Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Charles Boyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum französischen Jesuiten und Theologen sieheCharles Boyer (Theologe).
Charles Boyers Stern auf demHollywood Walk of Fame

Charles Boyer (*28. August1899 inFigeac,Frankreich; †26. August1978 inPhoenix,Arizona) war einfranzösischerSchauspieler. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er in den 1930er und 1940er Jahren in Hollywood, als er in Liebesfilmen häufig denLeading Man spielte. Im Laufe seiner Karriere erhielt Boyer vierOscar-Nominierungen als bester Hauptdarsteller; bei derOscarverleihung 1943 wurde er für sein Engagement im Zweiten Weltkrieg mit einemEhrenoscar ausgezeichnet.

Leben und Werk

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Boyer brach sein Studium derPhilosophie an derSorbonne ab, um dasPariser Konservatorium zu besuchen, und begann anschließend seine Schauspielkarriere am Theater. Bereits 1920 debütierte er in dem FilmL’homme du large und wurde rasch ein bekannter Darsteller romantischer Helden.

Im Jahre 1929 ging er nachHollywood und wirkte in zahlreichenVersionenfilmen mit, darunter in den französischen Fassungen vonThe Trial of Mary Dugan undHölle hinter Gittern. Insgesamt blieb seine Popularität jedoch hinter der seines LandsmannesMaurice Chevalier zurück. 1932 spielte er nebenJean Harlow eine kleine Rolle inFeuerkopf und kehrte kurz danach nach Frankreich zurück. Nach seinem großen Erfolg inLiliom ging er 1934 wieder nach Amerika und spielte neben Stars wieLoretta Young(Caravan),Katharine Hepburn(Break of Hearts) undMarlene Dietrich(Der Garten Allahs).

Zwischenzeitlich hatte er in Frankreich unter der Regie vonAnatole Litvak als Kronprinz Rudolf nebenDanielle Darrieux inMayerling seinen bis dahin größten Erfolg. Er drehte danach hauptsächlich in Amerika, so nebenClaudette Colbert inTovarich, mitJean Arthur unter der Regie vonFrank Borzage inUnd ewig siegt die Liebe und alsNapoleon nebenGreta Garbo inMaria Walewska. Sein Auftritt inAlgiers, der amerikanischenNeuverfilmung vonPépé le Moko, mit der er als romantischer Liebhaber lanciert werden sollte, wurde von der PräsenzHedy Lamarrs überstrahlt, die hier in einer Nebenrolle ihr amerikanisches Filmdebüt gab. Angekündigt als „schönste Frau der Welt“ verursachte Lamarr einen Modetrend, indem sie Brünett zur Modehaarfarbe der späten 1930er Jahre machte. Zeit seines Lebens hing Boyer der Satz „Come with me to the Casbah!“ nach, obwohl er ihn in dem Film tatsächlich nie sagte.

In den folgenden Jahren etablierte sich Boyer als Darsteller in Liebesfilmen. Besonders seine Auftritte nebenIrene Dunne inRuhelose Liebe von 1939 undBette Davis inHölle, wo ist dein Sieg? von 1940 trugen ihm Anerkennung der Kritiker ein. Insgesamt dreimal war er nebenMargaret Sullavan zu sehen, darunter 1941 inSeitenstraße. Eine Abkehr von seinen bisherigen Rollen war der Auftritt inMitchell LeisensDas goldene Tor, der ihn 1941 als Gigolo einsetzte, derOlivia de Havilland als unbedarfte junge Lehrerin emotional ausnutzt, um ein Visum für die USA zu bekommen. Ungleich integrer war der von ihm gespielte Charakter inLiebesleid (1943), einem auf einem populären Buch basierenden Film, in dem Boyer unter der Regie vonEdmund Goulding eine tragische Beziehung mit der weiblichen Hauptfigur (Joan Fontaine) eingeht. InDas Haus der Lady Alquist spielte Boyer 1944 einen Ehemann, der versucht, seine Frau (Ingrid Bergman) in den Wahnsinn zu treiben, um an die Juwelen ihrer Tante zu gelangen. Dies brachte ihm seine vierte Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller ein. Mit Irene Dunne war er im selben Jahr wieder inModell wider Willen zu sehen. 1946 spielte er inErnst Lubitschs SpätwerkCluny Brown auf Freiersfüßen einen tschechischen Exilanten, der sich in eine vonJennifer Jones verkörperte Klempnerin verliebt. Im Jahre 1948 spielte er mit Ingrid Bergman die Hauptrollen inTriumphbogen, einer aufwendigen Verfilmung des RomansArc de Triomphe vonErich Maria Remarque, die Kritiker und Publikum jedoch nicht überzeugte.

