Comanchen

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Stammesgebiet der Comanchen, die sog.Comancheria
Frau der Comanchen mit Baby,Edward Curtis, 1927
HäuptlingQuanah Parker
Porträt des Penateka-Comanchen Asa Havi bzw.Milky Way, 1872

DieComanchen(bevorzugteSchreibweise inethnologischer Fachliteratur) oderKomantschen(eingedeutschte und vomDuden verwendete Schreibweise, vorwiegend in ältererbelletristischer Literatur undgemeinsprachlich verwendet), auchComanche(englische Vorgabe) sind einindigenesVolk derIndianer Nordamerikas. Ihre Vorfahren lebten zusammen mit den sprachlich und kulturell verwandtenÖstlichen Shoshone einst am Oberlauf desPlatte River im OstenWyomings, bevor sie Anfang/Mitte des 17. Jahrhunderts über dasGroße Becken nach Süden und Südosten auf dieCentral Great Plains vordrangen. Ab 1750 waren die Comanchen die dominante militärische sowie politische Macht derSüdlichen Plains und hatten einHandelsnetzwerk in den Grenzregionen imSüdwesten der Vereinigten Staaten etabliert. AlsnomadischePlainsindianer gehörten sie zumKulturareal der Prärien und Plains, hatten jedoch manche Traditionen der Stämme des Großen Beckens beibehalten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Sprache

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Ihre Sprache – dieKomantschensprache, auchComanche genannt (Nʉmʉ Tekwapʉ, Aussprache: Nɨmɨ tekʷapɨ ‚Sprache des Volkes‘) – ist eineindigene Sprache Nordamerikas und zählt zusammen mit demDialektkontinuum desShoshoni (Shoshone) und dem Timbisha zu denZentralen Numic-Sprachen, dem nördlichsten Zweig deruto-aztekischenSprachfamilie. Ihre Sprache und der Dialekt der Östlichen Shoshoni stehen sich so nahe, dass manche Linguisten das Comanche als weiteren Dialekt des Shoshoni betrachten; jedoch sind beide auf Grund einerLautverschiebung im Comanche nichtgegenseitig verständlich. Es wird vermutet, dass es mehrere regionale leicht voneinander abweichende Dialekte (oder Subdialekte) gab, die von den jeweiligen Stämmen gesprochen wurden; heute jedoch wird meistens die Variante derKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) gesprochen.

Einst bildete das Comanche neben demSpanischen (Yuhu Taibo Tekwapʉ) dieVerkehrs- undHandelssprache der Stämme auf den Südlichen Plains und im Südwesten. Heute sprechen die meisten der über 15.000 Comanchenamerikanisches Englisch (Taibo Tekwapʉ) und nur noch etwa 30 ihre eigene Sprache (Stand 2013).[2]

Namen

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Der NameComanchen ist eine spanische Abwandlung vonKɨmantsi oderKohmáhts – „Fremde, Feinde, wörtlich: Jene, die immer mich bekämpfen möchten“, der Bezeichnung derUte für ursprünglich alle feindlichen Stämme (Arapaho,Cheyenne,Kiowa u. a.). Da die ersten Comanchen in Begleitung der damals mit ihnen verbündeten Ute in New Mexico auftauchten, übernahmen die Spanier diese Bezeichnung zuerst alsKomántcia und wandelten es später inComanchen ab. Als jedoch ab 1726 dieUte-Comanche-Allianz zerbrach und die beiden Völker zu erbitterten Feinden wurden, begannen die Uteallein die Comanchen mit diesem Namen zu bezeichnen. In derGebärdensprache auf den Plains – der sog.Plains Indian Sign Language – waren die Comanchen alsSchlangen bekannt, die Comanchen hingegen bezeichneten die Ute und Shoshone alsSchlangen.

Die Comanchen waren auf Grund ihres kriegerischen Charakters unter benachbarten Stämmen oftmals einfach als „Feinde“ oder „Schlangen“ (Hinweis auf ihre Shoshone-Abstammung mit der Bedeutung Feind) bekannt.DieNavajo (Diné) nannten sieNaałání („Viele Feinde“, Sammelbegriff für alle Plains-Stämme, jedoch später speziell für die Comanchen), die ArapahoCoo3o' (engl. Aussprache: Cootho' – „Feinde“),[3] dieKiowa bezeichneten sie alsGyaiko („Feinde“), dieKiowa-Apachen (Plains Apache) undLipan-Apachen alsIdahi („Feinde“), dieMescalero-Apachen undJicarilla-Apachen alsIndá („Feinde“), dieComecrudo alsSelakampom (Bezeichnung für alle kriegerischen Stämme, speziell jedoch für Comanchen), die jeweilsCaddo-sprachigenWichita alsNataa, dieWaco (Hueco) alsNaratah und dieKichai (Kitsai) alsNanita, was alles in etwa „Schlangen, d. h. Feinde“ bedeutet. Die Cheyenne nannten sieŠé'šenovotsétaneo'o („Schlangen-Volk“), die später verbündeten KiowaBodalk Inago („Schlangen-Volk“) oderSanko („Schlangen“), daher im Französischen alsGens du Serpent („Schlangen-Volk“) und (zusammen mit den Shoshone) im Englischen anfangs ebenfalls alsSnakes („Schlangen“) bezeichnet.

Wie vieleindigene Völker bezeichneten sie sich selbst je nach Dialekt einfach alsNʉmʉnʉʉ, Numunuu, Numinu, Nemene, Nermernuh, Nïmini, Nimma oderNömöne, was meist als „das Volk“ wiedergegeben wird, wörtlich jedoch „Jene, die umherziehen, sich immer bewegen [um ihren Lebensunterhalt als Sammler und Jäger zu bestreiten]“ (Singular:Nʉmʉ bzw.Nïmi)[4] bedeutet[5].

Geschichte während spanischer und mexikanischer Herrschaft

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Verdrängung der Apachen von den Plains

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Nach der Übernahme des Pferdes ab etwa 1650 verdrängten die Comanchen zusammen mit den ihnen verwandtenUte sowie mit den Wichita,Caddo,Tonkawa undHasinai (Stämmen, die unter den Raubzügen derApachen stark gelitten hatten) die bis dahin dominierenden Apachen aus den Plains. Gegen 1740 hatten die Comanchen die Apachen fast vollständig von den Südlichen Plains verdrängt, und das Gebiet zwischen dem Oberlauf des Arkansas inOklahoma, dem östlichen Teil desLlano Estacado und bis zumEdwards Plateau in Süd-Texas wurde alsComancheria bekannt.Vom Erstarken der Comanchen waren besonders die Jicarilla, Mescalero und Lipan betroffen, da jede Bisonjagd auch einen möglichen Konflikt mit den Comanchen bedeutete.

Zudem erhöhte sich die Population der Comanchen in diesen Jahren stark. Dies hatte verschiedene Gründe, wie den unbeschränkten Zugang zu den reichsten Bisonjagdgründen, die Adoption einer beträchtlichen Anzahl gefangener Frauen und Kinder rivalisierender Stämme, den Zustrom vonShoshone und einigerArapaho sowie den ertragreichen Handel mit den östlichenPueblo, von denen sieWassermelonen,Kürbisse, Mais, Bohnen, Wolle sowie späterWeizen und metallene Utensilien erhielten. Im späten 18. Jahrhundert bis ca. 1830 zählten die Comanchen ca. 30.000 bis 40.000 Menschen und waren somit das größte Volk auf den Südlichen Plains und im angrenzenden Südwesten.

Pferde als Schlüsselelement der Hegemonie

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Der Besitz von Pferden war das zentrale Element in der Entstehung der Comanchen als eigenständiges Volk und Kultur (es gibt die Vermutung, dass es nicht die Suche nach reicheren Bisonjagdgründen, sondern die Pferde der Siedler vonNeu-Spanien waren, die die Comanchen veranlassten, sich von den Shoshone zu lösen).

Mitte des 19. Jahrhunderts versorgten sie französische und amerikanische Händler sowie Siedler und Migranten (auf dem Weg zumkalifornischen Goldrausch) sowie andere indianische Stämme mit Pferden. Viele dieser verkauften Pferde waren gestohlen, da die Comanchen berühmte Pferde- und später Viehdiebe waren. Ihre Opfer waren Spanier, Mexikaner, Amerikaner sowie andere Plains-Stämme.

