Charles Crenshaw (*1933 inParis,Texas; †15. November2001 inFort Worth) war ein US-amerikanischerChirurg. Er gehörte zu dem medizinischen Team, das PräsidentJohn F. Kennedy an seinem Todestag behandelte. Nach seiner Pensionierung schrieb er zwei Bücher zumAttentat auf John F. Kennedy, in denen er zu Ergebnissen kam, die von der offiziellen Version abweichen.
Charles Crenshaw wurde als Sohn von Andrew Jackson Crenshaw und seiner Frau Mary Leone Crenshaw in Paris, Texas geboren.[1]
Crenshaw studierte zunächst an derSouthern Methodist University und erlangte dort einenBachelorgrad in den Naturwissenschaften. Es folgte ein Studium an derEast Texas State University, welches er mit einem Mastergrad abschloss. 1957 begann er amBaylor University Graduate Research Institute. 1960 wurde ihm der Doktor der Medizin durch dieUniversity of Texas Southwestern Medical School verliehen.[2] Es folgte seine praktische Ausbildung alsChirurgie-Residenzarzt amParkland Hospital Dallas.[3] Dort gehörte er zu den Ärzten, die Präsident Kennedy nach dem Attentat auf ihn behandelten.[2] Er gehörte kurz darauf auch zum Behandlungsteam, das den AttentäterLee Harvey Oswald zu retten versuchte.[3] Nach seiner Zeit als Residenzarzt ging er nachFort Worth, wo er am John Peter Smith Hospital tätig wurde. Er baute dort die Abteilung für Chirurgie auf und ging 1992 als Leiter der chirurgischen Abteilung in den Ruhestand.[3]
Neben seiner medizinischen Karriere betätigte sich Charles Crenshaw in Forschung und Lehre. Er war Assistant Clinical Professor für Chirurgie an der University of Texas Southwestern Medical School von 1969 bis 1973, Associate Clinical Professor von 1974 bis 1977, und Clinical Professor of Surgery von 1977 bis 1992. Er war Autor mehrerer Artikel in Fachzeitschriften.[1]
Er starb 2001 an seinem Wohnort in Fort Worth und hinterließ eine Ehefrau und zwei Kinder.[1]
Im Ruhestand veröffentlichte erJFK: Conspiracy of Silence,Einer breiten Öffentlichkeit wurde er durch dieses erste Buch über das Attentat bekannt. Darin behauptete er, dass die Schüsse auf den Präsidenten von vorn gekommen sein müssten, ergo es mindestens einen zweiten Schützen gegeben haben müsse. Die Wunden seien beim Transport vom Parkland Hospital zurObduktion im Bethseba Hospital manipuliert worden.[4] Weiter vertrat er die Ansicht, dass Kennedys Leiche vier Schusswunden gehabt habe.[5] An der Obduktion beteiligte Ärzte widersprachen Crenshaws Behauptungen in dessen Buch.[6] Das Buch erreichte kurz nach dem Erscheinen den ersten Platz derPaperback-Bestsellerliste derNew York Times. Kurz darauf gab dasJournal of the American Medical Association eine Pressekonferenz, in der seine Thesen widerlegt wurden. Das Werk fiel darauf aus den Bestsellerlisten heraus. Als das Journal keine Gegendarstellung veröffentlichen wollte, verklagte Crenshaw die Fachzeitschrift und gewann einen Vergleich.[3]
In dem BuchTrauma Room One: The JFK Medical Coverup Exposed wiederholte Crenshaw seine Thesen aus dem ersten Buch. Es war allerdings durch Fotos angereichert.Oliver Stone schrieb das wohlwollendeVorwort.[3]
Er trat 1992 in dem vonJames Earl Jones moderiertenDokumentarfilmThe JFK Conspiracy vonDaniel Helfgott auf[7] und war in der für denBAFTA nominierten FernsehserieThe Men Who Killed Kennedy zu sehen.[8]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Crenshaw, Charles |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Chirurg und Verschwörungstheoretiker |
| GEBURTSDATUM | 1933 |
| GEBURTSORT | Paris (Texas) |
| STERBEDATUM | 15. November 2001 |
| STERBEORT | Fort Worth |