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Département Moselle

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Moselle
Lage des Departements Moselle in Frankreich
Lage des Departements Moselle in Frankreich
RegionGrand Est
PräfekturMetz
Unterpräfektur(en)Forbach
Sarrebourg
Saargemünd
Thionville
Einwohner1.050.721(1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte169 Einw. pro km²
Fläche6.216,31 km²
Arrondissements5
Gemeindeverbände23
Kantone27
Gemeinden725
Präsident des
Départementrats
Patrick Weiten[1]
ISO-3166-2-CodeFR-57

Lage des Départements Moselle in der
RegionGrand Est

DasDépartement de la Moselle [mɔˈzɛl] (deutschMosel) ist dasfranzösischeDépartement mit der Ordnungsnummer 57. Es liegt im Nordosten des Landes in derRegionGrand Est und ist nach dem FlussMosel (französischMoselle) benannt. Départementhauptstadt istMetz. Das Département gehört zuLothringen und bildete 1871 bis 1918 denLandesteil Lothringen des deutschen ReichslandesElsaß-Lothringen sowie 1940 bis 1944 dasCdZ-Gebiet Lothringen des NSDAP-ParteigausWestmark. Im innerdeutschen Sprachgebrauch wird das Département Moselle deswegen auch verbreitet mit „Lothringen“ gleichgesetzt.[2]

Geographie

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Das Département Moselle grenzt im Norden an das GroßherzogtumLuxemburg, im Nordosten an dieBundesrepublik Deutschland (BundesländerSaarland undRheinland-Pfalz), im Südosten an daselsässischeDépartement Bas-Rhin sowie im Süden und Westen an dasDépartement Meurthe-et-Moselle.

Geschichte

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In älterer Zeit gehörten die Gebiete des heutigen Départements zumHochstift Metz (eines derTrois-Évêchés), zu den HerzogtümernLothringen,Bar,Luxemburg und zurReichsstadtMetz, die im Wappen vertreten sind, sowie kleineren Herrschaften, und fielen im 16. bis 18. Jahrhundert an dasKönigreich Frankreich. „Moselle“, im Deutschen auch „Moseldepartement“ genannt, ist eines von 83 Départements, die 1790 zur Zeit derfranzösischen Revolution errichtet wurden. Das Département war wesentlich anders zugeschnitten als heute und in vier „Arrondissements“ untergliedert: Metz, Briey, Sarreguemines und Thionville.

Département de la Moselle 1790
Territoriale Veränderungen der Départements nach der Abtretung Elsass-Lothringens 1871
Bezirk Lothringen 1890

Das Departement nach dem Deutsch-Französischen Krieg

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Nach demDeutsch-Französischen Krieg wurde das Moseldepartement am 18. Mai 1871 gemäß demFrieden von Frankfurt aufgelöst. DasDeutsche Kaiserreich erhielt den größten Teil und vereinigte ihn mit den beiden Arrondissements Château-Salins und Saarburg(Sarrebourg) des ebenfalls aufgelöstenDépartements Meurthe zumBezirk Lothringen des neugebildetenReichslands Elsass-Lothringen. Nur ein kleiner Teil im Westen, dasArrondissement Briey, blieb bei Frankreich und bildete zusammen mit Teilen des Départements Meurthe das neueDépartement Meurthe-et-Moselle.

Die Reichslandzeiten waren geprägt von starken Bevölkerungsverschiebungen: Die französischen Eliten verließen nach 1871 den Bezirk, so genannte „Altdeutsche“, d. h. Zuwanderer aus den anderen Gebieten des Deutschen Reichs, füllten die Lücke, insbesondere in den Bereichen Verwaltung und Militär, aber auch Arbeiter in den aufstrebenden Industrieorten des Erzbeckens. Dies führte dazu, dass die GroßstadtMetz am Vorabend desErsten Weltkriegs zwar eine deutsche Bevölkerungsmehrheit von über 75 % hatte, aber eine Sprachinsel bildete, weil das unmittelbare Umland der Stadt frankophon blieb.

