Clonfert
Clonfert Cluain Fearta Clonfert | ||
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Koordinaten | 53° 12′ N,8° 8′ W53.1991-8.1275Koordinaten:53° 12′ N,8° 8′ W | |
Basisdaten | ||
Staat | Irland | |
Provinz | Connacht | |
Grafschaft | Galway | |
ISO 3166-2 | IE-G | |
![]() Kathedrale Clonfert |
Clonfert (irischCluain Fearta) ist ein kleines Dorf im Osten desCounty Galway, inIrland. Es liegt zwischenBallinasloe undPortumna.
Bekannt ist der Ort vor allem für seine architektonisch bedeutsameKathedrale. Clonfert ist ursprünglicher Sitz derDiözese Clonfert. Diese ist mit 24 Kirchspielen heute die kleinste in Irland.
Etymologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Cluain Fearta bedeutet „Grabeswiese“ (cluain = Wiese,feart = Grab, Tumulus). Eine ältere irische Namensform istCluain Fearta Bréanainn, „Grabeswiese des heiligenBrendan“.
Das Wortfeart wird im Irischen daneben auch im Sinne von „Wunder“ verwendet, somit wird oft die Übersetzung „Wiese des Wunders“ angegeben.
Kathedrale von Clonfert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die ältesten Teile der heutigen Kathedrale datieren aus dem 12. Jahrhundert und zählen zur irischenSpätromanik. Darunter fällt das Ostfenster. Der mitEngeln, einerMeerjungfrau undRosetten dekorierte Chorraumbogen und die verzierten Bögen der Seitenschiffe stammen aus dem 15. Jahrhundert.
DasPortal aus fünf gestaffelten und ornamentierten Halbsäulen und den sechs Bögen unter dem dreieckigenTympanon mitTêtes coupées macht die kleineKathedrale von zu einem Höhepunkt desIrisch-Romanischen Baustils in Irland.
Auf dem Friedhof bei der Kathedrale steht ein Hochkreuz, das zwar nicht alt ist, aber im Stil der alten Kreuze gehalten wurde.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde der Vorläufer dieser Kirche im Osten desCounty Galway nahe demShannon und unweit vonClonmacnoise von St.Brendan (dem Seefahrer), im Jahre 577, auf dem Land des Clans der Hy Many oder O’Kelly.
Auf seinem Höhepunkt soll die Schule von Clonfert 3000Mönchen eine Ausbildung gewährt haben. Clonfert wurde auf derSynode von Rathbreasail im Jahre 1111 zum Zentrum einerDiözese ausgewählt. Dies wurde 1152 auf der Synode von Kells-Mellifont bekräftigt, als Clonfert zur ErzdiözeseTuam kam. 1175 warAbt Concors einer derjenigen, die von KönigRoderick O’Connor nachWindsor geschickt wurden, um denVertrag von Windsor abzuschließen. Durch ihn gab Roderick das Zepter ab und das Königreich Irland auf. Im 12. Jahrhundert wurde von Turlough O’Connor und St. Malachy, das Augustinerkloster St. Mary de Porto Puro bei Clonfert gegründet.
1152 (nach anderen Quellen 1161) wurde Peter Ó Mordha der Abt von Boyle Abbey hier neuer Abt. Er ließ 1167 die große Kathedrale errichten. Er ertrank 1172 imShannon auf dem Weg zur Synode vonCashel. 1266, so berichten dieAnnalen von Lough Ce wurde ein gewisser John (Johannes) vonRom alsBischof geschickt um in Clonfert zu residieren. Wegen der Sanktionen der engl. Krone konnte er ohne die Hilfe von Walter de Burgo, dem Earl vonUlster, aber nicht eingeführt werden. Also wurde er im englischenAthenry zum Bischof von Clonfert geweiht. Später wurde er zum päpstlichenNuntius ernannt. Ein Brief vonJohannes XXI. (1276) ermächtigt ihn, die Steuer für dieKreuzzüge einzusammeln. John war einer der wenigen italienischen Prälaten, der je in Irland ernannt wurde. Er war ein großer Wohltäter seiner Kathedrale und soll die Statuen und Schnitzereien gestiftet haben, die das Westende der Kathedrale zieren. Nachdem er Clonfert 30 Jahre geführt hatte, wurde er 1296 vomPapst zumErzbischof von Benevento inItalien ernannt.
Anekdote
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dass der altkeltischeBaumkult in Irland noch gegenwärtig ist, zeigt ein mit bunten Bändern und Accessoires geschmückter Wunschbaum, der nah bei der Kathedrale und einerCloutie Well im Wald steht.[1]
Drei Details aus dem Inneren der Kathedrale und einer vom Tymphanon: | |||||
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Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Peter Harbison:Guide to the National Monuments in the Republic of Ireland. Gill & Macmillan, Dublin 1992,ISBN 0-7171-3239-0.
- Jacqueline O’Brien, Peter Harbison:Das alte Irland. Von der Frühgeschichte bis ins späte Mittelalter („Ancient Ireland“). Bechtermünz-Verlag, Augsburg 1997,ISBN 3-86047-173-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Cloutie well, Munlochy, Ross and Cromarty. National Museums of Scotland (NMS); abgerufen im 1. Januar 1 (englisch).