Comancheria um 1850

Zudem hatten die Comanchen Zugang zu großenMustang-Herden, die ungefähr zwei Millionen Tiere in der Comancheria und den angrenzenden Gebieten zählten. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert benötigte ihr nomadischer und kriegerischer Lebensstil mindestens ein Pferd pro Person. Bei einer Bevölkerung von mindestens 30.000 besaßen die Comanchen Herden, die diesen Bedarf mehrfach übertrafen. Daher hatten die Comanchen für den Handel immer einen Pferdeüberschuss von ca. 90.000 bis 120.000 Tieren.

Laut übereinstimmenden Augenzeugenberichten von Spaniern, Mexikanern, Amerikanern sowie gefangenen Weißen wirkten die Comanchen, im Gegensatz zu den leichtfüßigen und als besonders ausdauernde Läufer berühmten Apachen, zu Fuß plump und schwerfällig. Saßen sie jedoch erst einmal im Sattel, änderte sich dieser Eindruck sofort – dann boten sie einen eleganten und souveränen Anblick. Die Comanchen wurden bald als dieLords of the Plains bezeichnet und galten allgemein als hervorragende Reiter.

Bündnis der Spanier mit den Comanchen gegen die Apachen

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Das erste spanische Dokument, das von Comanchen berichtet, stammt aus dem Jahr 1706 von dem Unteroffizier Juan de Ulibarrí. Dieser erfuhr vonTaos und Apachen von einem kurz bevorstehenden Angriff der Comanchen, den er aber selbst nicht mehr erlebte. Im Jahrzehnt danach ist von ersten Kontakten zwischen Comanchen und Spaniern im Gebiet des heutigen New Mexico auszugehen.[6]

Gegen 1786 wurden die westlichen Comanchen-Stämme vernichtend geschlagen und zeigten sich danach bereit, in ein Bündnis mit den Spaniern gegen die Apachen einzutreten. Dieses Bündnis erforderte, dass die Comanchen erst Frieden mit denDiné,Pueblo,Jicarilla-Apachen sowie mit ihren ehemaligen Verbündeten, denUte, schlossen. Im Gegenzug wurden ihnen die spanischen Märkte inNew Mexico und im nördlichenMexiko geöffnet, wo sie ihre Handelsgüter wie Bisonfleisch und Felle gegen Waffen, Munition, Mais, Bohnen, Getreide, Kleidung und andere Güter eintauschen konnten. Zudem konnten sie nun auch leichter mit den Pueblo Handel treiben, besonders mitTaos, das bis dahin enge Kontakte mit den Jicarilla gepflegt hatte und sich nach dem Friedensschluss zu einem der wichtigsten Handelsstützpunkte entwickelte.

Einzelne Comanchen-Häuptlinge bekamen Passierscheine, die sie als Freunde der Spanier auswiesen und sie berechtigten, sich frei in den spanischen Ländereien zu bewegen. Zum Vertragsinhalt, der gemeinsame militärische Aktionen gegen die Apachen vorsah, gehörte auch, dass die Comanchen für jeden getöteten Apachen eine Prämie erhielten, für einen getöteten Krieger (ab 14 Jahre) ca. 100 Pesos, für eine Frau 50 Pesos und für ein Kind 25 Pesos (damals entsprach ein Peso in etwa einem Dollar, nach dem Amerikanisch-Mexikanischen Krieg wurden die Prämien für Apachen-Skalps zum Ausgleich der Inflation deutlich erhöht).

Als sich die militärisch und personell schwächeren östlichen Comanchen-Stämme zuerst weigerten, mit den Spaniern in Texas Frieden zu schließen, wurden sie von mehreren westlichen Comanchen teilweise mit Gewalt dazu gedrängt. Die östlichen Comanchen gingen größtenteils dazu über, Apachensklavenjagden zu veranstalten, da im französisch besetztenLouisiana eine Nachfrage nach Apachen als Sklaven bestand. Zudem verlangten die Spanier von den Comanchen, dass diese von sich aus Unternehmungen gegen die Apachen durchführten.

Da den Apachen im Gegenzug der Zugang zu Waffen und Handelsgütern durch die Spanier streng verwehrt blieb, mussten sie sich immer weiter vor den zahlreicheren und besser bewaffneten Comanchen und deren Verbündeten (denNorteños – Wichita, Caddo, Hasinai sowieTonkawa) von den Südlichen Plains in die Berge zurückziehen und ihre Raubzüge gegen die Spanier und Mexikaner sowie sesshafte, Ackerbau treibende Indianer verstärken, um an dringend benötigte Lebensmittel, Handelsgüter, Pferde sowie Sklaven zu gelangen. Die hierbei erbeuteten Güter reichten die Mescalero- und die südlichen und nördlichen Lipan-Gruppen an die östlichen Gruppen der Lipan weiter, die diese im Austausch gegen Waffen und Munition bei denBiloxi eintauschten, so dass bald auch die Apachen entsprechend bewaffnet waren und ihren indianischen sowie weißen Feinden besser Gegenwehr leisten konnten.

Diese von den Apachen immer brutaler und verzweifelter ausgeführten Raubzüge setzten den Spaniern und den mit ihnen verbündeten Stämmen (Coahuiltec, Jumano und Tobosos im Osten,Sobaipuri, OberePima undOpata im Westen) besonders stark zu, so dass die Spanier viele kleinere Stammesgruppen inMissionen ansiedelten und durchPresidios (vergleichbar mit den amerikanischenForts) vor den Apachen schützen mussten. Die teilweise Vernichtung und Vertreibung einzelner Stämme (sowie die Konzentration von einst nomadisierenden Stammesgruppen in festen Missionssiedlungen durch die Spanier und Mexikaner) durch die nach Süden in die Wüsten und Berge Nordmexikos vor den Comanchen ausweichenden Apachen hatte zur Folge, dass diese dieApacheria nach Süden und Südwesten extrem ausdehnten und somit den weißen und indianischen Siedlungen viel näher (und für diese gefährlicher) waren als je zuvor. Da den Spaniern und Mexikanern stets bewusst war, dass sie nicht zugleich gegen Apachen und Comanchen erfolgreich vorgehen konnten (und sie die Comanchen als Gefahr durchaus fürchteten), versuchten sie, jegliche Anbahnung von friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern zu verhindern, und verstärkten und erinnerten die Comanchen immer wieder an deren Feindschaft zu den Apachen.

Die Comanchen nannten die Apachen (besonders die Mescalero und Lipan)Esikwita (graue Hintern,graue Scheiße) – dies drückt die Verachtung und den Hass der Comanchen gegenüber den Apachen aus. Die Bezeichnung rührt höchstwahrscheinlich von der Gewohnheit der Lipan her, sich eine graue Paste auf die Haut und in die Haare zu schmieren (die Lipan nannten sich Hle-pai-Nde – ‘Hellgraues Volk’). Allgemein bezeichneten die Comanchen die Apachen wegen ihrer hohen Stiefel, die vorne eine hochstehende Spitze zum Schutz vor Steinen und Dornen hatten, als Tá´-ashi (= "turned up").

Comanchen-Raubzüge in Mexiko

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Da sich die westlichen und östlichen Comanche-Stämme vertraglich nur an den Frieden in New Mexico und Texas gebunden fühlten, konnten sie kein Unrecht darin sehen, wenn sie im nördlichen Mexiko neben Apachen auch Spanier und Mexikaner töteten und beraubten. Besonders die nördlich, am Arkansas River lebendenYamparika sowie die im Llano Estacado lebendenKwahadi, die beide niemals einen Vertrag unterschrieben hatten, traten immer wieder tief in Mexiko als Räuber auf.

Hierbei errangen sich die Comanchen den Ruf gefürchteter und grausamer Krieger, und es gelang ihnen, den Vormarsch der Spanier zu stoppen und sie sogar aus ihren Plainsgebieten zu vertreiben. Ihre Raubzüge führten sie bis tief nach Mexiko in die heutigen mexikanischen BundesstaatenChihuahua,Durango undZacatecas. Größtenteils plünderten sie hierbei alles östlich einer Linie amRío Conchos, westlich traten meist Apachen als Räuber auf. Die Raubzüge der Comanchen waren so gewaltig und brutal, dass die Mexikaner den SeptemberComanche Moon nannten, da diese kurz vor Einbruch des Winters besonders aktiv waren. Durch das Trans-Pecos-Gebiet sowie über das Edwards Plateau führte der berühmt-berüchtigte "Comanche Plunder Trail" (auchGreat Comanche Trail genannt) und teilte sich dann nochmals in Mexiko in verschiedene Richtungen auf.

