Charivari (Schmuckkette)

EinCharivari (gesprochen „Schariwari“) ist eine massiv silberne oder seltener versilberteSchmuckkette, an derBerlocken, d. h.Edelsteine, Geldstücke (Silbermünzen und Medaillen), Hornscheiben,Grandeln, Kümmerer (verkümmerte Hirsch- oder Rehgeweihe), Tierpfoten, Dachsbärte, Zähne von jagdbaren Tieren oder Ähnliches angebracht sind.
Wortherkunft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dasfranzösische Wortcharivari kam in der napoleonischen Zeit in den deutschen Sprachraum. Es bedeutet im Französischen so viel wie „Lärm“, „Radau“, „Katzenmusik“ oder „Spektakel“.[1] Daraus ergaben sich im Deutschen zunächst die Bedeutungen „Katzenmusik“ und „Durcheinander“.[2]
Altfranzösischchalivali hatte im 14. Jahrhundert die Bedeutung „Lärm, der mit Töpfen und Pfannen veranstaltet wird“. Das Wort geht überspätlateinischcaribaria „schwerer Kopfschmerz“ zurück aufgriechischkarebaria „Kopfschmerz“, eine Zusammensetzung auskare „Kopf“ undbarys „schwer“.[3]
Ursprung und Verbreitung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Traditionell wird es von Männern amHosenlatz derTrachtenlederhose getragen. Das Charivari diente als Schmuck oder alsTalisman für eine erfolgreiche Jagd und war für die Landwirte ein wertvollesStatussymbol. Entstanden ist das Charivari wahrscheinlich aus einer Uhrenkette, die am Knopfloch der Trachtenweste befestigt und von Zeit zu Zeit mit diversen Trophäen behängt wurde. Es durfte nicht gekauft, sondern höchstens verschenkt werden, es wurde über Generationen weitervererbt. Es gibt uralte Charivaris, die einen Wert von über 10.000 Euro haben.
Charivaris sind im gesamtenOstalpenraum verbreitet. Das Tragen ist derzeit wieder in Mode gekommen und wird von immer mehr Trachtenvereinen bayernweit eingeführt und wiederbelebt.
Varianten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Länge eines Charivaris für Männer beträgt in der Regel 33 cm; es ist entweder aus 800er oder neuere auch aus 925er Silber gefertigt. Ketten für Frauen sind wesentlich filigraner, meist aus sogenannten Erbsketten; sie können ebenfalls mit kleinen Talismanen, die aus massivem Silber gegossen sind, behängt werden (z. B. Fuchsköpfe, kleine Rehgeweihe, kleine Münzen).
Es gibt daneben auch Charivaris, die sehr aufwendig aus zusammengesetzten Rehgeweihen oder Fuchszähnen gefertigt sind. Bei modernen Charivaris verzichtet man teilweise auf tierische Materialien und ersetzt diese z. B. durch Metallgüsse.
- Charivari mit Silbermünzen aus Bayern,
19./20. Jahrhundert