkunden sowie fürInstitutionelle aus dem In- und Ausland.
Am 1. August 2016 fusionierte sie mit der inDüsseldorf ansässigenWGZ Bank, bisherZentralbank für rund 200Volksbanken undRaiffeisenbanken imRheinland sowie inWestfalen.[5] Gemäß derAufstellung der größten Banken für das Jahr 2018 ist die DZ Bank nachBilanzsumme die zweitgrößte Bank in Deutschland und die zentrale Bank desBundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit seiner Gesamtbilanzsumme von etwa 1,2 Billionen.[6]
Geschichte
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Die Wurzeln der DZ Bank reichen bis ins Jahr 1883 zurück. Damals schufen sich die hessischen Darlehnskassenvereine mit der Landwirtschaftlichen GenossenschaftsbankDarmstadt eine eigene regionale Zentralbank. Das Institut, das als Aktiengesellschaft gegründet wurde, sorgte für einen Liquiditätsausgleich unter den ländlichenKreditgenossenschaften. Nachfolger der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank wurde 1913 die Landesbauernkasse Rhein-Main-Neckar, Frankfurt am Main. Neben der Landesbauernkasse Rhein-Main-Neckar entstanden im Südwesten Deutschlands um bzw. nach der Jahrhundertwende weitere regionale Zentralgenossenschaftsbanken.
Parallel zur Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank wurde auf Initiative des preußischen FinanzministersJohannes von Miquel 1895 die Preußische Zentralgenossenschaftskasse (Preußenkasse) als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz inBerlin errichtet. Die Preußenkasse war Zentralinstitut für zahlreiche regionale genossenschaftliche Zentralbanken, die bis dahin im Südosten und Osten, in der Mitte und im Norden Deutschlands entstanden waren. Die neue Bank ermöglichte diesen regionalen Verbandskassen, überschüssigeLiquidität gegen angemessene Zinsen anzulegen bzw. zusätzliche Mittel zu mäßigen Zinsen zu beschaffen. 1928 übernahm der JuristOtto Klepper von dem glücklosenCarl Semper die Präsidentschaft der 1927 in eine Krise geratenen Preußenkasse. Mit Hilfe desFreistaats Preußen und des Deutschen Reichs sanierte er die Kasse. Als Klepper am 7. November 1931preußischer Finanzminister wurde, folgte ihm Hans Helfrich auf dem Präsidentensessel nach. In Ausdehnung ihres Geschäftsgebietes wurde die Preußenkasse 1932 in die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse (Deutschlandkasse) umbenannt.[7] Nach demZweiten Weltkrieg wurde das Institut in Frankfurt am Main als Deutsche Genossenschaftskasse (DGK) neu errichtet und 1975 in DG Bank Deutsche Genossenschaftsbank umbenannt.
In den 1980er Jahren verschmolz die DG Bank mit verschiedenen regionalen Zentralbanken. Auch Zentralgenossenschaftsbanken im Südwesten Deutschlands und in Frankfurt fusionierten zwischen 1970 und 1978 unter anderem zur Südwestdeutschen Genossenschafts-Zentralbank AG, Frankfurt (SGZ-Bank) und zur GZB-Bank Genossenschaftliche Zentralbank AG, Stuttgart.
Die DG Bank wurde 1998 unter der Leitung vonBernd Thiemann auf Grundlage des DG Bank-Umwandlungsgesetzes[8] privatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die SGZ-Bank und die GZB-Bank fusionierten 2000 zur GZ-Bank AG, Frankfurt/Stuttgart. 2001 fusionierte die DG Bank mit der GZ-Bank zur heutigen DZ Bank.
Fusion mit der WGZ Bank
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 19. November 2015 kündigten DZ Bank und WGZ Bank die Fusion beider Institute an,[9] um damit den jahrzehntelangen Konsolidierungsprozess im Bereich der Zentralinstitute der Genossenschaftsbanken zu vollenden. Vorausgegangen waren in den Vorjahren mehrere gescheiterte Fusionsanläufe der beiden letzten Zentralbanken der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Gründe dafür waren u. a. veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wie etwa die Auswirkungen derFinanzkrise 2008.
Anfang Mai 2016 haben die Aufsichtsräte einstimmig für den Zusammenschluss votiert. Am 21./22. Juni 2016 stimmten dieAnteilseigner beider Institute auf den jeweiligen Hauptversammlungen für die Fusion. Die vereinigte Zentralbank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und bietet den Genossenschaftsbanken eine einheitliche und umfassende Unterstützung. Hauptstandorte der vereinigten Zentralbank sind Düsseldorf und Frankfurt. Starttermin der neuen Zentralbank war der 1. August 2016.
