Castelnou

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Dieser Artikel befasst sich mit der französischen Gemeinde Castelnou, zur gleichnamigen Gemeinde in Spanien sieheCastelnou (Teruel).
Castelnou
Castelnou (Frankreich)
Castelnou (Frankreich)
StaatFrankreich Frankreich
RegionOkzitanien
Département (Nr.)Pyrénées-Orientales (66)
ArrondissementCéret
KantonLes Aspres
GemeindeverbandAspres
Koordinaten42° 37′ N,2° 42′ O42.6205555555562.7030555555556Koordinaten:42° 37′ N,2° 42′ O
Höhe111–444 m
Fläche19,28 km²
Einwohner286(1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte15 Einw./km²
Postleitzahl66300
INSEE-Code66044

Castelnou von Süden gesehen

Castelnou [kastɛlnu] (katalanisch:Castellnou dels Aspres) ist einefranzösischeGemeinde desDépartementsPyrénées-Orientales in derRegionOkzitanien. Administrativ ist sie demKantonLes Aspres und demArrondissementCéret zugeteilt.

Das Dorf ist als eines derPlus beaux villages de France (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Castelnou und Umgebung

Das südfranzösische Dorf mit 286 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) befindet sich nicht weit von derspanischen Grenze an den ersten Ausläufern desAspres 5 Kilometer westsüdwestlich vonThuir und 18 Kilometer südwestlich vonPerpignan. Es liegt an einem steilen Hang eines Hügels, der von einermittelalterlichen Burg mit einemWachturm dominiert wird. Verkehrstechnisch erschlossen ist der Ort durch dieDépartementsstraße D48.

Geschichte

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Der Hang von Castelnou

Die Burg wurde um 1065 erstmals urkundlich alsde Castro novo erwähnt.[2]

Der Ortsname leitet sich ab vomkatalanischenCastellnou (okzitanischCastelnau), selbst vom spätlateinischencastellu novu und bedeutet somit „neue Burg“.

Die mittelalterliche Stadt wird Ende des 10. Jahrhunderts erstmals erwähnt und wuchs im Umkreis der Burg. Sie war der Sitz der Vicomtes (Vize-Grafen) von Castelnou. Innerhalb der Festung gab es auch eine Kapelle, die demPetrus geweiht war. DieChapelle Saint-Pierre diente bis zum Ende des 12. Jahrhunderts als Pfarrkirche. Ab dem Jahre 1091 wurde sie durch dieAugustiner-Chorherren aufgewertet. Inzwischen ersetzt durch ein neues Gotteshaus, das außerhalb der Stadtmauern zu liegen kam, musste sie im 14. Jahrhundert bei der Vergrößerung des Burgsaales weichen.

1268 wurde Castelnou vonJakob II. von Mallorca belagert und schließlich eingenommen. In der frühenNeuzeit geschah 1483 ähnliches, als der Herr von Castelnou vor den anrückendenSöldner desGouverneurs vonRoussillon kapitulieren musste.

Im 17. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben, und auch das Dorf zerfiel nach und nach, bis es im 19. Jahrhundert quasi verlassen war. Doch wurde die Burg Ende des 19. Jahrhunderts aufgekauft und einer Restaurierung, die man eigentlich als Rekonstruktion bezeichnen muss, unterzogen. Der Aufschwung des Tourismus nach demZweiten Weltkrieg zog später neue Bewohner und Gäste an, und aus den Ruinen erwuchs ein neues Dorf.

Wappen

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Das Wappen des Ortes entspricht jenem der Vize-Grafen von Castelnou und ist ein Ausdruck der Wehrbereitschaft: auf rotem Grund eine silberne Burg, schwarz gemauert, das Burgtor transparent und offen zur Landschaft hin.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr19621968197519821990199920092021[3]
Einwohner186173159152277331365286

Weinbau

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Die Gemeinde ist Teil des WeinbaugebietesCôtes du Roussillon und darf seine Produkte unter derHerkunftsbezeichnungCôtes du RoussillonAOC vermarkten. Zudem wird in Castelnou und in der Umgebung auch derSüßweinMuscat de Rivesaltes AOC gekeltert.

Sehenswürdigkeiten

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Dorfkern

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Das Dorf Castelnou von der Burg aus gesehen

Der Dorfkern gruppiert sich entlang zwei parallel verlaufende Gassen auf unterschiedlichem Niveau. Es sind dies dieCarrer d’avall und dieCarrer del mig, welche durch mehrere Treppen miteinander verbunden sind. Bemerkenswert sind die halbkugelförmigen Backöfen von Früher, welche die Fassaden mancher Häuser schmücken. Einige Wohngebäude weisen an der Unterseite derDachtraufe (an derGénoise) Verzierungen ausKeramikfliesen auf. Nicht wenige Häuser offenbaren auch erstaunlich schöne und wohlgeformte Mauersteine, die vermutlich von der Festung abgetragen wurden. Trotzdem sind einige Teile des Bollwerkes überraschend gut erhalten geblieben. Ein Beispiel dafür ist das von zwei Türmen flankierte TorPorte de Millars im Norden des Dorfes.