Da dasTrans-Pecos-Gebiet, dieMapimi (auch alsBolsón de Mapimi bekannt), das nördliche Chihuahua,Coahuila,Tamaulipas sowie das südliche Texas zu den Stammesgebieten der Mescalero und Lipan zählten, war es nicht ohne Gefahr für zurückkehrende Kriegstrupps, diese Gebiete zu durchqueren. Oft nahmen die Apachen den Comanchen die erbeuteten Güter einfach wieder ab, indem sie diese überfielen, beraubten und sich sofort wieder in ihre Bergfestungen zurückzogen.

Unabhängigkeit Mexikos und Zusammenbruch der Nordgrenze

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Nachdem 1820 Mexiko seine Unabhängigkeit von Spanien erlangt hatte, kollabierte zunächst die gesamte Nordgrenze. Die neue Regierung hatte nicht das nötige Geld und Material, auch nicht die nötige Anzahl an Soldaten, um diePresidios entlang der Nordgrenze zu besetzen. Zudem hatten auch die Apachen wieder ihre Raubzüge verstärkt und ausgeweitet. In den 1840er Jahren (besonders imMexikanisch-Amerikanischen Krieg) waren diese Plünderungen für den Norden Mexikos so gravierend, dass ganze Regionen aufgegeben werden mussten. Tausende Menschen wurden getötet und verschleppt sowie Vieh gestohlen. Niemals waren Kiowa, Comanchen und Apachen so tief nach Mexiko plündernd eingefallen und noch niemals wurde ihnen so wenig Widerstand geleistet.

Bereits in den 1830er Jahren hatten Mexikaner berichtet, dass sich Mescalero (wahrscheinlich Guhlkahéndé) manchmal mit Comanchen und Kiowa zusammenfanden, um in Mexiko gemeinsam Raubzüge zu unternehmen. 1846 vermittelten Kiowa und Gruppen der südlichen Comanchen in einer großen Zusammenkunft einen dauerhaften Frieden zwischen Mescalero und Comanchen. Die Lipan ihrerseits hatten seit 1811 größtenteils friedliche Kontakte zu den Comanchen aufgebaut. Somit konnten die Comanchen ungestört durch die dauernden Überfälle der Mescalero und Lipan auf ihrem berühmt-berüchtigten "Comanche War Trail" nach Süden auf Raub ausziehen und ihre Beute sicher nach Norden heim bringen. Der Friede stellte den Comanchen das enorme, in vielen Raubzügen (Raids) übernommene Wissen der Mescalero über Nordmexiko zur Verfügung und führte so sogar zu gemeinsam unternommenen Raub- und Kriegszügen, wobei die Apachen oft alsScouts dienten.

Geschichte während texanischer und amerikanischer Herrschaft

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Ambivalentes Verhältnis zu Siedlern und Indianern

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Die Comanchen hatten ein zwiespältiges Verhältnis zu den Europäern und Siedlern, die versuchten, ihr Territorium zu kolonisieren. Einerseits waren die Comanchen bei den Siedlern und Militärs als Handelspartner geschätzt, andererseits waren sie wegen ihrer Raubzüge äußerst gefürchtet. Zudem befanden sich die Comanchen fast immer mit den meisten Stämmen der Südlichen Plains im Kriegszustand, was es den Texanern und später den Amerikanern ermöglichte, Bündnisse gegen die Comanchen zu schließen.

Beinahe gelang esSam Houston, Präsident der neu gegründetenRepublik Texas, mit den Comanchen einen dauerhaften Friedensvertrag zu schließen. Der Vertrag sah vor, eine offizielle Linie zwischen Texas (und den weißen Siedlungen) im Osten und Südosten und der Comancheria im Westen und Nordwesten festzulegen. Die Comanchen wollten hierdurch ihre Bisonjagdgründe sichern und jede militärische Konfrontation mit den Texanern vermeiden. Doch dieser mögliche Friedensvertrag scheiterte am texanischen Parlament, da sich die Abgeordneten nicht auf eine offizielle Grenzlinie zwischen Texas und der Comancheria einigen konnten. Zudem hätte man durch diesen Vertrag die Comancheria quasi auf die gleiche Ebene wie die Republik von Texas gehoben, was mit dem Selbstverständnis der Texaner als „zivilisierte“ Menschen gegenüber den Comanchen als „Wilde“ nicht vereinbar war.

Nach den erfolglosen Friedensbemühungen nahmen die Comanchen ihre Raubüberfälle an der texanischen Grenze sowie gegen die texanischen Siedlungen wieder auf, was in Texas zu einer unerbittlichen Haltung gegenüber allen noch in der Republik lebenden Stämmen führte.

Ewiger Friedensvertrag zwischen Comanchen und Deutschen

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Trotz der ständigen Kriege gegen Spanier, Mexikaner sowie Texaner konnten die Comanchen ihre Unabhängigkeit bewahren und sogar ihr Territorium nochmals erweitern. Daher stellten sie eine ernstzunehmende militärische Macht in Texas dar. Zum Schutz speziell der vondeutschen Einwanderern in Texas gegründeten Siedlungen schloss daher der DeutscheJohn O. Meusebach (1812–1897), Generalsekretär desMainzer Adelsvereins, im März 1847 amFluss San Saba mit den Comanchen-Führern Santana, Old Owl und Buffalo Hump einen Friedensvertrag.[7] Das Abkommen wurde niemals gebrochen und sein Jahrestag wird deshalb noch heute von den Nachkommen beider Parteien – von deutschstämmigen Siedlern und von Comanchen – gemeinsam inFredericksburg im Rahmen eines Volksfestes, desFounders' Day, gefeiert.[8]

Texanisch-Indianischer Krieg

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Versuche, die Comanchen inReservate anzusiedeln, begannen in den späten 1860er Jahren mit demVertrag von Medicine Lodge (1867), der ihnen Kirchen, Schulen und Nahrungsmittelversorgung versprach, wenn diese im Gegenzug ein großes Stück Land aufgaben (über 160.000Quadratmeilen). Zudem versprach die Regierung, die Bisonjäger zu stoppen, die unablässig die großen Herden auf den Plains abschlachteten, um die Nahrungsgrundlage der Stämme zu vernichten und diese wehrlos zu machen. Hierfür sollten die Comanchen, zusammen mit den Kiowa-Apachen, Kiowa, Cheyenne undArapaho, auf eine weniger als 13.000 Quadratmeilen große Reservation ziehen.

Trotz ihres Versprechens verhinderte die Regierung die weitere Abschlachtung der Bisonherden nicht, was die Comanchen unter Anführung desMedizinmannsIsa-tai („Weißer Adler“) 1874 dazu provozierte, eine Gruppe von Bisonjägern imTexas Panhandle anzugreifen (sogenannte zweite Schlacht vonAdobe Walls). Der Angriff war eine Katastrophe für die Comanchen und deren Verbündete, zudem wurde die Armee gerufen, um die verbliebenen Comanchen auf die Reservation zu bringen. Innerhalb von nur zehn Jahren waren die Bisons fast ausgelöscht, die Mustangs zudem von der Armee zu Tausenden abgeschossen. Somit war die Lebensweise der Plains-Stämme als nomadisierende Jäger und Krieger endgültig beendet. 1875 ergab sich die letzte freie Gruppe der Comanchen unter Führung vonQuanah Parker, die Quahadi vom Llano Estacado, und zog zurFort Sill Reservation in Oklahoma.

Des Reservatslebens überdrüssig und unglücklich, verließen 170 Krieger mit ihren Familien unter Führung vonBlack Horse die Reservation. Sie zogen sich auf den Llano Estacado zurück und attackierten hierbei Camps der ihnen verhassten Bisonjäger. Dies führte zum sogenanntenBuffalo Hunters' War von 1877. Bei den Attacken töteten und verwundeten die Comanchen einige Jäger und stahlen Pferde. Die Jäger verfolgten die Comanchen und überfielen diese im Yellow House Canyon,Lubbock in Texas, wurden aber von den Comanchen zurückgeschlagen. Unter den Jägern waren vier Verwundete und ein tödlich Verletzter, die Indianer hatten 35 Tote sowie 22 Verwundete zu beklagen. Die Comanchen konnten zusammen mit dem verwundeten ehemaligen weißen Gefangenen der ApachenHerman Lehmann entkommen. Lehmann wurde „Montechena“ genannt und war Krieger und Häuptling der Comanchen. Dies war einer der letzten größeren bewaffneten Konflikte mit Comanche-Kriegern.

