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Burgplatz (Flensburg)

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Burgplatz
Borgpladsen (dän.)
Platz in Flensburg
Burgplatz
Ein sonniger Novembertag im Jahr 2011
Basisdaten
OrtFlensburg
OrtsteilDuburg undWestliche Höhe
Hist. NamenSchlageterplatz (1933–1945)
Einmündende StraßenDuburger Straße (Duborggade)[1], Dorotheenstraße (Dorotheagade)[1], Knuthstraße (Knuthsgade)[2], Toosbüystraße (Toosbüygade)[3], Burgstraße (Borggade)[4], Bergstraße (Bjerggade)[5]
BauwerkeDiako,Finanzamt Flensburg
Nutzung
NutzergruppenFußverkehr,Radverkehr (ohneRadweg),Autoverkehr,ÖPNV (Linie 3 und 4 derAFAG)
PlatzgestaltungPersil-Uhr, Denkmal

DerBurgplatz (dänischBorgpladsen)[4] inFlensburg ist ein historischerKreuzungsbereich in einer Höhe von37 m ü. NN, der zwischenDuburg (im StadtteilNeustadt) und derWestlichen Höhe grenzt.

Geschichte

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Benennung des Platzes

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Der NameBurgplatz, 1882 erstmals so benannt, erinnert an die ehemals dort nahegelegeneDuburg,[6] eine abgegangeneHöhenburg aus dem 15. Jahrhundert, deren letzte Steinreste um 1900 abgetragen wurden. In der Zeit desDritten Reiches, von 1933 bis zumTag der Kapitulation am 8. Mai 1945 hieß der BereichSchlageterplatz,[6] benannt nachAlbert Leo Schlageter, einem von der nationalsozialistischen Propaganda zur Märtyrerfigur erhobenen militanten Aktivisten.

DenkmalAuf der Wacht

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Von der feierlichen Enthüllung am 13. Juni 1926 bis zu seiner Entfernung 1974, als die Fahrbahnen des Platzes vergrößert wurden, stand auf dem Burgplatz das umstrittene[7] KriegerdenkmalAuf der Wacht, das im VolksmundSitzender Krieger genannt wird/wurde.[8] Sein Schöpfer, der Flensburger Bildhauer Andreas Treede, wollte damit an die imErsten Weltkrieg gefallenen Soldaten desFüsilier-Regiments „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86 erinnern, eine Garnison, die ab den 1870er Jahren in derDuburg-Kaserne stationiert war. In der Zeit des Dritten Reiches war das Denkmal auf dem Burgplatz Versammlungsort von NS-Formationen.[9] Nach dem Krieg berichteteDer Spiegel im April 1967 von Farbschmierereien.[7] Das 1974 an die Duburg-Kaserne versetzte Denkmal wurde – nach Abriss der Kaserne (1989/90) und dem Neubau des Arbeitsamtes an der Waldstraße – in Einzelteile zerlegt und auf dem Gelände der Werkkunstschule an der Schützenkuhle gelagert. Reste des Denkmals wanderten 2006 zum Munketoft in den städtischenBauhof, wo sich nach Angaben des Leiters des Flensburger StadtarchivsBroder Schwensen seither seine Spur verlor.[8]

Bebauung und Einrichtungen

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Verkehrsinseln

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Anliegerverschönten 2006 den Platz mit einer nostalgischenPersil-Uhr

In der Mitte des Burgplatzes liegen mehrereVerkehrsinseln, die größte davon weist einen alten Baumbestand auf, unter dem ein Gedenkstein mit der Inschrift1848 - 24. März 1898[10] an den Auftakt desersten schleswig-holsteinischen Krieg (1848–1851) erinnert. Auf der zweitgrößten initiierten Anwohner bzw. dieArbeitsgemeinschaft Duburg die Aufstellung einer nostalgischenPersil-Uhr und wurden dabei vomVerschönerungsverein Flensburg unterstützt.[11] Der im Mai 2006 aufgestellte Zeitmesser ist eine Nachbildung der 1922 vom KunstmalerKurt Heiligenstaedt erfundenen Persil-Uhr, auf der als Werbeträger für das UnternehmenHenkel seine Freundin Eva Muchow abgebildet ist.[12]

Nordrand

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Wie im gesamten Stadtteil auch ist der Nordrand des Platzes von 1880 bis 1914 gebauten, zwei- bis viergeschossigen Arbeiter- und Mietshäusern geprägt,[13] die in Teilen sanierungsbedürftig sind.[14] Die Stadt ließ gleichwohl von Mai bis Ende 2014 dieToosbüystraße, eine von der City kommende Zufahrtsstraße, für 1,5 Mio. Euro sanieren. Das bisher für seinen Ruf bekannte „Plätzchen“ am oberen Ende der „Prachtstraße“ (Burgplatz Ecke Toosbüystraße/Burgstraße) erscheint nach dem Städtebauprojekt in neuem Glanz und bietet zwei Spielgeräte und dazu Sitzelemente aus Kunststoff. Zuvor traf sich dort zum Ärger der Anwohner die hiesigeAlkoholikerszene. Über Jahre konsumierte jene vernehmbare Gruppe an einer zwischenzeitlich entferntenTelefonzelle und an einem verlegten Schaltkasten derStadtwerke Flensburgalkoholische Getränke in teilweise erheblichen Ausmaßen.[15]

Außer einem Drugstore mit Backshop an der Ecke zur Burgstraße, demDöner-BistroTroja an der Ecke zur Bergstraße und weiteren, darunter gelegentlichleerstehenden Läden in der Gegend befindet sich am nördlichen Rand seit August 2013 auch ein Initiativzentrum, in dem sich die Flensburger Ortsgruppen vomAllgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), vonAmnesty International undGreenpeace sowie demBund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und demNaturschutzbund Deutschland (NABU) ein Büro teilen.[16]

Osten und Süden

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Burgplatz zwischen Toosbüystraße und Knuthstraße: Rechts dieDiako, in der Mitte diePersil-Uhr (Foto 2011)

Am Beginn der Knuthstraße, im Osten, konkurriert derKiosk Nesthäkchen[17] mit demKiosk am Burgplatz und am südlichen Rand grenzen die Anlagen desDiakonissenkrankenhauses (kurz Diako). Dem Platz am nächsten sind die Klinik fürPsychiatrie,Psychosomatik undPsychotherapie, in der jährlich bis zu 2800 Patienten stationär behandelt werden.[18] Dort auf dem Dach verzeichnete einHubschrauberlandeplatz 2012 insgesamt 527 Starts vonRettungshubschraubern,[19] die für das überregionaleTraumazentrum im Einsatz waren.[20] Nebenan zog im März 2013 eine Bewegungstherapie, eine Hebammenpraxis und eine Praxis fürErgotherapie in das neueröffneteWackerhaus ein.[21][22] DieErgotherapiepraxis der Diako kehrte nach 14 Jahren in derAlten Post zurück zur Diako.[23]

Westen

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Im Westen, wo der obere Teil der Duburger Straße den Platz tangiert, befindet sich gegenüber einemSubway-Restaurant das 1923/1924 erbauteFinanzamt Flensburg, zuständig für das Gebiet des ehemaligenKreises Flensburg-Land (Duburger Straße 58–64).[24] Nebenan unterhält dieNord-Ostsee Sparkasse (Nospa) eine sogenannte unbemannteSB-Filiale. Wenige Schritte davon entfernt betrieb dieFlensburger Sparkasse und spätere Nospa von 1934 bis 2010 mit zuletzt vier Mitarbeitern die Duburger Filiale.[25] Seit 2015 unterhält dort in der Dorotheenstraße 2 der sich seit 1980 für psychisch erkrankte Menschen einsetzende VereinBrücke e. V. Flensburg eine Begegnungsstätte für Menschen, die im Stadtteil Duburg leben.[26] Gleich gegenüberliegend eröffnete 1992 eineBäckerei, die 2014 zu Wohnraum umgestaltet wurde.[27]

Verkehr

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Die Haltestellen des Burgplatzes werden von mehreren Buslinien angefahren: von derAFAG-Linie 3 zwischen demP+R Nordkreuz undSolitüde,[28] von der Linie 4 zwischenFrösleeweg und Campus/Universität Flensburg[29] und von dem Nachtbus N1 von und zumFlensburger ZOB.[30]

