DieChihuahua-Wüste liegt im Grenzgebiet derUSA undMexiko. Sie ist mit einer Fläche von ca. 647.500 km², von denen etwa 90 % in den mexikanischen BundesstaatenChihuahua undCoahuila liegen, die größte aller nordamerikanischen Wüsten. Allerdings reichen ihre Ausläufer bis in einige US-Bundesstaaten: Sie nimmt südöstliche Teile vonArizona, den Süden vonNew Mexico und den Westen vonTexas ein. In südlicher Richtung erstreckt sie sich bis in die mexikanischen StaatenZacatecas,San Luis Potosí,Durango undNuevo León.[1] Geologisch liegt sie in derBasin and Range Province.
Die Chihuahua-Wüste lässt sich alsRegenschattenwüste kategorisieren weil sie durch die östlich gelegeneSierra Madre Oriental vom regenreichenGolf von Mexiko abgeschirmt wird. Dies und die immer schon spärlichen Regenfälle von Westen stellt zugleich den Hauptgrund der Entstehung der Wüste dar.
Bei der Wüste handelt es sich um ein Wüstenbecken, welches von mehreren kleineren Gebirgsreihen wie denSacramento Mountains,Guadalupe Mountains und denDavis Mountains unterbrochen wird. Diese Gebirgsgegenden sind deutlich kühler und feuchter als die Wüste und vonKoniferenwäldern bewachsen.
Im Vergleich zur westlich angrenzendenSonora-Wüste sind die Höhenunterschiede in der Chihuahua deutlich größer; sie variieren zwischen 600 und 1675 Meter. Dadurch ist der Sommer meist etwas milder als in der Sonora. Die Durchschnittstemperaturen im Juni liegen dabei zwischen 35 und 40 °C, im Winter kann es in höheren Lagen sogar sehr kalt werden. Die Niederschlagsmenge in der Chihuahua ist ebenfalls etwas höher als in den anderen Wüsten der Region (neben der Sonora auch dieMojave-Wüste und dasGroße Becken), sie liegt jedoch auch hier bei nur ca. 250 bis 300 mm/Jahr. Die Hauptmenge des Niederschlags konzentriert sich dabei auf eine kurze „Regenzeit“ im Spätsommer; Schnee fällt nur in den Höhenlagen.
White Sands („Weißer Sand“) ist der Name einer Gipswüste im Tularosa-Becken im Süden des US-Bundesstaates New Mexico. Sie ist der ungewöhnlichste Teil der Chihuahua-Wüste. Das Gebiet wurde im Jahr 1933 zumWhite Sands National Monument und 2019 zumNationalpark deklariert. Bei dem „weißen Sand“ handelt es sich umGips. Dieser Gips gelangt aus den umliegenden Bergen durch Niederschlag in denLake Lucero, der sich in der südwestlichsten Ecke von White Sands befindet und keinen Abfluss hat. In den Sommermonaten mit zum Teil extremer Hitze trocknet dieser See aus und es bleiben lediglich die Gipskristalle zurück, die von den Südwestwinden zuDünen aufgeworfen werden und mit ca. 700 km² die größte Gipswüste der Welt bilden.
Im Gebiet der White Sands befindet sich dieWhite Sands Missile Range, ein Raketen-Testgelände derUS-Armee, auf dem 1945 die erste Atombombenexplosion (Trinity-Test) stattfand. Außerdem war die Basis einmal Ausweichlandeplatz für dasSpace Shuttle, so geschehen 1982 bei derSTS-3-Mission derColumbia. Von der NASA wird der Ausweichlandeplatz daher auchWhite Sands Space Harbour genannt.