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Carola von Wasa-Holstein-Gottorp

Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.
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Königin Carola ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum gleichnamigen Schiff siehePillnitz (Schiff, 1886).
Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, um 1850

Carola (Caroline Friederike Franziska Stephanie Amelie Cäcilie; *5. August1833 imKaiserstöckl beimSchloss Schönbrunn beiWien; † 15. Dezember1907 inDresden), geb. Prinzessin von Wasa-Holstein-Gottorp, war als GemahlinKönigAlberts I. die letzte Königin von Sachsen.

An der Seite des Königs widmete sich Carolakaritativen Aufgaben wie dem Aufbau neuer sozialer Institutionen imKönigreich Sachsen. Mit der Gründung desAlbert-Vereins 1867 und anderer Pflege- und Schulungseinrichtungen setzte sie Impulse auf den Gebieten der Wohltätigkeits-, Armen- und Krankenfürsorge sowie der Verwundetenversorgung. Daneben engagierte sie sich in Hilfs-, Kinder- und Frauenvereinen für die Förderung Benachteiligter. Carola war Trägerin desSidonien-Ordens und Namensgeberin der nach ihr benanntenCarola-Medaille für hilfreicheNächstenliebe. Nach ihr sind, insbesondere in Dresden, zahlreiche Örtlichkeiten benannt.

Prinzessin 1833–1854

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Kindheit und Jugend

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Der Vater, Prinz Gustav von Wasa, Lithographie,Josef Kriehuber, um 1830
Die Mutter, Luise von Baden, um 1825

Prinzessin Carola von Wasa wurde am 5. August 1833 im Kaiserstöckl,[1] einem Nebengebäude desWienerSchlosses Schönbrunn, als einzige Tochter des ehemaligen Kronprinzen vonSchweden und Feldmarschalls PrinzGustav von Wasa (1799–1877) und dessen Gemahlin PrinzessinLuise von Baden (1811–1854) geboren.[2]

Carola stammte nicht, wie ihr Name zunächst vermuten lässt, aus derDynastie derWasa. Vielmehr verdankte sie den Namenszusatz ihrem Vater, der sich als Angehöriger der abgesetzten schwedischen DynastieHolstein-Gottorp nicht mehr „Prinz von Schweden“ nennen durfte. Stattdessen gab er sich die BeinamenWasa und – um seinen Thronanspruch weiterzubekunden –Holstein-Gottorp, mithin alsoWasa-Holstein-Gottorp. Diesen Nachnamen erhielt folglich auch Carola.

Die evangelische Taufe Carolas erfolgte am 7. August 1833 im Schönbrunner Kaiserhaus auf den Namen Caroline Friederike Franziska Stephanie Amalie Cäcilie; die Mutter nannte sie „Carola“.[3] Taufpaten waren unter anderen monarchischen RepräsentantenKaiserFranz I., KaiserinKaroline,Stéphanie von Baden sowieCäcilie von Schweden. Bis zur Scheidung ihrer Eltern im Sommer 1844 verbrachte Carola ihre Kindheit weitgehend in dersüdmährischen Sommerresidenz des Prinzenpaares aufBurg Eichhorn. Die Erziehung und Unterrichtung der als schüchtern und zurückhaltend geltenden Prinzessin war streng, aber durch elterliche Liebe gekennzeichnet.[4][5]

Nach der Trennung der Eltern ließen sich Mutter und Tochter ab August 1846 imMorawetzer Schloss nieder. Die Unterrichtung der Prinzessin übernahm Amalie vonUngern-Sternberg. Carola entwickelte eine Vorliebe für Zeichnen, Malen und Schach, nicht aber für das Musizieren. Gern führte sie selbsterdachte Theaterstücke auf. Das ländliche Leben in Morawetz verlief, abgesehen von größeren Geselligkeiten, ruhig und beschaulich. Während dieser Zeit entwickelte die junge Prinzessin großes Mitgefühl gegenüber sozial schwächer gestellten Kindern und Gebrechlichen, denen sie Nahrung und Kleidung spendete, welche die Mutter finanziert hatte.[6] Damit legte sie den Grund ihres späteren Engagements auf dem Gebiet der wohltätigen Armen- und Krankenfürsorge. Unterbrochen wurde der Aufenthalt zumeist für Bäderreisen der an Asthma und an einem Herzfehler leidenden Mutter oder für Besuche bei ihrem Vater beziehungsweise Verwandten inMannheim oderKarlsruhe.[3][7][8]

Während derItalienischen Unabhängigkeitskriege 1848/49 unterstützte Carola ungarische Verwundete durch die Einreichung von Gaben. In den Folgejahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Mutter weiter, was längere Kuraufenthalte inMeran,Venedig,Bozen undBaden für sie und ihre Tochter notwendig machte. In den Jahren bis 1851 widmete sich die mittlerweile 18-jährige Prinzessin Carola, die zu dieser Zeit als die schönste Prinzessin Europas galt,[9] intensiv der Ölmalerei.[10]

Carola konvertierte 1852, gegen den heftigen Widerstand ihres Vaters, wie ihre Mutter zumKatholizismus. Sein Einverständnis erklärte dieser nur unter der Bedingung, dass seine Tochter sich längere Zeit von ihrer Mutter trenne, um Konfessionsunterricht bei seiner Schwester, der GroßherzoginSophie Wilhelmine von Baden, in Karlsruhe zu nehmen. Prinzessin Carola kehrte nach dessen Abschluss zu ihrer Mutter zurück und legte am 4. November des gleichen Jahres in der Pfarrkirche zu Morawetz ihr Bekenntnis zum katholischen Glauben ab.[11]

Verlobung und Vermählung

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Ehrenpforte des Altstädter Rathauses Dresden anlässlich der Vermählung von Prinz Albert und Prinzessin Carola am 18. Juni 1853 mit anschließender Trauung des Paares in der Katholischen Hofkirche in Dresden

