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Christoph Waltz

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Christoph Waltz, 2025

Christoph Waltz (*4. Oktober1956 inWien) ist eindeutsch-österreichisch-US-amerikanischerSchauspieler,Regisseur,Synchronsprecher und zweifacherOscar-Preisträger.

Weltweite Bekanntheit erlangte er durch seine schauspielerischen Darstellungen desSS-Standartenführers Hans Landa im FilmInglourious Basterds (2009) und desKopfgeldjägers Dr. King Schultz inDjango Unchained (2012), beide unter der Regie vonQuentin Tarantino. Für beide Rollen erhielt Waltz jeweils denOscar als bester Nebendarsteller und mehrere andere Auszeichnungen.

Leben

Familie

Christoph Waltz wurde als drittes von vier Kindern des Bühnen- und Kostümbildnerehepaares Johannes Waltz (1922–1964) undElisabeth Urbancic (1925–2021) imRudolfinerhaus in Wien geboren.[1] Seine Mutter stammte aus Österreich, sein Vater ausMünchen. Sein Großvater, Wilhelm Waltz, stammte ausHessen und war Rechtsanwalt und Prokurist bei denVereinigten Werkstätten in München.[1] Seine GroßmutterMaria Mayen und der Stiefvater seiner Mutter,Emmerich Reimers, waren beide Schauspieler amBurgtheater in Wien.[2] Vater des Letzteren war der SchauspielerGeorg Reimers.

Der KomponistAlexander Steinbrecher war in zweiter Ehe mit Waltz’ Mutter verheiratet und wurde somit Waltz’ Stiefvater. Waltz und der FilmregisseurMichael Haneke haben somit denselben Stiefvater.[3]

Privatleben

Aus einer früheren Ehe mit einer US-amerikanischenPsychotherapeutin, die 17 Jahre dauerte, stammen drei Kinder. Waltz ist mit der deutschenKostümbildnerinJudith Holste verheiratet und hat mit ihr eine Tochter.[4] Er lebt inLos Angeles undBerlin.[5]

Staatsbürgerschaft

Waltz wurde in Wien geboren und wuchs dort auch auf. Im August 2010 kam es in den österreichischen Medien zu einer Debatte, als bekannt wurde, dass er wegen der bei seiner Geburt geltenden Gesetzeslage zwar diedeutsche Staatsbürgerschaft wie sein Vater, nicht aber die österreichische wie seine Mutter besitze.[6][7] Am 24. August 2010 erhielt er wegen seiner „Verdienste im Interesse der Republik“ zusätzlich dieösterreichische Staatsbürgerschaft; im Herbst 2010 fand die Verleihung durch dieStadt Wien statt.[8][7]

Genervt von Spekulationen über seine Staatsbürgerschaft sah sich Waltz genötigt zu erklären, dass er selbst sich als Österreicher identifiziert, und bezeichnet seine ursprüngliche deutsche Staatsbürgerschaft als ".... juristische, staatsbürgerrechtliche Banalität ". "Ich bin in Wien geboren, ich bin in Wien aufgewachsen, ich bin in Wien zur Schule gegangen, ich habe in Wien Matura gemacht, ich habe in Wien studiert, ich habe in Wien mein Berufsleben begonnen, ich habe in Wien zum ersten Mal Theater gespielt, ich habe in Wien zum ersten Mal gedreht. Es gibt noch ein paar Wiener Details. Wie österreichisch wollen Sie es denn noch haben?"[9]

Seit 2020 ist er außerdemUS-amerikanischer Staatsbürger.[10] Als Grund, sich eine dritte Staatsbürgerschaft zuzulegen, nannte er die Tatsache, dass er seit den 2010er Jahren inLos Angeles lebe, viele Steuern zahle und mitentscheiden wolle („Keine Besteuerung ohne Vertretung“).[10]

Karriere

Anfänge

Als Schüler besuchte er dasTheresianum im Wiener GemeindebezirkWieden und wie seine beiden Brüder Martin und Johannes das Gymnasium Billrothstraße 73 in seinem HeimatbezirkDöbling, wo er auchmaturierte.[11] Ursprünglich wollte Waltz Kameramann werden, da ihn die Technik interessierte. Seiner eigenen Aussage nach sei er nur „mangels anderer Ideen zum Film gekommen“.[12] Später studierte er Schauspiel amMax-Reinhardt-Seminar und amLee Strasberg Theatre Institute inNew York. 1977 stand er erstmals in seiner Heimatstadt auf der Theaterbühne. Es folgten Theaterengagements amSchauspielhaus Zürich, wo er u. a. als Mozart in dem StückAmadeus[13] vonPeter Shaffer zu sehen war, und in Köln. Er spielte außerdem in Frankfurt am Main, Hamburg, Salzburg und Wien. 1982 erhielt er den renommiertenO.-E.-Hasse-Preis.

