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Carlo Azeglio Ciampi

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Carlo Azeglio Ciampi (1999)
Unterschrift von Carlo Azeglio Ciampi
Unterschrift von Carlo Azeglio Ciampi

Carlo Azeglio Ciampi ([ˈkarlo aˈd͡zːeʎːo ˈt͡ʃampi; *9. Dezember1920 inLivorno,RegionToskana; †16. September2016 inRom) war einitalienischer Politiker und von 1999 bis 2006Staatspräsident Italiens. Ciampi verzichtete aufgrund seines Alters auf eine erneute Kandidatur, sein Nachfolger wurdeGiorgio Napolitano.

Leben

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Ciampi studierte Literatur und Philosophie, danach Rechtswissenschaften, unter anderem auch inLeipzig. In den Jahren 1941 bzw. 1946 schloss er die Studiengänge ab. Während desZweiten Weltkrieges war er in deritalienischen Widerstandsbewegung aktiv. Seit 1963 arbeitete Ciampi bei deritalienischen Zentralbank,[1] in der er mehrere wichtige Ämter bekleidete. 1979 wurde er Chef der Zentralbank. Ciampi, der als überzeugter Europäer galt, hatte großen Anteil am Beitritt Italiens zumEuropäischen Währungssystem. Weiterhin gelang es ihm, trotz innenpolitischer Krisen, die italienischeLira weitgehend stabil zu halten.

Während der innenpolitischen Krise Italiens Anfang der neunziger Jahre berief StaatspräsidentOscar Luigi Scalfaro Ciampi zum Ministerpräsidenten, dieser trat allerdings ein Jahr später wieder zurück, nachdemSilvio Berlusconi dievorgezogenen Neuwahlen gewonnen hatte. Von 1996 bis 1999 war Ciampi unter den MinisterpräsidentenRomano Prodi undMassimo D’Alema Schatzminister und Minister für Haushalt und Wirtschaftsplanung. Durch seine strikte Politik der Haushaltskonsolidierung gelang Ciampi die Einführung desEuro in Italien („Signor Euro“). Später gab er zu, dass Italien 1998 vor dem Staatsbankrott gestanden hätte, wenn es nicht die Zusage zur Aufnahme in dieEurozone bekommen hätte.[2]

Am 13. Mai 1999 wurde Ciampi als Nachfolger Scalfaros zum zehnten Staatspräsidenten der Italienischen Republik gewählt. Seine Wahl erfolgte im ersten Durchgang mit 707 Stimmen. Er war bei vielen Italienern sehr beliebt, galt als „Presidente con Anima“ und wurde als seriöses Gegenbild zu dem in seiner Amtszeit amtierenden Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wahrgenommen. Mehrmals weigerte sich Ciampi, Gesetze der damaligen Regierungskoalition zu unterzeichnen. Ciampi bemühte sich während seiner Amtszeit um die Wiederbelebung nationaler Rituale und Symbole: So ließ er etwa amMonumento a Vittorio Emanuele II den „Altare della patria“ („Altar des Vaterlandes“) wiedereröffnen.[3]

2005 erhielt er denKarlspreis der StadtAachen. Der Italiener wurde „in Würdigung seiner Lebensleistung um den europäischen Integrationsfortschritt und als Mittler zwischen den Welten“[4] ausgezeichnet. Ciampi nahm den Preis am 5. Mai im Krönungssaal desAachener Rathauses entgegen. Im Jahr 2006 entschied er sich, trotz vieler Bitten aus allen politischen Blöcken, dem Beispiel seiner Vorgänger zu folgen und nicht für eine zweite Amtszeit als Staatspräsident zu kandidieren. Wie alle ehemaligen Staatspräsidenten (Art. 59 Abs. 1 der italienischen Verfassung) wurde Ciampi nach dem Ende seiner Amtszeit 2006Senator auf Lebenszeit, zuletzt war er der älteste amtierende Senator.

Im Jahr 2006 war erSchirmherr derOlympischen Winterspiele in Turin.

Carlo Azeglio Ciampi war seit 1946 mit der gleichaltrigen Franca Pilla verheiratet, sie haben einen Sohn und eine Tochter.

Ehrungen

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Auslandsreisen

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Carlo Azeglio Ciampi führte als Staatspräsident folgende offizielle Auslandsreisen durch:[8][9]

Ciampi besuchte den Papst insgesamt 14 Mal in derVatikanstadt (davon sechs Privatbesuche), beim VölkerrechtssubjektSouveräner Malteserorden in Rom gab es jeweils 1999 und 2006 einen Besuch.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Carlo Azeglio Ciampi – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikiquote: Carlo Azeglio Ciampi – Zitate (italienisch)
Wikisource: Carlo Azeglio Ciampi – Quellen und Volltexte (italienisch)

Einzelnachweise

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  1. Jörg Bremer:Carlo Azeglio Ciampi gestorben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. September 2016, S. 6.
  2. Tobias Piller,Italien dreht durch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2018, S. 14.
  3. Pascal Oswald:Eine gespaltene Nation? – Überlegungen zur politischen Geschichte und Gegenwart Italiens im Spiegel der Einigungsfeiern von 2011. In: www.risorgimento.info/beitraege4a.pdf, abgerufen am 20. Januar 2020, S. 2.
  4. Würdigungstext auf der Webpräsenz des Karlspreises
  5. AAS 94 (2002), Nr. 1, S. 85.
  6. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  7. Mitgliederdatenbank de Akademie
  8. Kurzbeschreibungen der Reisen auf quirinale.it
  9. Liste der Reisen auf archivio.quirinale.it

