Der Hauptcampus derOhio State University befindet sich in Columbus. Er zählt zu den größten zusammenhängenden Hochschulzentren derVereinigten Staaten. Die Staatsregierung und die Universität dominieren die Stadt. Columbus ist die Heimat vieler Sportteams.
Der Bau der Stadt – die schon, bevor sie überhaupt bestand, von der Politik zur Hauptstadt gekürt wurde – wurde von einer Investorengruppe ausFranklinton betrieben, die dem Staat Land nahe demScioto River anboten, um die Stadt dort zu errichten.[3]
In den Jahren 1833 und 1849/50 wurde die Stadt vonCholeraepidemien heimgesucht, denen über 600 Menschen zum Opfer fielen.[4]Zur selben Zeit fand Columbus verbesserten verkehrstechnischen Anschluss. Ein neuer Kanal verband die Stadt mit dem bestehendenOhio-Erie-Kanal, und im Jahr 1831 erreichte dieNational Road (auchCumberland Road genannt) Columbus. Im Jahr 1850 wurde die Stadt dann mittels derColumbus and Xenia Railroad auch an das Eisenbahnnetz angebunden.[5] Durch die verbesserte Verkehrsanbindung prosperierte Columbus und zählte um das Jahr 1850 ca. 18.000 Einwohner. Im Jahr 1850 wurde mit derCapitol University das ersteCollege der Stadt gegründet.
Eine der in Columbus florierenden Branchen war die Produktion vonKutschen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besaß die Stadt mehr als zwanzig Firmen, die Kutschen produzierten, so dass ein Sechstel aller weltweit produzierten Kutschen aus Columbus stammten. Dies brachte der Stadt den BeinamenBuggy Capital of the World ein.[5]
Zu den beliebtesten Wohnvierteln der Stadt gehört dasGerman Village, erbaut im 19. Jahrhundert von deutschen Immigranten. Zeitweise machte die deutsche Bevölkerung ein Drittel der Stadt Columbus aus. Während des Ersten Weltkrieges, als die Stimmung in den USA sich gegen deutsche Einwanderer richtete, und während derProhibition, als die Brauereien geschlossen werden mussten, erlebte das German Village seinen Niedergang. In den 1960er-Jahren wurden Teile des Viertels abgerissen, um neuen Bauprojekten Platz zu machen. Dies führte aber zu einer privaten Rettungsinitiative von Einwohnern, sodass heute das German Village der größte historische Distrikt der USA im „National Register of Historic Places“ ist, dessen Erhalt aus privaten Mitteln finanziert wird. Zu den ältesten Vierteln zähltLinden.
Nach derVolkszählung von 2000 hat die Stadt 711.470 Einwohner, 301.534 Haushalte und 165.240 Familien. Die Bevölkerungsdichte beträgt 1.306,4/km². Von der Bevölkerung sind 67,93 % Weiße, 24,47 % Afroamerikaner, 0,29 % amerikanische Ureinwohner, 3,44 % Asiaten, 0,05 % pazifische Insulaner, 1,17 % sonstiger Herkunft, 2,65 % sind gemischter Herkunft. 2,46 % sind Latinos.
Von den 301.534 Haushalten haben 28,0 % Kinder unter 18 Jahren. 36,1 % davon bestehen aus Verheirateten und zusammenlebenden Paaren, 14,5 % sind alleinerziehende Mütter, 45,2 % sind keine Familien. 34,1 % aller Haushalte bestehen aus Singles, 7,0 % sind alleinlebende Menschen über 65. Die Durchschnittsgröße der Haushalte beträgt 2,30. Die Durchschnittsfamilie hat 3,01 Personen.
24,2 % der Einwohner sind unter 18, 14,0 % zwischen 18 und 24, 35,1 % zwischen 25 und 44, 17,9 % zwischen 45 und 64, 8,9 % über 65 Jahre. Das Durchschnittsalter ist 31 Jahre. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männer beträgt 100:94,6. Für die Altersgruppe über 18 beträgt das Verhältnis 100:91,9.
Das Durchschnittseinkommen der Haushalte beträgt $37.897. Das Durchschnittseinkommen einer Familie beträgt $47.391. Männer haben ein Durchschnittseinkommen von $35.138, Frauen $28.705. Das Pro-Kopf-Einkommen der Stadt beträgt $20.450. 14,8 % der Bevölkerung und 10,8 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Von diesen Menschen sind 18,7 % unter 18 Jahren und 10,9 % über 65 Jahren.
Columbus wird wegen seiner Bevölkerungszusammensetzung als typisch amerikanische Stadt angesehen. Mehrere Firmen testen ihre neuesten Produkte zuerst hier, um einen Verkaufserfolg in ganz Amerika abzuschätzen.
Columbus ist eine der wenigen Großstädte in Ohio (und im gesamtenRust Belt), deren Bevölkerung seit 1980 nicht abgenommen, sondern (sogar erheblich) zugenommen hat.
Die Metropolregion von Columbus erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 130,8 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 29 unter den Großräumen der USA.[9] Die Arbeitslosenrate in der Metropolregion betrug 3,5 Prozent und liegt damit unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: März 2018).[10]
Columbus ist Heimatstadt des EishockeyclubsColumbus Blue Jackets, der in derNHL spielt. Der Verein wurde 2000 gegründet. Die Blue Jackets spielen in derNationwide Arena, in der 18.500 Menschen Platz finden. Ein ehemaliges Eishockeyteam aus Columbus sind dieColumbus Chill, die bis zur Saison 1998/99 in derEast Coast Hockey League spielten.
Columbus Crew gehört zu den zehn Gründungsmitgliedern derMajor League Soccer und konnte die Meisterschaften 2008, 2020 und 2023 für sich entscheiden.
DieColumbus Clippers vertreten ihre Heimatstadt in derMinor League Baseball. Die Heimspiele wurden von 1977 bis 2008 imCooper Stadium ausgetragen, ab dann übersiedelte das Team in das neue Baseballstadion Huntington Park, das 2009 eröffnet wurde.
Das größte Stadion in Columbus ist dasOhio Stadium. Es fasst 104.944 Zuschauer und ist Heimstätte derCollege-Football-MannschaftOhio State Buckeyes. Das Stadion selber wurde von 1921 bis 1922 erbaut. Die letzte Renovierung war 2014. Neben dem sportlichen, werden hier auch Konzerte und andere Veranstaltungen abgehalten.
DasHistoric Crew Stadium, mit einem Fassungsvermögen von 20.150 Zuschauern, war das erstefußballspezifische Stadion in den Vereinigten Staaten. Von 1999 bis 2021 wurden hier die Heimspiele derColumbus Crew ausgetragen. Seit Juli 2021 spielt dieCrew im neu gebautenLower.com Field.
DieNationwide Arena ist eine weitere Mehrzweckhalle in Columbus und Austragungsort der Spiele der Columbus Blue Jackets. Des Weiteren fanden hier Basketballspiele und Konzerte statt.
Das Baseballstadion Huntington Park wurde 2009 eröffnet und ist Heimat der Columbus Clippers.
Bob Hunter:A Historical Guidebook to Old Columbus: Finding the Past in the Present in Ohio’s Capital City. Ohio University Press, Athens 2012,ISBN 978-0-8214-2012-6.