Im November 1852 erhielten Carola und ihre Mutter in Morawetz unerwarteten Besuch von den auf einem Jagdausflug befindlichen PrinzenAlbert undGeorg von Sachsen. In Wahrheit war dies jedoch nur ein Vorwand, da sich Prinz Albert seit 1850 auf bis dahin erfolgloser Brautschau befand.[12] Für ihn kamen vor dem Hintergrund der dynastischen Pläne, wie sich erweisen ließ, nur die Witwe des portugiesischen Königs DomPedro IV.,Amalie von Leuchtenberg, in Frage, die jedoch mehr als zehn Jahre älter war als Albert, dann die Witwe ErzherzogFerdinands, ErzherzoginElisabeth, und eben Carola.[13] Im Verlauf des für die Prinzen und andere Herrschaften ausgerichteten Banketts stellte sich Albert der Prinzessin Carola vor und war von ihrer Anmut und den geistreichen Unterhaltungen angetan. In späteren Aufzeichnungen bezeichnete Albert die Begegnung mit Carola als „Liebe auf den ersten Blick“. Wenig später bat Alberts Vater, KönigJohann von Sachsen, der eine konfessionsgleiche Ehe seines Sohnes anstrebte,[14][15] in einem Brief an die Mutter Carolas um die Hand ihrer Tochter für seinen Sohn.

Zuvor hatte es Gerüchte gegeben,Louis-Napoléon Bonaparte, der damalige Präsident derZweiten Französischen Republik, plane eine Hochzeit mit Carola von Wasa. DerStaatsanzeiger von Württemberg erklärte diese Anfang August 1852 für eine „ausgemachte Sache“.[16] Wenige Tage später wurde jedoch gemeldet, die Werbung sei „ablehnend beantwortet worden“,[17] und alle entsprechenden Gerüchte seien unwahr.[18] Ein weiterer Kontrahent um Carolas Hand warFriedrich Karl von Preußen.[19]

Nach erneuten Treffen nahm Carola Alberts Heiratsantrag am 5. Dezember 1852 an. Offiziell bestätigt wurde die Verlobung vomDresdner Journal am 15. Dezember 1852.[20] Die Jahreswende verbrachte das Paar in Morawetz.[21][22]

Die bevorstehende Hochzeit von Albert und Carola fand in Sachsen zunächst wenig Anklang. Das lag weniger daran, dass Carola eine eher mittellose Prinzessin war, und auch nicht am vorherrschenden schlechten Ruf ihrer geschiedenen Eltern.

Vielmehr lag der Grund darin, dass Carola erst kurz vor der Verlobung zum katholischen Glauben konvertiert war. Der Übertritt zum Katholizismus erfolgte – „nach erhaltener Einwilligung ihres Vaters und nachdem sie diesen ihren festen Entschluß dem hochw. Hrn. Bischof von Brünn mitgetheilt und den nöthigen katholischen Religionsunterricht erhalten hatte“ – am 4. November 1852 in der Kirche zuMoravetz (dieser Ort gehörte der Prinzessin von Wasa)[23] im Rahmen eines öffentlichen Hochamtes, das von BischofAnton Ernst von Schaffgotsch zelebriert wurde.[24]

König Johann war jedoch das Glück seines Sohnes wichtiger als etwaige Animositäten gegenüber der neuen Kronprinzessin und förderte nach besten Kräften die entstandene Verbindung. Auch Argumente für oder gegen die Hochzeit aus rein finanziellen Belangen schlug er aus.[25]

Im Januar 1853 zogen Mutter und Tochter nachBrünn. Dort besuchte Prinz Albert in den kommenden Monaten seine Verlobte häufig. Das künftige Brautpaar trat bei Bällen, Theaterbesuchen und anderen Festlichkeiten gemeinsam auf, wobei Carola die gesellschaftlichen Auftritte nutzte, um sich auf ihre künftige Stellung im sächsischen Königshaus vorzubereiten, wo das strenge spanische Zeremoniell galt. Insbesondere König Johann war daran gelegen, dass die künftige Kronprinzessin eine große Konversations- und Parkettsicherheit an den Tag legte, was Carola anstandslos erfüllte.[26] In der Zwischenzeit verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Mutter weiter.[27]

Für die im Juni 1853 anberaumte Hochzeit reiste Prinzessin Carola von Brünn nachPrag und von dort weiter nachBodenbach. Dort traf sie Prinz Albert, mit dem sie in einem geschmückten Sonderzug nachPirna weiterfuhr, wo das Paar eine Truppenparade abnahm. Sie gelangten mit einer berittenen und bespannten Eskorte zumSchloss Pillnitz, wo der sächsische Hof das Königspaar in Empfang nahm und zur Familientafel lud. Anschließend reiste der Festzug weiter nach Dresden, wo die Vermählung am 18. Juni gegen Mittag imPalais des Großen Gartens stattfand. Nach der Trauung fuhr das Brautpaar im bespannten goldenen Galawagen zumAltstädter Rathaus, in dem der OberbürgermeisterWilhelm Pfotenhauer einen Empfang gab. In derKatholischen Hofkirche nahm BischofJoseph Dittrich die kirchliche Trauung vor. Die Festlichkeiten setzten sich bis zum 2. Juli fort.[28] Danach bezog das Paar eine geräumige Wohnung imTaschenbergpalais. Die Leitung der Hofhaltung übernahmAdolf Senfft von Pilsach. Ihre Oberhofmeisterin entstammte demWertherner Adelsgeschlecht und wies Carola in die Gepflogenheiten desköniglichen Hofstaates ein.[29]

Kronprinzessin 1854–1873

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Friedensjahre

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Die königliche Villa in Dresden-Strehlen, um 1908

Im März 1854 besuchteKronprinzessin Carola ihre schwerkranke Mutter in Morawetz, die im Juli einerLungenlähmung erlag. Die folgenden Jahre waren für das Kronprinzenpaar von ausgedehnten mehrmonatigen Reisen im In- und Ausland geprägt, darunter in dieSchweiz, nach Italien und vermehrt Österreich. Im Winter 1855 übernahm Carola das Protektorat des sächsischen Pestalozzivereins, der sich der Unterstützung hilfsbedürftiger Witwen und Waisen von Lehrern annahm.[9] Das Kronprinzenpaar bezog 1859 dieKönigliche Villa im ländlichenStrehlen. Nach einer überstandenenMasernerkrankung im November 1860 begann Carola Klavierspielen zu lernen und widmete sich erneut der Malerei. Den Reitunterricht gab sie aufgrund einer sich verstärkendenKurzsichtigkeit auf.[30]