Kurz nach der Einweisung in das Reservat übernahmen die Comanchen und Kiowa ein neues Ritual von den Lipan-Apache, das als Beginn derNative American Church gesehen wird: Nachts wurde in einem Zelt ein zentrales Feuer entfacht und ein niedriger, mondsichelförmiger Erdaltar errichtet, auf dem einPeyote-Kaktus deponiert wurde. Im Laufe des Rituals wurde gemeinsam geraucht, gebetet und mit Trommelbegleitung gesungen, bevor der halluzinogene Kaktus (oftmals allerdings nur symbolisch) verzehrt wurde. Sinn des Rituals war die Krankenheilung und die Erlangung spiritueller Kräfte.[9]

Letzte freie Jahre

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NachdemVictorio, Häuptling derChihenne, einer östlichen Gruppe derChiricahua-Apachen und oftmals Verbündete der Mescalero, aus der Reservation ausgebrochen war, schlossen sich diesem 80 Krieger der Mescalero sowie einige Lipan und versprengte Comanchen an und bekriegten gemeinsam Mexikaner und US-Amerikaner in Nordmexiko und Texas.

Letzte freie Comanche-Gruppen schlossen sich den Mescalero und Lipan in ihren Bergfestungen in Coahuila und Chihuahua an und verübten 1881 den letzten gemeldeten Indianerüberfall in Texas. 1883 unternahmen verzweifelte Gruppen vonMescalero,Lipan und ein paar Comanchen entlang desRio Penasco und Rio Pecos letzte Überfälle.

Demographie

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Anfang 1700 schätzte man die Comanchen auf ca. 6.000 bis 8.000 Menschen. Nachdem die Comanchen zwischen 1720 und 1740 die Östlichen Apache-Stämme derJicarilla Apache,Mescalero Apache undLipan Apache größtenteils von den zentralen und südlichen Plains verdrängt hatten, übernahmen sie nicht nur deren einstige Stellung als militärisch und politisch dominante Macht auf den Plains, sondern auch derenHandelsnetzwerke zu denPueblo-Völkern und spanischen Siedlungen in New Mexico und Texas. Die Comanchen erfuhren nun in den nächsten Jahrzehnten ein stetiges Bevölkerungswachstum. Einerseits verfügten sie nun über eine bessere und sicherere Nahrungsmittelversorgung durch dieBisonjagd sowie den Tausch/Handel (Pemmikan, Bisonfleisch- und häute, Lederwaren und Sklaven) mit benachbarten Stämmen und spanischen Siedlungen (Mais, Kürbisse, Wassermelonen, Weizen, Bohnen etc.), andererseits erlebten die einzelnen Stämme und Siedlungen eine bis dahin unbekannte militärische und politische Sicherheit; da deren Krieger – durch Vermittlung derWichita – mittels französischer Waffen und der geraubten (und bald selbst gezüchteten) Pferde erfolgreich ihre Stammesgebiete und Macht verteidigen konnten.

Neben furchtlosen Kriegern waren die Comanchen vielleicht noch größereDiplomaten, da es ihnen stets gelang, mächtigeAllianzen mit indianischen Stämmen und später spanischen (mexikanischen) Siedlungen zu schließen. Zu ihren indianischen Verbündeten zählten zuerst dieUte (bis 1726),Tonkawa (bis 1750), Wichita,Caddo sowieHasinai und später ihre einstigen Feinde – dieKiowa undKiowa Apache (Plains Apache) (ab 1790) sowie dieSouthern Cheyenne undSouthern Arapaho (ab 1840). Ab 1786 hatten die Westlichen Comanchen in New Mexico und die Östlichen Comanchen in Texas jeweils eineAnti-Apache-Allianz mit den Spaniern und deren verbündeten Stämmen geschlossen. Durch diese dauerhafte Allianz in New Mexico (in Texas währte sie nur einige Jahre) bekamen die Comanchen vertraglich zugesicherte Handels- und Absatzmärkte in New Mexico, Kriegszüge gegen Apache wurden seitens der Spanier militärisch unterstützt oder durch Zahlungen für Apache-Skalps oder Apache-Ohren angeregt. Einerseits verkauften dieBands gestohlene Pferde sowie indianische (später auch weiße) Gefangene in New Mexico, Texas und Louisiana, andererseits konnten sie durch die Integration geraubter indianischer und weißer Kinder und Frauen ihre Verluste ausgleichen sowie die Bands sogar vergrößern.

1750 schätzte man sie bereits auf 15.000 Stammesmitglieder, und 1780 hatten sie mit einer Bevölkerung von ca. 40.000 bis 45.000 den Höhepunkt ihrer Macht erreicht; sie waren hierdurch bei weitem der größte Stamm auf den südlichen Plains. Durch mehrere schwerePocken-Epidemien (1780–1781, 1816–1817) wurde ihre Bevölkerung auf 20.000 und somit um fast die Hälfte dezimiert. Der Durchzug von Glückssuchern während desKalifornischen Goldrausches (1848–1854) durch Teile der Comancheria brachte erneut die Pocken (1848) sowie einen ebenfalls verheerenden Ausbruch derCholera (1849) auf die Südlichen Plains, welchem besonders viele Comanchen und Kiowa zum Opfer fielen. Wurden 1849 die Comanchen durch die US-Regierung noch auf ca. 20.000 Stammesmitglieder geschätzt, schätzte man im Jahr 1851, dass nur noch ca. 12.000 (manchmal auch nur 10.000) überlebt hatten. Während die Comanchen sich nie mehr von den schweren Verlusten erholen konnten, wuchs hingegen die konkurrierende und ihnen feindlich gesinnte weiße Bevölkerung in Texas von 140.000 in 1847 auf bis zu 600.000 in den 1860er Jahren an. Durch die Rückkehr der Pocken aus New Mexico auf die Südlichen Plains im Jahr 1862 sowie der Cholera 1867, den eskalierenden Konflikt mit der Armee und den Siedlern sowie die Vernichtung der Bisons und die hieraus resultierenden Hungersnöte mussten die Comanchen immer größere Verluste an Menschenleben hinnehmen; diese Verluste nahmen seit den 1870er Jahren rapide zu. 1866 schätzte man die Bevölkerung der Comanchen auf ca. 4.700, im Jahr 1884 gab es nur noch 1.382. 1910 lebten nur noch 1.171.

Heute gibt es wieder über 14.000 Comanchen[10] Laut Homepage der Comanche Nation umfasst diese heute sogar 15.191 Stammesmitglieder, von denen ca. 7.763 im Lawton-Fort-Sill-Gebiet sowie in angrenzenden Bezirken im Südwesten von Oklahoma leben.

Gesellschaft und interne Struktur

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Sozio-Politische Organisation

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Die soziale und politische Interaktion und Organisation der Comanchen bestand aus vier verschiedenen Graden von Integration von Gruppen und deren Abgrenzung und Identität nach außen. Diese waren wiederum durch Medizin-Gesellschaften (Mitglieder dieser Gesellschaften besaßen eine einzige besondere Kraft,Puha genannt, die sich nur ihnen offenbarte), Kriegs-Gesellschaften (diese organisierten die Kriegs- und Raubzüge, die Verteidigung des Lagers sowie die Jagd), durch Handel (unter den verschiedenen Gruppen sowie mit benachbarten Völkern) sowie durch eine gegenüber benachbarten Stämmen (und später Europäern) gemeinsam betriebene Außenpolitik miteinander verbunden.[11]

Die Comanchen unterteilten sich in vier sozial-politische Einheiten:

  • die kleinste war diepatrilineare undpatrilokaleKernfamilie (engl.nuclear family), d. h. dasNanakwʉhʉ (Ehepaar) zog zur Familie des Mannes.
  • mehrere verwandte Familien bildeten eineNʉmʉnahkana, Numanahkahni oderNemenakane („Menschen, die gemeinsam in einemNʉmʉkahni (Tipi/Haushalt) leben“) oderGroßfamilie (engl.extended family)
  • eine oder mehrereNumunahkahni / Nemenakane bildeten eineLokalgruppe (engl.local [residential] band/group oder span.rancheria, deutsch auchHorde), deren Mitglieder daher meistens miteinander verwandt waren; diese verfügten zudem über gemeinsame Gebiete und deren Ressourcen
  • mehrere Lokalgruppen bildeten wiederum eineBand (engl.band, span.tribú), die sich auf Grund vonVerwandtschaft, gemeinsamem Territorium, Dialekt und kulturellen Eigenheiten als Einheit begriff. Die von Amerikanern meist als Division oderStamm (engl.tribe) und von Spaniern / Mexikanern alsNación oderRama („Zweig“) bezeichneten Gruppierungen waren meist ein regionaler sowie kultureller Sammelbegriff für größere und mächtigere Bands, die durch Kriegs- und Medizin-Gesellschaften untereinander verbunden waren, eine gemeinsame politische sowie kulturelle Identität entwickelt hatten und (meist) aus verwandten Lokalgruppen oder gar Bands bestanden; gegenüber Außenstehenden verfolgten sie meist zusammen gemeinsame Interessen in der Jagd, dem Sammeln, im Krieg und im Frieden sowie im Handel und fanden sich zu Stammeszusammenkünften zusammen.[12]

Im Gegensatz zu denCheyenne undArapaho auf denCentral Great Plains entwickelten jedoch die Comanchen nie eine politische Idee von einer Nation oder einem Stamm. Sie erkannten sich zwar anhand von Sprache und Kultur gegenseitig alsNʉmʉnʉ / Nemene an (und führten fast nie Krieg untereinander), dies bedeutete aber nicht, dass dieKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi/Quohada) gegenüber den Siedlungen in New Mexico die gleiche Politik verfolgten wie dieKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka). Dies konnte später, als die Comanchen-Gesellschaft vor der Zerschlagung stand, sogar dazu führen, dass sich die einst geachteten und gefürchtetenPenatʉka Nʉʉ (Penateka) alsScouts den Amerikanern und Texanern gegen noch freie Comanchen zur Verfügung stellten.

