Chullo


EineChullo (spanischˈtʃuʎo, vonaymaranisch ch'ullu) ist eine gestrickte Ohrenklappenmütze. Sie ist auch unter der BezeichnungInka-,Indio- oderOhrenklappenmütze bekannt.
Ursprünglich war die Chullo seitpräkolumbischer Zeit Teil der traditionellen Männerkleidung in derAndenregion und gab über Form und Muster Informationen zum gesellschaftlichen Status des Trägers. Sie verbreitete sich im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts zunächst als Reiseandenken oder überDritte-Welt-Läden auch in der westlichen Welt. Dort war sie anfangs in linksalternativen Kreisen als Teil derEthical Fashion beliebt und wurde auch fast nur von Frauen getragen. Die Mützenform wurde bald aber auch vom Mainstream aufgenommen und oft in Stil und Material variiert. Während die Originale aus Wolle vonLama,Alpaka oder Schaf gestrickt sind, kommen bei maschinell gestrickten oder gewirkten Chullos auch Kunstfasern zur Verwendung. Zur Erhöhung des Wärmeschutzes wird oft ein Futter ausFleece eingenäht, bei Mützen aus eher kratzigen Naturfasern erfolgt dies auch zur Steigerung des Tragekomforts. Futter oder Applikationen aus Kunst- bzw. Echtpelz lassen Mischformen zurUschanka entstehen. Ab den 1990er Jahren wird die Chullo auch in den Industriestaaten verstärkt von Männern getragen.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fred Grimm:Shopping hilft die Welt verbessern, München 2008
- Catherine Amoroso Leslie:Needlework Through History: An Encyclopedia, Westport 2007