Deutscher Krieg

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Als sich im Frühjahr 1866 derDeutsche Krieg zwischen Preußen und Österreich zur Auflösung desDualismus abzuzeichnen begann, mobilisierte am 19. Mai diesächsische Armee ihre Truppen unter dem Oberbefehl von Prinz Albert. Das Königreich Sachsen lag dabei denkbar ungünstig an der Nahtstelle zwischen den beiden Interessenssphären eingekeilt. Als Preußens Forderungen, u. a. betreffend die Kernfrage nach der künftigen Verwaltung desHerzogtums Schleswig undHolstein, vom FrankfurterBundestag zurückgewiesen worden waren, erklärte es denDeutschen Bund für aufgelöst. Als Sachsen daraufhin den Beitritt zu einem neu zu schließenden Bund unter Preußens Führung ablehnte und sein Festhalten am Deutschen Bund bekräftigte, erklärte Preußen am 15. Juni 1866 Sachsen den Krieg. Um das Königreich vor umfangreichen Kriegsschäden zu schützen, wurde das Sächsische Armeekorps der österreichischen Nordarmee in Böhmen unterstellt. In Prag bezogen Albert und Carola Quartier. Von dort aus kommandierte Albert seine Armee, während Carola sich vermehrt um die Belange der Verwundeten kümmerte, die in einem Hospital amKarlsplatz untergebracht waren. Als Prag selbst zum Kriegsschauplatz zu werden drohte, wurde das Kronprinzenpaar nachRegensburg gebracht und von dort, als sich die Niederlage des Deutschen Bundes nach derSchlacht bei Königgrätz bereits abzuzeichnen begann, weiter nachWien. In ihrer Heimatstadt widmete sich Carola der Pflege von bis zu 5000 verwundeten Soldaten. Sie organisierte deren Verpflegung und ärztliche Behandlung, spendete medizinische Einrichtungsgegenstände und gab den Schwerstverletzten, oft über mehrere Stunden am Tag, Trost und Beistand. Darüber hinaus ließ sie Bücher und Spiele verteilen und organisierte den Postaustausch mit Angehörigen. Als am 21. Oktober der Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen inBerlin geschlossen wurde, kehrte das Kronprinzenpaar im November nach Dresden zurück.[31][32]

Neue Fürsorgeeinrichtungen

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Kronprinzessin Carola, 1860er Jahre

Als Staat, der den Krieg verloren hatte, wurde Sachsen durch Preußen in denNorddeutschen Bund gepresst. Das Königshaus Sachsen erklärte dem SiegerWilhelm I. uneingeschränkte Treue, woraufhin dieser bis Mai 1867 seine Truppen aus Dresden abziehen ließ. Im Juni 1867 besuchte das Paar inkognito diePariser Weltausstellung und wurde von KaiserNapoleon III. und seiner EhefrauEugénie de Montijo empfangen.[33] Während der folgenden Jahre kam es staatspolitisch zu einer Annäherung zwischen dem sächsischen und dem preußischen Königshaus.[34]

Nach ihrer Rückkehr verstärkte Carola, durch die Kriegserfahrung geprägt, ihr Engagement für die Verwundetenfürsorge, um damit die wenige Jahre zuvor ausgehandelteGenfer Konvention auszugestalten. Daher gründete sie am 14. September 1867 zusammen mitMarie Simon den nach ihrem Mann benanntenAlbert-Verein,[35] der sich ab 1869 vornehmlich der Ausbildung von Krankenpflegerinnen widmete, aus der die interkonfessionelle Schwesterngemeinschaft der Albertinerinnen hervorging und deren Unterweisung unter der Schirmherrschaft von Carola im ehemaligen Wachhaus amLeipziger Tor erfolgte. Die Albertinerinnen wurden nach ihrer Ausbildung im 1878 eröffnetenJohannstädterCarola-Haus“, das als Mutterhaus diente, eingesetzt oder in Gemeindekrankenhäusern. Ebenso wurden sie an Lazarette imRussisch-Osmanischen Krieg 1877/78 entsandt.[36]

Deutsch-Französischer Krieg

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An derStreitfrage um die spanische Thronkandidatur entzündete sich im Sommer 1870 zwischen demNorddeutschen Bund, dem Sachsen ab 1866 angehörte, und demKaiserreich Frankreich derDeutsch-Französische Krieg. Kronprinz Albert mobilisierte am 16. Juli als Bündnispartner Preußens die sächsischen Truppen, die zusammen mit ihm an die Rheinfront verlegt wurden. Carola blieb in Dresden zurück und übernahm vomPrinz-Max-Palais aus die Leitung der gesamten weiblichen Krankenpflege Sachsens. Unter den beteiligten Institutionen befanden sich neben dem Albert-Verein der Internationale Verein zur Pflege kranker und verwundeter Krieger, der sächsische Landes-Militär-Verein, der Verein für sächsische Felddiakonie sowie die Hilfsvereine für die Familien einberufener Krieger. Zu ihren Aufgaben zählte die Zuteilung der Albertinerinnen undDiakonissen an Heimat- oder Frontlazaretten ebenso wie die Verteilung von Lebensmitteln, Verbandsmaterial und Bekleidung an die drei eingerichteten Dresdner Lazarette. Hinzu kam die Versorgung von bis zu 18.000 französischen Kriegsgefangenen allein in der Landeshauptstadt. Wie im Deutschen Krieg übernahm Carola den Beistand zahlreicher Verwundeter, darunter in den auswärtigen Lazaretten inLeipzig,Wurzen,Großenhain,Zittau,Bautzen undChemnitz. Hierfür wurde sie von den anwesenden Militärärzten belächelt und gelegentlich als störend bis aufdringlich empfunden.[37][38]

Nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes und seiner Verbündeten über Frankreich verlieh König Johann Carola in Würdigung ihrer karitativen Verdienste im Krieg am 15. März 1871 denSidonien-Orden. Danach reiste das Paar in das militärische Hauptquartier ihres Mannes nachCompiègne. Imgleichnamigen Schloss bezog es die ehemaligen kaiserlichen Gemächer. Von dort aus unternahm Carola zusammen mit Albert Reisen und hielt Empfänge. Um die Zerschlagung derPariser Kommune zu unterstützen, griffen deutsche Truppen im Mai noch einmal militärisch ein; Carola reiste nach Dresden zurück. Nach Wiederherstellung der französischen Regierungsgewalt folgte ihr Prinz Albert im Juni 1871.[39]

Im Winter 1872/73 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von König Johann rapide. Er starb am 29. Oktober 1873 in Pillnitz, womit dieThronfolge auf Carolas Ehemann überging und Carola Königin von Sachsen wurde.[40]

Königin 1873–1902

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Regentenjahre

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Königin Carola,Holzstich, 1874

Die Trauerfeierlichkeiten desHauses Wettin zogen sich bis in den Januar 1874.[41] Durch die vorangegangene Reichseinigung weitgehend seiner außenpolitischen Gewalt enthoben, widmete sich das neue Königspaar zu Beginn der Integration des Königreichs Sachsen in dasDeutsche Kaiserreich insbesondere der Repräsentation. Zu den ersten Handlungen gehörte eine umfangreiche Inspektionsreise durch das Königreich, gefolgt von einer Reise in befreundete Fürstentümer und ins Ausland.[42]

Das Königspaar zog 1874 vom Taschenbergpalais in dasDresdner Residenzschloss um, wo Carola ihre Gemächer imGeorgenbau bezog. Im gleichen Jahr machte KaiserAlexander II. von Russland dem neuen Königspaar seine Aufwartung. Im Jahr 1878 feierte das KönigspaarSilberhochzeit. Die Teilnahme des preußischen Königshauses daran unterstützte die weitere Annäherung Sachsens und Preußens und symbolisierte zugleich die weitere Integration des Königreiches in das Kaiserreich. In erster Linie dienten derartige Jubiläen jedoch dazu, dem Volk seinen König als erzieherisch-politischen Vater des Landes zu präsentieren, wogegen Carola als fürsorgliche und tröstende Landesmutter dargestellt wurde.[43] Im Jahr 1877 starb Carolas Vater. Das folgende Jahrzehnt war von einer Vielzahl von Reisen und Empfängen geprägt, darunter Besuche des italienischen Königshauses 1880, KönigFerdinands von Portugal und KönigKarls von Rumänien 1883 sowie KönigLudwigs von Portugal 1886 undChulalongkorns, des Königs von Siam, im Jahr 1897.

Während der Regentenjahre verzichtete Carola auf politische Aktivitäten und überließ diese ihrem Mann, wobei sie „viele seiner Ungeschicklichkeiten im politischen Bereich durch ihre umgängliche Art ausglich“.[44][45]

Im Jahr 1898 feierte das Paar sein 25-jähriges Regierungsjubiläum. Mit beginnendemSiechtum Alberts in seinen letzten Jahren übernahm Carola mehr und mehr dessen Repräsentationspflichten und kümmerte sich liebevoll um ihren Mann. Er starb am 19. Juni 1902 in Sibyllenort. Ihm folgte sein jüngerer BruderGeorg I. als sächsischer König.[46]

Wohltätigkeit

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Das heute nicht mehr existente Carola-Haus in der Dresdner Gerokstraße, um 1909

Mit der Thronbesteigung Carolas erfuhr die sächsische Sozialfürsorge wichtige Förderimpulse. Insbesondere in der Residenzstadt Dresden stieg unter dem Eindruck einer wachsenden Industrialisierung der Anteil der arbeitenden Bevölkerung und damit zugleich der sozialen Nöte, die durch die Schaffung neuer Fürsorgeeinrichtungen gedämpft wurden.[47] Darunter fiel die Grundsteinlegung des Carola-Hauses 1876, das zwei Jahre später eingeweiht wurde. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung des Johannes-Vereins, der alle vier zuvor gegründeten Vereine der Königin bündelte. Hierunter zählte der Nähmaschinenerwerbverein inDresden-Leubnitz, um Frauen durch die Anschaffung von Nähmaschinen in Lohnarbeit zu bringen, der Pestalozzi-Verein zur Unterstützung und Versorgung hilfsbedürftiger Witwen und Waisen, das Dienstbotenheim für weibliche Dienstboten im Alter von über 60 Jahren, das kostenlosen Wohnraum zur Verfügung stellte und die Behandlungskosten im Krankheitsfall übernahm, sowie der Kinderbeschäftigungsverein in der DresdnerNeustadt und derAntonstadt. Ferner kam es zur Übernahme der privatenHeilstätte Loschwitz. Der Johannes-Verein erbaute unter Carolas Regie in Dresden sechs Häuser, in denen 144 ärmere Familien wohnten konnten.[9] Darüber hinaus zeichnete Carola für die Einrichtung und Unterhaltung von Lungenheilanstalten verantwortlich, die sich vornehmlich aufTuberkulosebehandlungen spezialisierten.[47]

Darüber hinaus wurden unter ihrem Wirken weitere Hilfsvereine gegründet, darunter der Frauenverein Dresden, der sich vorrangig um die Speisung altersschwacher und kranker Armer kümmerte und fünfKinderbewahranstalten und dreiKinderkrippen unterhielt, und zwei katholische Hilfsvereine: der Verein der Heiligen Elisabeth Dresden zur Armenpflege und der Vincentiusverein für Armenförderung. Weitere Vereine und Einrichtungen waren das Gustavheim inNiederpoyritz für die Versorgung alter, gebrechlicher Menschen, die Reconvalescentenstation in Pillnitz, das Krüppelheim inTrachenberge, aus dem das heutigeBerufsbildungswerk Dresden hervorging, wobei es sich um eine Erziehungs- und Bildungsanstalt für „verkrüppelte“, aber geistig gesunde Kinder handelte, sowie die Errichtung von drei Volksküchen in der DresdnerFriedrichstadt, derLeipziger Vorstadt und inLöbtau sowie diverse Suppenanstalten für Kinder.[47] Außerhalb Dresdens entstanden obererzgebirgische und vogtländische Frauenvereine, darunter inSchwarzenberg die Obererzgebirgische Fach- und Haushaltsschule, sowie der Carolaverein Leipzig mit Fach- und Gewerbeschule für Frauen. Außerhalb Sachsens unterstanden der Schirmherrschaft der Königin ein Krankenhaus im preußischenGuttentag, das Kinderheim inLangenwiese sowie die beiden Louisenhäuser in Morawetz undMannheim.[48][49]

