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Courrendlin

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Courrendlin
Wappen von Courrendlin
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton JuraJura (JU)
Bezirk:Delémontw
BFS-Nr.:6708i1f3f4
Postleitzahl:2830 Courrendlin
2830Vellerat
2832Rebeuvelier
Koordinaten:595087 / 24311747.3388937.373617436Koordinaten:47° 20′ 20″ N,7° 22′ 25″ O; CH1903: 595087 / 243117
Höhe:436 m ü. M.
Höhenbereich:415–1299m ü. M.[1]
Fläche:21,55 km²[2]
Einwohner:3687(31. Dezember 2024)[3]
Einwohnerdichte:171 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
22,8 %
(31. Dezember 2024)[4]
Website:www.courrendlin.ch
Aussicht über Courrendlin
Aussicht über Courrendlin
Lage der Gemeinde
Karte von Courrendlin
Karte von Courrendlin
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Courrendlin ist einepolitische Gemeinde imDistrikt Delémont desKantonsJura in derSchweiz. Der frühere deutsche NameRennendorf wird heute nicht mehr verwendet.

Auf den 1. Januar 2019 fusionierte Courrendlin mitRebeuvelier undVellerat zur Gemeinde Courrendlin.

Geographie

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Historisches Luftbild von Werner Friedli (1910–1996) von September 1955

Courrendlin liegt auf436 m ü. M., 4 km südöstlich des KantonshauptortsDelémont (Luftlinie). DasHaufendorf erstreckt sich beidseits derBirs, an deren Ausgang aus derKlus vonChoindez am Südrand desDelsberger Beckens, einer breiten Senke imFaltenjura.Die Fläche des 11,1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Zentralteil der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene des Delsberger Beckens. Der gesamte Nordteil der Gemeindefläche wird von der EbenePlaine de Bellevie eingenommen. Im Westen reicht das Gebiet auf denMontchaibeux (627 m ü. M.), einen isoliert im Delsberger Becken stehenden Waldhügel. Im Süden umfasst das Gemeindegebiet die Schlucht von Choindez, eine typische, von der Birs herausgearbeitete Juraklus mit markanten Felswänden, die zum System derGorges de Moutier gehört. Die Schlucht wird im Osten von denRochers du Midi (870 m ü. M.) auf demMontchemin, im Westen von einem steilen, dicht bewaldeten Berg derForêt de la Cendre (bis1029 m ü. M.) flankiert. Dieser Berg gehört zur Falte derJurakette vonLe Mont. Ganz im Süden reicht das Gemeindegebiet bis zur senkrecht aufragenden Kalkrippe derRoche Saint-Jean. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 13 % auf Siedlungen, 41 % auf Wald und Gehölze, 45 % auf Landwirtschaft, und etwas mehr als 1 % war unproduktives Land.

Zu Courrendlin gehören die Industriesiedlung Choindez (460 m ü. M.) in der Schlucht von Choindez sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Courrendlin sindChâtillon,Rossemaison,Delémont,Courroux undVal Terbi im Kanton Jura sowieCrémines,Grandval undRoches im KantonBern.

Bevölkerung

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Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
1850731
19001908
19102098
19301921
19502218
19602418
19702656
19802435
19902411
20002435

Mit 3687 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2024) gehört Courrendlin zu den grossen Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 88,4 % französischsprachig, 5,2 % deutschsprachig und 1,8 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Courrendlin ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um fast das Dreifache angestiegen. Nach einem vorläufigen Höchststand um 1970 wurde während der Wirtschaftskrise der 1970er-Jahre ein Rückgang um fast 10 % registriert. Seither gab es nur noch geringe Bevölkerungsschwankungen.

Wirtschaft

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Courrendlin hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts vom Bauerndorf zur Industriegemeinde entwickelt. Ein wichtiger Arbeitgeber im Dorf ist das Eisenwerk der FirmaVon Roll, die 1843 in Choindez gegründet wurde. Weitere Arbeitsplätze gibt es in den BereichenMaschinenbau und Kunststoffproduktion. Nördlich des Dorfes in der Ebene befindet sich ein grösseres Kiesabbaugebiet, und ausgangs der Schlucht von Choindez wird in einem bedeutendenSteinbruch Jurakalkstein abgebaut.