Von den späten 1940er Jahren an verlegte sich Boyer hauptsächlich aufCharakterrollen in Film, Fernsehen und Theater. Er erhielt 1952 einenSpecial Tony Award für seine Darstellung inGeorge Bernard Shaws Don Juan in Hell amBroadway. Zu seinen größten Broadway-Erfolgen gehörte die KomödieThe Marriage-Go-Round, in der er nebenClaudette Colbert in der Saison 1958/59 spielte. Im Jahr 1952 gründete Boyer mitDick Powell undDavid Niven die FernsehproduktionsfirmaFour Star und spielte fortan in Filmen dieser Firma.[1]

Boyer, der fünf Sprachen beherrschte, darunter auch Deutsch, drehte ab den 1950er Jahren wieder öfter in Europa. InMax OphülsMadame de … verkörperte er 1953 den betrogenen Ehemann der Comtesse Louise (Danielle Darrieux). 1962 sprach er seine Dialoge in der österreichischen KomödieJulia, du bist zauberhaft selbst. In den 1960er Jahren war er, nun meist in größeren Nebenrollen als elegant auftretender älterer Herr, in Hollywood-Filmen wieFanny mitLeslie Caron undHorst Buchholz,Wie klaut man eine Million? mitAudrey Hepburn sowieBarfuß im Park mitRobert Redford undJane Fonda zu sehen. 1973 spielte er den Hohen Lama in dem MusicalfilmDer verlorene Horizont. Seine vorletzte Filmrolle, ein Baron inStavisky vonAlain Resnais, brachte ihm noch einmal Kritikerlob und denNew York Film Critics Circle Award ein.[1]

Vor allem während des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Boyer für eine kulturelle Annäherung zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, wofür er eigens dieFrench Research Foundation gründete. Für sein Engagement erhielt er bei derOscarverleihung 1943 einen Ehrenoscar.

Charles Boyer war seit 1934 mit der Schauspielerin Patricia Paterson verheiratet. Am 26. August 1978, zwei Tage nach dem Krebstod seiner Frau und zwei Tage vor seinem 79. Geburtstag, beging Boyer Suizid durchSecobarbital. Sein einziges Kind, ein Sohn, war 1965 im Alter von 21 Jahren beimRussisch Roulette ums Leben gekommen.[2]Charles Boyer liegt auf demHoly Cross Cemetery inCulver City begraben. Ein Stern auf demHollywood Walk of Fame (am Hollywood Boulevard Nr. 6300) erinnert an ihn.

Filmografie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Oscar

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Golden Globe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

New York Film Critics Circle Award

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • 1974: Auszeichnung als Bester Nebendarsteller fürStavinsky

Internationale Filmfestspiele von Cannes 1974

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • 1974: Auszeichnung als bester Hauptdarsteller fürStavisky

Special Tony Award

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • 1952: Auszeichnung fürDon Juan in Hell

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Frank Miller:Leading Men. The 50 most unforgettable Actors of the Studio Era. Chronicle Books, San Francisco CA 2006,ISBN 0-8118-5467-1.
  • Larry Swindell:Charles Boyer. The Reluctant Lover. Doubleday & Company, Garden City NY 1983,ISBN 0-385-17052-1.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Charles Boyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abCharles Boyer (Memento vom 5. März 2021 imInternet Archive) beiAllMovie (englisch)
  2. Encyclopedia of American Cinema. In: books.google.fr. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Oktober 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/books.google.fr (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven) 
Personendaten
NAMEBoyer, Charles
KURZBESCHREIBUNGfranzösischer Schauspieler
GEBURTSDATUM28. August 1899
GEBURTSORTFigeac,Frankreich
STERBEDATUM26. August 1978
STERBEORTPhoenix,Arizona,Vereinigte Staaten
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Charles_Boyer&oldid=254732772
Kategorien:
Versteckte Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp