Das Gemeindegebiet von Burkardroth erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über ca. 13,3 km, in Ost-West-Richtung über ca. 11,9 km. Als Besonderheit ist eine zum Gemeindegebiet gehörende Exklave westlich des gemeindefreien GebietesWaldfensterer Forst zu nennen, die sich auf ca. 2,4 km × 2,0 km erstreckt. Hier liegt auch der Gemeindeteil Oehrberg. Insgesamt hat das Gemeindegebiet damit eine Fläche von 69,15 km².
Der tiefste Punkt der Marktgemeinde liegt mit ca. 270 m im Bereich der Borstmühle im Aschachgrund und die höchste Erhebung auf ca. 839 m beim Füllsender desTotnansbergs. Die Seehöhe der Ortsteile dagegen schwankt zwischen ca. 280 m inFrauenroth und ca. 435 m inWaldfenster.[3]
DerOrtsname ist einRodungsname. Er besteht aus dem Personennamen des Ortsgründersburkart und demmittelhochdeutschen Wortrode. Als Erklärung ergibt sich daraus „Rodung des Burkarts“.[26]
Der Markt wurde im Zuge derGebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 im Zuge derkommunalen Neuordnung Bayerns durch den Zusammenschluss der Gemeinden Burkardroth, Frauenroth,Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Stralsbach, Waldfenster, Wollbach bei Bad Kissingen und Zahlbach neu gebildet.[27] Am 1. Mai 1978 kamen Premich und Stangenroth hinzu.[28]
Nach der letztenKommunalwahl 2020 setzt sich der Marktgemeinderat aus 20 Mitgliedern zusammen. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist derErste Bürgermeister. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,31 % mit 77.142 abgegebenen gültigen Stimmen. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[30]
Bei der Bürgermeisterwahl von 2008 musste sich Amtsinhaber Emil Müller (CSU) mit 49,5 % knapp seinem Herausforderer Waldemar Bug (ÖDP) geschlagen geben, der 50,5 % erreichte und mit einem Vorsprung von nur 45 Stimmen die Wahl gewann. Bug ist gleichzeitig das erste ÖDP-Mitglied, dem der Sieg bei einer Bürgermeisterwahl gelang.[31] Bug wurde im März 2014 mit 95,7 % der Stimmen wiedergewählt.[32]
Im Jahr 2020 wurde Daniel Wehner (CSU) mit 2.923 Stimmen (69,93 %) zum Bürgermeister gewählt.[33]
Blasonierung: „Geteilt, oben gespalten;vornegeschacht von Rot und Silber; hinten in Silber zwei schräg gekreuzte, rote Streitkolben; unten in Blau zwei schräg gekreuzte,wachsende, silberne Lilienstängel.“[34]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Burkardroth besteht seit 1972 aus den Gemeinden Burkardroth, Frauenroth, Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Stralsbach, Waldfenster, Wollbach und Zahlbach. Die gekreuzten Lilienstängel sind dem Wappen des früheren Zisterzienserinnenklosters Frauenroth entnommen.Otto Graf von Botenlauben-Henneberg verkaufte 1231 seine Besitzungen an Würzburg und gründete 1234 dieses Kloster, das 1574 wieder aufgehoben wurde. Das Rot-Silber-Schach ist dem Wappen der Grafen von Botenlauben-Henneberg entnommen, die für das Gemeindegebiet von großer Bedeutung waren. Die gekreuzten Streitkolben stammen aus dem Wappen der Forstmeister von Lebenhan-Rotenkolben. Sie stehen für die Orte der Gemeinde, die im so genannten Salzforst durch Rodung entstanden.
Josef Wabra:Führer durch die Kissinger Rhön. (=Landeskundliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Rhön/Saale. Heft 10). Landkreis Bad Kissingen, Bad Kissingen 1968,DNB720289777, S. 178 ff.
Anton Reinhard:Burkardroth: Frauenroth, Stangenroth, Wollbach, Zahlbach. Beiträge zur Geschichte. Oeckler, Haßfurt 1975.
Die neue „Ortsschelle“ – Nachrichten- und Amtsblatt des Marktes Burkardroth. Revista, Schweinfurt seit 1973–1978,ZDB-ID 1254488-7.
„Ortsschelle“ – Amtsblatt des Marktes Burkardroth. Revista, Schweinfurt seit 1978,ISSN1865-813X (Online).
Otmar Zehnter, Erna Zehnter:Schule im Wandel der Zeiten. Ein Streifzug durch 5 Jahrhunderte Schulgeschichte des Marktes Burkardroth. Selbstverlag, Burkardroth 1999,ISBN 3-929278-15-4.
Georg Dehio, Tilmann Breuer:Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I: Franken – Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999,ISBN 3-422-03051-4, S. 249.
Wolf-Dieter Raftopoulo:Rhön und Grabfeld Kulturführer. Eine kunst- und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften. RMd Verlag, Gerbrunn 2017,ISBN 978-3-9818603-7-5, S. 79–82.
Wolfgang Mahlmeister:Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung. Eigenverlag, Burkardroth 2021.[46][47]
Markt Burkardroth (Hrsg.):50 Jahre Markt Burkardroth 1972–2022. Ein Markt – Zwölf Teile. (= Jubiläumsausgabe der "Ortsschelle" – Amtsblatt des Marktes Burkardroth). Revista, Schweinfurt 2022,ISSN1865-813X.
Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, Regierung von Unterfranken (Hrsg.):Historische Kulturlandschaft der Südrhön mit den Schwarzen Bergen. (=Historische Kulturlandschaft Rhön. Band 4). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2024,ISBN 978-3-7319-1487-7.[48]
↑Ergänzende Materialien zur PublikationHistorische Kulturlandschaft der Südrhön mit den Schwarzen Bergen stehen auf der Website des Michael Imhof Verlags zum Download zur Verfügung (Online).