Alcide De Gasperi (1.–7.) |Giuseppe Pella |Amintore Fanfani |Mario Scelba |Antonio Segni |Adone Zoli |Amintore Fanfani (2.) |Antonio Segni (2.) |Fernando Tambroni |Amintore Fanfani (3.–4.) |Giovanni Leone |Aldo Moro (1.–3.) |Giovanni Leone (2.) |Mariano Rumor (1.–3.) |Emilio Colombo |Giulio Andreotti (1.–2.) |Mariano Rumor (4.–5.) |Aldo Moro (4.–5.) |Giulio Andreotti (3.–5.) |Francesco Cossiga (1.–2.) |Arnaldo Forlani |Giovanni Spadolini (1.–2.) |Amintore Fanfani (5.) |Bettino Craxi (1.–2.) |Amintore Fanfani (6.) |Giovanni Goria |Ciriaco De Mita |Giulio Andreotti (6.–7.) |Giuliano Amato |Carlo Azeglio Ciampi |Silvio Berlusconi |Lamberto Dini |Romano Prodi |Massimo D’Alema (1.–2.) |Giuliano Amato (2.) |Silvio Berlusconi (2.–3.) |Romano Prodi (2.) |Silvio Berlusconi (4.) |Mario Monti |Enrico Letta |Matteo Renzi |Paolo Gentiloni |Giuseppe Conte (1.–2.) |Mario Draghi |Giorgia Meloni

Kabinett Prodi I – 17. Mai 1996 bis 21. Oktober 1998

Romano Prodi (Ulivo) |Lamberto Dini (RI) |Giorgio Napolitano (DS) |Giovanni Maria Flick |Beniamino Andreatta (PPI) |Carlo Azeglio Ciampi |Vincenzo Visco (DS) |Michele Pinto (PPI) |Antonio Di Pietro (bis 20. November 1996) |Paolo Costa (ab 20. November 1996) |Claudio Burlando (DS) |Pier Luigi Bersani (DS) |Augusto Fantozzi (RI) |Antonio Maccanico (UD) |Rosy Bindi (PPI) |Tiziano Treu (RI) |Walter Veltroni (DS) |Edoardo Ronchi (Verdi) |Luigi Berlinguer (DS)

Kabinett D’Alema I – 21. Oktober 1998 bis 22. Dezember 1999
Träger des InternationalenKarlspreises zu Aachen

1950:Richard Coudenhove-Kalergi |1951:Hendrik Brugmans |1952:Alcide De Gasperi |1953:Jean Monnet |1954:Konrad Adenauer |1956:Winston Churchill |1957:Paul-Henri Spaak |1958:Robert Schuman |1959:George C. Marshall |1960:Joseph Bech |1961:Walter Hallstein |1963:Edward Heath |1964:Antonio Segni |1966:Jens Otto Krag |1967:Joseph Luns |1969:Europäische Kommission |1970:François Seydoux de Clausonne |1972:Roy Jenkins |1973:Salvador de Madariaga |1976:Leo Tindemans |1977:Walter Scheel |1978:Konstantinos Karamanlis |1979:Emilio Colombo |1981:Simone Veil |1982:Juan Carlos I. |1984:Karl Carstens |1986: Das Volk vonLuxemburg |1987:Henry Kissinger |1988:François Mitterrand undKohl |1989:Frère Roger |1990:Gyula Horn |1991:Václav Havel |1992:Jacques Delors |1993:Felipe González |1994:Gro Harlem Brundtland |1995:Franz Vranitzky |1996:Beatrix (Niederlande) |1997:Roman Herzog |1998:Bronisław Geremek |1999:Tony Blair |2000:Bill Clinton |2001:György Konrád |2002:Euro |2003:Valéry Giscard d’Estaing |2004:Pat Cox |2004 Außerordentlicher Karlspreis:Johannes Paul II. |2005:Carlo Azeglio Ciampi |2006:Jean-Claude Juncker |2007:Javier Solana |2008:Angela Merkel |2009:Andrea Riccardi |2010:Donald Tusk |2011:Jean-Claude Trichet |2012:Wolfgang Schäuble |2013:Dalia Grybauskaitė |2014:Herman Van Rompuy |2015:Martin Schulz |2016:Franziskus |2017:Timothy Garton Ash |2018:Emmanuel Macron |2019:António Guterres |2020:Klaus Johannis |2022:Maryja Kalesnikawa,Weranika Zepkala,Swjatlana Zichanouskaja |2023:Ukrainisches Volk,Wolodymyr Selenskyj |2024:Pinchas Goldschmidt, jüdische Gemeinschaften in Europa |2025:Ursula von der Leyen

Personendaten
NAMECiampi, Carlo Azeglio
KURZBESCHREIBUNGitalienischer Politiker, Staatspräsident Italiens (1999–2006)
GEBURTSDATUM9. Dezember 1920
GEBURTSORTLivorno
STERBEDATUM16. September 2016
STERBEORTRom
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