Weblinks

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Commons: Burgplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abAktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.):Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995,S. 11. 
  2. Aktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.):Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995,S. 16. 
  3. Aktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.):Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995,S. 22. 
  4. abAktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.):Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995,S. 10. 
  5. Aktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.):Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995,S. 9. 
  6. abDieter Pust:Flensburger Straßennamen (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte.Band 61). Flensburg 2005,ISBN 3-925856-50-1, Burgplatz,S. 42. 
  7. abHohlspiegel. In: Der Spiegel. 24. April 1967, abgerufen am 3. April 2014. 
  8. abWo ist der »Sitzende Krieger«? Die MoinMoin begab sich auf Spurensuche. In: MoinMoin. 14. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2015; abgerufen am 29. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moinmoin.de 
  9. Kriegerdenkmäler in Flensburg. In: Flensburg online. Abgerufen am 3. April 2014. 
  10. Gedenkstein Burgplatz. In: Flensburg online. Abgerufen am 21. Juni 2014. 
  11. Persil-Uhr. In: Schönes Flensburg. Verschönerungsverein Flensburg e. V., ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. April 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.verschoenerungsverein-flensburg.de (Seite nicht mehr abrufbar.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis. 
  12. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm:Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! 1. Auflage. Büro Oeding, Agentur Sturm, Gesellschaft für Flensburger Stadtarchiv e. V., Flensburg 2009,ISBN 978-3-925856-61-7, Persil-Uhr,S. 182. 
  13. Amtliche Bekanntmachung. Satzung der Stadt Flensburg über besondere Anforderungen an bauliche Anlagen sowie Werbeanlagen (Gestaltungssatzung). Duburg. (PDF) Stadt Flensburg, 27. Juni 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014 (Flensburg).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihrsan.de 
  14. Joachim Pohl: Vier Autos, elf Telefone, 41 Läden. In: Flensburger Tageblatt. 9. Juli 2011, abgerufen am 3. April 2014. 
  15. Joachim Pohl: Städtebau Flensburg: Schönheitskur für eine Prachtstraße. In: Flensburger Tageblatt. 24. April 2015, abgerufen am 29. April 2015. 
  16. Büro am Burgplatz. Amnesty International Gruppe Flensburg, 1. August 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amnesty-flensburg.de 
  17. Kiosk Nesthäkchen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2016; abgerufen am 21. August 2015. 
  18. Professionelle Hilfe bei Krisen. Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Flensburg, abgerufen am 3. April 2014. 
  19. Von Jahresfest zu Jahresfest: Chronik 2012/2013 der DIAKO. (PDF) In: akut: Korrespondenzblatt aus den Häusern der DIAKO Flensburg. September 2013, abgerufen am 3. April 2014 (PDF-Datei, Seite 12). 
  20. Antje Walther: Schwerpunktversorgung DIAKO - Traumazentrum mit Siegel für Norden des Landes. In: Flensburger Tageblatt. 6. Oktober 2010, abgerufen am 3. April 2014. 
  21. Neueröffnung des Wackerhauses am Burgplatz. Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Flensburg, 22. März 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2016; abgerufen am 11. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diako.de 
  22. Birthe Herbst-Gehrking: Krankenhaus - Diako bündelt Angebote. In: Flensburger Tageblatt. 26. März 2013, abgerufen am 3. April 2014. 
  23. Tilla Rebsdorf: Ergoterapien er flyttet tilbage til Diako. In: Flensborg Avis. 23. März 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2016; abgerufen am 11. April 2016 (dänisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fla.de 
  24. Finanzamt Flensburg. Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014. 
  25. Carlo Jolly: Nospa: Unbemannte Filiale für Burgplatz. In: Flensburger Tageblatt. 26. Oktober 2010, abgerufen am 3. April 2014. 
  26. Angela Dingfelder: Begegnungsstätte. In: Brücke Flensburg. Brücke Flensburg gGmbH, 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2015; abgerufen am 25. September 2015. 
  27. Merle Bornemann: Um 2 Uhr in der Backstube: Bäckermeister im Doppelpack. In: Flensburger Tageblatt. 4. Juli 2012, abgerufen am 3. April 2014. 
  28. Linie 3. (PDF) Allgemeine Flensburger Autobusgesellschaft mbH & Co. KG, 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014. 
  29. Linie 4. (PDF) Allgemeine Flensburger Autobusgesellschaft mbH & Co. KG, 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014. 
  30. Nachtbus. (PDF) Allgemeine Flensburger Autobusgesellschaft mbH & Co. KG, 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 3. April 2014. 

54.7912480869449.4252649397222Koordinaten:54° 47′ 28,5″ N,9° 25′ 31″ O

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