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Bugtirhinus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bugtirhinus
Zeitliches Auftreten
UnteresMiozän (Burdigalium)
20 bis 18Mio. Jahre
Fundorte
  • Südasien
Systematik
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Laurasiatheria
Unpaarhufer (Perissodactyla)
Rhinocerotoidea
Nashörner (Rhinocerotidae)
Bugtirhinus
Wissenschaftlicher Name
Bugtirhinus
Antoine &Welcomme, 2000
Arten

Bugtirhinus ist eine ausgestorbeneGattung derNashörner. Sie lebte im UnterenMiozän vor 20 Millionen Jahren inSüdasien. Es handelt sich um einen sehr kleinen Vertreter dieserUnpaarhufer-Gruppe und stellt den frühesten Angehörigen der Elasmotherien dar, einer mit den heutigen Nashörnern verwandten ausgestorbenen Seitenlinie, die imPleistozän mitElasmotherium eine der größten bekannten Formen der Nashörner hervorbrachte.

Merkmale

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Bugtirhinus war ein kleiner und schlanker Vertreter der Nashörner, bisher sind aber nur Fossilien von Zähnen und vom Bewegungsapparat überliefert. Wie die frühen Vertreter der Elasmotherien besaß die Nashorngattung ebenfalls nochSchneidezähne, die aber recht klein sind. Vor allem der untere äußere Zahn besaß eine typischsubkonische Form, die auch andere Elasmotherien aufweisen und wurde wenigstens 3,5 cm lang. Von der hinteren Bezahnung ist lediglich die obere ausreichend bekannt. Diese besteht aus den drei hinterenPrämolaren und denMolaren. Allgemein sind die Backenzähne deutlichniederkronig (brachyodont) und klein, wobei die Zahngröße nach hinten zunimmt. Die Zahnkronen sind rundlich geformt und nicht so stark kantig wie bei späteren Elasmotherien, enthalten aber bereitsZahnzement, der bei den Molaren wesentlich häufiger ist. Den größten Zahn im Gebiss stellt der hinterste Molar mit einer Länge von 3,4 cm, einer Weite von 3,9 cm und einer Höhe von 3,4 cm dar.[1][2]

Das restliche Fundmaterial umfasst den Bewegungsapparat, wobei nur der Fuß weitgehend vollständig bekannt ist. Dieser besteht aus drei Strahlen mit einem robusteren mittleren Strahl (Metatarsus III), was typisch für Nashörner ist. Die überliefertenSprungbeine sind viereckig gebaut, relativ klein und schlank. Vom Arm ist lediglich ein fragmentierterRadius überliefert. Von der Hand sind einzelneHandwurzelknochen und einMetacarpus entdeckt worden. Die Ausformung desHakenbeins (Unciform) gibt an, dass noch ein verkleinerter vierter Zeh ausgebildet war (Metacarpus V), so dass die Hand insgesamt vierstrahlig aufgebaut war, wie es auch bei anderen Elasmotherien nachgewiesen ist. Im Gegensatz zu anderen Nashornlinien ging dieser zusätzliche Finger hier später nicht verloren.[1]

Fundorte

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Überreste vonBugtirhinus wurden an mehreren Stellen innerhalb derDera-Bugti-Formation in denBugti-Bergen inBelutschistan. Hier stammen sie aus dem vierten Schichtglied (Bugti 4), welches aufgrund zahlreicherafrikanischer Faunenelemente ins früheMiozän (Burdigalium, genauer unterster Bereich der nach den Säugetieren desNeogen bestimmten Stufe MN 3) datiert wird.[1]

Systematik

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Innere Systematik der Elasmotheriini nach Kampouridis et al. 2022[3]
  Rhinocerotinae  

 Rhinocerotini


   

 Menoceratini


  Elasmotheriini  

 Kenyatherium


   

 Bugtirhinus


   

 Caementodon


   

 Hispanotherium


   

 Gobitherium


   

 Eoazara


   

 Iranotherium


   

 Ningxiatherium


   

 Parelasmotherium


   

 Sinotherium


   