Historische Gruppierungen und deren Namen

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Drei Naciones

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Bis etwa 1750 unterschieden die Spanier drei große regionale Gruppierungen (Verbände) von Stämmen und Bands, die sie alsNación oderRama bezeichneten – dieHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi),Yaparʉhka (Yamparika) undKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) auf den Central Plains zwischen demPlatte River und demArkansas River.

Diese drei Gruppierungen hatten auf Grund teilweise unterschiedlicher Dialekte, verschiedener Stammesgebiete und der hierauf basierenden Lebens- sowie Ernährungsweise jeweils eine voneinander separate und eigene Identität entwickelt. Als ab etwa 1740 immer mehr Lokalgruppen und Bands den Arkansas River überquerten und nach Süden und Südosten auf die offenen flachenSüdlichen Plains und die Randgebiete desLlano Estacado (Staked Plains) zogen, begannen diese, sich auf Grund der hier vorkommenden riesigenBisonherden alsKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) („Büffelesser“) zu bezeichnen. Die Bands hingegen, die bis 1780 auf den Central Plains nördlich des Arkansas River lebten, bewohnten somit einwaldreicheres Gebiet als die südlich gezogenen Bands und nannten sich daher auchHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi) („Waldholz-Volk“ oder „Wald-Volk“). Die nördlichsten Bands behielten viele kulturelle Eigenheiten der Völker desGreat Basin bei, da sie sich als letzte von denShoshone gelöst hatten und auf die Plains gezogen waren. Sie sprachen einen stark abweichenden Dialekt (der dem Östlichen Shoshoni-Dialekt am nächsten stand) und entwickelten daher eine von anderen Comanchen separate und gemeinsame Identität alsYaparʉhka (Yamparika) („(Yap) Kümmelwurzelesser“).

Cuchanec Orientales und Occidentales (Östliche und Westliche Comanche)

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Nachdem dieMescalero-Apache,Jicarilla-Apache undLipan-Apache größtenteils von den Südlichen Plains verdrängt wurden und in deren Randgebiete und die angrenzenden Rocky Mountains flüchten mussten, begannen die Spanier die nun dominierenden Comanchen in zwei geographische Gruppierungen einzuteilen, die nur teilweise den vormaligen dreiNaciónes entsprachen.Die nach Südosten auf die Südlichen Plains inTexas gezogenen Bands derKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) wurden ab ca. 1780 alsCuchanec Orientales („Östliche Cuchanec/Kotsoteka“) oderÖstliche Comanche bezeichnet, die im Nordwesten und Westen zurückgebliebenenKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) – zusammen mit den zwischenzeitlich südwärts bis zumNorth Canadian River gezogenenHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi) (und manchmal denYaparʉhka (Yamparika)) – wurden hingegen alsCuchanec Occidentales („Westliche Cuchanec/Kotsoteka“) oderWestliche Comanche bezeichnet.

DieCuchanec Orientales (Östliche Comanche) lebten vomEdwards Plateau im Süden nordwärts bis zum Oberlauf desBrazos River und desColorado River in den Plains von Texas sowie ostwärts bis zu den Western Cross Timbers in Zentral-Texas. DieCuchanec Occidentales (Westliche Comanche) lebten entlang der Oberläufe desArkansas River,Canadian River undRed River im OstenColorados, imOklahoma undTexas Panhandle sowie imLlano Estacado im Nordosten und OstenNew Mexicos.

Northern, Middle, Southern und Western Comanche

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Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde nicht mehr zwischenWestliche Comanche undÖstliche Comanche unterschieden; dieHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi) wurden in historischen Aufzeichnungen nicht mehr erwähnt, vermutlich verschmolzen sie mit anderen Bands, als sie nach Süden zogen – möglicherweise sind sie die Vorfahren der nun auftauchenden mächtigenNokoni Nʉʉ (Nokoni), derKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) sowie derHʉpenʉʉ (Hois)-Lokalgruppe der Penatʉka Nʉʉ (Penateka). Durch das Vordringen der verbündetenKiowa undKiowa-Apache (Plains-Apache) in dienördliche Comancheria zogen manche Lokalgruppen und Bands derYaparʉhka (Yamparika) ebenfalls nach Südosten und schlossen sich den dortigenÖstlichen Comanche an und wurden alsTahnahwah (Tenawa, Tenahwit) bekannt. Die Macht sowie der Erfolg der Comanchen zog auch Bands benachbarter Völker an, die sich diesen anschlossen und Teil der Comanchen-Gesellschaft wurden; eine Gruppe derArapaho wurde alsSaria Tʉhka (Chariticas, Sata Teichas)-Band bekannt, eine Gruppe derShoshone alsPohoi (Pohoee)-Band. Neben denNokoni Nʉʉ (Nokoni) traten nun dieKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) als neue mächtige Band in Erscheinung, ursprünglich einige Lokalgruppen derKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) aus demCimarron River Valley sowie Nachkommen einigerHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi), die beide südwärts gezogen waren.

Die Texaner und Amerikaner unterteilten die Comanchen in fünf große dominante Bands – denYaparʉhka (Yamparika), Kʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka), Nokoni Nʉʉ (Nokoni), Penatʉka Nʉʉ (Penateka) undKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada), die sie wiederum in zuerst drei (später vier) regionale Gruppierungen unterteilten.

Die nördlichste Band waren die zahlreiche Lokalgruppen umfassendenYaparʉhka (Yamparika) zwischen dem Arkansas River und dem Canadian River, südlich von ihnen lebten die prominenten und mächtigenKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka), deren Lokalgruppen auf den High Plains des Oklahoma und Texas Panhandles zwischen Red und Canadian River imbisonreichenRed River Valley streiften, der berühmtePalo Duro Canyon bot ihnen und ihren Pferdeherden Schutz vor starken Winterstürmen sowie vor Feinden, war reich an Wasser, Wild, essbaren Pflanzen, Wald sowie Rohstoffen zur Herstellung von Waffen und Werkzeugen. Da beide Bands ihre Streifgebiete im nördlichsten Teil der Comancheria hatten, wurden sie alsNorthern Comanche („Nördliche Comanche“) bezeichnet.

Die aggressiven Nokoni Nʉʉ (Nokoni) („Wanderer“, „Jene, die umkehren“) waren bekannt für ihre immerwährenden Wanderungen auf den Südlichen Plains von Texas zwischen dem Oberlauf des Red River und demColorado River im Süden und den Western Cross Timbers im Osten, ihre bevorzugten Streifgebiete befanden sich am Oberlauf desBrazos River und dessen Nebenflüssen (Main, Double Mountain, Clear Fork, Salt Fork, Middle), und Schutz vor Stürmen und Feinden fanden sie im Gebiet desPease River. Mit ihnen teilten sich meist die gleichen Stammesgebiete zwei kleinere Bands – dieTahnahwah (Tenawa, Tenahwit) („Die Flussabwärts lebenden“) undTanimʉʉ (Tanima, Dahaʉi, Tevawish) („Leberesser“) –, alle drei Bands zusammen waren alsMiddle Comanche („Mittlere oder Zentrale Comanche“) bekannt, da sie „inmitten“ der Comancheria lebten.

Die südlichste, größte und bei den Weißen bekannteste Band waren diePenatʉka Nʉʉ (Penateka) („Honigesser“), da sie in der Nähe der ersten spanischen und texanischen Siedlungen lebten; ihre oftmalswald- undwasserreichen Stammesgebiete reichten von den Oberläufen der Flüsse in Zentral-Texas und des Colorado Rivers südwärts einschließlich großer Teile desEdwards Plateaus und ostwärts bis zu den Western Cross Timbers; auf Grund ihrer Stammesgebiete wurden sie daherSouthern Comanche („Südliche Comanche“) genannt.

Wie bereits erwähnt, entstanden als letzte eigenständige und große Band im 19. Jahrhundert dieKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) („Antilopenesser“), die auf den heißen, schattenarmen wüsten Hochebenen desLlano Estacado im OstenNew Mexicos lebten und im Tule Canyon und Palo Duro Canyon im Nordosten Texas Schutz fanden. Sie waren die einzige Band, die nie einen Vertrag mit den Texanern oder Amerikanern schloss, und sie waren die letzten, die den Widerstand aufgaben. Auf Grund ihrer relativen Isolation von den anderen Bands am westlichsten Rand der Comancheria wurden sie alsWestern Comanche („Westliche Comanche“) bezeichnet.

Bands und Lokalgruppen der Comanchen (Numunuu)

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  • Hʉpenʉʉ oderJupe, Hoipi („Waldholz-Volk“ oder „Wald-Volk“, im Spanischen alsHoipi oderHupe, im Englischen alsJupe schriftlich wiedergegeben, weitere Varianten:Hupene, Yupini; eine der drei von den Spaniern im 18. Jahrhundert genannten Naciónes (regionalen Verbänden mehrerer Bands und Lokalgruppen), Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr erwähnt, verschmolzen vermutlich mit anderen Bands, als sie nach Süden zogen – möglicherweise sind sie die Vorfahren der nun auftauchenden mächtigenNokoni Nʉʉ (Nokoni), derKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) sowie der namensgleichenHʉpenʉʉ (Hois)-Lokalgruppe derPenatʉka Nʉʉ (Penateka) Band)[13][14]
  • Yaparʉhka oderYamparika (Yapai Nʉʉ – „(Yap)Kümmelwurzelesser“, da sie die derPastinake ähnliche essbare Yampa-Wurzel (Perideridia gairdneri) nutzten, früher auchWidyʉ Nʉʉ, Widyʉ oderWidyʉ Yapa – „Volk der Ahle“, später alsTʉtsahkʉnanʉʉ oderDitsahkanah – „nähendes Volk“ bezeichnet); eine der drei von den Spaniern im 18. Jahrhundert genannten Naciónes, Anfang des 19. Jhd. schlossen sich mehrereYaparʉhka-Lokalgruppen den bereits vorher nach Südosten auf die Südlichen Plains von Texas gezogenenKʉhtsʉtʉhka-Lokalgruppen oderÖstlichen Comanche an und wurden nun als eine neue Band namensTahnahwah (Tenawa, Tenawhit bekannt)[15]
    • Ketahtoh Tʉ / Ketatore Lokalgruppe („Jene, die keine Schuhe tragen“, auch bekannt als Napwat Tʉ – „Keine Schuhe tragend“)
    • Motso Tʉ Lokalgruppe (abgel. vonmotso – „Bart“, daher wahrscheinliche Bedeutung „die Bärtigen“; nicht mit der Mʉtsahne/Motsai-Band zu verwechseln)
    • Pibianigwai Lokalgruppe („Jene, die laut sprechen“, „Jene, die laut fragen“, nimmt vielleicht Bezug auf ihre – nach Ansicht anderer Comanchen – angeblich vorlaute Art und unhöfliches Benehmen)
    • Sʉhmʉhtʉhka / Suhmuhtuhka Lokalgruppe („Jene, die alles (essbare) essen“, vermutlich ein Hinweis, dass sie wie ihre Shoshone-Verwandten in Notzeiten keine Nahrungstabus besaßen)
    • Tʉtsakʉ Nʉʉ / Titchahkaynah Lokalgruppe („Jene, die Beutel herstellen, während sie umherziehen“; da sie während der WanderschaftParfleches – Beutel aus Rohleder zur Aufbewahrung von Pemmikan und getrocknetem Fleisch – fertigten, eine große und einst unabhängige Band (vermutlich Shoshone) im Gebiet westlich der heutigen StadtApache imCaddo County, Oklahoma; schlossen sich später den mächtigenYaparʉhka an)
    • Wahkoh Lokalgruppe („Muschel-Ornament“, nimmt wahrscheinlich Bezug auf die Dekoration ihrer Kleidung)
    • Waw'ai / Wohoi Lokalgruppe (auchWaaih – „Maden auf demPenis“, auchNahmahe'enah – „Irgendwie (sexuell) zusammen“, „haben Sexualverkehr“, wurden von anderen Comanchen so genannt und verachtet, da diese sie verdächtigten,inzestuöse Beziehungen untereinander zu führen)[14]
  • Kʉhtsʉtʉhka oderKotsoteka („Büffelesser“, im Spanischen alsCuchanec, im Englischen alsKotsai schriftlich wiedergegeben, weitere Variante:Tʉtsanoo Yehkʉ; eine der drei von den Spaniern im 18. Jahrhundert genannten Naciónes, die nach Südosten und Süden auf die Plains gezogenen Lokalgruppen sind Vorfahren der nun auftauchenden mächtigenNokoni Nʉʉ (Nokoni) sowie derKwaarʉ Nʉʉ (Kwahadi, Quohada) und zusammen mit ebenfalls südwärts gezogenenYaparʉhka-Lokalgruppen bildeten sie die neue Band namensTahnahwah (Tenawa, Tenawhit))[14]
  • Nokoni Nʉʉ oderNokoni („Wanderer“- „die (Um-)Herumreisenden“ oder „Jene, die immer umkehren (umherziehen“, auch alsNoyʉhkanʉʉ oderNawyehkah – „Jene, die nie an einem Platz (länger) bleiben“); nach dem Tod ihres führenden HäuptlingsPeta Nocona im Jahr 1864, dem Vater vonQuanah Parker, wurden sie nunTʉtsʉ Noyʉkanʉʉ oderDetsanayʉka – „Jene mit schlechten Behausungen“, „Arme Wanderer“ bezeichnet, da es Brauch war, die Namen von Verstorbenen nicht mehr in der Öffentlichkeit auszusprechen)
    • Nokoni Nʉʉ / Nokoni Band (die größte und mächtigste Band, denen sich die Tahnahwah und Tanimuu Bands oft bei Entscheidungen über Krieg und Frieden anschlossen)
    • Tahnahwah oder Tenawa Band (auch:Tenahwit – „Jene, die flussabwärts leben“, entstanden als neue Band auf den Südlichen Plains Anfang des 19. Jhd. als einige südwärts gezogene Lokalgruppen derYaparʉhka sich bereits dort ansässigen Lokalgruppen derKʉhtsʉtʉhka anschlossen, wurden 1845 in einer Schlacht gegen die Mexikaner praktisch ausgelöscht)
    • Tanimʉʉ / Tanima Band (auch: Tevawish oder Dahaʉi – „Leberesser“, lebten südlich des Pease River in Texas)[14]
  • Penatʉka Nʉʉ oderPenateka (auch:Pihnaatʉka, Penanʉʉ – „Honigesser“, auch alsPehnahterkʉh – „Schnell stechend (zuschlagend) wieWespen“ genannt, da sie für ihre blitzartigen Überfälle und als Räuber berühmt waren)
    • Penatʉka Nʉʉ / Penateka Band (mehrere mächtige Lokalgruppen, die großen politischen Einfluss auf benachbarte Lokalgruppen ausübten und daher namensgebend für die gesamte Division / Gruppe)
    • Hʉpenʉʉ / Hois Lokalgruppe (auch:Huuzinuu – „Waldholz-Volk“ oder „Wald-Volk“, wahrscheinlich Nachfahren südwärts auf die Plains gezogener Lokalgruppen der einst mächtigenHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi), die jedoch Anfang des 19. Jhd. nicht mehr erwähnt werden)
    • Kʉvahrahtpaht Lokalgruppe („Kletterer“ oder „Steilwandkletterer“)
    • Taykahpwai oder Tekapwai Lokalgruppe („Jene, ohne Fleisch“)
    • Tayʉʉwit oder Teyʉwit Lokalgruppe („DieGastfreundlichen“)[14]
  • Kwaarʉ Nʉʉ oderKwahadi, Quohada (auchKwahare – „Antilopenesser“, auch unter ihremSpitznamenKwahihʉʉ Ki – „Sonnenschirme auf ihrem Rücken“ bekannt, da sie ein quadratisches Stück Rohleder auf dem Rücken trugen, das sie sich über den Kopf zogen, um sich auf den wüstenartigen Hochebenen desLlano Estacado vor der sengenden Sonne zu schützen; ursprünglich einige Lokalgruppen derKʉhtsʉtʉhka (Kotsoteka) aus dem Cimarron River Valley sowie Nachkommen einiger südwärts gezogenerHʉpenʉʉ (Jupe, Hoipi), traten sie erst im 19. Jhd. als neue mächtige Band im äußersten Westen der Comancheria auf)
  • Mʉtsahne oder Motsai Band (‘Undercut Bank’ –Prallhang, früher alsTumutsi (tu – „schwarz“, mutsi – „spitz“) bezeichnet, der Name verweist evtl. auf dieAntelope Hills am Canadian River im Texas Panhandle, wurden ca. 1845 in einer Schlacht gegen die Mexikaner ausgelöscht)
  • Pagatsʉ oder Pa'káh'tsa Band („Am Oberlauf des Flusses“, auch alsPahnaixte – „Jene, die flussaufwärts leben“)
  • Pékwi Tʉhka oder Pekwi Tuhka Band („Fischesser“)
  • Pikaatamʉ Band („Buckskins, Kleidung ausWildleder nähendes Volk“)
  • Saria Tʉhka oder Sata Teichas Band (auch:Chariticas – „Hundeesser“, ursprünglich eine Band derArapaho, die von den Comanchen ebenfalls alsHundeesser bezeichnet wurden)

Weitere wenig bekannte oder kleinere Bands:

  • Guage-johe Band[16]
  • Hai'ne'na'ʉne oder Hani Nʉmʉ Band (auch:Hainenaurie, Hainenaune – „Mais essendes Volk“, nicht mit der späteren BezeichnungHanitaibo für diePenatʉka Nʉʉ Band zu verwechseln)
  • It'chit'a'bʉd'ah oder Utsu'itʉ Band („Volk der Kälte“ oder „Volk im Norden“, vielleicht nur eine alternative Bezeichnung für die nördlichste Comanche Band – denYaparʉhka (Yamparika) – oder für eine deren Lokalgruppen)
  • Itehtah'o Band („Verbranntes Fleisch“ vermutlich von anderen Comanchen so genannt, da sieentweder stets zu vielPemmikan für den Winter fertigten und den Überschuss einfach in die Büsche und Bäume am Wegesrand warfenoder ihren Überschuss an Fleisch im Frühling wegwarfen, wo es dann trocknete, sich schwarz verfärbte und wie verbranntes Fleisch aussah)
  • Kwashi Band
  • Kewatsana oder Kevátsana Band (‘No Ribs’ – „keine Rippen“, vermutlich eine Anspielung auf ihren guten Ernährungszustand, nun nicht mehr existent)
  • Muvinabore Band
  • Naʉ'niem oder No'na'ʉm Band („Bergrücken-Volk“ oder „Volk der Hügelkette“, vermutlich ein früherer Name derKwaarʉ Nʉʉ Band, da diese nahe der Rocky Mountains in New Mexico lebten)
  • Ohnonʉʉ Band (auchOhnʉnʉnʉʉ, Onahʉnʉnʉʉ, lebten imCaddo County in der Nähe des heutigen Cyril, Oklahoma)
  • Pahʉraix oder Parʉhʉya Band („Wasser Pferd“, auchParkeenaʉm oderPaki Nʉmʉ – „Wasser Volk“ genannt, da sie bevorzugt entlang Seen ihre Lager aufschlugen; waren unter den Comanchen als die besten Läufer undLacrosse-Spieler bekannt, sie waren meist dünn und überragten mit ihrerKörpergröße alle anderen Bands der meist untersetzten Comanchen, vermutlich waren sie einst eine Band der für ihre Körpergröße bekanntenDhegiha Sioux der Central Plains, die sich den Comanchen angeschlossen hatte)
  • Pohoi oder Pohoee Band („Wilder Salbei“, ursprünglich eine Band der später als Wind River Shoshone bezeichnetenÖstlichen Shoshone aus Wyoming)
  • Tasipenanʉʉ Band (ursprünglich eine Band derKiowa Apache (Plains Apache) westlich vonAnadarko in Oklahoma, die sich den Comanchen angeschlossen hatten; ihr Name leitet sich von der Comanche-Bezeichnung für die Kiowa Apache alsTasi ab)[17]
  • Wianʉʉ Band (auchWianʉ, Wia'ne – „erodierender, zusammenbrechender Hügel“, lebten zwischen einem großen Berg sowie einem Hügel in einem von starkerErosion geprägten Gebiet nahe der heutigen Stadt Walters, Oklahoma, zwischen den Nebenflüssen des Red River, dem East Creek und West Cache Creek)

Auf Grund der Ähnlichkeit der Namen wurden dieTanimʉʉ (Tanima, Tevawish) mit denTahnahwah (Tenawa, Tenahwit) oftmals von Außenstehenden verwechselt und nicht selten als eine Band betrachtet; da beide zudem die gleichen Stammesgebiete wie die mächtigenNokoni Nʉʉ (Nokoni) bewohnten und mit diesen oftmals politisch sowie militärisch gleiche Interessen verfolgten, wurden sie auch einfach als zwei Lokalgruppen oder Bands derNokoni Nʉʉ (Nokoni) betrachtet. Die größte und ehemals mächtigste Band der Comanchen – diePenatʉka Nʉʉ (Penateka) –, waren zudem noch unter den Namen ihrer jeweiligen Lokalgruppen alsHʉpenʉʉ (Hois), Kʉvahrahtpaht, Taykahpwai (Tekapwai) oder alsTayʉʉwit (Teyʉwit) bekannt. Später als sie sich den Weißen als Scouts gegen andere Comanchen zur Verfügung stellten, wurden sie von diesen alsHanitaibo – „Mais [essende] weiße Menschen“ bezeichnet.[14]

Häuptlinge und Anführer der Comanchen

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  • Quanah Parker (* ca. 1845–1852 – † 23. Februar 1911,Quanah – „Geruch, Duft“ undParker ist der Familienname seiner weißen MutterCynthia Ann Parker, letzter traditioneller Häuptling derKwaarʉ Nʉʉ Band, führte die Comanchen imRed River War von 1874 bis 1875, dem letzten Konflikt während derTexanischen Indianerkriege; später Oberhäuptling der Comanchen, erfolgreicher Rancher, Politiker sowie als religiöser Führer der Begründer derNative American Church)
  • Black Horse (*? – ca. 1900,Tu-uh-ku-mah,Tu-ukumah, unter den Büffeljägern verächtlichNigger Horse genannt, war bei den Comanchen auch alsPako-Riah – „Colt“ oderTa-Peka – „Sonnenstrahlen“ bekannt, Kriegshäuptling derKwaarʉ Nʉʉ Band, wurde nach dem Tod des Häuptlings Bull Bear 1874 zum zweiten Häuptling nach Quanah Parker gewählt, wurde bekannt als er mit 170 Kriegern und deren Familien im Dezember 1876 die Reservation verließ und im sog. Buffalo Hunters' War (Staked Plains War) von 1877 zusammen mit verbündeten Apache gezielt Camps der Büffeljäger überfielen, da diese ihre Nahrungsgrundlage zerstörten, dies war der letzte indianische Widerstand im Texas Panhandle sowie im Llano Estacado)
  • Isa-tai („Wolf Vulva“* oder „Coyotes Vagina“, ca. 1840 – ca. † 1890, ursprünglichQuenatosavit – „Weißer Adler“ genannt, Medizinmann derKwaarʉ Nʉʉ Band und spiritueller Führer der Stammes-Allianz der Comanchen, Kiowa, Südlichen Cheyenne und Südlichen Arapaho bei der sog. zweiten Schlacht von Adobe Walls, da seine Medizin versagte, wurde er fortan verächtlichIsa-tai genannt)
  • Carne Muerto (* 1832 — † 1860er, Kriegshäuptling derKwaarʉ Nʉʉ Band, Sohn vom berühmtenPenatʉka Nʉʉ-Kriegshäuptling Santa Anna, nach dem Tod seines Vaters schloss er sich mit den Überlebenden seiner Gruppe den noch Widerstand leistenden Comanchen auf dem Llano Estacado an, führte bis in die 1860er mehrere Kriegs- und Raubzüge an, nach der Niederlage in der Battle of Little Robe Creek vom 12. Mai 1858 verschwindet er aus den Aufzeichnungen)
  • Peta Nocona (* 1820 – † 1864,Puhtocnocony oderTah-con-ne-ah-pe-ah, letzter bedeutender Häuptling derNokoni Nʉʉ Band, Sohn von Iron Jacket sowie Vater von Quanah Parker)
  • Iron Jacket (*ca. 1780–1790 – † 12. Mai 1858,Po-bish-e-quasho, Po-hebitsquash, Pro-he-bits-quash-a, Po-bish-e-quasho – „Eisernes Hemd“, da er im Kampf ein spanischesKettenhemd trug, das ihn gegen leichte Munition schützte, glaubten die Comanchen er könne mittels seiner spirituellen Kraft die Gewehrkugeln wegblasen. Sowohl unter Comanchen als auch unter Mexikanern und Texanern hatte er einen legendären Ruf und galt gar als unverwundbar, führte zwischen 1820 und 1850 als Kriegshäuptling und Häuptling derNokoni Nʉʉ Band zahlreiche Raubzüge gegen Siedlungen in Texas und Mexiko, wurde jedoch in der Battle of Little Robe Creek durch einen Tonkawa-Scout mittels einesHenry-Gewehrs getötet; Vater von Peta Nocona sowie Großvater von Quanah Parker)
  • Buffalo Hump (*ca. 1790–1800; † 1870, führender Kriegshäuptling und Medizinmann derPenatʉka Nʉʉ Band, seinNʉmʉ tekwapu (Comanche)-Name warPo-cha-na-quar-hip – ‚erection that won't go down‘ – „Erektion, die nicht vergeht“, der englische NameBuffalo Hump wurde in den Medien eingeführt. Bekannt wurde er durch denGreat Raid (Großen Raubzug) von 1840 aus Rache für denCouncil House Fight, in dem er die zwei texanischen Küstenstädte Victoria und Linnville plünderte und brandschatzte, Linnville war damals der zweitgrößte Hafen in Texas, zog nach mehreren Friedensverhandlungen 1856 in die Reservation)
  • Santa Anna (*ca. 1790s – † 1849, auch:Santanna, nach Buffalo Hump bedeutendster Kriegshäuptling derPenatʉka Nʉʉ Band, besuchte als erster Häuptling seiner Band im Dezember 1847 Washington D.C., danach war er überzeugt, dass weiterer Widerstand zwecklos sei und versuchte Frieden zu schließen. Hierdurch verlor er schnell an Ansehen unter den Comanchen, daher organisierte er 1848–1849 mehrere Raubzüge nach Mexiko, um sein Prestige wieder herzustellen; die US-Armee griff ein und Santa Anna beendete diese. Im Dezember 1849 tötete eineCholera-Epidemie über 300Penatʉka Nʉʉ – hierunter auch Santa Anna. Führerlos schlossen sich die Mitglieder von Santa Anna's einstiger Gefolgschaft anderen Comanchen-Stämmen an.)

Aktuelle Situation

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Die Comanchen-Nation, wie andere von der US-Regierung anerkannte Stämme eine souveräne Nation innerhalb der USA, zählte 2008 etwa 14.000 Mitglieder, von welchen etwa die Hälfte inOklahoma (Stammeszentrum inLawton) lebt.

Fort Sill ist nach wie vor einArmeestützpunkt; dieU.S. Army nimmt auf die heiligen Stätten der Comanchen wenig Rücksicht, obwohl es entsprechende gesetzliche Grundlagen und Urteile gibt. So setzte sich 2010 ein mehrjähriger Streit um den Ausbau eines Service-Zentrums am Medicine Bluff fort, eine Stelle, die Comanchen,Kiowa,Wichita und Apachen gleichermaßen heilig ist.[18]

Siehe auch

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Literatur

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  • Brian DeLay:War of a Thousand Deserts. Indian Raids and the U.S.-Mexican War (= The Lamar Series in Western History). Yale University Press, New Haven und London 2008,ISBN 978-0-300-15837-3.
  • Pekka Hämäläinen:The Comanche empire (= The Lamar Series in Western History). Yale University Press, New Haven und London 2008,ISBN 978-0-300-15117-6.
  • Gerald Betty:Comanche Society: Before the Reservation. Texas A & M University Press, College Station 2005,ISBN 978-1-58544-491-5.
  • F. Todd Smith:From Dominance to Disappearance: The Indians of Texas and the Near Southwest, 1786–1859. University of Nebraska Press, Norman and London 2005,ISBN 0-8032-4313-8.
  • Scott Zesch:The Captured: A True Story of Abduction by Indians on the Texas Frontier. St. Martin's Press, New York 2004,ISBN 0-312-31789-1.
  • William C. Meadows:The Comanche Code Talkers of World War II. University of Texas Press 2003.
  • Maria F. Wade:The Native Americans of the Edwards Plateau, 1582–1799. University of Texas Press, Austin 2003,ISBN 0-292-79156-9.
  • Thomas W. Kavanagh:The Comanches, A History 1706–1875. University of Nebraska Press, Lincoln 1996,ISBN 0-8032-7792-X.
  • T. R. Fehrenbach:Comanchen. Fackelträger-Verlag Schmidt-Küster, Hannover 1975 (Originaltitel:Comanches: The History of a People. Alfred A. Knopf, 1974).
  • W. W. Newcomb:The Indians of Texas.15. Auflage der Erstausgabe von 1961. University of Texas Press, Austin 2007,ISBN 978-0-292-78425-3.
  • Ernest Wallace und E. Adamson Hoebel:The Comanches, Lords of the South Plains(=The Civilization of the American Indian Series 34). Wiederauflage der Erstausgabe von 1952. University of Oklahoma Press, Norman and London 1986,ISBN 0-8061-2040-1.
  • Elmar Engel:Die Comanchen und ihr Häuptling Quanah Parker. Lamuv-Verlag, Göttingen 1997,ISBN 3-88977-477-6.

Weblinks

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Commons: Comanche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. tolatsga.org:Comanche History – Comanche Location (Memento desOriginals vom 5. Juni 2019 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tolatsga.org (abgerufen am 21. Juli 2014)
  2. https://omniglot.com/writing/comanche.htm
  3. Arapaho Dictionary
  4. [Datei:http://bmslr.org/books/Uto-Aztecan%20A%20Comparative%20Vocabulary.pdf Uto-Aztecan: A Comparative Vocabulary]
  5. Der Hauptgrund für die Wanderung aller Numic-sprachiger Völker war das Jagen und Sammeln, die traditionelle Existenzgrundlage, so kam es auch zur Bedeutung "traditionelle Lebensweise". Die oftmals verdoppelte bzw. wiederholte Form - hier vonNʉmʉ / Nïmi zuNʉmʉnʉʉ / Nïmini bedeutete wörtlich „[das Wild] verfolgen, hetzen“ bzw. gibt die immer wiederkehrende Tätigkeit des Gehens wieder.
  6. Thomas W. Kavanagh:The Comanches, A History 1706–1875. 1996,S. 63.
  7. James L. Haley:Passionate Nation: The Epic History of Texas. Free Press, New York 2006,ISBN 978-0-684-86291-0,S. 257.
  8. Alexander Emmerich:Die Geschichte der Deutschen in Amerika. Fackelträger Verlag, 2010,ISBN 3-7716-4441-0, S. 103
  9. Christian F. Feest:Beseelte Welten – Die Religionen der Indianer Nordamerikas. In:Kleine Bibliothek der Religionen. Band 9, Herder, Freiburg / Basel / Wien 1998,ISBN 3-451-23849-7, S. 200–201.
  10. About the Oklahoma Indian Affairs Commission, Pocket Pictorial (Memento vom 22. Juli 2010 imInternet Archive), S. 12 (PDF, 9,4 MB). Hier wird die Zahl von 14.105 Stammesmitgliedern in der Stammesrolle angegeben.
  11. T. W. Kavanagh: The Comanches: A History 1706–1875, S. 41.
  12. Comanche_Etymological_Dictionary
  13. T.W. Kavanagh: The Comanches: A History 1706–1875, S. 493.
  14. abcdefE. Wallace, E. A. Hoebel: The Comanches: Lords of the South Plains, S. 25–31.
  15. T.W. Kavanagh: The Comanches: A History 1706–1875, S. 497.
  16. Comanche History – Comanche Bands (Memento vom 13. Mai 2015 imInternet Archive)
  17. Thomas W. Kavanagh: Comanche Ethnography:Field Notes of E. Adamson Hoebel, Waldo R. Wedel, Gustav G. Carlson, and Robert H. Lowie. University of Nebraska Press, 2008,ISBN 978-0-8032-2764-4.
  18. Army still threatens sacred site. In: Indian Country today, 14. Dezember 2009
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Comanchen&oldid=251115238
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