Aus verteidigungstechnischen Gründen, aber vor allem wegen des Besitzes der Schwerindustrie und der Eisenerz-Gruben (Minette) hielten die deutschen Siegermächte bei der Grenzfestlegung 1871 nicht die deutsch-französische Sprachgrenze ein. So gehörten zum neuen deutschen Kaiserreich nun auch frankophone Gebiete. Die französischsprachigen Bewohner erhielten einige Zugeständnisse im Gebrauch ihrer französischen Muttersprache in Verwaltung, Justiz und Schule. So saßen für 47 Jahre imDeutschen Reichstag in Berlin unter anderem auch einige muttersprachlich französische Reichstagsabgeordnete aus Elsass-Lothringen. 1915 wurden allerdings durch Umbenennungen fast alle französischen Ortsnamen beseitigt.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg

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Im 1919 nach demErsten Weltkrieg abgeschlossenenFriedensvertrag von Versailles kam das Gebiet wieder zu Frankreich zurück. Die Verwaltungsgrenzen wurden wegen der in fünf Jahrzehnten geschaffenen Tatsachen beibehalten und nicht wieder auf den Stand von 1870 zurückgesetzt, der „Bezirk Lothringen“ wurde umbenannt in „Département Moselle“. Die administrativen Verbindungen zu den traditionell deutschen Sprachgebieten des Elsasses wurden gekappt und dieMoselle fand sich im Kontext eines stark zentralistisch auf Paris ausgerichteten Frankreich wieder.

Das Departement im Zweiten Weltkrieg

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Im Verlauf desZweiten Weltkrieges wurde das GebietMoselle nach der Niederlage Frankreichs (Waffenstillstand vom 22. Juni 1940) faktisch dem Deutschen Reich wieder angeschlossen, alsCdZ-Gebiet Lothringen unter Zivilverwaltung gestellt und sollte zusammen mit dem Saarland und derPfalz den „Gau Westmark“ bilden. Aus der Evakuierung der Grenzbevölkerung 1939 nach Innerfrankreich kehrte nur ein Teil der Betroffenen zurück, nun folgten weitere Bevölkerungsverschiebungen. So wies der Chef der ZivilverwaltungJosef Bürckel allein im November 1940 etwa 60.000 missliebige französischsprachige Lothringer nachVichy-Frankreich aus. Deutschsprachige Siedler wurden angeworben. Trotz gewisser autonomistischer und nationaler Sympathien der zum Teil im deutschen Kaiserreich aufgewachsenen Lothringer stieß die nationalsozialistische Politik des Diktators Hitler verbreitet auf Widerwillen und passiven Widerstand. Mit dem Vormarsch der Alliierten musste sich die deutsche Wehrmachtim Herbst 1944 zurückziehen. Von Herbst 1944 bis Frühjahr 1945 war die RegionKampfgebiet. In die Moselregion zogen 1944 zuerst Soldaten derUS-amerikanischen Armee ein; in einigen Dörfern hielt sich dieWehrmacht noch bis zum März 1945.

Nachkriegsentwicklungen

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Viele Jahrzehnte lang spielten dieSteinkohleförderung und dieStahlproduktion im Département Moselle eine zentrale Rolle. In den 1970er und 1980er Jahren verloren beide Industriezweige (wie auch in anderen Ländern) immer mehr an Bedeutung; vor allem die industrialisierten Gebiete im Norden und Nordosten des Départements waren stark von derStahlkrise undKohlekrise betroffen. 1997 endete mit der Schließung der Eisenerzmine inAudun-le-Tiche eine über 100-jährige Ära. Am 23. April 2004 wurde mit der ZecheLa Houve inCreutzwald das letzte Steinkohlebergwerk in ganz Frankreich geschlossen.

Das Département gehörte von 1960 bis 2015 zur RegionLothringen, die 2016 in der RegionGrand Est aufging.