Weitere Karriere

Seit Ende der 1970er-Jahre wirkte Waltz in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit und übernahm mehrfach Gastrollen in verschiedenen Krimiserien, u. a. inEin Fall für zwei,Derrick,Kommissar Rex,Polizeiruf 110,Rosa Roth,Unter Verdacht,Der letzte Zeuge,SOKO Rhein-Main,Stolberg undDer Staatsanwalt. In der hundertsten FolgeZwei Leben der ZDF-ReiheDer Alte schoss er 1986 den Hauptermittler Köster (Siegfried Lowitz) an, der an den Folgen am Ende der Episode starb. Als Nachfolger tratRolf Schimpf in dieser Rolle auf.

1987 spielte er in der FolgeWunschlos tot die Rolle des WienerTatort-Ermittlers Inspektor Passini.[14]

Waltz arbeitete überwiegend für das Fernsehen und stand auch für französische, australische und britische Produktionen vor der Kamera. Anfang der 1990er-Jahre spielte er nebenIan Richardson in der MiniserieDer große Reibach (The Gravy Train,The Gravy Train Goes East) den Beamten Dorfmann. InKrzysztof Zanussis FilmLeben für Leben verkörperte Waltz 1991 einen entflohenen KZ-Häftling. MitDie Farbe des Lebens (Our God’s Brother) folgte 1997 eine weitere Zusammenarbeit mit dem polnischen Regisseur.

1993 übernahm Waltz inTom Toelles Historien-ZweiteilerKönig der letzten Tage die Rolle des TäufersJan van Leiden. In dem im Oktober 1994 auf denHofer Filmtagen uraufgeführten FernsehfilmMan(n) sucht Frau vonVivian Naefe spielte er an der Seite vonHeinrich Schafmeister undMaja Maranow die Rolle des alleinstehenden Christoph, dessen Sohn ohne sein Wissen eine Partnersuchanzeige für ihn aufgibt. 1995 wirkte er in der zweiteiligen FernsehproduktionKatharina die Große mit.

Für seine darstellerische Leistung alsRoy Black inDu bist nicht allein – Die Roy Black Story unter Regie vonPeter Keglevic wurde er 1996 mit einem Sonderpreis bei denBaden-Badener Tagen des Fernsehspiels und 1997 mit demBayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

2000 führte Waltz erstmals selbst Regie bei dem FernsehfilmWenn man sich traut, bei dessen Drehbuch er Mitautor war. 2002 erhielt er gemeinsam mit dem Regisseur Peter Keglevic und den SchauspielkollegenSebastian Koch undTobias Moretti für den FernsehfilmDer Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker, in dem er einen Entführer spielte, denAdolf-Grimme-Preis.

NebenLisa Martinek war Waltz 2007 inStephan Meyers FernsehremakeDie Zürcher Verlobung – Drehbuch zur Liebe als Regisseur Frank Arbogast (Spitzname „Büffel“) zu sehen.

Internationaler Durchbruch

Christoph Waltz bei denInternationalen Filmfestspielen von Cannes 2009

2009 spielte Waltz den SS-Standartenführer Hans Landa inQuentin Tarantinos FilmInglourious Basterds. Für die Rolle des Hans Landa erhielt Waltz 2009 und 2010 mehrere Auszeichnungen als „Bester Nebendarsteller“, darunter denGolden Globe Award,[15] denScreen Actors Guild Award, denBritish Academy Film Award und denOscar. Damit wurde 48 Jahre nachMaximilian Schell, der 1962 den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ fürUrteil von Nürnberg gewonnen hatte, erstmals wieder ein deutschsprachiger Schauspieler von derAcademy of Motion Picture Arts and Sciences geehrt. Bereits im Mai 2009 war Waltz mit demPreis für den besten Darsteller bei den62. Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet worden.[16]

