Claudio Chiappucci
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Claudio Chiappucci (1993) | |
Zur Person | |
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Spitzname | El diablo (der Teufel) |
Geburtsdatum | 28. Februar 1963 |
Geburtsort | Uboldo |
Nation | Italien![]() |
Disziplin | Straße |
Fahrertyp | Kletterer |
Körpergröße | 1,72 m |
Renngewicht | 67 kg |
Karriereende | 1999 |
Internationale Team(s) | |
1985–1996 1997 1998 1999 | Carrera Asics-CGA Ros Mary-Amica Chips Amica Chips-Costa de Almeria |
Wichtigste Erfolge | |
Mailand–Sanremo 1991 | |
Letzte Aktualisierung: 29. Januar 2025 |

Claudio Chiappucci (*28. Februar1963 inUboldo) ist ein ehemaligeritalienischerRadrennfahrer. Er gilt als einer der besten Bergfahrer in der ersten Hälfte der 1990er Jahre.
Karriere
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlsAmateur startete er für den VereinG. S. Isaltissari.[1] Chiappucci wurde 1985 Profi beimRadsportteam desSportlichen Leiters Sandro Quintarelli, welches bis 1996Carrera hieß. Er blieb dort bis zu seinem Karriereende im Jahr 1999.
Sein Durchbruch gelang ihm 1990, als er zunächst dieBergwertung desGiro d’Italia, dasMaglia Verde, gewann. Bei derTour de France 1990 war er Teil einer vierköpfigen Ausreißergruppe, die auf der ersten Etappe einen Vorsprung von mehr als 10 Minuten auf das Hauptfeld herausfuhr. Er übernahm in den Alpen auf der zwölften Etappe dasGelbe Trikot des Gesamtführenden. Er trug das Gelbe Trikot sieben Tage, bis er es imEinzelzeitfahren der vorletzten Etappe an den späteren SiegerGreg Lemond verlor und Zweiter derRundfahrt wurde.[2] In der Tour de France 1991 gewann er die SonderwertungSouvenir Henri Desgrange.
Chiappucci konnte zwar in den nächsten Jahren weder denGiro d’Italia noch dieTour de France gewinnen, war jedoch als Spezialist am Berg und bei Etappenrennen weiter erfolgreich. Bei der Italienrundfahrt platzierte er sich fünfmal unter den ersten Fünf der Gesamtwertung und gewann zwei weitere Mal die Maglia Verde.
Bei der Tour de France wurde er1991 Dritter und1992 Zweiter. Dabei gewann er jeweils dasGepunktete Trikot des Bergwertungssiegers. Spektakulär war dabei sein Angriff auf den FavoritenMiguel Indurain während der 13. Etappe der Tour de France 1992, als er 192 Kilometer vor dem Ziel attackierte und einen Vorsprung von 1:45 Minuten auf Indurain ins Ziel nachSestriere retten konnte.[3]
Seinen größten Erfolg bei denEintagesrennen gelang ihm 1991, als er beimKlassikerMailand–Sanremo nach und nach alle Begleiter einer langen Flucht abschütteln konnte und das Rennen im Alleingang gewann.[4] 1994 wurde er Vizeweltmeister bei denStraßen-Weltmeisterschaften in Agrigento.
Seine aggressive Fahrweise brachte Chiappucci neben zwei Ehrungen als derkämpferischste Fahrer der Tour de France auch den spanischen SpitznamenEl diablo (der Teufel) ein.[5]
Chiappucci nutzte während seiner Karriere die Expertise des MedizinersFrancesco Conconi,[6] welcher beschuldigt wurde, bei Radsportlern dasDopingmittelEPO angewandt zu haben. Conconi wurde durch ein Gericht inFerrara für 'moralisch schuldig' befunden, jedoch aufgrundVerjährungseintritts nicht verurteilt.[7] Grundlage des Tatvorwurfs waren medizinische Unterlagen von 33 Radrennfahrern, darunter Chiappucci, aus der Zeit von 1993 bis 1995 mit großen Schwankungen desHämatokritwerts, was als Indiz für EPO-Gebrauch angesehen wurde.[8] 1997 soll Chiappucci gegenüber dem Ermittler Vincenzo Scolastico die EPO-Einnahme zugegeben haben, bestritt dies jedoch später.[9]
Erfolge (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1989
- 1990
- eine EtappeParis–Nizza
- eine EtappeSettimana Siciliana
BergwertungGiro d’Italia
- eine EtappeTour de France
- 1991
- zwei EtappenKatalanische Woche
- Mailand–Sanremo
- Gesamtwertung und eine EtappeVuelta al País Vasco
PunktewertungGiro d’Italia
- eine Etappe,
Bergwertung und
Kämpferischster FahrerTour de France
- 1992
- Giro dell’Appennino
- Gesamtwertung und eine EtappeGiro del Trentino
BergwertungGiro d’Italia
- eine Etappe,
Bergwertung und
Kämpferischster FahrerTour de France
- Subida a Urkiola
- eine EtappeClásico RCN
- 1993
- eine Etappe und
BergwertungGiro d’Italia
- eine EtappeTour de France
- Clásica San Sebastián
- Coppa Sabatini
- Japan Cup
- 1994
- Gesamtwertung und eine EtappeKatalonien-Rundfahrt
- Tre Valli Varesine
Straßen-Weltmeisterschaften
- Japan Cup
- 1995
- Giro del Piemonte
- Gesamtwertung und eine EtappeEscalada a Montjuïc
- Japan Cup
Grand-Tour-Platzierungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Grand Tour | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | 64 | – | 48 | 24 | 46 | 12 | 2 | 2 | 3 | 5 | 4 | DNF | – | 60 |
![]() | – | – | – | – | 91 | 2 | 3 | 2 | 6 | DNF | 11 | 37 | – | – |
![]() | – | – | – | 26 | – | – | – | – | – | – | – | – | 11 | – |
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑L'Unità. Nuova Iniziativa Editoriale S.p.A., Rom 14. November 1983,S. 12 (italienisch).
- ↑vgl.Chiappucci bei der Tour de France 1990 auf letour.fr abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑Corriere della Sera vom 19. Juli 1992: Chiappucci vive un giorno da Coppi
- ↑Cinquantamila Giorni auf corriere.it: Chiappucci vince la Milano-Sanremo (Memento vom 25. Februar 2014 imInternet Archive) abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑Storia di Claudia Chappucci auf museociclismo.it abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑vgl. nurChiapucci auf prorider.org (Memento vom 3. März 2016 imInternet Archive) abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑cyclingnews.com vom 20. März 2004: Conconi acquitted after five year trial-Judge calls Italian professor "morally guilty"
- ↑dewielersite.nl vom 20. März 2004: Conconi vrijgesproken na proces van vijf jaar (Memento vom 23. November 2009 imInternet Archive)
- ↑hbvl.be vom 11. März 2004: Vrijgesproken Conconi moreel veroordeeld door Italiaanse gerecht
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Claudio Chiappucci in der Datenbank vonRadsportseiten.com
- Claudio Chiappucci in der Datenbank vonProCyclingStats.com
Personendaten | |
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NAME | Chiappucci, Claudio |
ALTERNATIVNAMEN | El Diablo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1963 |
GEBURTSORT | Uboldo |