Burg

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Der Ursprung der BurgChâteau vicomtal geht auf das 10. Jahrhundert zurück; ohne Zweifel wurden damals die ersten Befestigungsbauten erstellt. Bemerkenswert ist, dass bei den Befestigungsmauern, welche den Innenhof bilden, auch eine natürlich vorhandene Felswand mit integriert wurde. Während des gesamten 11. Jahrhunderts waren die Vize-Grafen von Castelnou die dominierenden Herren in der Region. Im 14. Jahrhundert fiel die Burg an dasKönigreich Mallorca. In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselte sie oft den Besitzer, bis sie schließlich aufgegeben wurde. Im 18. Jahrhundert, als die Befestigungsanlage zur Ruine verkam, nutzten die letzten Einwohner des Dorfes ihre Steine, um Häuser zu bauen. Nach der integralen Restauration im 19. Jahrhundert wurde sie vom neuen Besitzer Schritt für Schritt modernisiert. Doch wurde die Anlage 1981 durch einen Brand ein weiteres Mal zerstört. Erneut renoviert, wurde sie 1990 für das Publikum geöffnet.

Kirche

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Die KircheÉglise Sainte-Marie du Mercadal, die derMutter Jesu geweiht ist und erstmals im Jahre 1259 erwähnt wird, wurde außerhalb der Stadtmauern errichten. Der zweite Teil des Namens verdankt sie dem Markt, welcher sich an dieser Stelle etabliert hatte. Das Gotteshaus ersetzte die Kapelle Saint-Pierre im Burghof. DieSakristei und derGlockenturm sind aus dem 18. Jahrhundert. Der Grundriss ist einfach gehalten: einLanghaus, abgeschlossen durch eine halbrundeApsis. DieAusstattung stammt mehrheitlich aus demBarock. Bemerkenswert sind das Altarbild desHochaltars und die Scharniere der Türflügel aus derRomantik.

Wachtturm

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Auf einem benachbarten Fels, der im Nordwesten des Dorfes und der Burg liegt, steht ein Turm, der integrierter Bestandteil des Festungswerkes war. Dieser zylindrische Wachturm ist in einem guten Zustand erhalten geblieben; er erinnert in seiner Gestalt an denTorre del Far inTautavel oder an denTorre del Mir inPrats-de-Mollo-la-Preste.

  • Château vicomtal
    Château vicomtal
  • Kirche Sainte-Marie du Mercadal
    KircheSainte-Marie du Mercadal
  • Gassenszenerie
    Gassenszenerie
  • Dorfkern
    Dorfkern

Weblinks

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Commons: Castelnou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Castelnou aufLes plus Beaux Villages de France (französisch)
  2. Albert Dauzat, Charles Rostaing:Toponymie générale de la France, Larousse 1963 (réédition Guénégaud 1979). S. 154a.
  3. Populations légales 2021 − Ces données sont disponibles sur toutes les communes de France hors Mayotte | Insee. Abgerufen am 15. Mai 2024. 

Alénya |Amélie-les-Bains-Palalda |Argelès-sur-Mer |Arles-sur-Tech |Bages |Banyuls-dels-Aspres |Banyuls-sur-Mer |Brouilla |Caixas |Calmeilles |Camélas |Castelnou |Cerbère |Céret |Collioure |Corneilla-del-Vercol |Corsavy |Coustouges |Elne |Fourques |La Bastide |L’Albère |Lamanère |Laroque-des-Albères |Latour-Bas-Elne |Le Boulou |Le Perthus |Les Cluses |Le Tech |Llauro |Maureillas-las-Illas |Montauriol |Montbolo |Montescot |Montesquieu-des-Albères |Montferrer |Oms |Ortaffa |Palau-del-Vidre |Passa |Port-Vendres |Prats-de-Mollo-la-Preste |Reynès |Saint-André |Saint-Cyprien |Sainte-Colombe-de-la-Commanderie |Saint-Génis-des-Fontaines |Saint-Jean-Lasseille |Saint-Jean-Pla-de-Corts |Saint-Laurent-de-Cerdans |Saint-Marsal |Serralongue |Sorède |Taillet |Taulis |Terrats |Théza |Thuir |Tordères |Tresserre |Trouillas |Villelongue-dels-Monts |Villemolaque |Vivès

Normdaten (Geografikum):GND:1059889048(lobid,OGND,AKS) |VIAF:311196472
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