Zitadelle von DęblinIm Schlosspark von DęblinKirche des Heiligen Pius V. in Dęblin
Dęblin [ˈdɛmblʲin] (deutschDemblin) ist eine Stadt inPolen in derWoiwodschaft Lublin. Unter der russischen Herrschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert war sie alsIwangorod bekannt. Das heutige Zentrum der Stadt war ein an der Stelle einesVorwerks von Dęblin 1854 gegründeter Ortsteil bzw. selbständiger Ort namensIrena.
Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Dęblin stammt vom 14. Juni 1397 als das damalige Dorf für 200grzywna praska verkauft wurde. Im 15. Jahrhundert gehörte die Siedlung der FamilieTarło vom Geschlecht derTopór. Ab Ende des 16. Jahrhunderts bis zum 19. Jahrhundert, unterbrochen nur für etwa ein halbes Jahrhundert, war die FamilieMniszech im Besitz von Dęblin.
1836 wurde das bisher im Besitz polnischer Adliger stehende Grundstück an den, russisch regierten, polnischen Staat verkauft. 1838 begann der Bau einer Festung, die einen Übergang über die Weichsel sichern sollte. 1840 wurde das Dorf dann nach dem damaligen Statthalter PolensIwan Fjodorowitsch Paskewitsch inIwangorod umbenannt. Das heutige Zentrum der Stadt, der OrtsteilIrena wurde am 2. Juni 1854 an der Stelle des Vorwerks Dęblin angelegt. DieFestung Iwangorod war eine der stärksten Festungen des russischen Kaiserreiches. 1876 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz.[2]
Während desErsten Weltkrieges wurde der Ort, nachdem die russische Armee sich zurückgezogen hatte, zuerst von der österreichischen und nachfolgend von der deutschen Armee besetzt. Während dieser Zeit erhielt der Ort auch seinen ursprünglichen Namen Dęblin zurück. Zugleich behieltIrena aber seine Selbständigkeit.
Am 15. September 1939 wurde der Ort beimÜberfall auf Polen durch dieWehrmacht besetzt. Während derBesetzung wurde in Dęblin 1941 bis 1943 dasKriegsgefangenenlagerStalag 307 betrieben, 1943 bis 1944 dasOffizierslagerOflag 77. Auf dem Gebiet Irenas wurde Mitte 1940 ein jüdischesGhetto eingerichtet, welches am 14. Oktober 1942 aufgelöst wurde. Am 25./26. Juli 1944 marschierte dieRote Armee in die Stadt ein. 1953 wurde der Name Dęblin auch für die GemeindeIrena eingeführt.[3]DasStadtrecht erhielt Dęblin am 13. November 1954.
Das Wappen erhielt die Stadt am 2. März 1993. Es zeigt einen silbernen Adler mit einer goldenen Kugel in den Fängen aus welcher vier goldene Blitze hervortreten.
Durch die Stadt für dieLandesstraße 48 vonKock nachTomaszów Mazowiecki. Weiterhin führt durch die Stadt die Woiwodschaftsstraße 801 (droga wojewódzka 801) vom 18 Kilometer südlich gelegenenPuławy ins etwa 80 Kilometer nördlich gelegeneWarschau.
Der nächste internationale Flughafen ist derFrédéric-Chopin-Flughafen Warschau etwa 90 Kilometer nordwestlich von Dęblin. Die Stadt selber verfügt über einen kleinenFlugplatz, welcher sich im Südosten Dęblins befindet.