Carolas persönliches Engagement im karitativen Bereich war zur damaligen Zeit keineswegs ungewöhnlich. Es entsprach vielmehr dem traditionellen Rollenverständnis adliger Frauen und war überdies für diese die einzige Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten und eine gewisse soziale Anerkennung zu erlangen. Durch den im Königreich Sachsen und anderen Reichsländern systematisch betriebenen Aufbau des Sozial- und Stiftungswesens wurden adeligen wie bürgerlichen Frauen völlig neue öffentliche Betätigungsfelder geöffnet. Königin Carola und KaiserinAuguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg stiegen so zu „Landesmüttern“ auf und repräsentierten eine völlig neue Generation von Frauen auf dem Gebiet der weiblichen Sozialfürsorge.[35]

Der neue Staat verstand darüber hinaus, deren Arbeit für seine Zwecke auszunutzen. So wurde im Falle der Königin Carola deren Sozialengagement faktisch den militärischen Aufgaben ihres Gatten Albert gleichgesetzt, um so eine weibliche Teilnahme am Mythos der Reichsgründung zu generieren. Zugleich untermauerte der Staat damit den Begriff eines gemeinsamen „Volkes unter Waffen“, das die zuvor betriebene Geschlechterdifferenzierung negierte.[50]

Carolas Initiative und ihr unermüdlicher Einsatz fruchteten jedoch nicht nur im Sozialwesen. Durch die Ausbildung von Frauen und Mädchen zu Krankenschwestern, Wirtschafterinnen, Näherinnen u. a. Berufszweigen entstanden neue Betätigungsfelder für das weibliche Geschlecht. Mit ihren Kenntnissen um eine ordnungsgemäße Haushaltsführung stieg die Lebensqualität der betroffenen Familien. Carola trug so, folgt man Dagmar Vogel, unbewusst zurEmanzipation und beruflichen Selbstständigkeit der Frauen bei.[51]

Privatleben

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Königin Carola, vor 1899

Über das Privatleben Carolas und ihres Ehemanns ist recht wenig bekannt. Entgegen der in vielen Königshäusern praktizierten Zwangs- oder Politheirat war die 49 Jahre andauernde Ehe zwischen Carola und Albert eine Liebesheirat gewesen. Das Paar ergänzte sich zeitlebens harmonisch. Die Ehe blieb aus unbekannten Gründen kinderlos. Überliefert ist, dass Carola wegen der ausbleibenden Schwangerschaft Kuraufenthalte unternahm und Heilquellen besuchte, was sie allerdings auch später noch tat. So besuchte sie 1881 und 1889Bad Ems, wo sie täglich dem katholischen Gottesdienst beiwohnte.[52] Ferner konnte Carola bezüglich ihrer karitativen Projekte jederzeit auf ihren Gatten zählen. Das Paar feierte 1878 seine Silberhochzeit. Das weitere Privatleben des Paares spielte sich ab 1859 weitgehend in seinerStrehlener Villa ab, die abseits des Königshofes als Hauptwohnsitz fungierte, wogegen das Schloss nur als Wohnsitz genutzt wurde, wenn das Paar am Hofe weilte. In späteren Jahren nutzte das Paar gelegentlich auch dasJagdschloss Rehefeld, ein Geschenk Carolas an ihren Mann,[53] oder dasSchloss Sibyllenort. Daneben liebten sowohl Albert als auch Carola Reisen und Naturausflüge.[54]

Hofleben

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Das Hofleben unterlag jährlicher Regelmäßigkeit. Um die Jahreswende verweilte das Königspaar zuweilen im Dresdner Schloss, um die Neujahrsglückwünsche und Segnungen entgegenzunehmen. Darauf folgte in den ersten Monaten des Jahres die Zeit der Hoffeste. Die dabei stattfindendenHofbälle umfassten bis zu 900 Personen, die Kammerbälle bis zu 300 Personen. Im April verlegte das Königspaar den Wohnsitz in sein Anwesen nach Strehlen und von Juni bis September nachSchloss Pillnitz, von wo aus Natur- und Jagdausflüge nachMoritzburg,Schandau oder in denTharandter Wald unternommen wurden. In sehr heißen Sommermonaten wohnte das Königspaar bisweilen im erzgebirgischenRehefeld oder später auf dem Herrschaftssitz Schloss Sibyllenort. Letzteres hatte Albert vonWilhelm von Braunschweig-Lüneburg geerbt. Im Oktober kehrte das Paar in seine Villa nach Strehlen zurück, um dort bis in den Winter hineinDiners für hochrangige Staatsbeamte, Generale und ausländische Gäste auszurichten.[55]