Bevölkerung

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Sprache

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Dialekte im Departement Moselle (orange: französische Dialekte)

Inmitten des Départements verlief bis in die jüngste Vergangenheit entlang einer Linie vonThionville nachSarrebourg die deutsch-französische Sprachgrenze. Der deutschsprachige Teil wird daher auch alsDeutsch-Lothringen bezeichnet. Die einheimischen frankophonen Bewohner des Départements sprachen traditionell dasromanische Lothringisch, das als Umgangssprache auch von der ältesten Generation nicht mehr verwendet wird. Diedeutsch-lothringischen Mundarten der einheimischengermanophonen Bewohner des Départements gehören zumMoselfränkischen und zumRheinfränkischen. Nach 1945 wurde die deutsche Sprache aus den Medien verdrängt und auf die deutschsprachige Bevölkerung erheblicher Druck ausgeübt, ihren Dialekt abzulegen und Französisch zu sprechen. Nach den vielen Jahren der politischen Zugehörigkeit zu Frankreich und einer entschiedenen Französisierungspolitik (Französisch als Amts- und Unterrichtssprache) sind die einheimischen deutschen Dialekte vom Aussterben bedroht. Während die älteste Generation noch Deutsch beherrscht, verwenden die jüngeren Generationen zumeist Französisch als Umgangssprache und geben Französisch auch an ihre Kinder weiter.

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 1999 beherrschten noch 17 % der Einwohner im Moseldepartement, das allerdings nur in der Nordosthälfte deutschsprachig war, einen fränkischen Dialekt.[4] Damit sind die deutschen Dialekte hier weniger weit verbreitet als in den beidenelsässischen DépartementsBas-Rhin (46 %) undHaut-Rhin (38 %).[5]

Städte

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Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Départements Moselle sind:

StadtEinwohner
(2022)
Arrondissement
Metz121.695Metz
Thionville(Diedenhofen)42.778Thionville
Montigny-lès-Metz21.869Metz
Forbach21.111Forbach-Boulay-Moselle
Saargemünd20.324Sarreguemines
Yutz(Jeutz)17.497Thionville
Hayange(Hayingen)16.013Thionville
Saint-Avold(Sankt Avold)14.828Forbach-Boulay-Moselle
Woippy(Wappingen)14.394Metz
Creutzwald(Kreuzwald)12.389Forbach-Boulay-Moselle
Freyming-Merlebach(Freimingen-Merlenbach)13.069Forbach-Boulay-Moselle

Weitere größere Orte sind:

Politik

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Hoheitszeichen

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  • Départementswappen (aktuell)
    Départementswappen (aktuell)
  • Départementswappen (vor 1871)
    Départementswappen (vor 1871)
  • Flagge
    Flagge
  • Logo
    Logo

Verwaltungsgliederung

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Verwaltungsgliederung ab 2016

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Gemeinden und Arrondissemente im Département Moselle
Kantonseinteilung des Département Moselle seit 2015

Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurden die Arrondissements Boulay-Moselle, Thionville-Ouest, Metz-Campagne und Château-Salins aufgelöst und jeweils mit den Arrondissements Forbach, Thionville-Est, Metz-Ville und Sarrebourg fusioniert. Seither gibt es nur noch fünf Arrondissements.

Im Departement liegen 27 Wahlkreise (Kantone) und 725Gemeinden.

ArrondissementKantoneGemeindenEinwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Forbach-Boulay-Moselle8169235.8491.283,28184573
Metz10139354.0541.088,68325579
Sarrebourg-Château-Salins323090.3411.966,9146575
Sarreguemines38395.691935,91102576
Thionville7104274.786941,53292577
Département Moselle277251.050.7216.216,3116957

Verwaltungsgliederung vor 2015

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Kantonseinteilung des Départements Moselle vor 2015

Das Département gliederte sich bis zum Jahr 2015 in neunArrondissements und 730Gemeinden:

ArrondissementEinwohnerFläche
(km²)
Bev.Dichte
(Einw./km²)
KantoneGemeinden
Boulay-Moselle (Bolchen)722396
Château-Salins (Salzburg)9745128
Forbach561773
Metz-Campagne (Metz-Land)1.0479142
Metz-Ville (Metz-Stadt)4241
Sarrebourg (Saarburg)9935102
Sarreguemines (Saargemünd)936683
Thionville-Est (Diedenhofen-Ost)686675
Thionville-Ouest (Diedenhofen-West)255630

Siehe auch

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Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch

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Literatur

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  • Henri Hiegel: Le catholicisme social en Moselle de 1871 à 1918, in: Les Cahiers Lorrains NS 20 (1968), S. 1–23, 33–44.

