Chiliarch

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Chiliarch (griechisch χιλίαρχος,chiliarchos) war die griechische Bezeichnung für den Kommandeur der„Apfelträgergarde“ imPerserreich derAchämeniden bzw. für den Kommandeur von 1000 Mann. Er übernahm später auch wichtige Regierungsfunktionen, die in der (älteren) Forschung oft mit denen eines orientalischenWesirs verglichen werden; inwiefern dies zutrifft, ist umstritten. So war er wohl beispielsweise für die Überwachung des Hofverkehrs zuständig, vielleicht auch für Einführung von Gesandten, obwohl auch in diesem Punkt in der Forschung keine Einigung herrscht.

Alexander der Große übernahm dieses Amt und machte es zum höchsten Reichsamt. Er übertrug es zunächst seinem engsten FreundHephaistion, nach dessen Tod wurdePerdikkas Chiliarch, und auch bei denDiadochen blieb damit ein hohes Hofamt verbunden. Es gibt jedoch keine Hinweise auf die Existenz des Titels unter denParthern, obwohl dies möglich wäre. Unter denSassaniden taucht der Titel unter einem anderen Namen wieder auf (Hazaúrbed); er findet sich beispielsweise auch in der InschriftSchapurs I. beiNaqsch-e Rostam wieder (mittelpersischhz’lwpt, parthischhzrwpt).

Imbyzantinischen Reich bezeichnete der Begriff den Kommandeur einerChiliarchie von 1000 Mann, oft auch alsMoira,Droungos oderTaxiarchie genannt. Auch in der Bibel wird an mehreren Stellen von Chiliarchen als Anführern einer Tausendschaft berichtet (Markus 6,21 – Johannes 18,12 – Apostelgeschichte 21–25 – Offenbarung 6,15 und 19,18).

Etymologie

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Der altgriechische Begriff des Chiliarchen wird oft mit einemaltpersischen Begriff*hazarapatiš verbunden, der vom Wortschatz derachämenidischen Königsinschriften nicht überliefert ist.[1] Die Verbindung zwischen den beiden Begriffen wurde 1940 vonPeter Julius Junge in seinem AufsatzHazarapatiš gemacht. Darin schreibt er: „Der Hazarapatiš (Tausendschaftsführer), griech. Chiliarchos, so genannt als Kommandeur der königlichen Leibgarde von 1000 Mann, (…)“ und in der Fußnote erklärt er: „Diese Bezeichnung, schon auf Grund des griechischen χιλίαρχος [chiliarchos] anzunehmen, wird gesichert durch Wiedergaben wie άζαραπατίς [azarapatis vom Lexikon desHesychios von Alexandria] (…) und άζαβαρίτης [azabarites vonKtesias von Knidos] (…)“.[2]

Der persische Begriff*hazarapatiš wurde demnach direkt ins Griechische in dertransliterierten Formazarapateis entlehnt, das von Hesychios von Alexandria[3] in derMehrzahl und Ktesias von Knidos[4] in der weniger präzisen Formazabarites überliefert ist. Hesychios von Alexandria definiert seinen Begriff mitsie sind unter den Persern diejenigen, die einführen (They are the introducers (eisaggeleis) among the Persians.) im Sinn von einem Audienzdienst für den König. Während die Aufgabe ursprünglich auf mehrere Personen verteilt war, scheint sie mit der Zeit zu einem Aufgabenbereich einer einzigen Person übergegangen zu sein.[5]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Fehlender Eintrag inRüdiger Schmitt:Wörterbuch der altpersischen Königsinschriften. Reichert, Wiesbaden 2014,ISBN 978-3-95490-017-6.
  2. Peter Julius Junge:Hazarapatiš. In:Klio. Band 33, S. 13–38, hier S. 2 (degruyter.com).
  3. Hesychii Alexandrini Lexicon. (Lexikon Glosse A).
  4. Die Fragmente der griechischen Historiker 688, 46.
  5. Pierre Briant:From Cyrus to Alexander. A History of the Persian Empire. Eisenbrauns, Winona Lake 2002,ISBN 1-57506-031-0, S. 258 und 259 (DOI:10.1515/9781575065748).
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