DerChef d’escadre des armées navales war ein militärischer Dienstgrad derfranzösischen Marine während desAncien Régime.

Im Jahr 1627 wurden durchKardinal Richelieu die Verantwortlichkeiten im Bereich der französischen Seestreitkräfte neu geordnet. Er selbst wollte, alsGrand-maître de la navigation, die gesamte Macht über die Marine in seiner Hand haben. DerAmiral de France wurde abgeschafft. Die Aufgabe des Admirals betraf die Küsten derPicardie, derNormandie, desAunis und derSaintonge. Infolgedessen wurde die traditionelle Kontrolle über einen bestimmten Küstenbereich durch die lokalen Adligen an kompetenteOffiziere übertragen und der Rang desChef d’escadre geschaffen. Dieser entsprach beimfranzösischen Heer dem Rang desMaréchal de camp. Die ersten drei Posten wurden für die Marinehäfen inLe Havre (Normandie),Brest (Bretagne) undBrouage (Guyenne) geschaffen. Diesen folgten bis 1701 weitere neun Posten. Nach 1715 wurde die territoriale Bindung an ein Gebiet aufgehoben und der Rang alsChef d’escadre des armées navales – meistens kurzChef d’escadre – bezeichnet.[1]
DerChef d’escadre bildete zusammen mit dem nächsthöherenLieutenant-général des armées navales einen von zwei Admiralsrängen, welche für die direkte Führung von Flottenverbänden verantwortlich waren.[A 1] Als Dienstgradabzeichen führte ein Offizier im entsprechenden Rang ab Mitte der 1770er Jahre zwei fünfzackige Sterne auf seinenSchulterstücken. Im Jahr 1791 wurde die Bezeichnung des Ranges inContre-amiral geändert.[2]
Entsprechende Ränge in anderen Ländern waren derJefe de Escuadra (Spanien),Rear-Admiral (England/Großbritannien) undSchout-bij-nacht (Niederlande).