Hofstaat und Dienerschaft

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Hofstaat und Dienerschaft der Königin Carola[56]
  • *) In den Hofstaat der Königin übernommen
  • **) Aus dem Hofstaat der Kronprinzessin übernommen
BezeichnungZeitraum und Name
Oberhofmeisterin1873–1888: Therese von Globig, geb. vonWeißenbach
1888–1903: Louise vonPflugk, geb.von Thielau
Hofdame1873–1875: Anna Gräfin vonWaldburg-Zeil-Trauchburg**)
1873–1876: Maria Gräfin vonEinsiedel**)
1875–1877: Marie vonFabrice
1876–1878: Hermine Freiin vonPalm
1877–????: Clementine Gräfin von Einsiedel
1878–1881: Antonie Freiin von Lützerode
1881–1885: Franziska Gräfin vonStrachwitz
1885–1888 und 1891–1894: Else vonCarlowitz
1888–1890: Eva Freiin vonMiltitz
1895–????: Gabriele Gräfin Reuttner von Weyl
Hoffräulein1893–????: Ada von Abeken
1893–????: Marie vonBorries
1893–????: Carola vonNauendorff
1893–????: Marie vonOppell
Kammerdienerin1873–1874: Marie Schulze*)
1874–1893: Aloisia vom Dziembowska
1874–????: Marie Cornelia Gruber**)
1872–????: Marie Fliegel**)
Garderobère????–1880: Louise Focke*)
1880–1883: Auguste Theile
1883–????: Josepha Mitzschke
1897–????: Bertha Kurth
Leibwächterin????–1893: Louise Marie Brenne*)
1893–????: Therese Auguste Dorn
Garderobenfrau????–1891: Marie Sophie Heinze*)
1875–????: Johanna Caroline Roch
1891–????: Amalie Ernestine Schenke
Stubenmädchen1874–1894: Christiane Marie Emma Schubert
1894–????: Ernestine Wolffersdorff
Oberhofmeister1874–1889:Karl von Lüttichau
1889–1895:Werner von Watzdorf
1895–????:Theodor von Malortie
Kammerherr1878–????: Hans von Minckwitz
Kammerzahlmeister1874–1877: Ernst Robert Fritzsche
1877–1880: Ernst Friedrich Eduard Kölitz
1880–????: Karl Wilhelm Grieshammer
Kammerzahlamtskanzlist1876–????: Arthur Hugo Winkler
Kammerzahlamtsaufwärter1877–1878: Jakob Wenzel
1879–1894: Johann Karl Rämsch
1894–????: Karl Wilhelm Friedrich
Kammerdiener????–1888: Karl Heinrich Herrmann*)
????–1877: Ernst Eduard Friedrich Kölitz*)
1877–1881: Christian Gottlieb Wilhelm Vogel
1881–1883: Friedrich August Riedel
1883–????: Friedrich Emil Wilhelm Hohlfeld
1888–????: Friedrich August Hentsch
Kammerlakai1874–1876: Karl August Grellmann
1874–1891: Traugott Ernst Hattenius
1877: Christian Gottlieb Wilhelm Vogel
1877–1885: Karl August Otto Henne
????–1885: Johann Theodor Julius Schäfer
1877–1896: Michael Glausch

Königin-Witwe 1902–1907

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Letzte Lebensjahre

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Nach dem Tod Alberts trug Carola bis zu ihrem Lebensende Trauerflor oder einfache bürgerliche Kleidung. Das Angebot König Georgs, weiterhin im Schloss wohnen zu können, lehnte sie ab. Stattdessen zog sich Carola in ihre Strehlener Villa zurück und trat nur noch gelegentlich öffentlich in Erscheinung.[57] Die nunmehr sichtlich gealterte Königin-Witwe, die unter ihren Bediensteten als anspruchslos und bisweilen zu Geiz neigend galt, arbeitete über mehrere Jahre hinweg an ihrem Testament, das am Ende 140 Seiten umfasste. Darin vermachte sie an Einzelpersonen und Wohltätigkeitsvereine eine Gesamtsumme in Höhe von 783.000 Mark.[58] In ihren letzten Lebensjahren, so die Schilderungen ihrer Dienerschaft, bereitete sich Carola auf ihren Tod vor. Neben der merklichen Abnahme ihrer Kräfte, hatte sie in ihrem Schlafgemach eine große Anzahl gerahmter Fotografien verstorbener Angehöriger auf dem Totenbett verteilt, die sie an ihre eigene Vergänglichkeit erinnern sollten.

Tod und Beisetzung

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Die Königin-Witwe litt seit geraumer Zeit anDiabetes, zu der sich später eine schleichende Blasen- und Nierenbeckenentzündung einstellte. Wenige Tage vor ihrem Tod bekam Carola Schüttelfrost und hohes Fieber, begleitet von zeitweiliger Benommenheit, die inApathie endete. Der behandelnde Arzt diagnostizierte eine lebensbedrohliche Funktionsbeeinträchtigung der harnableitenden Organe, die zu einer schwerenUrämie geführt hatte. Carola starb 74-jährig am 15. Dezember 1907 gegen halb vier Uhr morgens in ihrer Villa im Beisein von Mitgliedern des Königshauses.

Nach der Abnahme derTotenmesse wurde Carola im Wintergarten ihrer Villa öffentlich aufgebahrt, wo Tausende von ihr Abschied nahmen. Anschließend wurde der Sarg unter dem Geläut aller Dresdner Glocken in die Katholische Hofkirche überführt, wo er tags darauf in derNeuen Gruft neben demjenigen ihres Gatten beigesetzt wurde. Aus allen Teilen Deutschlands trafen Beileidsbekundungen am sächsischen Hof ein und in den Tageszeitungen erschienen Nachrufe und Huldigungen auf die verstorbene Königin. Die vomSächsischen Landtag in Gedenken an Carola gegründeteKönigin Carola-Stiftung bestand noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.[59][60]

Ehrungen

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Königin-Carola-Gedenkstein in Altenberg, 1908

Insbesondere in Dresden wurde der letzten Königin Sachsens mit der Benennung einer Vielzahl von Orten und Institutionen gedacht. Hierunter zählen die 1879 gewidmeteCarola-Allee (heuteStauffenbergallee) mit derCarolabrücke über denPrießnitzgrund (1875), dieCarolabrücke über die Elbe (1895) mit dem anschließendenCarolaplatz und derCarolasee imGroßen Garten mit dem Restaurant Carolaschlösschen.[2] Das2. Königlich Sächsische Husaren-Regiment Nr. 19 erhielt 1891 seinen Ehrennamen nach ihr. Im September 1892 stiftete König Albert dieCarola-Medaille, die für hilfreiche Nächstenliebe verliehen wurde.[61] Für ihre Mädchenerziehungen erhielt sie 1897 in Brüssel dasDiplome d’honeur und dasDiplome de Grand Prix.[51] Ebenfalls noch zu Lebzeiten wurden nach ihr in Leipzig 1887 dasCarola-Theater und das 1902 erbauteKönigin-Carola-Gymnasium benannt, ebenso die 1879 in Dienst gestellte KreuzerfregatteCarola[2] sowie eineBucht auf der InselBuka.[62]

Darüber hinaus trägt derCarolafelsen, als höchster Punkt derAffensteine einer der meistbesuchten Aussichtsgipfel der HinterenSächsischen Schweiz, ihren Namen, genauso wie der OrtsteilCarolathal der erzgebirgischen GemeindeBreitenbrunn[2] und derKönigin-Carola-Schacht im heutigenFreital. Zudem ist eine Heilwasserquelle inTarasp nach ihr benannt.[63] Ein verwundeter französischer Soldat, den sie im Deutsch-Französischen Krieg gepflegt hatte, benannte im Gedenken daran eine Rosenzüchtung nach ihr, die „Reine Carola de Saxe“ (Königin Carola von Sachsen).[2][47] 1894 wurde außerdem derCarola-Paradiesvogel, eine Art aus der Gattung derStrahlenparadiesvögel, nach ihr benannt.