Nach dem Erfolg vonInglourious Basterds wurde der Schauspieler für weitere US-Produktionen verpflichtet; so verkörperte er in der Comic-VerfilmungThe Green Hornet den Bösewicht Chudnofsky und war in dem im April 2011 angelaufenen StreifenWasser für die Elefanten als despotischer Zirkusdirektor zu sehen. In demStop-Motion-AnimationsfilmGuillermo del Toros Pinocchio von 2022 spricht Waltz als Synchronsprecher in der englischsprachigen Originalversion eine ähnliche Rolle wie inWasser für die Elefanten, die Stimme des hinterhältigen Zirkusdirektors Graf Volpe. Außerdem spielte Waltz eine der vier Hauptfiguren in der Adaption des TheaterstücksDer Gott des Gemetzels durchRoman Polański.

2012 stand Waltz für Tarantinos FilmDjango Unchained vor der Kamera. In dem Western spielt er den deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz.The Hollywood Foreign Association nominierte Waltz für einen Golden Globe in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“, den er bei der70. Golden-Globe-Verleihung 2013 erhielt.[15] Damit gewann Waltz zum zweiten Mal in einer von Tarantino besetzten Rolle den Golden Globe als bester Nebendarsteller.[17][15] Außerdem gewann Waltz für diese Rolle seinen zweiten Oscar. Christoph Waltz ist erst der zweite Schauspieler nachDianne Wiest, der in zwei Filmen desselben Regisseurs (Quentin Tarantino) jeweils den Oscar gewann. Bei Dianne Wiest war esWoody Allen.

Am 16. Februar 2013 durfte Christoph Waltz als erster Gastgeber mit deutscher Muttersprache durch die US-amerikanischeComedyshowSaturday Night Live führen.[18] Im selben Jahr wurde er in die Jury der66. Filmfestspiele von Cannes berufen,[16] im Jahr darauf in die Jury der64. Berlinale. 2013 inszenierte er inAntwerpen mit demRosenkavalier erstmals eine Oper.[19] Am 3. März 2014 übergab Waltz den Oscar für die Beste Nebendarstellerin anLupita Nyong’o. Am 1. Dezember 2014 bekam Waltz einen Stern auf demHollywood Walk of Fame. Es ist der Stern mit der Nummer 2536 (6667 Hollywood Blvd.).[20] Am 4. Dezember 2014 wurde Christoph Waltz auf der offiziellen Pressekonferenz des 24.James-Bond-FilmsSpectre als Darsteller für eine der Hauptrollen, Franz Oberhauser, vorgestellt. Diese Figur verkörperte er ebenfalls im NachfolgefilmKeine Zeit zu sterben.

2018 wurde er in die Wettbewerbsjury der75. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen. Das 2020 erschienene Kurzform-SerienformatMost Dangerous Game ist sein erstes amerikanisches Serienprojekt.

Musiktheater-Regie

Filmografie

Kino

Fernsehen

Fernsehfilme

Fernsehserien und -reihen

Hörspiele (Auswahl)

Hörbücher (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Oscar

2010:Bester Nebendarsteller inInglourious Basterds
2013:Bester Nebendarsteller inDjango Unchained

Golden Globe Award[15]

2010:Bester Nebendarsteller inInglourious Basterds
2013:Bester Nebendarsteller inDjango Unchained

British Academy Film Award

2010:Bester Nebendarsteller inInglourious Basterds
2013:Bester Nebendarsteller inDjango Unchained

Screen Actors Guild Award

2010:Bester Nebendarsteller inInglourious Basterds
2010:Bestes Schauspielensemble inInglourious Basterds (mit dem restlichen Cast)

Internationale Filmfestspiele von Cannes[16]

2009:Bester Darsteller inInglourious Basterds

Weitere Auszeichnungen:

Nominierungen:

Literatur

Weblinks

Commons: Christoph Waltz – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. abVgl. Elisabeth Waltz-Urbancic: Vier Kinder und ein Zeichentisch. Erinnerungen an Theater und Film, Wien 2016, S. 97, 103.
  2. Christoph Waltz – Biography. In: christophwaltzfans.com. 26. März 2013, archiviert vom Original am 25. April 2013; abgerufen am 26. August 2022 (englisch). 
  3. Haneke und Waltz haben den gleichen Stiefvater. In: heute.at. 11. Januar 2013, abgerufen am 26. August 2022. 
  4. „Ein alter Hut“: Christoph Waltz ist längst heimlich verheiratet. In: Focus Online. 19. November 2013, abgerufen am 24. August 2022. 
  5. Marc Pitzke: „Hollywood ist das Ziel – immer“. In: Spiegel Online. 24. Februar 2013, abgerufen am 24. August 2022 (Interview). 
  6. Österreichische Staatsbürgerschaft für Christoph Waltz. In: Der Standard. 8. August 2010, abgerufen am 26. August 2022. 
  7. abChristoph Waltz erhält Staatsbürgerschaft. In: ORF.at. 24. August 2010, abgerufen am 26. August 2022. 
  8. Christoph Heshmatpour: Im Interesse der Republik. In: falter.at. 29. September 2010, archiviert vom Original am 9. August 2015; abgerufen am 25. August 2022. 
  9. Waltz fühlt sich definitiv als Österreicher. 21. August 2010, abgerufen am 21. September 2025. 
  10. abThe New York Times:Christoph Waltz Has Some Thoughts (Memento vom 19. März 2023 imInternet Archive) von Elisabeth Vincentelli vom 23. Februar 2023, abgerufen am 31. Juli 2024. (englisch)
  11. Elisabeth Waltz-Urbancic, Gabriele Jamy:Alles Waltz…er. In:Döblinger Extrablatt.Band 27. Wien 2021,S. 3 (Online [PDF]). 
  12. Im Journal zu Gast: Christoph Waltz aufÖ1 vom 23. Februar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
  13. https://www.nzz.ch/er_stahl_allen_die_showchristoph_waltz-ld.1180016
  14. Wunschlos tot. In: Das Erste: Tatort: Alle Fälle. Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 23. August 2021. 
  15. abcdChristoph Waltz. In: goldenglobes.com. Hollywood Foreign Press Association, abgerufen am 26. August 2022 (englisch). 
  16. abcChristoph Waltz. In: festival-cannes.com. Festival de Cannes, abgerufen am 26. August 2022 (englisch). 
  17. Christoph Waltz gewinnt Golden Globe. In: bz-berlin.de. 14. Januar 2013, abgerufen am 24. August 2022. 
  18. Killer-Jesus begeistert US-Medien. In:Spiegel Online, 18. Februar 2013, abgerufen am 21. März 2013.
  19. abEleonore Büning: Christoph Waltz inszeniert „Rosenkavalier“: Hollywood guckt durch den Feldstecher. In: FAZ.net. 16. Dezember 2013, abgerufen am 24. August 2022. 
  20. Christoph Waltz: Hollywood-Stern auf Walk of Fame für Oscarpreisträger. In: Spiegel Online. 1. Dezember 2014, abgerufen am 24. August 2022. 
  21. Trailer
  22. Der Rosenkavalier. In: theatres.lu. Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, archiviert vom Original am 25. Juni 2016; abgerufen am 26. August 2022. 
  23. UnChevalier à la rose aux mille parfums parRocco Zacheo,Tribune de Genève, Vendredi 15 décembre 2023
  24. Hugh Canning: Genau aufs Zwischenmenschliche geschaut. In: Oper! 15. Dezember 2023, abgerufen am 13. Januar 2024. 
  25. Jan Brachmann: Verdis „Falstaff“ in Antwerpen: Da sitzt ein Orchester im Baum. In: FAZ.net. 15. Dezember 2017, abgerufen am 24. August 2022. 
  26. Christoph Waltz Directs Verdi's Comic Masterpiece FALSTAFF for Opera Vlaanderen. 16. November 2017, abgerufen am 5. Januar 2022 (englisch). 
  27. Reinhard Kager: Christoph Waltz’ „Fidelio“: Oben ein Loch. In: FAZ.net. 23. März 2020, abgerufen am 24. August 2022. 
  28. Ein gottverdammter Lügner – Psychothriller mit Christoph Waltz. Abgerufen am 20. August 2023. 
  29. Auszeichnungen für Musikverkäufe:DE
  30. Österreichisches Ehrenkreuz für Christoph Waltz. In: Der Standard. 7. Juni 2012, abgerufen am 24. August 2022. 
  31. US-Kulturmedaille für Waltz, Eröd, Welser-Möst und Rabl-Stadler. 19. Juni 2019, abgerufen am 20. Juni 2019. 
Personendaten
NAMEWaltz, Christoph
KURZBESCHREIBUNGdeutsch-österreichisch-US-amerikanischer Schauspieler
GEBURTSDATUM4. Oktober 1956
GEBURTSORTWien, Österreich
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