 Elasmotherium














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Bugtirhinus ist ein ausgestorbener Vertreter derFamilie derNashörner. Innerhalb dieser wird es derTribus derElasmotheriini (Elasmotherien) zugewiesen, die ebenfalls ausgestorben sind und wiederum eine Gruppe in der Unterfamilie derRhinocerotinae darstellen, welche die modernen Nashörner umfasst. Die Schwestergruppe bilden dieRhinocerotini, zu denen die heute noch lebenden Nashörner gehören.[4]

Innerhalb der Elasmotherien stelltBugtirhinus den bisher urtümlichsten Vertreter dieser Nashorngruppe dar, wie die geringe Größe, aber auch die zahlreichen archaischen Merkmale zeigen, so die vierstrahlige Hand oder die gerundeten Zahnkronen der Backenzähne. Dabei besitzt die Gattung keine modernen oder abgeleiteten Merkmale gegenüber den späteren Elasmotherien. Die nächstverwandten Formen sindKenyatherium undCaementodon. Da sowohlCaementodon als auchBugtirhinus inSüdasien verbreitet waren, wird ein Ursprung der Elasmotherien, der während desOligozän anzunehmen ist, in dieser Region vermutet. Erst vor rund 18 Millionen Jahren erschienen Vertreter der Elasmotherien, wie z. B.Hispanotherium inEuropa.[1] Allerdings muss die Ausbreitung sehr schnell gegangen sein und fand vermutlich während des zweitenProboscidean datum event vor 19 Millionen Jahren statt, da mitKenyatherium undOugandatherium zwei sehr frühe Elasmotherien ausAfrika beschrieben worden sind.[5]

Die ersten Funde vonBugtirhinus wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt und 1934 vonClive Forster-Cooper alsCeratorhinus beschrieben.Kurt Heissig wies sie später der GattungCaementodon zu. Erst im Jahr 2000 erfolgte die Beschreibung alsBugtirhinus durchPierre-Olivier Antoine undJean-Loup Welcomme. Dabei gilt eine rechte obere Molarenreihe (M1 bis M3) alsHolotyp (Exemplarnummer M 15361), welcher imNatural History Museum inLondon aufbewahrt wird. Die einzige anerkannteArt istB. praecursor. Der GattungsnameBugtirhinus verweist einerseits auf die Fundstelle in den Bugti-Bergen, andererseits istrhinos der Genitiv desgriechischen Wortesῥίς (rhīs „Nase“). Der Artnamepraecursor istlateinischen Ursprungs und bedeutet „Vorläufer“, womit auf die Stellung als den ursprünglichsten Elasmotherien-Vertreter hingewiesen wird.[1]

Einzelnachweise

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  1. abcdePierre-Olivier Antoine und Jean-Loup Welcomme:A new rhinoceros from the lower miocene of the Bugti Hills, Baluchistan, Pakistan: the earliest elasmotheriine. Palaeontology 43 (5), 2000, S. 795–816
  2. Pierre-Olivier Antoine und Francisco Alferez und Carlos lñigo:A new elasmotheriine (Mammalia, Rhinocerotidae) from the Early Miocene of Spain. Comptes Rendus Palevol 1, 2002, S. 19–26
  3. Panagiotis Kampouridis, Josephina Hartung, Gabriel S. Ferreira und Madelaine Böhme:Reappraisal of the late Miocene elasmotheriine Parelasmotherium schansiense from Kutschwan (Shanxi Province, China) and its phylogenetic relationships. Journal of Vertebrate Paleontology, 2022, S. e2080556,doi:10.1080/02724634.2021.2080556
  4. Kurt Heissig und Oldřich Fejfar:Die fossilen Nashörner (Mammalia, Rhinocerotidae) aus dem Untermiozän von Tuchorice in Nordwestböhmen. Sborník Národního Muzea v Praze. Acta Musei Nationalis Pragae (series B, Natural History) 63 (1), 2007, S. 19–64
  5. Claude Guérin und Martin Pickford:Ougandatherium napakense nov. gen. nov. sp., le plus ancien Rhinocerotidae Iranotheriinae d’Afrique. Annales de Paléontologie 89, 2003, S. 1–35
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