Der Ort Culhat liegt in einer Höhe von ca.300 m ü. d. M. etwa 26 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich vonClermont-Ferrand; die KantonshauptstadtLezoux befindet sich etwa sieben Kilometer südöstlich. Zur Gemeinde gehören mehrere kleinere Dörfer, Weiler und Einzelgehöfte. Das Gemeindegebiet wird vom FlussLitroux durchquert, der an der Grenze zur NachbargemeindeJoze in denAllier mündet.
Im 19. Jahrhundert lag die Einwohnerzahl der Gemeinde stets deutlich über 1000. DieReblauskrise im Weinbau und der Verlust von Arbeitsplätzen durch dieMechanisierung der Landwirtschaft führten zu einem Rückgang der Bevölkerung in den 1950er bis 1970er Jahren auf knapp über 700. Aufgrund der relativen Nähe zur Großstadt Clermont-Ferrand und den auf dem Lande deutlich niedrigeren Immobilienpreise begann ein langsames aber stetiges Wiederansteigen.
Die über Jahrhunderte zum Zweck der Selbstversorgung betriebene Landwirtschaft ist auch heute noch von großer ökonomischer Bedeutung für die Gemeinde, wobei die Viehzucht einen bedeutenden Teil ausmacht. Ein Teil der Einwohner arbeitet im Großraum von Clermont-Ferrand. Einige leerstehende Häuser sind zu Ferienwohnungen (gîtes) umgebaut worden.
In geringer Entfernung vom heutigen Ort wurden zahlreiche Mosaiksteinchen gefunden, die auf die Existenz einesgallorömischen Landgutes (villa rustica) verweisen. Im Mittelalter befand sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde eineKomturei (commanderie) desTemplerordens, die nach dessen Auflösung im Jahr 1312 in die Hände desJohanniterordens überging; die Kirche von Culhat diente über Jahrhunderte als Grablege einiger regional bedeutsamer Ordensritter – die beidenTatzenkreuze im Gemeindewappen erinnern daran.
Die ursprünglich dem heiligen Voisy, dem ersten Bischof vonLe Puy-en-Velay geweihtePfarrkircheNotre-Dame de l’Assomption ist ein dreischiffigerromanischer Bau des 12. Jahrhunderts, der jedoch in der Neuzeit wiederholt überarbeitet wurde. Hauptsächlich die dreiapsidialeChorpartie mit den beidenQuerhausarmen und einem alles überragenden achteckigenVierungsturm aus dem 19. Jahrhundert lässt Bezüge zur auvergnatischen Romanik erahnen. Bei genauerem Hinsehen finden sich hier und imTympanonfeld des Westportals einige dekorative Steininkrustationen. Der Kirchenbau wurde bereits im Jahr 1886 alsMonument historique[1] eingestuft.
Ebenso bedeutsam ist die auf dem ehemaligen Friedhofsgelände stehendeTotenleuchte (lanterne des morts), die gemeinhin ins 12. oder 13. Jahrhundert datiert wird; sie ist eine der östlichsten in Frankreich. Der aus exakt behauenen Steinen gemauerte zylindrische Baukörper erhebt sich auf einem runden Sockel ausBruchsteinen und endet in einer kegelförmigen Spitze. Das Bauwerk ist im Gemeindewappen abgebildet und wurde ebenfalls im Jahr 1886 alsMonument historique[2] anerkannt.