Der zuAuerbach/Vogtl. gehörende OrtsteilCarolagrün war eine nach ihr benannteLungenheilstätte.[64]

Die Figur Carolas flaniert heute zusammen mit anderen historischen Persönlichkeiten im Rahmen derRondo historica regelmäßig durch den Barockgarten im fränkischenBad Bocklet, wo sie im Sommer 1857 kurte.[2]

Genealogie

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Ahnentafel
Alteltern

KönigAdolf Friedrich von Schweden (1710–1771)
⚭ 1744
PrinzessinLuise Ulrike von Preußen (1720–1782)

Friedrich von Dänemark und Schweden (1723–1766)
⚭ 1743
PrinzessinLouise von Großbritannien (1724–1751)

GroßherzogKarl Friedrich von Baden (1728–1811)
⚭ 1751
MarkgräfinKaroline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783)

LandgrafLudwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719–1790)
⚭ 1741
LandgräfinKaroline von Pfalz-Zweibrücken (1721–1774)

Claude de Beauharnais (1717–1784)
⚭ 1753
Marie-Anne-Françoise Mouchard de Chaban (1737–1813)

Claude von Lezay-Marnesia (1735–1800)
⚭ 1766
Marie-Claudine de Nettancourt-Vaubécourt (1746–1794)

Urgroßeltern

KronprinzGustav III. (1746–1792)
⚭ 1766
PrinzessinSophie Magdalene von Dänemark (1746–1813)

ErbprinzKarl Ludwig von Baden (1755–1801)
⚭ 1774
PrinzessinAmalie von Hessen-Darmstadt (1754–1832)

Claude de Beauharnais (1756–1819)
⚭ 1783
Claudine de Lézay-Marnézia (1768–1791)

Großeltern

KönigGustav IV. Adolf von Schweden (1778–1837)
⚭ 1797
PrinzessinFriederike von Baden (1781–1826)

GroßherzogKarl von Baden (1786–1818)
⚭ 1806
GroßherzoginStéphanie de Beauharnais (1789–1860)

Eltern

KronprinzGustav von Wasa (1799–1877)
⚭ 1830
PrinzessinLuise von Baden (1811–1854)

Carola von Wasa-Holstein-Gottorp

Literatur

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  • Reinhard Delau:Carola von Wasa (1833–1907). In: Ute Essegern (Hrsg.):Sachsens heimliche Herrscher: Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008,ISBN 978-3-938325-43-8, S. 138–147.
  • Johann Georg Herzog zu Sachsen:Königin Carola. In:Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 55, 1934, S. 1–16 (Digitalisat derSLUB).
  • Eberhard Klein:Carola. Königin-Witwe von Sachsen. Ein kurzes Lebensbild. Charitasverband für das Katholische Deutschland, Freiburg im Breisgau 1908.
  • Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Prinzessin Carola von Sachsen. Hinrichs, Leipzig/Mittler & Sohn, Berlin 1898 (Digitalisat imInternet Archive,Digitalisat derSLUB).
  • Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006,ISBN 978-3-910074-34-7.
  • André Uebe:Königin Carola von Sachsen. Eine soziale und wohltätige Monarchin. In:Geschichte der Pflege (Hrsg.) hpsmedia Ausgabe 1-2019 S. 19 f.

