Crémines

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Crémines
Wappen von Crémines
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton BernBern (BE)
Verwaltungskreis:Berner Juraw
BFS-Nr.:0691i1f3f4
Postleitzahl:2746
Koordinaten:600081 / 23694147.283367.4397611Koordinaten:47° 17′ 0″ N,7° 26′ 23″ O; CH1903: 600081 / 236941
Höhe:611 m ü. M.
Höhenbereich:597–1245m ü. M.[1]
Fläche:9,48 km²[2]
Einwohner:546(31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte:58 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
10,6 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website:www.cremines.ch
Crémines
Crémines
Lage der Gemeinde
Karte von Crémines
Karte von Crémines
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Crémines ist einepolitische Gemeinde imVerwaltungskreis Berner Jura desKantonsBern in derSchweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Crémines liegt auf616 m ü. M., 5 km östlich des OrtsMoutier (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich entlang des BachesLa Raus imKettenjura, imCornet, dem östlichen Teil des Juralängstals von Moutier, das auch den NamenGrand Val trägt.

Die Fläche des 9,4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Grand Val, das im Norden durch dieJurakette desMont Raimeux begrenzt wird. Den zentralen Teil des Gebiets bildet das Talbecken, das von der Raus durchflossen wird, in die von rechts der BachGaibiat mündet. Im Norden reicht das Gemeindegebiet über den vonKalkfelsen durchzogenen Steilhang des Mont Raimeux bis auf dessen Hochplateau. Auf diesem Plateau befinden sich die typischen Jurahochweiden mit einzeln oder in Gruppen stehenden grossenFichten. Auf dem Kamm des Mont Raimeux wird mit1250 m ü. M. der höchste Punkt von Crémines erreicht. Nach Süden erstreckt sich die Gemeindefläche in dieKlus von Gänsbrunnen, ein Durchbruchstal, das im Westen vomOberdörferberg (auf dem Boden von Crémines in derHaute Joux1169 m ü. M.) und im Osten von derWalenmatt (bis1200 m ü. M.) flankiert wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 53 % auf Wald und Gehölze, 42 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Crémines gehören die HofsiedlungRaimeux de Crémines (1116 m ü. M.) auf dem Hochplateau des Mont Raimeux sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Crémines sindGrandval undCorcelles im Kanton Bern,Vermes undCourrendlin imKanton Jura sowieWelschenrohr-Gänsbrunnen imKanton Solothurn.

Bevölkerung

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Mit 546 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Crémines zu den mittelgrossen Gemeinden desBerner Juras. Von den Bewohnern sind 80,4 % französischsprachig, 14,0 % deutschsprachig und 1,7 % spanischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Crémines belief sich 1850 auf 297 Einwohner, 1900 auf 383 Einwohner. Im weiteren Verlauf pendelte sie stets im Bereich zwischen 490 und 580 Personen.

Politik

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Bei denNationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Crémines (in Klammern die Veränderung im Vergleich zu denWahlen 2019 in Prozentpunkten):SVP 33,12 % (+2,30),SP 21,65 % (+3,32),Grüne 11,42 % (+2,26),FDP 10,52 % (+3,68),EVP 5,68 % (+1,49),EDU 5,29 % (+3,85),glp 4,12 % (−1,86),Mitte 3,82 % (−15,60),SD 1,49 % (+1,49).[5]

Wirtschaft

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Die Bevölkerung von Crémines lebte bis um 1900 von derLandwirtschaft, daneben gab esUhrmacherei undTöpferei, vorwiegend in Heimarbeit. Mit dem Aufschwung der Werkzeugmaschinenindustrie im Tal von Moutier siedelten sich auch einige Betriebe in Crémines an. Im Lauf des 20. Jahrhunderts kamen noch eine Kartonagenfabrik und das Druckereigewerbe hinzu. In den letzten Jahrzehnten hat sich Crémines allmählich zur Wohngemeinde entwickelt.

Verkehr

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Die Gemeinde liegt an der Hauptstrasse vonMoutier nachBalsthal.

Der Ort ist durch insgesamt vier Bahnstationen angebunden, alle an der seit 1. August 1908 bestehendenBahnstrecke Solothurn–Moutier. Zwischen der eigentlichen StationCrémines und der HaltestelleCrémines Zoo liegt die HaltestelleCorcelles genau auf der Grenze der Gemeinden Crémines und Corcelles; südlich folgt dannGänsbrunnen. Dieser Bahnhof liegt ebenfalls noch auf Gemeindegebiet von Crémines, obwohl er nach demOrt Gänsbrunnen imKanton Solothurn benannt ist.

Geschichte

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Luftbild vonWalter Mittelholzer (1934)

Die erste schriftliche Erwähnung von Crémines erfolgte 1461 unter dem NamenCrimene, später erschien die BezeichnungCremin. Der Fund von Gräbern aus dem Frühmittelalter weist aber auf eine wesentlich frühere Besiedlung des Gebietes hin. Crémines unterstand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der PropsteiMoutier-Grandval. Von 1797 bis 1815 gehörte Crémines zuFrankreich und war anfangs Teil desDépartement Mont-Terrible, das 1800 mit demDépartement Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid desWiener Kongresses kam der Ort 1815 an den KantonBern zum Bezirk Moutier. Seit 1967 besteht eine kommunale Zusammenarbeit der Gemeinden des Cornet bezüglich Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Primarschule.

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch:Liste der Kulturgüter in Crémines

Im Ortskern sind einige typische Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben. Sehenswert sind auch die charakteristischen Holzspeicher, die in der Zeit vom Beginn des 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Das Restaurant de la Croix Blanche befindet sich in einem Gebäude, das 1810 erstellt wurde. Von 1868 stammt das im Stil des spätenKlassizismus erbaute Dorfschulhaus. Crémines gehört zur evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Grandval. Die katholischeKapelle Notre-Dame du Raimeux wurde 1935 erbaut.

Im Süden des Gemeindegebiets nahe der Grenze zum Kanton Solothurn steht eineEibe, deren Alter vom SchweizerDendrochronologen Patrick Gassmann auf mindestens 1'500 Jahre geschätzt wird.[6] Sie steht in einem Wald auf etwa 1000 m Höhe oberhalb des BahnhofsGänsbrunnen.

Bilder

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  • Alte Dorfschule
    Alte Dorfschule
  • Bauernhaus
    Bauernhaus
  • Wohnhaus in Crémines
    Wohnhaus in Crémines
  • Renoviertes Wohnhaus
    Renoviertes Wohnhaus
  • Typisches Wohnhaus in Crémines
    Typisches Wohnhaus in Crémines
  • Typischer Speicher erste Hälfte 18. Jahrhundert in weihnachtlicher Beleuchtung.
    Typischer Speicher erste Hälfte 18. Jahrhundert in weihnachtlicher Beleuchtung.
  • Alte Eibe
    Alte Eibe

Persönlichkeiten

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Weblinks

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Commons: Crémines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024. 
  6. Dejan Nikolic:L’if du Jura, planche de salut ou de cercueil. In:Le Temps. 14. Juli 2014 (cremines.ch [PDF; abgerufen am 8. Juli 2023]). 
Politische Gemeinden imVerwaltungskreis Berner Jura
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