Charles B. Rangel
Charles Bernard Rangel (*11. Juni1930 inNew York City) ist einUS-amerikanischerPolitiker derDemokratischen Partei. Als Mitglied desUS-Repräsentantenhauses vertrat er von 1971 bis 2017 den jetzigen 15. Kongresswahlbezirk des BundesstaatesNew York.
Familie und Ausbildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach seiner Militärzeit von 1948 bis 1952, während der er unter anderem mit dem VerwundetenabzeichenPurple Heart für seinen Einsatz imKoreakrieg ausgezeichnet wurde, studierte Rangel an derNew York University und erwarb seinen Abschluss in Jura an derSt. John’s University School of Law.
Rangel saß zwischen 1966 und 1970 in derNew York State Assembly, dem Parlament des BundesstaatesNew York. In den Vorwahlen der Demokraten besiegte er schließlich den langjährigen KongressabgeordnetenAdam Clayton Powell und wurde danach ins Repräsentantenhaus gewählt. Sein multiethnischer Kongresswahlbezirk schlossUpper Manhattan und Teile derBronx ein.
Mit seiner Frau lebt Rangel in Harlem, die beiden haben zwei Kinder.
Parlamentsarbeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Er war lange Zeit höchstrangiges demokratisches Mitglied imCommittee on Ways and Means sowie Mitglied im Unterausschuss für Handel. Seit dessen Gründung 1971 gehörte Rangel demCongressional Black Caucus an, der Vereinigung schwarzer Kongressabgeordneter. Während derWatergate-Affäre war er Mitglied imJustizausschuss und damit beteiligt an der Untersuchung, die zum Rücktritt vonPräsidentRichard Nixon führte.
1987 war Rangel federführend an der Anti-Apartheids-Gesetzgebung beteiligt, die die bis dahin praktizierte Anrechnung von in Südafrika gezahlten Unternehmenssteuern untersagte und dadurch den Rückzug zahlreicher amerikanischer Großunternehmen aus Südafrika bewirkte.
Rangel fiel regelmäßig durch aufsehenerregende Aktionen oder Äußerungen auf. Unter anderem ließ er sich mehrfach als Teilnehmer politischer Demonstration festnehmen, bei denen es zumeist um die Gleichstellung von Afroamerikanern ging. Im Februar 2005 nannte erBill Clinton einenRedneck (weißer, reaktionärer Hinterwäldler), weil sichHillary Clinton weigerte, Rangels Position im FallAmadou Diallo zu unterstützen. Der schwarze Muslim Diallo war 1999 unter umstrittenen Umständen von vier New Yorker Polizeibeamten getötet worden.
Im September 2005 verglich er den PräsidentenGeorge W. Bush mitBull Connor, einem strikten Verteidiger der Rassentrennung ausAlabama.VizepräsidentDick Cheney äußerte daraufhin den Verdacht, dass diese Äußerung wohl dem fortgeschrittenen Alter von Rangel zuzuschreiben sei. Rangel reagierte empört.

Rangel, der ab 2007 auch Vorsitzender des Committee on Ways and Means gewesen war, trat von dieser Funktion am 3. März 2010 zurück, nachdem er wegen gesponserter Flüge in dieKaribik die Unterstützung seiner Partei verloren hatte.[1] Als Nachfolger wurdeSander M. Levin, einliberaler Abgeordneter der Demokratischen Partei ausMichigan, nominiert. Rangel selbst wollte sein Amt als Vorsitzender des Unterausschusses für Gesundheit (Health Subcommittee) sowie seine Mitgliedschaft im Ways and Means Committee behalten.[2]
Nachdem Rangel vor den Wahlen 2012 und 2014 jeweils nur knapp die demokratische Vorwahl gewonnen hatte, kündigte er im Sommer 2014 an, sich bei derWahl im November 2016 nicht mehr für den Sitz zu bewerben. Er schied daher am 3. Januar 2017 aus dem Kongress aus. Für das Mandat wurde darauf eine Reihe hochrangiger Kandidaten der Demokraten genannt, darunter der frühere Gouverneur des BundesstaatesDavid Paterson.[3] Die Vorwahl war die erste offene (also ohne Mandatsinhaber) seit 1944, als Rangels direkter Vorgänger Adam Clayton Powell erstmals gewählt wurde.[4] Schließlich setzte sich Rangels parteiinterner Herausforderer der Jahre 2012 und 2014Adriano Espaillat durch, der sich auch bei der Hauptwahl im November 2016 durchsetzte und am 3. Januar 2017 Rangels Nachfolge im Kongress antrat.
Ehrungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Rangel erhielt 2009 ehrenhalber denOrder of Jamaica, was wegen der zeitgleichen Ethikuntersuchung wegen einer Karibikreise für Kritik sorgte.[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Charles B. Rangel imBiographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Charles B. Rangel in derNotable Names Database (englisch)
- Euell A. Nielsen:Rangel, Charles Bernard (1930– ). In:Black Past (englisch)
- Rangel, Charles B. In:History.House.gov (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Rangel Steps Aside From Post During Ethics Inquiry. In:The New York Times, 3. März 2010.
- ↑Levin to Replace Rangel as Ways and Means Chairman. In:The New York Times, 4. März 2010.
- ↑Jan Ransom:Congressional Hopefuls are already Eyeing Rep. Charles Rangel’s Seat. In:New York Daily News, 30. Juni 2014.
- ↑Casey Tolan:Replacing Rangel: Jockeying Underway as Open 2016 Race Looms. In:Gotham Gazette, 17. Oktober 2015.
- ↑Zachary Roth:Rangel Honored By Jamaican Government, While Ethics Panel Probes Caribbean Trips. In:TalkingPointsMemo, 20. Oktober 2009.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Rangel, Charles B. |
ALTERNATIVNAMEN | Rangel, Charles Bernard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1930 |
GEBURTSORT | New York City |