Der BegriffChorquadratkirche geht auf den KunsthistorikerErich Bachmann zurück und bezeichnet beiDorfkirchen denGrundrisstyp einerSaalkirche mit anschließendem eingezogenemChor, der einen geraden Abschluss aufweist.[1]
Die Chorquadratkirche ist einer der von Bachmann gebildeten vier Dorfkirchen-Grundrisstypen und seit dem 7./8. Jahrhundert im Holz- und Steinbau Nordeuropas verbreitet. In Deutschland kommt der Bautyp im hohenMittelalter vor, besonders in Norddeutschland.[1]
Dieser Bautyp besteht aus demeinschiffigenLanghaus mit anschließendem eingezogenemChor, der meist einen quadratischen Grundriss aufweist. Unwesentlich ist, ob ein Turm vorhanden ist oder nicht. Kennzeichnend ist dagegen der gerade Abschluss des Chores, ohne dass sich eineApsis anschließt.
Nach Bachmann verlor der Dorfkirchenbau des Typs Chorquadratkirche im 14. Jahrhundert zunächst an Bedeutung; in der Spätgotik sei der Bautyp selten, doch soll er um 1600 in einigen Gebieten eine Neubelebung erfahren haben und sei im Barock wieder ziemlich verbreitet gewesen.[1]
Nach Ulrich Waack ist die Chorquadratkirche der häufigste Dorfkirchen-Grundrisstyp auf demBarnim. Sofern es sich nicht um Kirchen mit bauzeitlichemquerrechteckigem Turm handele, seien zusätzliche Türme (eingezogene Türme oderDachtürme) erst im Spätmittelalter oder nach dem Mittelalter ergänzt worden.
Vgl. auch die drei anderen Bachmann'schen Dorfkirchen-Bautypen Saalkirche,Apsissaal undVollständige Anlage.