Geschäftstätigkeit
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Die Bank ist Zentralinstitut aller rund 700 deutschen Volksbanken, Raiffeisenbanken,Sparda-Banken,PSD Banken und weitererGenossenschaftsbanken mit deren 10.500 Geschäftsstellen. In dieser Funktion unterstützt die DZ Bank die Genossenschaftsbanken mit Dienstleistungen wie Liquiditätsausgleich und der Bereitstellung vonRefinanzierungsmitteln sowie zahlreichen modernen Bankprodukten.
Neben ihrer Funktion als Spitzeninstitut im genossenschaftlichen Bankensektor ist die DZ Bank auch Geschäftsbank für Firmenkunden sowie Institutionelle aus dem In- und Ausland. Hier bietet die DZ Bank Investment Banking,Risikomanagement-Produkte, (Re)finanzierung, strukturierte Finanzierung, Corporate Finance und Research an. Darüber hinaus fungiert die Bank alsHolding für Verbundunternehmen derDZ-Bank-Gruppe (EigenschreibungDZ BANK Gruppe). Zu den wichtigsten Beteiligungen an Spezialinstituten gehören:
- dieBausparkasse Schwäbisch Hall,
- dieDZ Hyp,
- dieDZ Privatbank S.A. in Luxemburg,
- dieVR Leasing sowie
- dieR+V Versicherung,
- dieTeambank, die das Produkteasycredit vertreibt, und
- dieUnion Asset Management.
Die Abwicklung desWertpapiergeschäftes für die Kreditgenossenschaften läuft über die Beteiligungdwpbank Deutsche Wertpapierservice Bank. Über ihre Beteiligung an der VR Payment GmbH unterstützt die DZ Bank die Kreditgenossenschaften in der Abwicklung des Kreditkartengeschäfts und beim elektronischen Bezahlen.
Hauptsitz der Bank in Frankfurt am Main ist das von der Architekten-SozietätKohn Pedersen Fox Associates von 1990 bis 1993 gebaute 208 Meter hohe HochhausWestendstraße 1 – wegen des Strahlenkranzes, der knapp 20 Meter über den Grundriss des Gebäudes hinausragt, auchKronenhochhaus genannt. AmPariser Platz in Berlin befindet sich wenige Straßen vom ehemaligen Standort derPreußischen Zentralgenossenschaftskasse entfernt eine Niederlassung. Das von 1996 bis 2001 gebaute und von dem ArchitektenFrank O. Gehry entworfeneDZ-Bank-Gebäude am Pariser Platz hat eine futuristisch gestaltete Raumskulptur im Inneren und ein fischartig gewölbtes Glasdach.[10] Neben verschiedenen Standorten in Deutschland unterhält die DZ Bank auch Filialen inNew York,London,Singapur undHongkong.

Die DZ Bank besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer künstlerischerFotografie, die über 6000 Werke von mehr als 550 Künstlern umfasst. ImArt Foyer DZ Bank, das regelmäßige Führungen anbietet, sowie in externen Ausstellungen öffnet sie ihreDZ Bank Kunstsammlung der Öffentlichkeit.
DieDZ Bank Stiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre an Universitäten und Hochschulen sowie Forschungsprojekte und herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die einen direkten Bezug zum Bank- oder Genossenschaftswesen haben.