Weblinks

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Commons: Carola von Wasa-Holstein-Gottorp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johann Georg Herzog zu Sachsen:Königin Carola. In:Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 55, 1934, S. 2.
  2. abcdefJürgen Fege:Das soziale Wirken der Königin Carola von Sachsen. In:Ärzteblatt Sachsen. Offizielles Organ der Sächsischen Landesärztekammer mit Publikationen ärztlicher Fach- und Standesorganisationen. Quintessenz-Verlag Berlin, Band 21 (2010), S. 579.
  3. abEberhard Klein:Carola. Königin-Witwe von Sachsen. Ein kurzes Lebensbild. Freiburg im Breisgau 1908, S. 6.
  4. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 9–12.
  5. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 3–9.
  6. Reinhard Delau:Carola von Wasa. Die Rose von Sachsen. In Ute Essegern:Sachsens heimliche Herrscher. Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008, S. 139.
  7. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 10–19.
  8. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 13–14.
  9. abcJürgen Fege:Das soziale Wirken der Königin Carola von Sachsen. In:Ärzteblatt Sachsen. Offizielles Organ der Sächsischen Landesärztekammer mit Publikationen ärztlicher Fach- und Standesorganisationen. Quintessenz-Verlag Berlin, Band 21 (2010), S. 578.
  10. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 20–29.
  11. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 15–16.
  12. Silke Marburg:Europäischer Hochadel. König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. De Gruyter, Berlin u. a. 2008, S. 139, 247.
  13. Anne-Simone Knöfel:Dynastie und Prestige. Die Heiratspolitik der Wettiner. Böhlau, 2009, S. 265.
  14. Silke Marburg:Das Ansehen hat man umsonst. Gattenwahl und Heiratskalkül für die Kinder König Johanns von Sachsen (1801–1873). In: Winfried Müller, Martina Schattkowsky (Hrsg.):Zwischen Tradition und Modernität: König Johann von Sachsen 1801–1873. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, S. 389.
  15. Silke Marburg:Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. De Gruyter, Berlin u. a. 2008, S. 139, 283.
  16. Deutschland. In: Die Presse, 8. August 1852, S. 5 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
  17. Telegrafische Depeschen. In: Fremden-Blatt der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien / Fremden-Blatt und Tags-Neuigkeiten der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien / Fremden-Blatt / Fremden-Blatt mit Vedette / Fremden-Blatt mit militärischer Beilage Die Vedette, 11. August 1852, S. 1 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fdb
  18. Mannheim, 14. August. In: Wiener Zeitung, 19. August 1852, S. 12 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  19. Johann Georg Herzog zu Sachsen:Königin Carola. In:Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 55, 1934, S. 3.
  20. Deutschland. Dresden, 15. Dezember. In: Wiener Zeitung, 17. Dezember 1852, S. 17 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  21. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 18–24.
  22. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 34–36, 49.
  23. Kronländer. Mähren. In: Die Presse, 13. November 1852, S. 4 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
  24. Kronländer. Brünn, 6. Nov. In: Wiener Zeitung, 12. November 1852, S. 13 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  25. Silke Marburg:Europäischer Hochadel: König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. De Gruyter, Berlin u. a. 2008, S. 288–289.
  26. Silke Marburg:Das Ansehen hat man umsonst. Gattenwahl und Heiratskalkül für die Kinder König Johanns von Sachsen (1801–1873). In Winfried Müller, Martina Schattkowsky (Hrsg.):Zwischen Tradition und Modernität: König Johann von Sachsen 1801–1873. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, S. 395–396, 398.
  27. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 37–41.
  28. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 26–30.
  29. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 41–50.
  30. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf Leipzig 1898, S. 50–72.
  31. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 79–88.
  32. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 31–35.
  33. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf Leipzig 1898, S. 89–91.
  34. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 91–95.
  35. abSimone Mergen:Monarchiejubiläen im 19. Jahrhundert. Die Entdeckung des historischen Jubiläums für den monarchischen Kult in Sachsen und Bayern. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005, S. 199.
  36. Johann Georg Herzog zu Sachsen:Königin Carola. In:Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 55, 1934, S. 6
  37. Reinhard Delau:Carola von Wasa. Die Rose von Sachsen. In Ute Essegern:Sachsens heimliche Herrscher. Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008, S. 141.
  38. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 96–101.
  39. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 102–111.
  40. Johann Georg Herzog zu Sachsen:Königin Carola. In:Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 55, 1934, S. 7.
  41. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 119.
  42. Marie Görlitz:Parlamentarismus in Sachsen: Königtum und Volksvertretung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. LIT, Münster 2011, S. 105.
  43. Simone Mergen:Monarchiejubiläen im 19. Jahrhundert. Die Entdeckung des historischen Jubiläums für den monarchischen Kult in Sachsen und Bayern. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005, S. 176, 179, 199.
  44. Zitat aus Maria Görlitz:Parlamentarismus in Sachsen. Königtum und Volksvertretung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. LIT Verlag, Münster 2011, S. 105.
  45. Reinhard Delau:Carola von Wasa. Die Rose von Sachsen. In Ute Essegern:Sachsens heimliche Herrscher. Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008, S. 140.
  46. Eberhard Klein:Carola. Königin-Witwe von Sachsen. Ein kurzes Lebensbild. Freiburg im Breisgau 1908, S. 11.
  47. abcdSiegfried Seifert:Gelebte Liebe wurde ihre Antwort. Auf den Spuren großer Frauen (Teil drei): Königin Carola von Sachsen. In:Tag des Herrn. Bd. 29, 1999, S. 20.
  48. Maria Görlitz:Parlamentarismus in Sachsen. Königtum und Volksvertretung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. LIT Verlag, Münster 2011, S. 106, 119.
  49. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 148–153.
  50. Simone Mergen:Monarchiejubiläen im 19. Jahrhundert. Die Entdeckung des historischen Jubiläums für den monarchischen Kult in Sachsen und Bayern. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005, S. 200.
  51. abDagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 51.
  52. Hermann Sommer:Zur Kur nach Ems. Ein Beitrag zur Geschichte der Badereise von 1830 bis 1914. Franz Steiner, Stuttgart 1999, S. 338, 373.
  53. Joseph Kürschner (Hrsg.):König Albert und Sachsenland. Eine Festschrift zum 70. Geburtstage und 25jährigen Regierungsjubiläum des Monarchen. Reinhold Schwarz, Berlin 1898, S. 71.
  54. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 39–43, 61–66.
  55. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf Leipzig 1898, S. 129–147.
  56. Georg von Schimpff:Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen. Hartmann & Wolf, Leipzig 1898, S. 217–219.
  57. Reinhard Delau:Carola von Wasa. Die Rose von Sachsen. In Ute Essegern:Sachsens heimliche Herrscher. Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008, S. 142.
  58. Reinhard Delau:Carola von Wasa. Die Rose von Sachsen. In Ute Essegern:Sachsens heimliche Herrscher. Die starken Frauen der Wettiner. Saxo-Phon, Dresden 2008, S. 139, 141.
  59. Dagmar Vogel:Wahre Geschichten um Sachsens letzte Königin. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, S. 67–70.
  60. Eberhard Klein:Carola. Königin-Witwe von Sachsen. Ein kurzes Lebensbild. Freiburg im Breisgau 1908, S. 11–12, 25–28.
  61. Eberhard Klein:Carola. Königin-Witwe von Sachsen. Ein kurzes Lebensbild. Freiburg im Breisgau 1908, S. 20.
  62. Hildebrand, Hans H. / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz:Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Mundus Verlag, Ratingen, 1993.ISBN 978-3-7822-0210-7, S. 170–171.
  63. Grand Hotel Kurhaus Tarasp (abgerufen am 24. Februar 2017).
  64. Ernst Flath:Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 260 (Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden).
VorgängerinAmtNachfolgerin
Amalie Auguste von BayernKönigin von Sachsen
1873–1902
Dieser Artikel wurde am 24. November 2016 indieser Version in die Liste derlesenswerten Artikel aufgenommen.
Personendaten
NAMECarola von Wasa-Holstein-Gottorp
ALTERNATIVNAMENCaroline Friederike Franziska Stephanie Amelie Cecilie
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Adlige, Königin von Sachsen
GEBURTSDATUM5. August 1833
GEBURTSORTKaiserstöckl beimSchloss Schönbrunn beiWien
STERBEDATUM15. Dezember 1907
STERBEORTDresden
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