Calf of Eday | |
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Gewässer | Nordsee |
Inselgruppe | Orkney |
Geographische Lage | 59° 14′ 0″ N,2° 44′ 0″ W59.233333333333-2.733333333333354Koordinaten:59° 14′ 0″ N,2° 44′ 0″ W |
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Fläche | 2,43 km² |
Höchste Erhebung | 54 m |
Einwohner | unbewohnt |
Calf of Eday ist eine kleine, heute unbewohnteInsel, die der Nordostküste vonEday, einer Insel derOrkney inSchottland vorgelagert ist.
Die für normale Touristen praktisch unerreichbare Insel, bietet zwei vorgeschichtliche Denkmale von herausragender Bedeutung für die bau- und wirtschaftsgeschichtliche Diskussion im Schottland-Orkney-Kontext.
Dabei handelt es sich zum einen um die so genanntenpotters workshop eines der orkadischendenroundhouses, die als Vorgänger der klassischenBrochs diskutiert werden und um dieStalled Cairns. Der Longcairn der Insel ist einer der wenigen Plätze auf den nördlichen Inseln woKeramik derGlockenbecherkultur gefunden wurde.
Beim anderen Objekt handelt es sich um die so genanntensalt works, ein Industriedenkmal aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts unmittelbar an der Nordwestküste der Insel. Diesesalt works entstanden im Rahmen der Bemühungen der schottischen Krone ab etwa 1670, das (späthanseatische) Salzmonopol für dieFischverarbeitung der niederländischen, deutschen und skandinavischen Fischer in Nordschottland zu brechen (Aufkommen der Mattjes-Produktion wie des Salzkonservierung von Kabeljau/Dorsch).
Das Gebäude dersalt works von Eday ist eine einfache, rechteckige Feldsteinenkonstruktion mit einem mittigen Raumteiler. Die Mittelwand wurde von einer Seite durch ein offenes Torffeuer aufgeheizt, über die heiße Wand wurde dann von der anderen Seite her Meerwasser gegossen, das durch die Hitze verdunstete. Die zurückbleibenden Salzkristalle wurden abgekratzt und in Säcke gefüllt.
Die Produktion wurde bereits nach wenigen Jahren wieder eingestellt, da die Qualität des Salzes (torfiger Beigeschmack) nicht den Erfordernissen der Fischereiwirtschaft entsprach und der Transport der erforderlichen Torfmengen von Eday zum Calf zu hohe Kosten verursachte.
Die Insel ist abgesehen von einer Teilnahme an den Exkursionen desOAT – Orkney Archaeological Trust (ca. zweimal pro Jahr) oder der Teilnahme an einer der Lehrexkursionen der regelmäßig auf Orkney grabenden Archäologen (die durch Vermittlung von VisitOrkney, dem örtlichen Fremdenverkehrsverband, jederzeit möglich sind) kaum erreichbar. Die Objekte selbst sind nicht für eine öffentliche Präsentation erschlossen und aufbereitet, so dass sich ein Besuch nur unter fachkundiger Führung empfiehlt.