Arbeitnehmervertretung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit der Privatisierung 1998 verfügt die DZ Bank über einenGesamtbetriebsrat und örtlicheBetriebsräte, zuvor überPersonalräte. 2010 veröffentlichte der Frankfurter Betriebsrat denAufruf vom Platz der Republik – Lehren aus derBankenkrise[11] mit Vorschlägen zur Verhinderung erneuter Bankenkrisen.[12]
Rechtsstreit mit der Kaupthing Bank nach deren Insolvenz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die DZ Bank war bis Oktober 2008 dieClearingbank derisländischenKaupthing Bank.[13] In ihrer Funktion als kontoführendes Institut derKaupthing Edge Deutschlandpfändete sie am 8. Oktober 2008, noch vor demMoratorium derBaFin, 55 Mio. Euro Guthaben auf dem Clearingkonto, um eigene Forderungen zu bedienen. Über den rechtlichen Status des Geldes gab es unterschiedliche Angaben.[14] Wegen dieser Pfändung befand sich die DZ Bank im Rechtsstreit mit der Kaupthing Bank.[15][16]
Wesentliche Beteiligungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- VR Factoring GmbH, Eschborn
- Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall
- DZ Hyp AG, Hamburg und Münster
- DVB Bank SE, Frankfurt am Main
- dwpbank Deutsche Wertpapierservicebank AG, Frankfurt am Main
- DZ Privatbank S.A., Strassen (Luxemburg)
- VR Equitypartner GmbH, Frankfurt am Main
- R+V Versicherung AG, Wiesbaden
- Teambank AG, Nürnberg
- Union Asset Management Holding AG, Frankfurt am Main
- VR Smart Finanz AG, Eschborn
- ReiseBank AG, Frankfurt am Main
Anteilseigner
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die DZ Bank AG hatte am 31. Dezember 2023 ein Grundkapital von 4.926 Mio. Euro. Dieses teilt sich auf die folgenden Anteilseigner auf:[17]
- Genossenschaftsbanken (direkt und indirekt) 94,7 %
- Sonstige genossenschaftliche und sonstige Unternehmen 5,3 %
Kennzahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DZ-Bank-Gruppe | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Bilanzsumme (Mrd. Euro) | 405,926[18] | 407,236[18] | 385,398[18] | 402,543[18] | 408,341[18] | 509,447[18] | 505,594[18] | 518,7[18] | 559,5[18] | 594,6[18] | 627,3[18] | 628,4[18] | 644.6[2] |
Mitarbeiterzahl | 27.828[18] | 28.227[18] | 28.962[18] | 29.596[18] | 30.029[18] | 29.341[18] | 30.279[18] | 30.732[18] | 30.825[18] | 31.410[18] | 32.271[18] | 32.985[18] | 33.622[2] |
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Arnd Holger Kluge:Geschichte der deutschen Bankgenossenschaften. (=Schriftenreihe des Instituts für Bankhistorische Forschung. Bd. 17). Knapp, Frankfurt am Main 1991,ISBN 3-7819-0492-X (zugl. Dissertation, Universität Bonn).
- Timothy Guinnane,Stephan Paul,Theresia Theurl, Harald Wixforth,Joachim Scholtyseck, Patrick Bormann:Die Geschichte der DZ BANK. Das genossenschaftliche Zentralbankwesen vom 19. Jahrhundert bis heute. C. H. Beck Verlag München 2013,ISBN 978-3-406-64063-6.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- DZ Bank in der Unternehmensdatenbank derBundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Website der DZ Bank AG
- Dokumente und Zeitungsartikel zur Preußischen Zentralgenossenschaftskasse in denHistorischen Pressearchiven derZBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abStammdaten des Kreditinstitutes bei derDeutschen Bundesbank
- ↑abc[1] Abgerufen am 4. April 2024
- ↑Presseinformation - Personelle Weichen für die Zukunft. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑Wer wir sind - Genossenschaftliche FinanzGruppe. Abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑Drittgrößte Bank Deutschlands: DZ Bank und WGZ Bank fusionieren.Spiegel Online, 22. Juni 2016.
- ↑Press - Facts and figures - BVR - National Association of German Cooperative Banks. Abgerufen im 1. Januar 1
- ↑Ulrich Soénius:Im Auftrag des Reichswirtschaftsministeriums: Rudolf Siedersleben. In Peter Danylow /Ulrich S. Soénius (Hrsg.):Otto Wolff. Ein Unternehmen zwischen Wirtschaft und Politik. Siedler-Verlag, München 2005,ISBN 3-88680-804-1. S. 248ff.
- ↑DG Bank-Umwandlungsgesetzes
- ↑19.11.2015 Fusion. 19. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. November 2015; abgerufen am 1. April 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dzbank.de
- ↑Berlin Unterseite. Abgerufen am 27. August 2023.
- ↑Lehren aus der Bankenkrise. Aufruf vom Platz der Republik. Landesbezirk Hessen derVereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), 3. November 2010, abgerufen am 28. März 2013.
- ↑Banker fordern Lehren aus der Finanzkrise. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. November 2010.
- ↑Financial Times Deutschland:Krisland: Kaupthing-Kunden erhalten Geld zurück. (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchivarchive.today)
- ↑Finanzkrise: Isländisches Kommunikations-Chaos entsetzt deutsche Kaupthing-Kunden. spiegel.de, abgerufen am 30. Juli 2009.
- ↑Bafin hebt Sperre auf. Kaupthing-Kunden können aufatmen. FAZ
- ↑Krisland: Kaupthing-Kunden erhalten Geld zurück. (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchivarchive.today) Financial Times Deutschland
- ↑Porträt DZ BANK AG. (PDF) Abgerufen am 4. April 2024.
- ↑abcdefghijklmnopqrstuvwxDZ BANK Gruppe - Online - Archiv - Geschäftsberichte. Abgerufen am 4. April 2024.
50.1108498.662346Koordinaten:50° 6′ 39,1″ N,8° 39′ 44,4″ O