Charles Tilly

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Charles Tilly (*27. Mai1929 inLombard,Illinois; †29. April2008 inNew York) war einUS-amerikanischerHistoriker,Politologe undSoziologe.

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Leben und Wirken

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Nach einem Studium an derHarvard University wurde er 1958 (Ph.D.) promoviert. Anschließend lehrte er an den Universitäten vonDelaware,Toronto und Harvard. 1969 wurde er Professor für Geschichte und Soziologie an derUniversity of Michigan, von 1981 bis 1984 war er dortTheodore M. Newcomb Professor für Sozialwissenschaften. 1984 ging er als Professor für Geschichte und Soziologie zusammen mit seiner EhefrauLouise A. Tilly, der Historikerin und Michael E. Gellert-Professorin für Geschichte und Soziologie, an dieNew School for Social Research.[1] Seit 1996 war er Professor fürSozialwissenschaften an derColumbia University. Er hat außergewöhnlich viel publiziert und war hochgeehrt.

Tilly wird als Grenzgänger zwischen den DisziplinenGeschichte, Politologie undSoziologie bezeichnet. Er befasste sich mit den Wechselwirkungen zwischenPolitik undGesellschaft unter stetem Rückgriff auf die europäische Geschichte derNeuzeit. Die Entstehung vonNationalstaaten erklärte er damit, dass Kriege nach der Erfindung des Schießpulvers und der Einrichtung von Massenarmeen so kostspielig geworden seien, dass sie nur noch von kapital- und bevölkerungsreichen Staaten finanziert werden könnten – die deshalb historisch überlebten. Die systematische Steuererhebung und andere Institutionen der modernen Staaten seien vor allem zur Kriegsführung entwickelt worden.

Spätestens ab den 1990er Jahren konzentrierte sich Tilly auf die Untersuchung dessozialen Wandels, womit seine Arbeiten eindeutiger soziologisch wurden. Sein bekanntestes Buch in deutscher Übersetzung istDie europäischen Revolutionen (1993).

Charles Tilly war der Bruder des Wirtschafts- und SozialhistorikersRichard H. Tilly (1932–2023).

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

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Werke (Auswahl)

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  • Why? Was passiert, wenn Leute Gründe angeben... und warum, Hamburger Edition, Hamburg 2021,ISBN 978-3-86854-341-4 (zuerstWhy? What Happens when People Give Reasons... and Why, Princeton University Press 2006,ISBN 978-0-69112-521-3).
  • Social Movements, 1768–2004. 2005.
  • Durable inequality. Univ. of California Press, 1999.
  • mit Chris Tilly:Work under capitalism. Westview Press, Boulder, CO 1998, S. 205.
  • Coercion, capital, and European states, AD 990-1992. Blackwell, Oxford 1992, S. 100.
  • Big structures, large processes, huge comparisons. Russell Sage Foundation, 1984.
  • From mobilization to revolution. McGraw-Hill, New York 1978, S. 143.
  • mit G. Ardant:The formation of national states in Western Europe. Vol. 8, Princeton Univ. Press, 1975.
  • mit Louise Tilly und Richard H. Tilly:The Rebellious Century: 1830–1930. Harvard University Press, Harvard 1975,ISBN 0-674-74955-3.

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Tilly, Louise. - Social Networks and Archival Context. Abgerufen am 19. März 2021. 
Personendaten
NAMETilly, Charles
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Historiker, Politologe, Soziologe
GEBURTSDATUM20. Mai 1929
GEBURTSORTLombard (Illinois), USA
STERBEDATUM29. April 2008
STERBEORTNew York City
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