Verkehr

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Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt an der rege befahrenen Durchgangsstrasse von Delémont nachMoutier. Die 2017 fertiggestellte Autobahn beziehungsweise AutostrasseA16 schliesst sowohl an das schweizerische Nationalstrassennetz als auch an das französische Autobahnnetz an, sie umfährt östlich das Dorf und die Schlucht von Choindez in einem 3 km langen Tunnel. Am 16. Dezember 1876 wurde die Eisenbahnstrecke Delémont–Moutier mit einem Bahnhof in Courrendlin eröffnet, welcher heute jedoch stillgelegt ist.

Geschichte

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Erste Erwähnung findet der Ort im Jahre 866 alsRendelana Corte. Er gehörte bereits im 9. Jahrhundert zum Grundbesitz derPropsteiMoutier-Grandval. 1179 erschien erstmals der heutige Name Courrendlin, in der folgenden Zeit kamen aber auch die NamenCorrandlain oderRellendorf (1184), der deutsche NameRennendorf (1285),Corrandelinim (1438) sowieCurraldin,Correndlin (1461) vor.

Courrendlin behielt auch nach derReformationszeit den katholischen Glauben bei. Von 1797 bis 1815 gehörte es zuFrankreich und war anfangs Teil desDépartement Mont-Terrible, ab 1800 mit demDépartement Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid desWiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zumAmtsbezirk Moutier. Die Bewohner von Courrendlin votierten in denJuraplebisziten stets für dieSchaffung des Kantons Jura. Als Grenzgemeinde im Amtsbezirk Moutier entschied sich Courrendlin in der Volksabstimmung vom 7. September 1975 für den Kanton Jura, trat 1976 in den Distrikt Delémont über und kam mit diesem am 1. Januar 1979 an den neu gegründeten Kanton Jura.

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch:Liste der Kulturgüter in Courrendlin
  • Das älteste Gotteshaus auf der Gemarkung Courrendlin ist die Kapelle Saint-Barthélemy, die ausserhalb des Dorfes steht. Sie stammt aus dem 9. Jahrhundert und wurde mehrmals wieder aufgebaut und 1977 renoviert.
  • Die Pfarrkirche Saint-Germain-et-Randoald (benannt nach zwei Märtyrern der Region) wurde 1755 bis 1758 errichtet. Sie enthält eine der schönsten barocken Innenausstattungen des Kantons Jura. Im Jahre 1923 wurde der Kirchturm durch einen Orkan stark beschädigt. Zur Pfarrei Courrendlin gehörten auch Rossemaison, Châtillon und Vellerat.
  • Ein «Gekreuzigter» aus der Kirche von Courrendlin, vonMartin Hoffmann um 1525 geschaffen, befindet sich heute imHistorischen Museum Basel.[5]
  • Im Dorfzentrum steht dieTour de l’Horloge, ein spätgotischer Gefängnis- und Archivturm mitTreppengiebeln, der 1697 erbaut wurde.

Bilder

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  • Pfarrkirche
    Pfarrkirche
  • Reformierte Kirche
    Reformierte Kirche
  • Turnhalle und Sekundarschulhaus
    Turnhalle und Sekundarschulhaus
  • Autobahnbrücke im Ortsteil Choindez
    Autobahnbrücke im Ortsteil Choindez
  • Dorfzentrum
    Dorfzentrum
  • Wohnsiedlung an der Rue en Solé
    Wohnsiedlung an der Rue en Solé
  • Historisches Luftbild vom Stahlwerk "Von Roll" (Choindez) von Walter Mittelholzer zwischen 1918 und 1937
    Historisches Luftbild vom Stahlwerk "Von Roll" (Choindez) vonWalter Mittelholzer zwischen 1918 und 1937

Weblinks

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Commons: Courrendlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025.Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  2. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  3. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  4. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  5. Hoffmanns «Gekreuzigter» von Courrendlin (Memento vom 4. Januar 2016 imInternet Archive) auf der Website desHistorischen Museums Basel; abgerufen am 19. Februar 2024.
Politische Gemeinden imDistrikt Delémont
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