Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Creole Love Call

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Creole Love Call ist eineBallade, die heute als eine typische Komposition vonDuke Ellington gilt. Als Urheber eingetragen sind neben EllingtonBubber Miley undRudy Jackson. Das Stück, das 1927 entstand, entwickelte sich zumJazzstandard.

Entstehungsgeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das getragene und gefühlvolle Stück entstand angeblich auf Anregung von Klarinettist Rudy Jackson, der Ellington während eines Gastspiels imNew Brunswick Hotel einenBlues vorspielte und ihm vorschlug, diesen zu orchestrieren und mit seinem Orchester zu spielen.[1] Ellington orchestrierte das Stück, gab ihm seinen Namen (der aufRudolf Frimls OperettenhitIndian Love Call anspielt[2]) und fügte einen ersten Teil des Themas ein, der von Trompeter Bubber Miley stammte.[3]

Das spezifischeJungle Style-Arrangement des Stücks, das die Band den ganzen Sommer über gespielt hatte, wurde am 26. Oktober 1927 im Aufnahmestudio weiter verfeinert: Als die Ellington-Band sich warmspielte, summte die zur Session eingeladene SängerinAdelaide Hall, die das Stück nicht kannte, eine Gegenmelodie. Ellington hörte das und forderte sie auf, diese Melodie zu singen.[4] Zum ersten Mal wurde im Jazz eine Stimme nicht eingesetzt, um einen Text zu singen, sondern als obligate Instrumentalstimme.[5] „Auf perfekte Art verkörpert dieser Track auch die Fähigkeit Ellingtons, die Spezifika seiner Musiker mit seinen Soundvorstellungen so zu verschmelzen, dass hinterher das Gesamtergebnis kaum noch auseinander zu dividieren ist.“[3]

Der Teil, den Rudy Jackson zur Komposition beitrug, stammte eigentlich ausKing Olivers „Camp Meetin’ Blues“. Das Oliver-Stück besteht wie auch das von Ellington aus zwei Hauptthemen; inCreole Love Call stammt nur der Klarinettenpart aus Olivers Komposition.[6] Gegenüber Ellington hatte Jackson diese Melodie als seine eigene Komposition ausgegeben. Nachdem Ellingtons Version erschienen war und King Oliver Rechtsansprüche geltend machte, feuerte Ellington Rudy Jackson wegen dieses Vorfalls; Oliver konnte seine Rechtsansprüche aber nicht durchsetzen, da er kein gültiges Copyright auf den „Camp Meetin’ Blues“ hielt.[7]

Entwicklung zum Jazzstandard

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DerCreole Love Call wurde rasch auf der ganzen Welt bekannt. Der Song entwickelte sich zu einem Klassiker desDixieland-Repertoires. Im Sommer 1933, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, übernahmen dieComedian Harmonists das Stück in ihr Programm.[8]Earl Hines spielte das Stück 1971 in einer besonders gelungenen Version ein. Für denModern Jazz erschlossRahsaan Roland Kirk das Stück, das er 1967 fast im Alleingang aufnahm[3] und beinahe „erotisch“ gestaltete.[9] Mehrere Jahre später nahm auchAlbert Mangelsdorff das Stück in sein Soloprogramm auf.Oliver Nelson spielte eine großformatige Fassung auf seinem Ellington-TributBlack, Brown and Beautiful ein. Auch die in einer lässigen Spontaneität vorgetragene pianistische Soloversion vonEllis Marsalis geht „richtig zu Herzen“.[3]

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Walter Bruyninckx:The Vocalists, 1917–1986: A–Du. Copy Express, Mechelen 1986, S. 283.
  • Arnold Walter Lawrence:Duke Ellington and His World. Routledge, New York 2001.
  • Hans-Jürgen Schaal (Hrsg.):Jazz-Standards. Das Lexikon. 3., rev. Aufl. Bärenreiter, Kassel u. a. 2004,ISBN 3-7618-1414-3.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. A. H. Lawrence:Duke Ellington and His World (Routledge, London 2001), S. 91;ISBN 0-415-93012-X.
  2. Will Friedwald:Jazz Singing: America's Great Voices from Bessie Smith to Bebop and Beyond (New York: Oxford University Press, 1988) S. 57,ISBN 0684185229.
  3. abcdH. J. Schaal:Jazz-Standards, S. 106f.
  4. A. H. Lawrence:Duke Ellington and His World, S. 96.
  5. Hans Ruland:Duke Ellington: Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten (Oreos 1983), S. 66, sowie A. H. Lawrence:Duke Ellington and His World, S. 403.
  6. James L. Collier:Duke Ellington. Genius des Jazz. Ullstein, Berlin 1999,ISBN 3-548-35839-X; vgl. auch die ausführlichere musikologische Analyse bei Mark Tucker:Ellington – The Early Years (University of Illinois Press, 1991), S. 238ff.
  7. A. H. Lawrence:Duke Ellington and His World, S. 127f.; für Jackson kamBarney Bigard als Klarinettist ins Orchester.
  8. Sie spielten es am 15. September 1933 inBerlin und dann noch einmal am 28. Oktober 1933 inParis fürRCA-Victor bzw.Electrola ein. (Bruyninckx, S. 283.) Die Electrola-Veröffentlichung erfolgte unter dem Namen des emigrierten Ensemble-Teils,Comedy Harmonists.
  9. Will Friedwald:Jazz Singing: America's Great Voices from Bessie Smith to Bebop and Beyond, S. 58.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Creole_Love_Call&oldid=221566504
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp