Cocopa

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Map of Cocopah Indian Territory
Territorium zum Zeitpunkt des europäischen Kontakts.

DieCocopa, in denUSA meistCocopah und inMexikoCucapá genannt, gehören zusammen mit sieben benachbarten Stämmen – unter diesen die mächtigenQuechan (Kwtsaan oder Kwtsan),Mohave ('Aha Makhav oder Pipa Aha Makav) undMaricopa (Piipaash oder Pee-Posh) – sprachlich, kulturell sowie geographisch zu denFluss-Yuma. Zur Zeit des ersten spanischen Kontaktes lebten die ca. 3.000 Stammesangehörige zählenden Cocopa imDeltagebiet desColorado Rivers und in der angrenzendenSonora-Wüste sowie in den angrenzenden Bergen im Südosten vonKalifornien und Südwesten vonArizona in den USA und im Nordosten vonNiederkalifornien und im Nordwesten vonSonora in Mexiko.

DieEtymologie der heute gebräuchlichen StammesbezeichnungCocopa ist umstritten. Höchstwahrscheinlich leitet sie sich vom Cocopa-WortKwapa oder der alternativen Bezeichnung der Mohave alsKwi-ka-Pa ab, was beides wörtlich etwa „Wolken-Volk“ heißt und sich auf dieNebel am Unterlauf desColorado River bezieht.[1] IhrAutonym lautet hingegenXawiƚƚ kwñchawaay[2] oder „Jene die entlang des Flusses, d. h. des Colorado River leben“. Heute sind sie meist einfach als das „Fluss-Volk“ bekannt.[3]

Inhaltsverzeichnis

Sprache

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Ihre Sprache, dasCocopa oderKwikapa, zählt zumDelta Yuma oderCocopa-Zweig der California-Delta Yuma oder Diegueño-Cocopa-Untergruppe derYuma-Sprachen derCochimí-Yuma-Sprachfamilie, die oftmals zu denHoka-Sprachen gezählt wird. Ihre Sprache unterteilte sich in dreiDialekte – in daseigentl. Cocopa der Cocopa (Kwapa), den Halyikwamai-Dialekt (†) und dem Kahwan oder Kohuana-Dialekt (†). Die beiden letzten Dialektvarianten sind heute ausgestorben, dieHalyikwamai undKohuana (Cajuenche) haben ihre eigenständige Identität als Stamm verloren und sind heute Teil derMaricopa.

Das eigentliche Cocopa unterteilte sich nochmals in zwei Subdialekte – in dasMountain Cocopa und in dasDelta oder Fluss Cocopa. Heute sprechen noch etwa 350 Cocopa (Kwapa) ihre Sprache, hiervon 200 Sprecher in Mexiko und 150 Sprecher in den USA. (Golla 2007)

Wohngebiet

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In den Jahren 1604–1605 lebten sie in neunRancherias am Colorado River (span. Rio Colorado), einige Kilometer oberhalb der Mündung. Später dehnten sie ihr Wohngebiet sogar bis in die Berge vonKalifornien aus, das heute zuMexiko gehört (Niederkalifornien). Das heutigeReservat ist nur etwa 17 km² (4.200 Acres) groß und liegt 20 km südlich der StadtYuma (Arizona) am Colorado River.

Geschichte

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Die Cocopa waren ein Fluss-Volk, das auf Flößen aus Treibholz den Colorado hinabfuhr, um wilden Weizen zu sammeln. Sie wurden als weniger kriegerisch als die Yuma und Mohave angesehen, kämpften aber oft bei Landstreitigkeiten zusammen mit diesen Stämmen. Mit den anderen benachbarten Stämmen hatten sie freundliche Beziehungen und handelten mitPinon-Nüsse, Eicheln, Tierhäuten und Tabak. Gelegentlich im Kampf gefangene Gegner tauschte man mit denSpaniern gegen Pferde, während Kinder gewöhnlich von kinderlosen Paaren adoptiert wurden.

Die Kontakte zu den Spaniern waren allerdings sehr begrenzt und der Stamm blieb weitgehend außerhalb ihres Einflussbereichs. Durch denVertrag von Guadalupe Hidalgo im Jahre 1848 und denGadsden-Kauf von 1853 kamen die Cocopa unter die amerikanische Rechtsprechung. Die Indianer wehrten sich gegen die nun folgenden weißen Eindringlinge, aber ihre Methode der Kriegsführung war machtlos gegen die mit Gewehren bewaffnete U.S.-Armee. Obwohl die Cocopa keinen Vertrag mit der amerikanischen Regierung abgeschlossen hatten, wurden zu Beginn der 1860er Jahre Reservate eingerichtet. Der Verlust an Stammesland dauerte bis zum Jahr 1940, als dasFort-Mohave-Reservat für die weiße Besiedlung geöffnet wurde.

Lebensweise und Kultur

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Die Cocopa bauten zwei verschiedene Arten von Häusern. Im Winter errichteten sie kegelförmige, teilweise in die Erde vertiefte (später vierpfostige rechteckige) Bauten, wobei sie die Wände aus Ästen mit Erde bedeckten. Im Sommer bauten sieWickiups mit ovaler Kuppel, die mit Reisig bedeckt waren. Außerdem benutzten sie einen runden, nicht überdachtenWindschirm als Arbeits- und Kochstätte.[4]

Bei den Cocopa bildete die Großfamilie, weniger das Dorf, die grundlegende soziale Einheit. Jede Familie besaß ein Haus und verstreut am Flussufer liegende Felder, die bis zu einem Kilometer auseinander lagen. Dennoch verstanden sich die Bewohner einer Siedlung als Gemeinschaft und ein Gemeindehaus im Zentrum einer jeden Siedlung symbolisierte diese Einheit. Sie hatten oft mehrere Dörfer, die sie zu verschiedenen Jahreszeiten aufsuchten. Die Cocopa hatten ein starkes Interesse an geselligen Zusammenkünften, verachteten jedoch zur Schau gestellten Reichtum. Im Umgang miteinander achteten sie auf Sitte und Form. Die wichtigsten religiösen Führer waren eher Schamanen als Priester, und als politische Führer fungierten ältere Männer, die sich als einflussreiche Redner erwiesen hatten.

Träume waren von großer Bedeutung für die Voraussage der Zukunft und als Quelle von Macht. Das Träumen von Wasser bedeutete Erfolge als Krieger; eineNachtigall im Traum verhieß eine Zukunft als Redner; die Erscheinung einerEule war ein Vorbote des Todes. Wenn ein Traum etwas anderes als Erfolg prophezeite, schwieg man darüber. DenGemeinen Stechapfel (Datura stramonium, ein giftigesNachtschattengewächs) verwendete man, um Träume zu erzeugen, die Glück im Spiel brachten.

Sie verbrannten ihre Toten zusammen mit deren persönlichen Besitz, ein Brauch, der den frühen weißen Siedlern Angst machte. DasBureau of Indian Affairs versuchte daraufhin, diese Praxis zugunsten eines „zivilisierteren Begräbnisses“ zu verändern.

Die Cocopa betrieben früher weniger Feldbau als andere Yuma-Stämme und waren deshalb stärker von essbaren wilden Wüstenpflanzen abhängig. Kleine Tiere und Fisch ergänzten ihren Nahrungsbedarf. Heute bauen die Cocopa Baumwolle an und betreiben für ihren Lebensunterhalt Landwirtschaft, die ihre wichtigste Einkommensquelle darstellt.

Demografie

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Als Don Juan de Onate und Padre Escobar den Colorado River befuhren, gab es vermutlich 6.000–7.000 Cocopa, 1776 schätzteFrancisco Garcés ihre Bevölkerungszahl auf 3.000 und 1857 gab Heintzelmann die Zahl von etwa 300 Kriegern an. LautZensus aus dem Jahr 2000 wird das Reservat von 800 Stammesmitgliedern bewohnt.

Literatur

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Alfonso Ortiz (Hrsg.):Southwest Vol. 9, 1979ISBN 0-16-004577-0
Alfonso Ortiz (Hrsg.):Southwest Vol. 10, 1983ISBN 0-16-004579-7

Siehe auch

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Alan Campbell Wares: A Comparative Study of Yuman Consonantism, 1968, Seite 14
  2. Daily Kos - The Migrations of the Yuman-Speaking Tribes
  3. About Us – Cocopah Indian Tribe of Arizona History. In: cocopah.com. Abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch). 
  4. Barry M. Pritzker:A Native American Encyclopedia. History, Culture and Peoples. Oxford University Press, New York 2000,ISBN 978-0-19-513877-1. S. 29.
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