Col du Pourtalet | |||
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Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 1794 m | ||
Region | DépartementPyrénées-Atlantiques | Provinz Huesca | |
Wasserscheide | Gave d’Ossau /Adour /Atlantik | Río Gállego /Ebro /Mittelmeer | |
Talorte | Laruns /Pau | Biescas /Jaca | |
Ausbau | D934 | A-136 | |
Sperre | witterungsabhängig | ||
Gebirge | Pyrenäen | ||
Profil | |||
Bergwertung | 1 | 1 | |
Ø-Steigung | 4,5 % (1284 m / 28,4 km) | 3,4 % (994 m / 27,1 km) | |
Karte (Pyrénées-Atlantiques) | |||
Koordinaten | 42° 48′ 20″ N,0° 25′ 7″ W42.805555555556-0.418611111111111794Koordinaten:42° 48′ 20″ N,0° 25′ 7″ W |
DerCol du Pourtalet oderCol de Portalet (spanischPuerto de Portalet d'Aneu) ist ein1794 m hoherGebirgspass in denPyrenäen. Er verbindet die spanische GemeindeBiescas im Süden mit der französischen GemeindeLaruns im Norden. Der Pass ist gewöhnlich ganzjährig geöffnet und wird nur nach starken Schneefällen für einige Tage gesperrt.
Die Nordauffahrt auf der französischen Seite beginnt inLaruns und führt über 28,4 Kilometer durch dasVal d’Ossau. Im Schnitt liegt die Steigung bei 4,5 %, wobei die höchsten Steigungsprozente im letzten Drittel des Passes erreicht werden. Die erste Hälfte des Anstiegs verläuft bei moderater Steigung auf geraden Straßen entlang desGave d’Ossau in bewaldetem Gebiet. Im Anschluss folgen drei Kilometer bei rund 7 %, ehe beimLac de Fabrèges ein rund vier Kilometer langes Flachstück folgt. Auf den letzten acht Kilometern nehmen die Steigungsprozente wieder zu und es werden erneut Kilometerschnitte von 7 % erreicht. Die letzten drei Kilometer des Passes befinden sich über derBaumgrenze.[1]
Die spanische Südauffahrt beginnt inBiescas und weist auf einer Länge von 27,1 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 3,4 % auf. Die breite Straße beginnt mit moderaten Steigungsprozenten, ehe vor demEmbalse de Búbal Kilometerschnitte von über 6 % erreicht werden. Entlang desStausees verläuft nun ein sechs Kilometer langes Flachstück, das nachEscarrilla führt. Auf den letzten 15 Kilometern wechseln sich flachere mit steileren Kilometern ab, wobei die Kilometerschnitte nie über 6,5 % betragen. Kurz vorFormigal, rund sechs Kilometer vor der Passhöhe, wird ein weiteres Flachstück erreicht. Zugleich wird die Baumgrenze überquert.[1]
Der Col du Pourtalet verbindet dasValle de Tena im Süden mit demVal d’Ossau im Norden und wird wahrscheinlich schon seit derJungsteinzeit von Menschen und ihren Herden genutzt. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde er vonJakobspilgern begangen.
Wegen seiner durchschnittlichen Steigung ist der Pass bei Amateurradfahrern beliebt. Bei denGrand Tours steht der Anstieg jedoch nur selten auf dem Programm.
Der Col du Portalet stand bislang nur einmal von derTour de France überquert. Im Jahr1991 wurde die spanische Südauffahrt zu Beginn der 13. Etappe absolviert, ehe die Strecke über drei weitere Pässe zurBergankunft inVal Louron führte. Das Feld fuhr damals geschlossen über den Col du Portalet, wobei sich der BelgierPeter De Clercq dieBergwertung der 1. Kategorie sicherte.[2]
Jahr | Etappe | Bergwertung | Fahrer | Auffahrt |
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1991 | 13. Etappe | 1. Kategorie | Belgien![]() | Süd |
Ein Jahr nach der Frankreich-Rundfahrt führte auch dieVuelta a España erstmals über den Col du Portalet. Der Pass diente auf der 10. Etappe, die zwischenLuz-Saint-Sauveur undSabiñánigo ausgetragen wurde, als Schlussanstieg, wobei die Passhöhe rund 60 Kilometer vor dem Ziel passiert wurde. Die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nutzten die französische Nordauffahrt, die ebenfalls alsBergwertung der 1. Kategorie klassifiziert wurde. Der KolumbianerJulio César Cadena führte damals über die Kuppe des Passes und gewann im Anschluss die Etappe.[3] Im Jahr1995 wurde eine ähnliche Strecke befahren, wobei sich der LettePēteris Ugrjumovs die Bergwertung sicherte.[4]
Die bislang letzte Überquerung des Col du Portalet fand im Jahr2003 auf der 7. Etappe statt, die im Anschluss über denCol d’Aubisque führte und mit einerBergankunft inCauterets endete. Erstmals wurde im Rahmen der Vuelta a España die Südauffahrt befahren, die als Anstieg der 2. Kategorie klassifiziert wurde.[5]
Im Jahr2023 bildete der Col du Portalet den Auftakt der13. Etappe, die mit einer Bergankunft auf demCol du Tourmalet endete. Da der Start inFormigal, rund vier Kilometer unterhalb der Passhöhe erfolgte, wird auf der Kuppe nur eine Bergwertung der 3. Kategorie abgenommen, die sich der FranzoseRomain Bardet sicherte.[6]
Jahr | Etappe | Bergwertung | Fahrer | Auffahrt |
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1992 | 10. Etappe | 1. Kategorie | Kolumbien![]() | Nord |
1995 | 18. Etappe | 1. Kategorie | Lettland![]() | Nord |
2003 | 7. Etappe | 2. Kategorie | Spanien![]() | Süd |
2023 | 13. Etappe | 3. Kategorie | Frankreich![]() | Süd* |
* Start in Formigal