Canal Vauban

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Plan der Feste Neuf-Brisach mit dem Kanal links unten
Der heutige Kanal beiWeckolsheim ist ein verkrautetes Fließgewässer

DerCanal de Vauban (ursprünglichCanal de Rouffach, späterCanal de Neuf-Brisach) ist ein ehemaligerfranzösischerSchifffahrtskanal, der imDépartement Haut-Rhin in der RegionElsass errichtet wurde und dessen Relikte heute noch zu sehen sind. Er wurde alsCanal de Rouffach in den Jahren 1698 bis 1702 unter der Leitung des französischen FestungsbaumeistersVauban durch IngenieurJean-Baptiste Régemortes mit der Zielsetzung errichtet, das erforderliche Baumaterial für die neu zu schaffende FestungsstadtNeuf-Brisach aus denVogesen heranzuschaffen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Hintergrund

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Während desDreißigjährigen Kriegs eroberte Frankreich im Jahre 1639 die StadtBreisach. DerFrieden von Rijswijk 1697, der denPfälzischen Erbfolgekrieg beendete, bestimmte jedoch die Rückgabe der rechtsrheinischen Gebiete anÖsterreich.Ludwig XIV. sah sich gezwungen, seine nun linksrheinischen Grenzen im Osten zum Schutz des Elsass neu zu befestigen.Vauban, der geniale Festungsbaumeister des Königs, erhielt 1698 den Auftrag, eine neueFestung zu errichten: etwa drei Kilometer westlich des Rheins und genau gegenüber von Breisach, aber außer Reichweite seiner Kanonen. Vauban schuf auf ebenem und freiem Gelände die gewaltigeZitadelleNeuf-Brisach in Form eines regelmäßigen Achtecks, umgeben vonWällen undBastionen, mit dreifach gestaffeltenSchanzen.

Geografischer Verlauf

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Bei seiner Fertigstellung führte der Kanal vom OrtRouffach, am Übergang der Vogesen in dieRhein-Ebene, bis nach Neuf-Brisach und mündete westlich der Stadt in denCanal de Widensolen, der das Wasser Richtung Norden weiter transportierte, wo es schließlich vom FlussBlind aufgenommen wurde. So konnten die nötigen Baumaterialien, insbesondere Steinquader aus denSteinbrüchen der Vogesen, aber auchKalk undBauholz rasch und einfach mit Schiffen an die Baustelle befördert werden. Nach Fertigstellung der Festung Neuf-Brisach wurde der westliche Teil des Kanals wieder zugeschüttet, sodass seine Reste heute nur noch zwischenOberhergheim und Neuf-Brisach, sowie ein Wasserversorgungskanal zwischenEnsisheim und Oberhergheim zu sehen sind. Im 19. Jahrhundert ist auch eine Anbindung an denRhein-Rhône-Kanal erfolgt, der östlich an der Stadt Neuf-Brisach vorbeiläuft. In diesem Abschnitt des Rhein-Rhône-Kanals ist aber heute die Schifffahrt ebenfalls schon aufgelassen.

Technische Charakteristik

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Der Kanal wies eine Gesamtlänge von 37 Kilometern auf, der Wasserweg war zehn Meter breit und 1,50 Meter tief. DieLauch und dieIll überquerte der Kanal auf hölzernenAquädukten. Er verfügte über etwa 15Schleusen, die eine Dimension von 40 × 10 Metern aufwiesen. Für den Transport des Baumaterials wurde der eigens entwickelte Schiffstyp „Bateau de Neuf-Brisach“ verwendet. Dieser hatte eine Abmessung von maximal 20 × 5 Metern und konnte daher im „Viererpaket“ geschleust werden.

Die Wasserversorgung des Kanals erfolgte durch Ableitungen aus der Lauch, derVieille Thur und aus demQuatelbach. Dieser aus dem Mittelalter stammende künstliche Wasserlauf entsteht inMülhausen und mündete damals beiEnsisheim in die Ill. Der Quatelbach wurde im Zuge der Bauarbeiten zum Canal de Rouffach weiter geleitet, den er bei Oberhergheim erreichte. Der Abschnitt zwischen Ensisheim und Oberhergheim führt heute ebenfalls den NamenCanal Vauban und ist offenbar in die Längenberechnung des Kanals integriert, obwohl er hier als schiffbarer Kanal eigentlich nie fungierte, sondern lediglich als Wasserzulaufkanal.

Wirtschaftliche Entwicklung

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Obwohl Vauban in seiner Planung eine langfristige wirtschaftliche Nutzung desCanal de Rouffach vorsah, wurde der Abschnitt westlich der Ill bereits 1703 auf Befehl von MaréchalCatinat, Befehlshaber der elsässischen Truppen imSpanischen Erbfolgekrieg, wieder zugeschüttet. Der Kanal wurde danach inCanal de Neuf-Brisach umbenannt und bis etwa 1760 genutzt. ErstNapoleon I. gab ihm den NamenCanal Vauban, um den großen Festungsbaumeister zu ehren.

Weblinks

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Commons: Neuf-Brisach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

48.0122222222227.5247222222222Koordinaten:48° 0′ 44″ N,7° 31′ 29″ O

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