Weblinks

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Commons: Département Moselle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Moselle – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. cg57.fr (Memento vom 31. Oktober 2015 imInternet Archive) abgerufen am 1. Mai 2015
  2. was bei Aussagen insbesondere zur historischen Zugehörigkeit „Lothringens“ oder zum früheren Anteil Deutschsprachiger „in Lothringen“ zu groben Verwechslungen einlädt.
  3. Ferdinand Mentz:Die Ortsnamenverdeutschung in Elsaß-Lothringen. (Memento vom 28. November 2010 imInternet Archive) Aus: Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins, 31. Jahrgang 1916, S. 4–8 und 40–46
  4. Comité consultatif pour la promotion des langues régionales et de la pluralité linguistique interne:Redéfinir une politique publique en faveur des langues régionales et de la pluralité linguistique interne. Juli 2013,S. 94 (französisch,Rapport Langues de France - comité consultatif [abgerufen am 16. April 2017]). 
  5. Etude sur le dialecte alsacien (PDF; 1,0 MB) Aufgerufen am 16. April 2017
Départements:

01Ain |02Aisne |03Allier |04Alpes-de-Haute-Provence |05Hautes-Alpes |06Alpes-Maritimes |07Ardèche |08Ardennes |09Ariège |10Aube |11Aude |12Aveyron |13Bouches-du-Rhône |14Calvados |15Cantal |16Charente |17Charente-Maritime |18Cher |19Corrèze |21Côte-d’Or |22Côtes-d’Armor |23Creuse |24Dordogne |25Doubs |26Drôme |27Eure |28Eure-et-Loir |29Finistère |30Gard |31Haute-Garonne |32Gers |33Gironde |34Hérault |35Ille-et-Vilaine |36Indre |37Indre-et-Loire |38Isère |39Jura |40Landes |41Loir-et-Cher |42Loire |43Haute-Loire |44Loire-Atlantique |45Loiret |46Lot |47Lot-et-Garonne |48Lozère |49Maine-et-Loire |50Manche |51Marne |52Haute-Marne |53Mayenne |54Meurthe-et-Moselle |55Meuse |56Morbihan |57Moselle |58Nièvre |59Nord |60Oise |61Orne |62Pas-de-Calais |63Puy-de-Dôme |64Pyrénées-Atlantiques |65Hautes-Pyrénées |66Pyrénées-Orientales |67Bas-Rhin |68Haut-Rhin |69DRhône |69MMétropole de Lyon (ab 2015) |70Haute-Saône |71Saône-et-Loire |72Sarthe |73Savoie |74Haute-Savoie |75Paris (ab 1968) |76Seine-Maritime |77Seine-et-Marne |78Yvelines (ab 1968) |79Deux-Sèvres |80Somme |81Tarn |82Tarn-et-Garonne |83Var |84Vaucluse |85Vendée |86Vienne |87Haute-Vienne |88Vosges |89Yonne |90Territoire de Belfort |91Essonne (ab 1968) |92Hauts-de-Seine (ab 1968) |93Seine-Saint-Denis (ab 1968) |94Val-de-Marne (ab 1968) |95Val-d’Oise (ab 1968)

Départements
in Übersee (DOM)
:

971Guadeloupe |972Martinique |973Französisch-Guayana |974Réunion |976Mayotte

Nach 1962 aufgelöste
Départements:

20Corse (bis 1975) |2ACorse-du-Sud (1976–2017) |2BHaute-Corse (1976–2017) |75Seine (bis 1967) |78Seine-et-Oise (bis 1967)

Normdaten (Geografikum):GND:4115247-5 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS) |VIAF:143875300

49.1061111111116.4377777777778Koordinaten:49° 6′ N,6° 26′ O

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